Hallo ihr lieben,
vorgestern war der Todestag meines besten Freundes. Ein Jahr ist es jetzt hier. Alles was ich innerhalb eines Jahres immer mit ihm gemacht habe, hab ich jetzt alles zum ersten Mal ohne ihn gemacht. Ab jetzt wird es nur noch leichter. Es ist immer noch komisch wenn ich etwas mit meinen Freunden mache und er nicht dabei ist. Aber langsam wird es normal. Trotzdem vermisse ich ihn jedes Mal wenn ich meine Freunde sehe und er nicht dabei ist. Neue Abläufe entstehen und neue Routinen.
Ich habe mich nicht weiter mit dem Todestag befasst, einfach weiter gemacht wie sonst auch. Denn irgendwie war der Tag für mich nicht nur traurig sondern hat mir auch Hoffnung gegeben und gezeigt was ich alles geschafft habe von dem ich nie gedacht hätte das ich es schaffe.
Das Leben zieht so schnell an einem vorbei und irgendwie ist es gruselig wie der Alltag ohne ihn langsam normal zu sein scheint. Man gewöhnt sich dran.
Es tut weh aber gleichzeitig merke ich wie stolz ich auf mich bin und das wiederum fühlt sich sehr gut an, weil es mir Selbstvertrauen gibt und mir zeigt das ich mich auf mich verlassen kann. Ich weiß Dinge viel mehr zu schätzen und ziehe so viel positive Energie aus Dingen in meinem Alltag. Mein Hund, den ich mir Anfang des Jahres geholt hab gibt mir so viel zurück. Wie ein kleiner Engel der bei mir eingezogen ist. Die Bindung ist jetzt schon so stark. Durch ihn bin ich wieder zu meinen damaligen Hobby dem Hundesport gekommen. Wenn ich dort bin vergesse ich alles um mich rum. Dort hab ich alte und neue Gesichter getroffen die mir sehr viel zurück geben.
Ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit was mir sehr viel abverlangt und mich ziemlich stresst. Aber trotzdem zeigt mir das, dass ich mein Studium jetzt bald beende, was ich zwischendurch niemals gedacht hätte. Und das macht mich glücklich und erleichtert mich.
Und zwischen alldem frage ich mich ob das okay so ist. Es ist gerade mal ein Jahr her und mir geht es schon wieder so gut. Sollte ich nicht immer noch trauern? Ich trauere noch aber bei weitem nicht mehr so oft. Ich genieße mein Leben und alles was gerade um mich passiert so sehr wie schon lange nicht mehr und freue mich auf die Zukunft. Und auf der anderen Seite ist eben die Trauer. Und andererseits hab ich auch Angst vor der Zukunft. Das mich alles nochmal einholen wird und zusammen mit dem Stress der Bachelor Arbeit nach der Abgabe umhauen wird. Aber eigentlich hab ich nichts verdrängt auch wenn die letzten Wochen sehr anstrengend und schnell waren. Davor hab ich mir so viel Zeit zum
Reflektieren genommen. Und auch jetzt tue ich es.
Gerade ist alles sehr überwältigend.
Liebe Grüße
Alessia