Hallo!
Ich bin auf euch gestoßen durch einen Artikel in unserer Gemeindezeitschrift. Meine kleine Tochter ist mir vor 4 Jahren "genommen" worden, sie wurde nur 6 Wochen alt, obwohl sie "pumperlgsund" auf die Welt kam (Gehirnschlag). Ich habe noch 2 Kinder um die ich mich kümmern muss(te)und stehe nun nach 4 Jahren vor den Trümmern meines Lebens.
Zu meiner Geschichte gehört, dass ich, obwohl verheiratet, für das Familieneinkommen zuständig bin, mein Mann hat dazu noch nie beigetragen, weil er seit Ewigkeiten studiert; so liegt alle Last auf meinen Schultern, hinzu kommt, dass ich Freie Dienstnehmerin bin, also keinen Urlaubsanspruch habe oder mir einmal das "Kranksein" leisten kann - das alles ist finsnziell nicht drin.
Tja, das sind wohl nur die äußeren Umstände, die mein Leben zerbrechen lassen. Ich war stets gezwungen meinen Schmerz zu verbergen, zuerst für die Kinder, dann aus Angst verlassen zu werden. Mein Mann hat die Einstellung, dass man alles mit sich alleine ausmachen muss, dass man den anderen nicht hinunterziehen dürfe, nicht ständig jammern und sich gehen lassen dürfe. Genau diese Phase habe ich immer und immer wieder hinausgeschoben, hab mich zusammen gerissen, hab mich beherrscht. Ich merke aber, dass ich zerbreche unter der Belastung der äußeren Umstände meines Lebens und an meinem Seelenschmerz. All die Jahre habe ich auch noch versucht (nach einer vernünftigen Pause) noch ein Baby zu bekommen, da ich meine "Geschichte" so nicht abschließen möchte und kann...geendet hat es in 2 Fehlgeburten und anschließenden Operationen, seit ein paar Monaten bin ich schwer zuckerkrank und leide an den ersten wirklichen Symptomen dieser Krankheit. So wie mir Krankheit nicht gestattet ist, so ist mir Trauer nicht gestattet; ich habe immer erfahren "traurig" nicht liebenswert zu sein, nicht attraktiv genug...
Überhaupt bin ich müde...lebensmüde, da ist keine Freude mehr an der Sonne, da ist kein Genuss mehr...Erfüllung finde ich nur im Schlaf, im Vergessen...
Wo kann ich Hilfe bekommen? Wo ist jemand, der mich auch weinend mag?
Hallo, ich bin neu hier!
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hallo mp,
ein herzliches willkommen von mir. schön, dass du hier bist.
zu deiner lebensgeschichte kann ich nicht viel sagen, es ist bewundernswert, wie du das alles meisterst. dass du jetzt jedoch innerlich zerbrichtst, das kann ich sehr gut verstehen. wieviel kann denn ein mensch aushalten? du bist schon sehr weit gekommen, aber nun wahrscheinlich an einem punkt, wo du geborgenheit suchst und dich endlich auch mal fallen lassen willst. auch mal weinen, weil dir einfach danach ist und dann in den arm genommen zu werden.
diese psychische belastung schlägt dir leider auch sehr auf die gesundheit. hast du nicht freunde, wo du "du" sein kannst, die für dich da sind, wenn es dir schlecht geht? oder familie, die dich versteht?? mit deinem mann kannst du nicht darüber reden?
du hast schon den ersten wichtigen schritt gemacht und hier geschrieben! bezüglich hilfe können dir christine oder markus bestimmt weiterhelfen, du bist hier in sehr guten händen.
lass deine trauer zu, schreib einfach hier rein, wenn es dir schlecht geht - das hat mir sehr viel geholfen. hier sind menschen, die dich verstehen.
ich wünsche dir alles liebe und würde mich freuen, wenn du dich meldest - egal ob es dir schlecht geht oder gut!!!
viel kraft!
petra -
Hallo MP,
hier kannst du ganz "du" sein.
Gefühle gelten in unserer Gesellschaft leider als Schwächen, weshalb wir sie nicht zeigen bzw. unterdrücken und dann - irgendwann - spüren wir sie gar nicht mehr. "Cool" und "tough" zu sein, macht uns erfolgreich und attraktiv (auf Dauer gesund ist das nicht). Kommt dann trotzdem mal ein Gefühl hoch, können die anderen überhaupt nicht damit umgehen und es auch nicht aushalten. Da wird man dann schnell als "schwierig" oder "zimperlich" (unlängst kam mir sogar die Bezeichnung "weiblich" unter) eingestuft, bezeichnet ... tja, und dann hält man lieber den Mund und funktioniert eben weiter. Blöd ist, wenn grad die Menschen so mit dir umgehen, die man eigentlich am meisten mag. Das tut sehr weh, und: Was känkt, macht krank - früher oder später.
Pass auf dich auf, schluck nicht so viel, du hast schon viel zu viel auf deine Kosten für andere geschluckt, deshalb bist du so "lebensmüde". Setz nicht bei deinem Mann an, wenn er kein Verständnis hat, setz bei dir selber an.Magst du deinen Mann noch? (Ist er der, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen willst?)
Mag er dich denn noch? (Liebt er dich?)
Und wie steht es mit dir selbst? Magst du dich (noch)?Und deine Situation als freie Dienstnehmerin: Ja, das ist furchtbar, ich kann das gut verstehen!
Ich hoffe, dein Mann macht wenigstens den Haushalt und kümmert sich um die Kids?!Alles Liebe
Christine -
@ mp!
Ich wollte dir nur sagen,dass du hier an der richtigen Stelle bist.Zu deinem Mann ein wörtchen.Überleg dir mal ob du nicht besser dran wärst ohne ihn.Ich weis es klingt einfacher,als es ist.Aber ständig unglücklich zu sein,dann besser allein.Ich war bei meinem 3 Kind im 7Monat schwanger,als er uns verlies.Nach 15 Jahren Ehe.Versuche wieder zu leben "für DICH".Nicht zu funktionieren sonder versuchen zu leben.Natürlich sind auch wir trauernden Menschen sehr schwierig und unsere Partner haben es oft nicht leicht mit uns.Ich glaube Männer können es nicht so zeigen.Dein Mann hat sicher auch sehr gelitten.
liebe Grüsse Margit
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hallo!
ich wünsche dir auch viel kraft für die zukunft.
du kannst wirklich stolz auf dich sein,dass du dich so durch das leben kämpfst.deine kinder haben eine wirklich tolle und tapfere mutter!
ich bin mir sicher,dass du im leben einmal auf die sonnenseite wechseln wirst,denn es kann nicht nur berg ab gehen.
unsere verstorbenen werden immer in unseren herzen weiterleben.
viele liebe grüße!