Beiträge von Martina

    Hallo liebe Christine!


    Was das Leben immer so für einen bereit hat hmm?! :P ;( :cursing: Wohl von allem etwas!


    Auch wenn ich mich so gut wie nie zu Wort melde, bin ich hier. Eine stumme Leserin also.


    Doch jetzt schick ich dir wärmende Strahlen von der Herbstsonne (bei uns herbst´lt es nämlich schon gewaltig), buntes, von den Bäumen tänzelndes Laub soll dich zum staunen bringen so wie es Kinder können. Die schon kürzer werdenden Tage sollen dir Zeit für ein tolles Buch in einer kuscheligen Ecke geben. Ich mag den Herbst sooo gerne (das kann aber auch an der wunderschönen Steiermark liegen :rolleyes: ) ! Es ist Zeit um die Energiespeicher zu füllen!


    Ich wünsch dir alles Liebe! Denk oft an dich! Martina

    Hallo!
    Ich danke euch für eure netten Worte! Es ist genauso wie es viele hier schon beschrieben haben: man fühlt sich verstanden, man hat das Gefühl aufgefangen zu werden und nicht alleine zu sein. Man kann so sein wie man sich gerade fühlt. Und das ist wohl das Wertvollste was einem in einer so schwierigen Zeit wiederfahren kann! Ich bin sehr dankbar dafür!!!


    Ich war meinem Siggi nie böse, ich war kein einziges mal böse auf ihn weil er Suizid begangen hat. All meine Gedanken ehren ihn, Siggi ist in all meinen tgl. Handlungen der Inhalt und ich bin nur für ihn stark.
    In der neuen Wohnung hängen auch ganz viele Bilder von ihm, unterm Kopfpolster liegt sein Pyjama, seine Zahnbürste neben meiner, ....alles liegt so wie immer an seinem Platz. Es tut so weh das ich all diese Dinge nicht ansehen kann. Ich ignoriere meine Gefühle, lenke mich mit banalen Dingen ab, denn sonst werd ich wahnsinnig.....


    Abermals DANKE für´s zuhören! Ihr seid wirklich toll!
    Martina

    Liebe Christl!
    Bis zum jetzigen Zeitpunkt war es für mich immer viel zu mühsam mich mit den Schicksalen von anderen zu beschäftigen, ich hatte nicht die Kraft dazu und hatte mit mir selbst zu kämpfen. Doch jetzt hab ich deine "Geschichte" gelesen und ich muß dir einfach schreiben! Ich kann so mit dir mitfühlen und es macht mich zornig! Zornig und traurig zu gleich. Mir sind auch Streitigkeiten wiederfahren, ich mußte auch zum Notar, Tag-täglich werd ich mit dem "Scheidungszirkus" von Siggi´s Eltern konfrontiert.... Doch das klingt im Vergleich zu dem wie du es bei dir schilderst ja schon fast harmlos. Man ist ja sowieso schon soooo empfindlich und jedes Wort von anderen (auch wenn es gut gemeint ist) kann für einen ja sooo falsch sein. Und wie verletzend dann erst Worte wie die von deinem Schwager sind. Das tut so weh! Ich kann dir nur sagen wie leid es mir tut das dir in dieser sowieso so schwierigen Zeit noch zusätzlich "das Leben" erschwert wird.
    Eigentlich sollte ich dir Mut zu sprechen und dich aufbauen, doch ich bin selbst so verletzt, dass ich hoffe dich nicht noch trauriger zu stimmen. Ich würd dich jetzt wirklich gerne fest drücken und mit dir gemeinsam weinen.
    Ich wünsch dir alle Kraft der Welt!
    Martina

    Hallo Chris! Hallo allen Anderen!
    Danke für deine netten Worte, es tut gut wenn man ehrliches Interesse bekommt (so wie immer halt im Trauerforum!).
    Siggi und ich hatten ein Haus gemietet. Es ist wirklich wunderschön, so a bisserl die steirische Toskana! Wir haben uns wirklich sehr wohl gefühlt und auch die viele Arbeit gerne gemacht. Alleine schaffe ich das alles nicht und auch wenn mir viele fleißige Hände Unterstützung angeboten haben, möcht ich nicht immer und immer auf andere angewiesen sein. Außerdem hab ich es seit Okt. nur einmal geschafft dort zu schlafen und auch tagsüber hat es mich oft wahnsinnig gemacht. Ich bin aber immer wieder hingefahren und war froh "zu Hause" sein zu können - all das von Siggi und mir gemeinsam erlebte...... Es war eine schöne Zeit. Jetzt hab ich den Schlüßel noch eine Woche, dass heißt ich kann nur mehr in dieser Woche an den Ort gehen wo Siggi sich erhängt hat, eine Kerze anzünden und für mich alleine dort sein. Es wird dann alles anders sein, eigentlich ist es das ja jetzt schon: das Haus ist leer und trostlos....
    Das Siedeln war körperlich und psychisch wirklich, wirklich schlimm. Meine Familie hat mich sooo toll unterstützt, ich hätte es ohne sie niemals geschafft! Da bin ich wirklich sehr dankbar!
    Es blieb mir während dem Siedeln gar keine Zeit um traurig zu sein, alles ging so schnell und die körperliche Anstrengung ließ mich meinen Körper gar nicht mehr spüren. Zusätzliches Problem: von Haus mit Garten in eine kl. Wohnung. Da muß man mal alles unterkriegen!
    Während dem ganzen Trubel hab ich dann einen Brief von Siggi gefunden an den ich schon gar nicht mehr gedacht habe - WUFF. Dann hab ich auch herausgefunden mit was Siggi sich erhängt hat - WUFF.
    Nach all dem bin ich jetzt wirklich total fertig, ja ich kann es gar nicht beschreiben.
    Was das Bild am Boden betrifft hab ich wahrscheinlich überreagiert, trotzdem macht es mir Angst. Auf dem Foto sind Sigg und ich auf der "Alm"- wir waren wie so oft wandern, auf einem Felsen haben wir dieses Foto gemacht. Wir waren so glücklich und harmonisch..... Wir haben die Natur wirklich geliebt, dafür ertrage ich sie jetzt überhaupt nicht. Ich mag nicht wenn die Sonne scheint, das nebelige Wetter ist viel leichter zu ertragen. All das Schöne kann ich ohne Siggi nicht mehr genießen, er hätte es sich so verdient die vielen, vielen schönen Momente zu erleben. Somit macht es mich traurig das die Blumen spriesen, wenn der Mond und die Sterne um die Wette strahelen, wenn, wenn, wenn.....


    Danke das ihr mir zuhört (auch wenn ich mich wahrscheinlich in meinen Erzählungen wiederhole).
    Martina

    Hallo!
    Ich hab Chrisitne ja schon erzählt das ich in meiner neuen Wohnung noch keinen Internetanschluß habe und mich deshalb nie gemeldet habe. Naja, Lust hatte ich auch keine.... Momentan zieh ich mich wieder sehr zurück und bin lieber alleine. Wie gesagt bin ich umgezogen, dass war total streßig und so bin ich abends ins Bett gefallen - da blieb gar nicht viel Zeit um zu denken. Dafür triffts mich jetzt umso stärker.
    Weihanchten hatte ich Dienst - ging so irgendwie halt. Silvester war ich total am Sand und hab mir vor lauter traurig sein gar nicht mehr zu helfen gewußt - da gings mir wirklich besch... Der Umzug, die ganzen Erinnerungen die ich zurück lassen mußte - Wuff. 23.Jänner Jahrestag - Wuff. Dann Geburtstag von meinem Siggi - Wuff.
    Siggi fehlt mir soo sehr das ich mir keine Fotots anschauen kann, nicht reden, nicht denken mag, nicht schlafen kann u. auch immer wieder aufwache. Es ist wirklich so schwer zu ertragen.
    Meine beste Freundin hat momentan die schönste Zeit in ihrem Leben und ich freu mich wahnsinnig für sie - sie ist schwanger. Nur leider kann ich in dieser für sie so schönen Zeit nicht für sie da sein und das obwohl sie in meiner schwierigen Zeit ganz innig für mich da war. Mich interessiert meine Umwelt einfach nicht und ich glaube ich verletze sie damit, aber ich kann einfach nicht. Könnt ihr das verstehen?
    Was die Wohnung betrifft hab ich mich gut eingelebt und ich war froh wieder einen Ort zu haben, wo ich mich ganz für mich alleine zurück ziehen kann. Doch neulich hat sich das geändert: ich bin abends von der Arbeit nach Hause gekommen und da lag ein Bild von Siggi und mir am Boden. Seither ist es so unheimlich für mich und ich habe Angst. Total blöd, ich weiß, aber es ist halt so.
    Was noch ganz komisch ist: meine neue Nachbarin hat ihren Mann vor 8 Jahren ebenfalls durch Suizid verloren. Sie heißt Maggy und hat meine Schwester Petra gefragt ob ich mit meinem Freund auseinander sei. Petra hat ihr dann eben gesagt das mein Siggi Suizid begangen hat. Eigenartig das wir mit dem gleichen Schicksal aufeinander treffen, aber ich bin froh darüber. Wir haben auch schon darüber geredet und wir haben uns gegenseitig so verstanden gefühlt, dass war ein gutes Gefühl. Doch obwohl es bei Maggy schon über acht Jahre her ist, muß sie noch immer Antidepressiva schlucken und es geht ihr noch sehr, sehr schlecht. Das stimmt mich sehr nachdenklich....
    Meine Herz und meine Gedanken sind bei meinem Freund Siggi, mein Körper funktioniert auf dieser trostlosen Welt, aber ich komme klar - irgenwie.
    Martina

    Danke für eure herzliche Aufnahme! Jetzt bin ich froh erste Schritte gesetzt zu haben!


    Wollt ihr meine "Geschichte" hören/lesen?
    Mein Lebensparter Siggi hat am 20.Oktober Setlbstmord durch erhängen begangen. Ich habe an diesem Samstag gearbeitet und bin um 15Uhr15 zu Hause angekommen. Es hat mich gleich ein "Unwohlsein" gefesselt, irgendwie hatte ich gleich eine innerliche Unruhe. Das Auto stand im Hof (es war ein Leihauto von der Werkstatt und er hätte zu Mittag eigentlich wieder sein Auto abholen sollen - und als ich das Leihauto sah, kam es mir schon komisch vor), die Haustüre war aufgesperrt, der Schlüßel hang an seinem Platz, in der Küche in einer Box war Eingekauftes (WC-
    papier, Mineralwasser und seine Lieblingsschokolade). Ich hab dann nach ihm gerufen und ihn aber nicht gefunden. Mein nächster Gedanke war dann das er bei unseren Vermietern sei (diese haben ca 150m von uns entfernt ein 2.Haus und sind nur am Wochenende da), mit welchen wir regelm. Kontakt haben, sehr guten Kontakt sogar. Ich hab dann eben gewartet bis Siggi kommt, hab mich kurz vor den Fernseher gelegt, aber ich war so unruhig und konnte nicht entspannen. So setzte ich mich auf den Küchentisch und schaute aus dem Fenster, so konnte ich gleich sehen wenn Siggi endlich heim kommen würde. So saß ich eine Stunde, ich kann mich genau erinnern wie unruhignervös ich war. Dann fing ich an herum zu telefonieren, es hätte ja sein können das er mit irgendjemanden schnell wohin gefahren ist. Innerlich wußte ich das das nicht sein konnte, Siggi würde nicht sein Handy zu Hause lassen oder die Haustüre nicht zu sperren. Keiner wußte wo Siggi ist, nicht die Vermieter, nicht seine Eltern od. Freunde. Siggi kam und kam nicht nach Hause. Mein Körper hat vor Angst gebebt und immer spürte ich dieses ungute Gefühl: irgendetwas paßt nicht. Ich rief dann meine Schwester an und bat sie zu mir zu kommen. Inzwischen hab ich dann bei der Polizei nachgefragt ob vielleicht irgendwo ein Unfall gemeldet worden sei - nichts. Siggi war unauffinbar.
    Meine Schwester war dann endlich da, draußen wurde es finster. Wir fragten noch im Krankenhaus nach......plötzlich klopfte es an der Haustüre. Mein Herz pochte wie wild und ich traute mich gar nicht die Türe zu öffnen...... Es war unser Vermieter (ein 82 Jahre alter, stadtlicher, freundlicher Mann, der seine Katze gerade in unserer Scheune gesucht hatte), er fragte mich:"Suchen sie ihren Mann?" Nach diesen vier Worten brach die Welt für mich zusammen. Ich brauchte nicht mehr zu hören, mein Herz zerriß es in 1000 Teile....... Ich kann nicht sagen was dann mit mir passiert ist und ich will es auch nicht.


    Meine mir wichtigster Mensch hat sich das Leben genommen. Wir sind seit 3 Jahren ein Herz und eine Seele und seh ich nicht wie es in meinem Freund aussieht?! Wenn ich Siggi beschreiben würd, dann so:ein mir sehr, sehr liebevoller Partner, jemand der keinen Streit mag - alles gehört gleich beredet, lustig und witzig, ein Familien-, Tier- und Naturliebender Mensch, fleißig, voller Tatendrang, er hat jeden Menschen so genommen wie er ist......
    Nie, niemals hätte ich je geglaubt das mein Siggi so etwas machen würde...


    Für mich ist das ganze nicht zu begreifen, ich realisiere es einfach nicht. Ich weiß nicht was es heißt Siggi nie wieder zu sehen, zu spüren, zu hören.
    Ich kann und will es nicht begreifen. Ich lebe, funktioniere irgendwie, ich weiß nicht wie mir geschieht, ich fühle mich ohne Siggi einsam und verlassen. Und ganz ehrlich? Eigentlich mag ich nicht mehr. Ich mag nicht ohne ihn sein und ich mag nicht mit dem Wissen leben, das Siggi sich das Leben genommen hat. Ich mag nicht mit dem Gedanken leben das ich zu schwach für Siggi war.
    Ich mag einfach nicht mehr.
    Martina

    Ein zartes HALLO an das Trauerforum! Immer wieder loge ich mich ins Trauerforum ein, mal lese ich mehr darin, mal steige ich schnell wieder aus. Manchmal hilft es mir und manchmal war es mir zu mühsam die traurigen Geschichten "anderer" zu lesen. Doch heute, heute wage ich es, euch zu sagen "Hallo, hier bin ich! Auch ich bin unsagbar traurig! Traurig meinen mir wichtigsten Menschen verloren zu haben!"
    (Wobei ich aber gestehen muß, dass ich in letzter Zeit Christine per mail als meine große Unterstützung hatte! Ich brauch ja eh keinem erzählen wie toll sie ist !)
    Mein schwarzer Tag ist der 20.Oktober 2007, der Tag an dem mein Lebenspartner Siggi Selbsttötung begangen hat.
    Es ist für mich mühsam zu leben, so versuche ich einfach zu überleben - auch wenn es für mich sinnlos erscheint.....
    So jetzt hab ich den "ersten Schritt" ins Trauerforum gesetzt - ein großer Schritt für mich!
    Martina