Das Feedback von MSc Roswitha Mailänder zum TrauerHilfe-Beitrag "Abschiednahme und Bestattung" im Rahmen des Palliativpflegeunterrichts in der Kinder- und Jugendlichenausbildung am AZW Innsbruck hat mich sehr gefreut und ich hab die Erlaubnis, das Feedback an dieser Stelle zu veröffentlichen
Liebe Christine,
also ich kann sagen, dass ich in den letzten tagen (unterricht und exkursion) informationen zum thema tod erhalten habe, die mein bild total verändert haben. es war mir - und ich denke, ich kann da für sehr viele menschen sprechen - nicht bewusst, dass dem toten im bestattungsinstitut so viel würde und achtung entgegen gebracht wird. ich wusste nicht, dass eine offene verabschiedung möglich ist (dachte wirklich, das ist nur für einen papst möglich ...) und hätte mir auch nicht gedacht, dass so viel friede von einem toten ausgehen kann.
ich hatte bisher eine absolute abneigung gegenüber särgen und der erd-bestattung. der sarg ist für mich durch die gestrige erfahrung etwas reales, normales und nichts abstoßendes mehr. der sarg mit dem leichnam erinnert viel mehr an eine schöne wiege ...
detail am rande: am abend konfrontierte ich freunde mit meinen erlebnissen - sie waren total betroffen - einer sagte dann ganz
vorsichtig: "und dieser ganze aufwand wird betrieben, obwohl eine feuerbestattung gemacht wird"... alleine daran siehst du, wie "nicht insider" denken ...
es tut mir total leid, dass nicht alle menschen diese erfahrung vor einem todesfall in der eigenen familie machen können (und viele auch nicht einmal beim todesfall). der unterricht gehörte meiner meinung nach in alle pflichtschulen hinein. alleine die wkd? - box ist schon sehr aussagekräftig...
ich bin jedenfalls total froh, dass du in meinen ausbildungen unterrichtest! lg Roswitha
Mit freundlichen Grüßen
Roswitha Mailänder, MSc
Lehrgangsleitung/Schuldirektorin Kinder- u. Jugendlichenpflege Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe der TILAK GmbH Innrain 98 6020 Innsbruck