Beiträge von Helena

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    Ich habe lange nicht schreiben können.Ich ersticke förmlich an dem Wunsch,mein/unser altes Leben wieder zurück haben zu wollen.Dieser zum himmelschreinde Schmerz,dass der vertrautesten Mensch einfach nicht in unser gemeinsames zu Hause zurück kommt, bringt mich in eine so vollständig unlösbare Situation ,dass Aufgabe wie ein erstrebenswerter Zustand erscheint.Ich vermisse von Liebe und Fürsorglichkeit eingehüllt zu werden,zumal ich im Beruf aufgeräumt und umgänglich bin.Mich in völligem Vertrauen fallen lassen zu können und mein Mann da ist und seine Arme um mich legt und Worte sagt,die ich schon so viele Jahre kenne.

    Mein Herz hat Schiffbruch auf ganzer Linie und es ist so traurig,dass es eigentlich noch ziemlich gut manövrierfähig und wellengängig war.Es ist jetzt 16 Monate her.Aus dem Nichts.

    Ich fühle mich jedem verbunden hier im Forum, denn alle gehen durch diese Hölle,die zumindest für mich nicht aufhört.Das Leben,das ich/wir uns ausgesucht haben,wurde uns einfach weggenommen und eine Aussetzung in eine fremde,kalte Wüstenwelt war das Gegenangebot.Andere sehen diese Wüstenwelt,in der ich mich befinde gar nicht mehr, denn mein Leben funktioniert sichtbar ,insbesondere in der Berufswelt.

    Ich hoffe,ich kann später mehr auf andere Threads eingehen.Im Moment ist es schwierig.

    Ganz liebe und verständnisvolle,mitfühlende Grüße

    Helena,die heute sehr traurig ist.

    Liebe Sabine,

    ja diese Wellen der Traurigkeit und des Gefühls,dass man nicht wieder auftauchen kann und in der Verlorenheit ertrinkt, kenne ich seit mehr als 14 Monaten. In diesem Moment glaubt man,dass es nicht mehr weitergeht und die Situation,in die man gestoßen wurde, ist unaushaltbar. Ich weiß,dass sich das für Dich wenig tröstlich anhört, wenn nach mehr als einem Jahr das Leid immer noch so groß sein kann. Irgendwie ebnet sich die schier unbezwingbar erscheinende Welle aber immer wieder ein.Darauf habe ich gelernt zu vertrauen und ich wünsche Dir,dass Du daraus etwas Hoffnung und Zuversicht schöpfen kannst.Das beständige"Hochwasserniveau" wird noch sehr lange anhalten, weil wir uns in einem Leben wieder gefunden haben, in dem wir uns völlig falsch fühlen.Und zwar völlig falsch. Das ist wohl der Preis für unser bisheriges Leben in einer Partnerschaft mit Liebe, Urvertrauen und ganz tiefer Verbundenheit.

    Herzlichst Helena

    Hallo an alle hier und wirklich danke für Eure lieben Worte.

    Ich bin seit über einem Jahr allein ohne meinen Mann und kann mich mit der Situation überhaupt nicht arangieren. Dies ist nicht die Art zu leben,die mir jemals gefallen hätte oder wird. Auch wenn ich ein gutes Umfeld habe,am Ende des Tages gehen alle mit oder zu ihren Partnern nach Hause und ich gehe allein zu mir nach Hause.Niemand begrüßt mich freudig mit :"Da bist Du ja ,Schatz!" Mein Mann kommt nie mehr nach Hause.

    Aber was sage ich, Ihr alle kennt das so oder so ähnlich.

    Mein Leben spielt sich auf zwei Ebenen ab.Die eine ist die Arbeitswelt.Die funktioniert gut. Das war halt schon immer die Ebene,auf der ich mich ja eigenständig ,unabhängig und allein bewegt habe.Da funktioniere ich wie eine gut geölte, zuverlässige ,robuste Maschine.Das Miteinander ist wirklich unverkrampft und emphatisch. Man kann mit mir entspannt und ohne Berührungsängste umgehen. Mein Beruf hält mich ,stützt mich.Und nicht zuletzt muss und will ich erhalten,was wir uns gemeinsam aus absolut eigener Kraft mit soviel Herzblut aufgebaut haben.

    Auf jeden Fall! Nur eben jetzt ich allein.

    Ganz anders sieht die Ebene Privatleben aus.Ganz anders! Da verkrieche ich mich vor Schmerz oft wie ein waidwundes Tier,schlafe viel zu wenig und kann keinen Genuss an schönen Dingen finden,weil ich sie nicht mit dem liebsten und vertrautesten aller Menschen teilen kann.Niemand kann den Partner ersetzen.Kein Kind, keine noch so guten Freunde.Niemand.Ich hatte noch nie so recht Freude daran Schönes allein zu machen.Ich freue mich erst richtig,wenn sich jemand mit mir freut.Unangenehme Dinge kann ich sehr gut allein machen.War schon immer so.

    Jetzt ist es 2 Uhr morgens und ich muss um 6 Uhr aufstehen.

    Gute Nacht für Euch.Bis zum nächsten Mal.

    Helena

    Liebe Kohlrabenschwarz,

    Ja, ich habe solche Menschen an meiner Seite gehabt und sie sind immer noch da,weil sie ebenso verstehen,dass ich nach 14 Monaten noch mitten drin stecke in Trauer , Schmerz und Verlorenheit. Ich lasse Menschen an mich heran und versuche ihnen Berührungsängste zu nemen. Niemand kann mir den Schmerz abnehmen oder mir gar mein altes Leben zurück geben,aber sie sind einfach da,ohne die wohlgemeinten Ratschläge.Wir sprechen miteinander, ungezwungen auch über meinen Mann.Es kullern gemeinsam Tränen.Es rührt mich ,wenn er von so vielen vermisst wird .


    Wie geht es Dir? Ist es diese Verlorenheit und das Gefühl,dass auch wenn du alle jetzt anstehenden Aufgaben schaffst und erledigt hast, danach aber trotzdem nichts wieder gut ist?Trotz aller Anstrengung? Ich kenne das nur zu gut.

    Liebe Grüße Helena

    Ihr Lieben alle,die ihr mir hier schon ein "Willkommen" geschickt habt--Dankeschön!

    Ich werde meine/unsere Geschichte noch erzählen,aber heute ist es schon etwas spät und ich gebe zu,dass ich über die Schwelle ,darüber in einer öffentlichen Plattform zu erzählen,noch nicht ganz übertreten habe.

    Man legt schon sehr emotionelle ,sehr private Seiten von sich frei.Menschen,die uns als Paar kennen und hier mitlesen , unsere Kinder sowieso,würden uns auch ohne Echtnamen an der eigentlichen Geschichte erkennen.Ich fühle auch eine Verantwortung diesbezüglich für die Menschen,die meinem Mann nahe standen.Ganz außer Frage steht das für unsere Jungs, die längst Männer sind und ihren Vater unbeschreiblich vermissen.Sie haben dieses Elternpaar, dass aktiv im Arbeitsleben steht,immer für unsere Familie da war,dass trotzdem ein sehr eigenständiges Leben führte, viele Kontakte hatte, und eigentlich noch eine unkaputtbare Institution war ,verloren.Wir sind mit unseren erwachsenen Söhnen mit Familie, den Enkelkindern sehr eng verbunden. Auf Augenhöhe miteinander,auch weil wir unsere Kinder früh bekommen haben und sie jetzt erwachsene Männer mitten im Leben sind.Den Großsegler "Elternpaar" gibt es nicht mehr.Das sonst so stabile Mutterschiff ist jetzt leckgeschlagen,Wassereinbruch,Schieflage.

    Unsere beiden kleinen Enkelkinder werden ihren Opa beim Aufwachsen nicht an ihrer Seite haben.Der Satz:"Wir schlafen heute bei Oma und Opa" wird nie wieder so vollständig sein!

    So ,das sind so Gedanken,die ich heute hier mit mir trage.Das liegt auch sicherlich daran,dass ich schon 14 schlimme Leidensmonate hinter mir habe,in denen ich durch die Hölle gegangen bin und auf meinem Weg durch diese Hölle mir viele Menschen auf eine Art und Weise begegnet sind,wie sie unterschiedlicher und unvermuteter nicht sein könnten.

    Und leider ist nichts von der unfassbaren Traurigkeit und diesem Schrei:" Ich will Dich wiederhaben,b i t t e, b i t t e !! Verblasst. Der Verstand weiß es besser.Und dieses Wissen treibt den Schmerz und die Ohnmacht in die tiefste Stelle von Herz und Seele.Jeden Tag.


    Soweit heute

    Liebe Grüße Helena

    Liebe Kohlrabenschwarz

    Danke für deine Begrüßung an mich.Ich habe während meines Mitlesens Deiner Geschichte und was diese Katastrophe mit Dir macht ,mit sehr wissendem und mitfühlendem Herzen meine Tränen nicht zurückhalten können.Zu sehr kann ich Parallen zu mir ziehen.Ich weiß wie sich das anfühlt,alles.Diese Situation legt sich wie ein großes schwarzes Monster auf die Seele,auf das Herz, auf den Körper.Ein großes Fenster mit Blick auf Aussichtslosigkeit.Wie mit einem erbarmungslosen Stoß wird man in diese Welt vor dem Fenster ausgesetzt.Ich hoffe,Du hast Menschen um Dich herum,die aushalten können,dass Du zu weilen in Tränen ausbrichst;die nichts sagen müssen und Dich in den Arm nehmen.Eine mitgeweinte Träne ist mehr wert als tausend gute Ratschläge.

    Ich wünsche Dir ,dass du trauern kannst und Jemand da ist,der stark genug ist, dich weinen zu sehen und dich in den Arm nimmt bis so eine schreckliche Welle etwas abebbt.Das wünsche ich Dir von Herzen.

    Ganz liebe Grüße Helena

    Hallo,

    ich bin neu im Forum angekommen.Habe vergangene Nacht über die Pinnwand begonnen.

    Ich lese ,wie gesagt ,schon eine Weile mit.Seit bereits etwas mehr als 14 Monaten habe ich die Trauer in all ihren Facetten und mit haushohen Wellen in meinem Leben.Eigentlich liegt sie auf meinem Leben.Ich habe meinen Mann ohne Vorboten,ohne Abschied verloren.

    Mir wurde das Herz heraus gerissen und es fühlt sich immer noch so an. Mein Mann,Partner,Freund, Vater meiner Kinder ist nicht mehr bei uns.Er fehlt so entsetzlich. Und niemand war bei ihm als er gehen musste.Damit kommen Herz,Seele und Verstand nicht zurecht.

    Ich habe noch kein Gefühl dafür,wie aktiv ich hier im Forum sein werde oder werden kann.Dafür entschuldige ich mich schon jetzt.

    Ganz herzliche Grüße

    Helena