• Hallo zusammen!


    Seit Tagen beschäftigt mich etwas! Ich denke, dass ich hier em ehesten eine Antwort bekomme! Meine Grossmutter hat ja Krebs und bekommt Bestrahlungen und Chemo. Meine Tante hatte auch Krebs und starb im März 2007. Meine Mutter hat sie damals aufgebahrt gesehen und sagte mir, sie hätte sie nicht berühren können, da meine Tante nicht schön aussah, so gelblich.


    Ich möchte von euch mal wissen, ob das bei Krebspatienten immer so ist. Ich möchte gerne meine Grossmutter nochmals sehen, wenn sie dann tot ist. Aber je nachdem möchte ich sie lieber lebend in Erinnerung behalten. Habe nun auch immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich bei meinen Eltern und bei ihr bin. Hab immer Angst, dass sie halt plötzlich stirbt.



    Liebe Grüsse aus der Schweiz sendet euch herzlich


    Daniela

  • Mein Mann hat auch leicht gelblich ausgesehen. Ich glaube das ist bei allen Toten so. Das Blut fehlt und sie sehen dann halt anders aus. Bei Leberschädigungen wird die gelbliche Farbe noch stärker. Versuche den lebendigen Menschen noch so oft wie möglich zu sehen, davon haben alle mehr. Der Tod kommt am Ende immer plötzlich, selbst wenn man Jahre oder Monate seine Diagnose kennt.

  • Guten Morgen liebe Daniela,


    ich finde Deine Frage gar nicht "komisch", habe sie nur hierher verschoben, weil sie hier besser aufgehoben ist. Grundsätzlich glauben wir, dass es wichtig ist, dass Angehörige neben dem Bild des Lebens auch ein Bild des Todes von Ihrem Verstorbenen mitnehmen können. Warum, ist hier ist in diesem Thread schon andiskutiert worden.


    Bezüglich des Aussehens des verstorbenen Menschen gibt es keine generelle Regel, die ich im Laufe meiner Arbeitsjahre feststellen konnte, wie ein verstorbener Mensch mit einem bestimmten Krankheitsbild welches zum Tod geführt hat, aussieht. Auch bei Patienten mit Tumorerkrankungen ist das nicht so. Aber natürlich hat der verstorbene Körper bestimmte Eigenschaften, die ihm ein bestimmtes Aussehen verleihen. Durch den fehlenden Blutkreislauf werden die Kapillargefäße nicht mehr gefüllt und so entsteht eine bestimmte Fahlheit oder Bleiche der Haut. Eine wirklich gelbliche Verfärbung deutet eher auf eine noch zu Lebzeiten aufgetretene Erkrankung hin, bei der ein bestimmter Teil des Blutfarbstoffs nicht mehr regelgerecht abgebaut wird. Weitere Infos dazu hier


    Durch die Erstarrung der Muskulatur fehlt oft auch der Gewebefluss im Gesicht, der dem Verstorbenen eine bestimmte Ausdruckslosigkeit oder Wächsernheit verleihen mag. Inwiefern man solche Erscheinungen des Todes verändern soll ist immer schon eine grosse Diskussion gewesen. Wir meinen, der verstorbene Mensch soll friedlich und würdevoll aussehen und neben der Reinigung des Körpers gibt es dazu verschiedene Verfahren, über die Du die hier näheres nachlesen kannst.


    Vielleicht macht es Sinn, wenn Du Dich mit Deinem Bestatter unterhältst, welche Verfahren er bei der Behandlung von verstorbenen Menschen anbieten kann - ich kenne jedenfalls Kollegen in der Schweiz, die hervorragende Arbeit diesbezüglich leisten.


    Liebe Grüße,
    Markus