Meine Mama ist tot - immer noch unglaublich

  • hallo alle!


    wir haben heute vor drei wochen meine mama (57) tot in ihrer wohnung aufgefunden .. es war sehr schlimm .. sie ist seit vier tagen dort gelegen. am montag habe ich noch mit ihr telefoniert und gemeint, wir sehen uns am wochenende .... hätte ich gewusst, dass dies ihr letzter tag ist .. ich hätte mich gleich noch getroffen mit ihr.


    sie fehlt mir so sehr ... ich fühle mich einfach so leer und hoffe immer noch, dass sie doch noch kommen wird. mein sohn (6) vermisst sie auch schrecklich. er hat so gern bei ihr geschlafen.


    ich habe täglich ihre mailbox angerufen, um ihre stimme zu hören .. leider ist das handy jetzt abgemeldet .. im nachhinein bereue ich die abmeldung .. ich würde am liebsten immer wieder anrufen und ihren spruch hören, den sie raufgesprochen hat.


    ich hab mit ihr über alles reden können, sie war immer für mich da. und jetzt! rede ich mit ihrem bild und habe eine kerze nebenbei brennen .. aber es kommt einfach keine antwort von ihr. oder ein zeichen, dass sie mich hört. ich weiss, es gibt keine geister, aber schön wäre es schon.


    nicht einmal auf wiedersehen hab ich zu ihr sagen können .. es ist einfach so plötzlich geschehen. so unerwartet. keiner hat damit gerechnet .. niemand!


    seit einer woche gehe ich auch wieder arbeiten und warte, dass sich alles wieder normalisiert. aber es ist nichts normal. wir haben wieder wochenende .. seit 3 wochen haben wir uns jetzt nicht gesehen am wochenende .. und ich weiss, es wird auch nie wieder sein.


    ich bin einfach so traurig .. es war viel zu bald! wie lange dauert sowas .. bis man es dann wirklich wahr hat, dass dieser mensch nicht mehr zurück kommt?

  • hallo,


    erstmal mein herzliches beileid! ich kann dich so gut verstehen!!!


    ich befinde mich grad in der selben situation.
    meine mama (58) ist vor 6 wochen auch ganz plötzlich verstorben. nach einer miniskusoperation hat sie thrombose bekommen - lungenembolie - war noch im spital - aber keine hilfe mehr.
    ich habe vormittag noch mit ihr telefoniert "bis später" waren unsere letzten worte- wir wollten am nachmittag noch vorbeikommen, meine tochter (fast 2 jahre) und ich. aber es gab/gibt kein "bis später" mehr, jedenfalls nicht in diesem leben.


    für mich ist es jetzt noch immer nicht wirklich realisierbar. mir kommt auch vor, wie wenn sie wiederkommt. ich denke zwar dauernd an meine mama, was sie jetzt tun würde, was sie alles vorgehabt hat noch (ich fange in 2 wochen wieder zu arbeiten an, sie hätte sich um meine maus gekümmert - sie hat sich schon so sehr drauf gefreut). aber so ein richtiger schmerz, daß es endgültig ist, den habe ich nur zeitweise und nicht einmal jeden tag. aber wenn einem das wirklich ins bewußtsein rückt ist es sehr bitter...


    wenn du willst, lies dir meinen thread durch (tod meiner mama - ich fühle nichts), da haben mir einige geschrieben, daß diese reaktionen, wahrnehmungen, nicht-wahrhaben-wollen ganz natürlich sind... ein schutzmechanismus sozusagen...


    und mir tut es gut, immer wieder meine gedanken hier niederzuschreiben. man kriegt viel zuspruch.


    liebe grüße

  • Hallo,


    auch ich möchte Dich hier bei uns Wilkommen heissen, wie Lilie schon schreibt, hier kannst Du Deine Gefühle aller niederschreiben, hier ist immer jemand, der da ist und Dir die Hand reicht....


    Es tut mir leid, dass Du Deine Mama so plötzlich verloren hast. ich weiss leider auch wie schlimm das ist und wie weh das tut. Grade dann wenn es so plötzlich geschieht, man einfach nicht tschüss sagen konnte, es keinen Abschied gab und man sich einfach nicht vorbereiten konnte. Dieses Plötzliche reisst einem den Boden unter den Füssen weg, alle normalen Gefühle, die man haben müsste, sind wie ausgeblendet....man ist einfach wie betäubt, erstarrt und unfähig zu handeln.....Ja, und man kann es einfach nicht verstehen....


    Ich habe neulich einen Vers gelesen...Der Tod der Mutter ist der erste Kummer, den Du ohne sie beweinen musst.....das ist so wahr, denn sie war immer für Dich da, im Kummer und in den Freuden.....das reisst eine Lücke....ich kann Deinen Kummer gut verstehen.....


    Auch ich habe meine Mami plötzlich verloren, sie ging schlafen und wachte morgens nicht mehr auf. Auch ohne Vorbereitung, ohne Anzeichen...nur ein Wimpernschlag und alles war anders...


    Hast Du Menschen, die Dich stützen, mit denen Du reden kannst?
    Magst Du von Deiner Mama erzählen? Wir hören Dir gerne zu...


    LG
    Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • danke euch für die lieben worte.


    ja ich habe auch freunde, die für mich da sind und mich unterstützen. allerdings bin ich halt auch die erste in der gruppe, der sowas passiert. unvorstellbar für jeden, gerade in unserem alter.


    gestern war die urnenbeisetzung .. jetzt kann ich sie wenigstens besuchen gehen .. aber ich vermisse sie schon so sehr, und es wird mit jedem tag schlimmer.


    ich würde sie so gern noch einmal in den arm nehmen, ihr sagen, wie lieb ich sie habe. und es geht einfach nicht mehr! heute nacht hab ich sogar geträumt von ihr, das alles nur ein böser scherz war und sie wieder da ist. wie verrückt.

  • Hi Alex,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns! So ein plötzlicher Tod ist immer sehr tragisch - hat denn eine Untersuchung stattgefunden, warum Deine Mutter gestorben ist? Sie war ja noch sehr jung! Dass die Trauer jetzt nach drei Wochen "schlimmer" wird und Du sie mehr spürst ist ganz normal - viele Menschen, die sie kannten, nehmen jetzt langsam ihren Alltag wieder auf und Du merkst erst jetzt, welche Lücke sie hinterläßt!


    Liebe Grüße,
    Markus