Mein Herz ist zerbrochen

  • Ihr Lieben,


    nach der tollen Unterstützung hier wollte ich kurz berichten, wie der Konflikt an meinem Arbeitsplatz nun erstmal ausgegangen ist.


    Ich hatte mir erst noch eine gute Woche zum Nachdenken und Kräfte sammeln genommen, hatte dann ein wirklich gutes Gespräch mit einer sehr netten Betriebsrätin. Mein Anliegen hat Gehör und Verständnis gefunden und mir wurde ohne Druck Unterstützung angeboten.

    Hinterher unendliche Tränen der Erleichterung bei mir. Man ist ja so dünnhäutig und schnell gerührt wenn von irgendwem ein liebes Wort kommt


    Nach ein paar weiteren Tagen des Überlegens habe ich dann meinen Chef um ein weiteres Gespräch mit Teilnahme der Betriebsrätin gebeten.

    Klar, er war erstmal nicht grad erbaut - kostet ja alles seine wertvolle Zeit:rolleyes: Aber er hatte keine Wahl, wenn jemand vom Betriebsrat drauf besteht.


    Ich will jetzt nicht sagen dass das Gespräch einfach war - aber nach zähem Ringen und der tatkräftigen Unterstützung der Betriebsrätin an meiner Seite kam es dann zu Zugeständnissen:

    Vorerst werden mir keine neuen Projekte mehr aufgedrückt, und erst wenn ein Projekt abgeschlossen ist, kommt was Neues - somit bleibt die Arbeitsbelastung erstmal auf gleichem Niveau und wird keinesfalls mehr.


    Klar, ich bin erleichtert diesen kleinen "Sieg" errungen zu haben und es hat nun auch spürbar ein gewisser Leistungsdruck auch nachgelassen.


    Aber es war alles einfach soooooo unheimlich kräftezehrend;(

    Er fehlt immer noch so sehr an meiner Seite, jede Minute, jede Sekunde.

    Niemand da, mit dem ich solche Dinge durchsprechen kann. Der mich in- und auswendig kennt und definitiv immer zu mir steht.

    Niemand, der meine panische Angst vor diesen Gesprächsterminen ein bisschen mildern konnte. Niemand da, mit dem man auf den kleinen Erfolg hinterher anstoßen könnte.


    Ja, einerseits tat es ein bisschen gut, zu sehen dass ich auch alleine für etwas kämpfen kann.


    Aber natürlich, es ist kein tolles Hochgefühl da.

    Im Grunde habe ich nun immer noch Panik vor der nächsten Hürde oder Katastrophe in meinem Leben, die ich dann wieder irgendwie alleine meistern muss.

    Habe immer noch so große Ängste, dass meine Kraft irgendwann dann doch nicht mehr reicht.

  • Wie traurig, dass man um ein bisschen Menschlichkeit kämpfen muss. Ich hab das auch erlebt.
    Ein tolles Hochgefühl... Mensch das wär mal was! Aber irgendwie fühlt man sich nur ausgelutscht.
    Du hast alles richtig gemacht! Und kannst dich aber gar nicht so fühlen, oder?
    Man sagt, dass man an Herausforderungen wächst. Ist wahrscheinlich sogar so. Aber nach so kurzer Trauerzeit kann man das nicht wahrnehmen. Ich zumindest nicht.
    Ich klopf dir jetzt einfach auf die Schulter und sage: Gut gemacht! Und ich stoße jetzt mit dir an. Hab ein Gläschen Wein hier stehen (abends darf ich nicht). Auf dich und deinen Erfolg, Nora!

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Liebe Elster,

    danke Dir fürs Antworten und das virtuelle Anstoßen🩵


    Ja, so ist es: ausgelutscht fühle ich mich.

    Leider hat dieser kleine "Sieg" auch diesen fahlen Beigeschmack wie quasi alles im "neuen Leben".

    Vielleicht gibt es diesen Tag X in ferner Zukunft, wo man mal wieder so richtig Freude und ein Hochgefühl, einen kleinen Triumph, fühlen und feiern kann.

    Ganz die Hoffnung aufgeben will und kann ich einfach noch nicht.

    Aber es war schon sehr ernüchternd. Gekämpft, über den eigenen Schatten gesprungen - und hinterher fühle ich mich fast ausgelaugter als vorher. Es fehlt einfach jemand😞

  • Beitrag von r-o-n-6-2 ()

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