Beiträge von Wolle020500

    ach so, was ich vielleicht noch ergänzen sollte. Ich habe sonst ein gutes Leben. Keinen finanziellen Druck, eine liebe Frau, einen tollen Hund, viel Wohlstand, eine gute Arbeit. Will damit nur sagen, das ich nicht in einer Krise bin was das alltägliche Leben mit all seinen Schwierigkeiten betrifft.


    Nicht ganz unwichtig da bei vielen anderen vielleicht auch Trostlosigkeit oder fehlende Lebensperspektive dazu kommt. Das ist generell nicht der Fall bei mir.....

    Hallo Sverja und Ralsheidemarie,


    danke für eure lieben und ausführlichen Antworten. Ich will meine Worte mal zusammenfassen, was beide Antworten von euch betrifft. Die Therapie die ich begonnen habe hat nicht direkt was mit meinem Vater zu tun. Vielleicht indirekt. Durch das Herzrasen und den Panikattacken die ich erlebt habe, hat mein Körper mir wohl aufgezeigt das ich nicht mehr viel Reserve habe um weiterhin so weiterzumachen wie gewohnt. Die Angst und Panikattaacken sind besser geworden aber im Unterbewusstsein regiert leider zu häufig die Angst. Keine Angst vorm Versagen oder ähnliches. Dadurch das ich, wohl ausgelöst durch die Psyche, auch permanent Begleiterscheinungen habe (ziehen in der linken Brust, Kopfdruck, Tinitus, Schwindel) und die Fachärzte keine organischen Probleme erkannt haben, wird das wohl viel Psyche sein. Und damit verbunden dann halt auch häufig Angst das es doch was schlimmeres ist. Panik, wenn was passiert, wer hilft dann? Negative Gedanken die ich gar nicht will. Der "Auftrag" meiner Therapeutin ist nun, hinter diese Angstfassade zu schauen. Was sind Dinge die mich bewegen? Die mein Unterbewusstsein beeinflussen? Alles in einem bin ich aktuell zu dünnhäutig, emotional, schnell gereizt, etc. Und meine Symptome werden schlimmer bei Stress. Derzeit führen einfachste, emotionale Eindrücke zum weinen oder traurig wirken. Oder halt einfach emotional mitgenommen. Und da spielt das Erlebnis mit dem Tod eine Rolle. Und die beschriebenen Bilder (seine letzten Blicke....) sind halt auch sehr präsent. Wollte mich nach seinem Tod auch nicht mehr von ihn bzw seinem Leichnam verabschieden sondern die letzte Erinnerung lieber an den lebenden Vater haben, auch wenn es eine traurige gewesen ist.

    Ja, ich glaube an den Herrn. Was danach kommt, weiss ich aber auch nicht. Hoffen tue ich, das unsere Seele einen guten Platz bekommt. Mein Vater war jicht gläubig, zumindest wusste ich davon nichts. Aber ist halt sehr präsent. Es schmerzt sehr wenn ich an seiner Gedenkstätte bin (er wurde verbrannt und im Wasser bestattet, sein Element wo er gerne gewesen ist, auf seinem Boot). Diese Leidenschaft teile ich mit ihm. Vielleicht macht es mich auch trauriger als ich annehme, das meine Frau und ich keine Kinder bekommen können und das unsere Linie leider ausstirbt. Ich nichts weitergeben kann. Ich weiss es nicht was da alles mit reinspielt. Fakt ist, es hat mich stark getroffen diese Erfahrungen mit dem Tode eines Elternteils zu machen. Auch wenn ich weiss, dass das dazu gehört. Vielleicht sind meine Angststörungen (die sich ja zumeist um das Leben drehen) davon beeinträchtigt....


    im Moment fehlt mir der Weg da raus. Trotzdem zahlreicher Arzttermine wegen meiner beschriebenen Begleiterscheinungen und der Therapie.
    Es ist derzeit viel Gegenwart und Vergangenheit, wenig Zukunft, Ausblick nach vorne. Hoffnung schöpfen durch Verbesserung.

    Alles nicht so einfach derzeit....


    Grüße, Christian

    Hallo liebe Trauergemeinde,


    mein Name ist Christian und ich habe vor 6,5 Jahren meinen Vater verloren. Im Moment bin ich in einer kleinen Krise. Hat mit Angst und Panikattacken zu tun da ich im Dezember starkes Herzrasen mit Panikattacke bekommen habe und seitdem in einem Loch stecke. Bin auch in therapeutischer Behandlung (fängt jetzt erst grade so richtig an). Und natürlich spielt hier auch die Vergangenheit eine große Rolle. Einschneidende Erlebnisse, etc. wie z.B. der Verlust eines Elternteil. Ich bin 44 und kann nicht grade behaupten, das ich mit dem Tod meines Vaters gut zurecht komme. Der liegt nun aber auch schon 6,5 Jahre hinter mir. Dennoch beschäftigt mich sein Tot immer noch sehr. Wie haben erst in späteren Jahren eine engere Bindung aufgebaut. Bin durch ihn zu meinem Hobby gekommen, wir haben uns gegenseitig respektiert, ich habe Anerkennung durch in ihn erfahren, wir führten gute Gespräche, etc. Alles in einem ein sehr herzliches Verhältnis, hingegen war in den Jugendjahren eher eine autoritäre Beziehung. Mein Vater hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und, wohl auch dank seines starken Willens, noch gute 2 Jahre nach der Diagnose zu Leben. Er starb mit 67. Es war sehr schwierig sich darauf einzustellen und zuzusehen, wie die Krankheit ihn mürbe macht. 3 Monate vor seinem Tot hat er alle Kraft zusammengenommen und mit uns noch unsere Hochzeit gefeiert. Kurz vor seinem Tode war ich fast täglich bei ihm und konnte immer mehr die Angst in seinen Augen sehen. Bilder, die mich nicht mehr loslassen. Einer der letzten Augenblicke, wo wir uns sahen war auch so einer. Ich verliess sein Zimmer (zum Glück war er zu Hause bei seiner Frau) und seine Augen sagten mehr wie Tausend Worte. Sie sagten: "ich habe Angst zu sterben und dich nicht mehr wiederzusehen".......mir zerreisst es das Herz wenn ich daran denke. Vielleicht habe ich die Trauer nicht richtig angepackt, aber offensichtlich holt es mich nach über 6 Jahren nun wieder ein. Sicher ist das nicht das einzige, was zu meiner jetzigen Situation geführt hat, aber wahrscheinlich ein größtes Puzzlestück....wie kann ich mich dem am besten Stellen? Wie kann ich das nachholen was ich ggf. verpasst habe? Freue mich über jeden Tip. Viele Grüße, Christian