Beiträge von AnnA1977
-
-
Ihr Lieben,
heute muss ich zum Bestatter...
Ich wollte mich nur kurz ganz doll bei euch bedanken, ich hab alle eure Zeilen gelesen und alle seid ihr, jede mit ihrer eigenen bewegenden Geschichte, so wunderbar.
Ich fühle mich hier verstanden und umsorgt. Danke
Stille Grüße
Andrea
-
-
Susa danke für deine lieben Zeilen...
ich denke, diese Pillen hab ich auch. Ich werde verantwortungsvoll damit umgehen.
Mein Blutdruck ist auch durch den Stress erhöht.
Ich umarme dich ganz fest zurück
Ich habe in der Zwischenzeit etwas in deinen Beiträgen nachgelesen.
Ich habe natürlich meinen Mann und mein Kind, aber irgendwie kann man den Schmerz nicht aufteilen und auch in einem Raum voller Menschen, wäre man doch irgendwie allein. Trotz dessen ist deine Situation nochmal eine Herausforderung mehr, denn irgendwie ist es ja auch schon etwas Trost, wenn einfach jemand bei einem ist. Umso besser, dass du deine Gefühle hier im Forum loswerden kannst. Sind doch alle hier in der selben Situation gefangen und können uns verstehen.
Mein Mann ist bei mir, hat sich frei genommen und hilft mir nun auch mit dem ganzen Papierkram und dem Bestatter.
Vor 2 Monaten war alles schön, niemals hätte ich geahnt, dass ich mich bald um die Bestattung meiner eigenen Mama kümmern muss...
Unbegreiflich!
-
und mach dir keine Vorwürfe, denn ich saß auch schon 24h am Bett meiner Mama, weil mir gesagt wurde, es wäre soweit, aber ihr Mutterherz wollte nicht aufhören zu schlagen, so lange ich bei ihr war und nicht anders ist es deiner Mama ergangen. Sie hätte das nicht gewollt... ihr braucht auch keine Worte, denn Liebe spricht auch so...
-
was für Spritzen hast du denn da bekommen?
Das dies den Schmerz nicht nehmen kann, ist mir bewusst, aber ich brauche doch den Schlaf, um Kraft zu sammeln...
Ich drücke dich mal ganz doll...
Wie alt war deine Mama und wie alt bist du?
-
Liebe Sveti,
vielen Dank für deine lieben Zeilen...
Wie seid ihr mit der Schlaflosigkeit umgegangen? Es ist schrecklich mit diesem Gewicht auf dem Brustkorb und diesem Kopfkino schlaflos im Bett zu liegen. Ich habe ein Schlafmittel bekommen. Habt ihr die erste Zeit evtl. auch so überbrückt?
Ich will diesen schxxx Schmerz nicht mehr spüren!!!
-
meine geliebte Mama ist letzte Nacht für immer eingeschlafen.
Ich war noch bei ihr, um mich zu verabschieden und ca. 15 Minuten nachdem ich gegangen war, kam der Anruf, dass meine Mama verstorben wäre.
Zuerst fühlte ich eine kleine Erleichterung, weil sie nun nicht mehr leiden müsste. Ich war dann heute Früh nochmals bei ihr, um sie noch einmal zu sehen. Sie lag da in ihrem Bett, wie eine Puppe... sie sah wunderschön aus, entspannt und ein kleines Lächeln auf den Lippen, aber trotzdem hat das "BÄNG" bei mir gemacht und ich realisiere, dass ich sie nie wieder sehen werde, ihre Stimme nicht mehr höre, sie nicht mehr umarmen, riechen und spüren kann.
NIE, NIE, NIE WIEDER!!!
Ich bin in einem tiefen Loch, dunkel, kalt, leer. So fühle ich mich, voller Angst und Trauer, Panik, allein. Ich hab solche Schmerzen im Rücken... als würde ich sterben.
Ich komme nicht klar, hab Angst daran kaputt zu gehen... aber das will ich nicht, ich will leben, das ist auch der Wunsch meiner Mama, ganz bestimmt.
Könnt ihr mich verstehen? Wie ging es euch so kurz nach dem Tod eurer Mama/ eures Papas?
Traurige Grüße
Andrea
-
Hallo ihr Lieben hier,
darf ich mal eine Frage stellen? Hatte oder hat jemand von euch auch körperliche Symptome aufgrund der Überbelastung in der Sterbebegleitung oder wegen eben des schweren Verlustes und der tiefen Trauer entwickelt?
Ich fühle mich gerade irgendwie selbststerbend... hab einen bitteren/scharfen Geschmack im Mund, starke Rückenschmerzen, einen schwindeligen Wattekopf und zu hohen Blutdruck.
Ich hab so Angst, ich muss doch durchhalten und stark sein, für meine Mama ... sie braucht mich jetzt so sehr, aber es macht mich alles fertig.
Was ist mit meinem Kind? Ich hab solche Angst, dass ich ihm auch solche Sorgen bereite.
Ich liebe ihn so sehr, bei mir dreht sich eine totale Angstspirale...
Sorry, dass ich sowas schreibe und frage... aber ich möchte nur wissen, was mit mir passiert? Überlebe ich das alles??? Ich muss, für mein Kind!
LG Andrea
-
Liebe Alle,
Ich danke euch sehr für euer aufrichtiges Mitgefühl.
Im Moment hab ich wieder eine Blockade, kann nicht darüber sprechen, nicht darüber schreiben... kommt der Gedanke "Mama - nie mehr..." Spring ich auf und mach irgendwas, bloß raus damit aus dem Kopf... weg damit, weil es NICHT WAHR SEIN DARF!!!
Ich lese jetzt noch ein wenig still in euren Geschichten, werde mit euch weinen und mich in jeder einzelnen Geschichte wiedererkennen.
Wenn die Dämme wieder brechen, werde ich mich melden... und ganz bestimmt, werdet ihr mich wieder auffangen.
Seid ganz fest gedrückt, Andrea
-
Hallo ihr Lieben,
ich fühle mich gerade so verstanden und danke euch dafür!
Mit meiner Mama zu reden klappt fast nicht mehr. Sie ist durch die Medikamente und wahrscheinlich auch durch den Krebs schon etwas verwirrt. Es gibt nur ganz kurze Zeitsprünge, da ist sie Sekunden "normal", zack ist sie wieder ganz weit weg. Es ging halt alles viel zu schnell...
Trotzdem sage ich ihr immer wieder, wie sehr ich sie liebe, dass sie die beste Mama der Welt ist und ich mir niemals eine andere wünschen würde. Meine Cousine hat vor 2 Jahren auch ihre Mama (Schwester meiner Mama) verloren. Sie steht mir auch zur Seite. Sie hat mir gesagt, dass Mama nicht gehen kann, wenn ich sie nicht freigebe.
Gestern habe ich also die für mich schwersten Sätze gesagt, als ich bei meiner Mama war: "Mama, ich liebe dich so sehr und ich werde dich wahnsinnig vermissen, aber ich möchte nicht, dass du leidest und wenn du bereit bist zu gehen, dann lass ich dich gehen... mach dir bitte keine Sorgen um mich, ich komm schon klar. Ich liebe dich Mami." Meiner Mama lief eine Träne über die Wange und sie lächelte mich an, streichelte meine Wange und sagte: "das weiß ich doch, mein Kind."
Mein Mann hat auch sehr daran zu knabbern, aber er ist meine Schulter zum Anlehnen und ich weiß, dass ich ihm alles sagen kann. Nur merke ich, dass ich nach 4-6h im Hospiz einfach nicht mehr reden möchte. Ich habe Angst es ständig vorzukramen und diese Schmerzen spüren zu müssen, diese Realität, dass es wirklich passiert...
Meinem Sohn haben wir vor ein paar Tagen gesagt, dass seine Oma leider nicht mehr gesund wird und sie nicht mehr lange bei uns ist. Er hat erst viel geweint... mittlerweile weint er nur bei bestimmten Triggern... wenn etwas ihn direkt an sie erinnert. Ansonsten kann er sich gut ablenken und tröstet auch mich... heute Morgen hat er mir Frühstück ans Bett gebracht.
Heute bin ich den 1. Tag mal nicht bei Mama. Meine Cousine hat heute übernommen. Da ich an meine Grenzen gekommen bin, auch körperlich (habe schon 6KG in 3 Wochen abgenommen) sichtbar, hat mich die Psychoonkologin gebeten, mal Pausen für mich einzulegen, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, um zu Kräften zu kommen. Es ist schwer, denn ich habe natürlich ein schlechtes Gewissen meiner Mama gegenüber... allerdings habe ich letzte Nacht das erste mal wieder durchgeschlafen und bin heute auch etwas ruhiger.
Fühlt euch alle ganz fest gedrückt. Andrea
-
Mirachen ich umarme dich auch ganz fest.
-
Hallo ihr Lieben,
ich bin 43 Jahre alt und möchte gern meine Geschichte niederschreiben, weil ich denke, dass es ein Anfang der Verarbeitung sein kann.
Im Jahr 2014 hatte ich Brustkrebs, musste 6 Monate Chemotherapie machen, habe mir beide Brüste abnehmen lassen und die Eierstöcke raus. Da ich positiv auf die BRCA2 Genmutation getestet wurde. Insgesamt wurde ich in 2 Jahren ca. 20 mal operiert.
Aber noch schlimmer war, dass auch mein Papa nur 4 Wochen nach mir, die Diagnose Lungenkrebs bekam! Er verstarb nach 6 Monaten, nachdem auch die Chemotherapie nicht helfen konnte. Es war schrecklich... im Rollstuhl wurde ich aus dem Krankenhaus zur Beerdigung geholt, ich hatte das Gefühl zu zerbrechen... mein Körper war so geschwächt, ich dachte, dieser zusätzliche Schmerz bringt mich um.
Ich kämpfte mich zurück ins Leben, für meinen Sohn, der zum damaligen Zeitpunkt erst 8 Jahre alt war und für meine Mama... sie sollte nicht noch ihre einzige Tochter verlieren.
2016 der nächste Schock: auch bei meiner Mama wurde Brustkrebs diagnostiziert. Mit Glück im Unglück in einem frühen Stadium. Somit blieb ihr zumindest die Chemotherapie erspart. Therapiert wurde sie mit Bestrahlung und Brusterhaltender OP. Danach musste sie weiterhin über Jahre Antihormone einnehmen. Auch sie ist BRCA2 Genmutiert.
Endlich kehrte Ruhe ein... meine Mama genoss ihre Zeit mit Hund im Garten, ich heiratete und auch wir bauten ein Häuschen. Meine Mama besuchten wir regelmäßig jeden Sonntag oder luden sie zu uns ein... Aber telefonieren, das machen wir täglich mindestens 2x!
Ohne meine Mama läuft gar nix!!! Sie ist meine beste Freundin.
Am 17.04.20 fuhr ich meine Mama ins Krankenhaus. Sie hatte Bauchweh und Atemnot. Alles ganz plötzlich... nach ein paar Untersuchungen stand fest, dass es sich um Bauchfellkrebs handelt. Der Albtraum beginnt...
Eigentlich sollte eine Chemotherapie gemacht werden, aber leider waren ihre Nierenwerte so schlecht, dass es einfach nicht möglich war, damit zu beginnen. Der Krebs explodierte regelrecht in ihrem Körper und sie war schnell Bettlägerig und konnte kaum noch sprechen. Vor 14 Tagen kam der Anruf, dass meine Mama austherapiert sei, man könne nichts mehr für sie tun.
Seither dreht sich meine Welt nicht mehr, alles steht still... ich besuche sie täglich im Hospiz und komme an meine Grenzen. Sie zu sehen, wie sehr sie abbaut, wie sehr sie leidet, ich drehe einfach nur noch durch!!!
Ich kann nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, alles tut mir weh, ich spüre nur noch Angst, Traurigkeit, Leere und Verzweiflung. Mein Körper spinnt... Blutdruck zu Hoch, schwindelig, Herzgestolper, Schwäche... ging es euch auch so schlimm?
Ich will meine Mama zurück!!! Sie ist doch erst 66 Jahre alt! Ich kann das alles nicht begreifen.
Dazu kommt die Angst, das es genau auch mein Schicksal sein wird... ich spüre förmlich schon die Krankheit.
Gibt es hier evtl. jemanden, der auch selbst betroffen ist und nun seine Eltern verloren hat?
Ich Danke jedem, der bis hier gelesen hat.
Fühlt euch umarmt, Andrea