Es gibt in der Apotheke Notfalltropfen, ich meine sie heißen "Rescue Tropfen", das kann für manche auch eine Hilfe sein. Ansonsten ist es tatsächlich so, dass jeder herausfinden muss, was ihm am besten hilft.
Ja, heissen Bach Rescue Tropfen. Bachblütentropfen.
Ihr Leidgeplagten. Panikattacken sind übel.
Bei mir traten sie damals erstmals nach einem Kinobesuch auf.
Fühlte sich an als ob ich ein wenig leicht über meinem Körper schweben würde. So wie nicht ganz drin.
War froh als mich ein Taxi nach Hause fahren konnte.
So Richtung drei Wochen aus dem Nichts später Panikattacke beim Einkauf.
Herzrasen, schweissnasse Hände.
Habe den Einkauf stehen lassen und bin nach Hause gerannt.
So zwei Wochen später war ich mit meiner Mutter zur Zaubershow von David Copperfield.
Hatten uns schon sehr drauf gefreut. Hin- und wieder besuchten wir manche diversen Vorstellungen.
War toll, aber die Angst schwang mit. Diese grosse Halle. Und alles.
Danach Notfalleinweisung, spürte vergrösserte Lymphknoten unter den Armen.
Ein HIV-Test wurde gemacht. Natürlich negativ. Aber es war ein komisches Gefühl.
Ein Abszess. Offenbar wegen dem ganzen Stress. Bekam nachher noch einen weiteren Abszess.
Was war mit mir los ?
Konnte einen Monat nicht mehr arbeiten, war krankgeschrieben.
Dabei wollte ich gerade in dem Moment so gerne und so schnell wie möglich.
Es gab Zeiten wo ich dachte dass ich nie mehr alleine in den Bus einsteigen könnte.
Oder einen hell erleuchteten Bürgersteig entlanglaufen.
Diese Dunkelheit. Diese Lichter. Dieser lange Weg. Menschenleer.
Selbiges bei grossen leeren Plätzen (Agoraphobie).
Mir halfen die Tropfen in der Panik, nahm die Angst (wirkte ca. eine halbe Stunde).
Eine Empfehlung meiner netten Chefin.
Fühlte sich manchmal auch an als ob ein grosses schwarzes Loch sich im Boden auftun würde.
Habe Therapien gemacht.
Kenne die Gründe was meine Panik verursacht hat.
Der Tod meiner Oma. Die Beerdigung als ich 3 Jahre alt war.
Habe es nicht vergessen. Hatte schon damals Albträume.
Habe gefragt ob man nicht sterben müsse wenn man an den lieben Gott glauben würde.
20 Jahre später riss dieses Trauma auf.
Das alles in Kurzfassung.
Es gibt wirklich etliche Menschen die unter Panikattacken leiden.
Die Tropfen habe ich lange mitgenommen.
Auch wo ich sie nicht mehr brauchte. Als Sicherheit.
Hin- und wieder hatte ich so leichte Ansätze, aber ich kann wie mit einem Schalter daran herangehen.
Noch schwierig zu beschreiben.
Die Tropfen können eine Hilfe sein. Sind natürlich nicht alles.
Aber vielleicht ein Versuch. Muss man ausprobieren.
Eben ob es was für einen ist, ob es hilfreich ist.
Und ja Lisa, es war absolut richtig den Krankenwagen in der Situation zu rufen.
Ach, das ist sehr unangenehm.
Wie gut dass es zumindest nicht mehr so arg war wie in dem Moment.
Aber einfach ist es nicht.
LG
Simon