Beiträge von Jahm

    Der erste Muttertag ohne den Menschen, der mich zur Mutter gemacht hat. Es tut weh. Sehr weh.


    Überall sehe ich glückliche Familien, die zum gemeinsamen Essen beisammen sitzen. Und meine Seite bleibt leer.


    Ich hatte viele wunderbare Jahre mit meinem Mann. Nun erlebe ich Dinge ohne ihn. Seinen Geburtstag, meinen Geburtstag, Muttertag. Bald der erste Hochzeitstag - dieses Jahr wären es 20 Jahre gewesen. So viele Dinge werden folgen. Und doch ist er immer dabei: vorhin im Friedwald tanzten die Schmetterlinge um mich. Mein Kopf ist voll mit Erinnerungen an ihn.


    Und trotzdem: das "für immer" habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.

    Danke ihr Lieben.


    Muckelchen : es ist anstrengend. Mehr als das. Aber es lenkt ab und gehört zum Alltag dazu. Ich merke aber, wie wenig Kraft ich noch habe.


    Wie ist es Dir ergangen?


    Liebe Grüße,

    Anke

    ...und gerade stelle ich fest, dass ich heute mit niemanden außer unseren Kindern gesprochen habe.


    Obwohl - so ganz stimmt das nicht. Ich habe mit meinem Mann gesprochen und die Antwort in mir gesucht.

    Gerade bügle ich die Oberhemden meines Mannes.

    Die Oberhemden, die unsere Kinder zu seiner Trauerfeier getragen haben.


    Er wird sie nie wieder tragen.


    Aber er hat seine Kinder sicher gesehen und war stolz.


    Heute tut es unglaublich weh.


    Er fehlt so.

    In der vergangenen Woche habe ich nach 7 Wochen Krankschreibung wieder angefangen zu arbeiten. Gleich am ersten Tag bin ich ins Büro gefahren. Es war unglaublich anstrengend, körperlich wie emotional. Aber irgendwie tat es gut, ein wenig Normalität um mich zu haben...


    Gestern habe ich meine Schwiegereltern besucht. Zum ersten Mal seit dem Tod meines Mannes, ihres Sohnes, war ich allein, nur mit unserer Tochter dort.


    Wir waren gemeinsam an der Ostsee - dort haben mich die Erinnerungen erfasst. Überall war er- aber warum nicht neben uns?


    Er fehlt unglaublich.


    Und diese 💩 Bürokratie hört nicht auf und bindet so viel Kraft.


    Heute habe ich das Gefühl, ich schaffe es nicht ohne die Schulter zum Anlehnen.Ohne die Arme, die beschützen und Kraft geben.



    Aufgeben geht nicht, aber es tut so unglaublich weh und ist so schwer...


    Heute ist kein guter Tag.


    😭

    Stimmt.


    Was haben wir, was haben unsere Kinder falsch gemacht, dass ausgerechnet uns so etwas geschieht?


    Ich komme mir manchmal vor wie im "falschen Film": morgen früh wache ich auf und die Albtraum ist vorbei...

    Das hilft mir.


    Wütend auf meinen Mann zu sein, der uns ganz bestimmt nicht freiwillig allein gelassen hat, fühlt sich seltsam an.


    Ach verdammt. Warum muss das alles nur so schwer sein? Eine der Fragen, auf die es keine Antwort gibt.


    Viele Grüße,

    Anke

    Ihr Lieben,


    heute bin ich wütend.

    Auf meinen Mann, weil er mich allein lassen musste.

    Auf mich, weil ich wütend auf ihn bin.

    Auf mich, weil ich mich so klein, schwach und hilflos fühle.

    Auf das Leben, weil es mich so im Stich gelassen hat.

    Auf alles. Und doch auf niemanden.


    Es ist schwierig - versteht mich jemand?

    Lieber Mario,

    Ich habe mich vorerst dagegen entschieden. Mir macht manche Trauer Angst und "behindert" mich in meinem Weg. Dann kommen Selbstzweifel: "Trauere Ich richtig? Trauere ich ausreichend? Warum sehe ich das anders?"


    Ich habe ein Einzelgespräch mit einer Trauerbegleitung geführt, das mir sehr gut getan hat.


    Bei uns gibt es eine Art Trauer-Kochkurs. Trauernde treffen sich, um gemeinsam zu kochen und zu essen. Das werde ich ausprobieren.

    Es hilft, verstanden zu werden. Nicht zu erklären müssen.


    Ich bin wund. Innen und außen.


    Ich hoffe einfach, dass irgendwann ein Leben mit der Trauer möglich ist. Ein Leben, das mehr bedeutet als einen weiteren Tag bis zum Ende meines Lebens.

    Jetzt ist es real. Heute war ich zum ersten Mal an seinem Baum. Sein Name steht daran, das wunderschöne Urnengesteck liegt auf dem Urnengrab.


    Nun fühle ich mich, als wäre jegliche Luft aus meinem Körper gewichen. Meine Augen schmerzen von innen- als wollten sie der Wahrheit nicht ins Auge blicken.


    Was nun? Wo ist die neue Realität? Gerade habe ich ein mittleres Chaos in Küche und Wohnzimmer angerichtet. Es ist mir egal.


    Wo ist sie hin, die Stärke, die Kraft? Auch im Urnengrab?


    Ich fühle mich vom Leben im Stich gelassen. Überall Paare, Familien. Und wir? Es fehlt doch jemand! Der, der immer um 1800 essen musste. Der, der viele Joghurts gegessen hat- nun brauchen wir sie nicht mehr.


    Meine Liebe fehlt mir. Als hätte man mir das Herz herausgerissen und zerfetzt.


    Ich fühle mich so haltlos. So halb.