Hallo Sverja und Ralsheidemarie,
danke für eure lieben und ausführlichen Antworten. Ich will meine Worte mal zusammenfassen, was beide Antworten von euch betrifft. Die Therapie die ich begonnen habe hat nicht direkt was mit meinem Vater zu tun. Vielleicht indirekt. Durch das Herzrasen und den Panikattacken die ich erlebt habe, hat mein Körper mir wohl aufgezeigt das ich nicht mehr viel Reserve habe um weiterhin so weiterzumachen wie gewohnt. Die Angst und Panikattaacken sind besser geworden aber im Unterbewusstsein regiert leider zu häufig die Angst. Keine Angst vorm Versagen oder ähnliches. Dadurch das ich, wohl ausgelöst durch die Psyche, auch permanent Begleiterscheinungen habe (ziehen in der linken Brust, Kopfdruck, Tinitus, Schwindel) und die Fachärzte keine organischen Probleme erkannt haben, wird das wohl viel Psyche sein. Und damit verbunden dann halt auch häufig Angst das es doch was schlimmeres ist. Panik, wenn was passiert, wer hilft dann? Negative Gedanken die ich gar nicht will. Der "Auftrag" meiner Therapeutin ist nun, hinter diese Angstfassade zu schauen. Was sind Dinge die mich bewegen? Die mein Unterbewusstsein beeinflussen? Alles in einem bin ich aktuell zu dünnhäutig, emotional, schnell gereizt, etc. Und meine Symptome werden schlimmer bei Stress. Derzeit führen einfachste, emotionale Eindrücke zum weinen oder traurig wirken. Oder halt einfach emotional mitgenommen. Und da spielt das Erlebnis mit dem Tod eine Rolle. Und die beschriebenen Bilder (seine letzten Blicke....) sind halt auch sehr präsent. Wollte mich nach seinem Tod auch nicht mehr von ihn bzw seinem Leichnam verabschieden sondern die letzte Erinnerung lieber an den lebenden Vater haben, auch wenn es eine traurige gewesen ist.
Ja, ich glaube an den Herrn. Was danach kommt, weiss ich aber auch nicht. Hoffen tue ich, das unsere Seele einen guten Platz bekommt. Mein Vater war jicht gläubig, zumindest wusste ich davon nichts. Aber ist halt sehr präsent. Es schmerzt sehr wenn ich an seiner Gedenkstätte bin (er wurde verbrannt und im Wasser bestattet, sein Element wo er gerne gewesen ist, auf seinem Boot). Diese Leidenschaft teile ich mit ihm. Vielleicht macht es mich auch trauriger als ich annehme, das meine Frau und ich keine Kinder bekommen können und das unsere Linie leider ausstirbt. Ich nichts weitergeben kann. Ich weiss es nicht was da alles mit reinspielt. Fakt ist, es hat mich stark getroffen diese Erfahrungen mit dem Tode eines Elternteils zu machen. Auch wenn ich weiss, dass das dazu gehört. Vielleicht sind meine Angststörungen (die sich ja zumeist um das Leben drehen) davon beeinträchtigt....
im Moment fehlt mir der Weg da raus. Trotzdem zahlreicher Arzttermine wegen meiner beschriebenen Begleiterscheinungen und der Therapie.
Es ist derzeit viel Gegenwart und Vergangenheit, wenig Zukunft, Ausblick nach vorne. Hoffnung schöpfen durch Verbesserung.
Alles nicht so einfach derzeit....
Grüße, Christian