Lieber Matthias,
ich wohne 10 m Luftlinie zu einem KH und mein Mann ist auf dem Weg dorthin zusammen gebrochen. Ein halbes Jahr lang konnte ich nicht mal in die Richtung der Salzkiste der Stadt schauen (an die sass er dann angelehnt, während ich total in Panik geraten bin) ohne Atemnot zu bekommen.
Und was deine Reaktion auf den Zusammenbruch deiner Liebsten betrifft: Ich halte das fuer "natuerlich". Es ist kein Fremder bei dem man rational reagieren kann.
Als sie mir damals gesagt haben "Ihr Mann hatte einen Infarkt, wir müssen ihn ins Herzzentrum fahren, Sie wollen sicher mit" hab ich rumgestottert und gesagt "weis nicht, ich hatte noch gar kein Frühstück und ich hab ja auch nur Schlappen an...." Völlig neben der Spur. Natuerlich! Und natuerlich bin ich dann doch mit gefahren. Leider mit zwei sehr unsensiblen Sanis, die sich ueber ihr Mittagessen unterhalten und mich weites gehend ignoriert haben.... Gut es ist ihr tägliches Brot aber ein Freund von mir ist auch Sani und er ist der festen Überzeugung, dass psychologische Schulungen auch zum Beruf gehören sollten.
Naja, egal. Ist vorbei...
Und was die jenseitigen Kontakte angeht: ich finde das gut mit dem Medium. Man sollte tun was man fuer richtig hält und was einem hilft in dieser furchtbaren Situation. Und sich dabei auch nicht von anderen beirren lassen!
Mein Mann sendet mir eindeutig Zeichen und kleine Nachrichten. Das wird jetzt, mit der Zeit etwas weniger aber ich denke dass es daran liegt, dass auch er jetzt seinen Weg weiter gehen muss.
Ich habe sehr viel von Elisabeth Kuebler - Ross gelesen im ersten Jahr. Ihre Bücher kann ich sehr empfehlen.
Ich danke dir fuer deine ausführlichen Antworten und dafür, dass du mich an deiner Geschichte teilhaben lässt.
Liebe Grüße
LOTTE