„Alles nur einmal und so nie wieder!“ (Manfred Hinrich)
Wie wahr dieser Spruch doch ist…leider!
Ich lebe nun 49 Tage ohne meinen Partner, meinen besten Freund, meine Liebe. Jeder Tag ist anders, einmalig, manche ganz ok, manche fürchterlich…die meisten „geschmacklos“.
Ich glaube das beschreibt am besten meine Welt – farblos, geruchlos, geschmacklos, lieblos?
Ja, ich habe drei Kinder – was für ein „Segen“ – wenn sie nicht wären, ich glaube ich würde mittlerweile bei ihm im Grab liegen. Sie sind der einzige Grund warum ich weiter mache, mich bemühe, nicht aufgebe und kämpfe.
Übermorgen bekommen wir endlich die Schlüssel zu unserer neuen Wohnung, endlich eine ordentliche Wohnung, mehr Platz, ein Neustart.
Ich habe mir ein Auto geleast – meines wurde aus dem Verkehr gezogen, weil es schon zu gefährlich war. Ohne Auto würde ich nicht zurechtkommen, es war also eine Vernunftsentscheidung.
Nach außen hin wirkt es ja nahezu perfekt – bis auf den Zustand der Alleinerzieherin mit drei Kindern, welcher ohnehin nicht mehr so selten ist – und ja, man glaubt es nicht, es gibt sogar Menschen (Freunde, die wissen was passiert ist) die neidig sind. Ich kann kaum glauben wie das Umfeld sich verhält…
Ich musste von jetzt auf gleich alle Entscheidungen alleine treffen. Ich stand ohnehin bereits knietief in der Scheiße (bitte entschuldigt den Ausdruck) und hatte große Angst vor den kommenden Monaten. Ich dachte es nicht zu schaffen und wendete mich sogar einer Psychologin zu.
Unsere Beziehung war nicht einfach, sie war auch manchmal eine große Belastung. Aber ohne ihn wären die Monate nach meiner Scheidung nicht so glimpfig verlaufen, wie sie es sind. Ich dachte allen Ernstes ich hätte tatsächlich eine zweite Chance bekommen, endlich mein Glück gefunden.
Böse Zungen sagen sogar, dass es quasi eine Erlösung für mich war, dass er gestorben ist, denn unsere Beziehung hätte mir die letzten Monat geschadet. Ich will das nicht komplett dementieren, es war wirklich sehr oft sehr schwer, ABER
In dem Moment wo er mich in Armen hielt…wie soll ich sagen…die Welt war für diese Minuten in Ordnung. Ich konnte endlich durchatmen, fühlte mich so wohl und wusste, da ist jemand der das alles mit mir tragen will. Nicht weil er muss, ohne Verpflichtung…einfach nur weil er mich liebt und ich es ihm wert bin. Der meine Kinder wie die seinen angenommen hat, mit allen positiven und negativen Aspekten. Jemand, der sein Leben innerhalb kürzester Zeit komplett geändert hat, nur für uns, nur für mich.
Er fehlt mir so unglaublich, dass es mir die Luft zum Atmen nimmt, wenn ich daran denke.
Ich hatte noch gar keine Zeit zu trauern…zuerst die ganzen Wege wegen dem Todesfall, die Organisation der Beerdigung, Stark sein für die Kinder, wieder arbeiten und nebenbei alles erledigen für den Umzug. Der Kindergarten ist drei Wochen zu....alles ein riesen Chaos.
Ich habe noch nicht viel geweint, einfach weil ich so Angst habe, dass es mich komplett übermannt und ich dann nichts mehr schaffe.
Ich schlucke es runter – wahrscheinlich ist mein Magen deswegen ein glühendes Stück in meiner Körpermitte – und mache weiter, weil ich muss. Weil niemand anderer da ist, der es mache kann.
Wie wird es nur sein, wenn der Umzug erledigt ist, der Schulstart geglückt (zwei meiner drei Jungs beginnen nächste Woche mit der Schule), es ruhiger wird….dann muss ich mir die Zeit nehmen…
Ich habe solche Angst davor es zu erkennen….DASS ER WIRKLICH NIE WIEDER ZURÜCK KOMMEN WIRD
Es fühlt sich an als wäre er auf Urlaub oder hätte mich verlassen…ich kann nicht glauben dass er tatsächlich weg ist. Ich ihn nie wieder berühren werde…ich brauche ich jetzt so sehr
Wie soll das alles nur weiter gehen
Wie habt ihr das überlebt
Wie kann das überhaupt jemals alles wieder Freude machen
Ich fühle mich so schlecht – was bin ich nur für eine Mutter…
Es fühlt sich an als wäre ich mitgestorben und alle tun so als wäre nichts passiert…
Ich will nur dass die Welt stehen bleibt, ein paar Tage, damit ich mich sammeln kann…
Ich brauche einen Plan - HILFE