• Du bist nicht tot,
    sondern nur untergegangen wie die Sonne.


    Wir trauern nicht über einen,
    der gestorben ist,
    sondern wie über einen,
    der sich vor uns verborgen hält.


    Nicht unter den Toten suchen wir dich,
    sondern unter den Seligen des Himmels.


    Theodoret von Kyros (* 393; † um 460)

  • Je schöner und voller die Erinnerung,
    desto schwerer ist die Trennung.
    Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
    Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
    sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.


    Dietrich Bonhoeffer

  • Gedicht


    Wer weiß
    Wir kommen, wer weiß, woher.
    Wir gehen, wer weiß, wohin.
    Wir sind wie die Welle im Meer
    allein und doch darin.


    Wir sind wie das Licht ein Teilchen
    und ebenso ein Strahl.
    Wir sind auf der Erde ein Weilchen
    und vielleicht ein ums andere Mal.


    Wer weiß, woher wir gekommen,
    wer weiß, wohin wir gehen?
    Es bleibt für uns verschwommen,
    bis wir selbst am Ende stehen.


    Renate Eggert-Schwarten

  • Gedicht




    Wer weiß
    Wir kommen, wer weiß, woher.
    Wir gehen, wer weiß, wohin.
    Wir sind wie die Welle im Meer
    allein und doch darin.


    Wir sind wie das Licht ein Teilchen
    und ebenso ein Strahl.
    Wir sind auf der Erde ein Weilchen
    und vielleicht ein ums andere Mal.


    Wer weiß, woher wir gekommen,
    wer weiß, wohin wir gehen?
    Es bleibt für uns verschwommen,
    bis wir selbst am Ende stehen.


    Renate Eggert-Schwarten

  • Ich bin allein - wie oft mit kaltem Schauer
    Trifft mich dies Wort, mit namenloser Trauer -
    Ob sich auch laut das Leben um mich regt;
    Allein - mit meinem Streben und Bemühen,
    Allein - wenn eine andre Brust durchglühen
    Ich möcht', mit dem, was Meine schön bewegt.


    O, so allein ist nicht des Südens Pflanze,
    Die einzeln steht in nord'scher Blumen Kranze,
    Es grüßt sie hier wie dort der Sonne Kuß;
    So einsam nicht auf weitem Feld die Eiche,
    Das sehnsuchtsvolle Rauschen ihrer Zweige,
    Erwiedert hold der Vögel lauter Gruß.


    Wohl einmal auch, zwei kurze schöne Stunden,
    Hab' ich der Seele süßen Hauch empfunden,
    Die geistverwandt mit mir die Schwinge regt;
    Doch sie entschwand in endlos weite Ferne,
    Ich schau' ihm nach, dem glänzend schönen Sterne,
    Von milder Schwermuth wundersam bewegt.


    So flieht mein Leben einsam still von hinnen,
    Ein Quell, der bang im Sande muß verrinnen,
    Und nie in einen stolzen Strom sich gießt;
    Ein Epheu, der bestaubt am Boden lieget:
    Kein Baum, daran er sich vertrauend schmieget,
    Um den er liebend seine Arme schließt! (S. 41)


    Luise Büchner (1821-1877 )

  • Je schöner und voller die Erinnerung,
    desto schwerer ist die Trennung.
    Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
    Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
    sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.


    Dietrich Bonhoeffer

  • Zu keiner anderen Zeit vermischt sich
    eine leichte Melancholie so sehr
    mit positiven Gefühlen wie Hoffnung
    und Verbundenheit mit unseren Verstorbenen.



    Die herbstliche Stimmung auf dem Friedhof
    ist eine ganz Besondere und wird durch die Herbstbepflanzung auf den Gräbern unterstützt.


    Zünde ein Licht nicht nur am Grab,
    sondern auch in deinem Herzen an.


    Der Mensch ist erst wirklich tot,
    wenn niemand mehr an ihn denkt.
    Von Honore de Balzac