Danke lieber Billi,
ich habe Deine traurige Geschichte auch mitverfolgt, und manche Dinge kommen mir auch sehr bekannt vor.
Das mit der Bereitschaft zum Öffnen, guter Punkt, hier scheint es bei mir sehr schwierig zu sein, ich werde so oft an Uti erinnert, im Moment überwiegen wieder die schrecklichen Szenen der letzten Monate.
Anscheinend kann ich immer noch nicht loslassen, stehe täglich an ihrem Grab, diese Zeichen, von denen hier oft gesprochen wird, habe ich leider noch nicht verzeichnen können, oder ich erkenne sie einfach nicht.
Viele sprechen immer von den schönen Erinnerungen, ich mag daran gerade nicht denken, weil mir dann immer genau bewusst wird, dass das gemeinsame Schöne im Leben einfach nicht mehr umzusetzen ist. Es tut einfach nur weh.
Ich habe mittlerweile so gut wie alles hier zu Hause entfernt, was mich an das Thema Krankheit erinnert, obwohl mir noch so gut wie jeder schwierige Moment im Gedächtnis ist. Heute war Sperrmüll im Dorf, habe auch ihren intakten Beintrainer mit weggebeben.
Das Teil hat ihr so viel Kraft gegeben, es war so eine Art Kampfmittel gegen das Fortschreiten der Krankheit, immer wieder ist sie nach Rückschlägen aufgestanden und hat sich wieder zurück gekämpft. Dieser Beintrainer war ein wichtiges Hilfsmittel und gab auch Hoffnung, manchmal stand auf dem Display 20km - am Tag, so ehrgeizig war sie.
Nun haben wir den Kampf verloren, und dieses Teil musste jetzt hier weg, aus meinem Sichtfeld, es tat einfach nur weh.
Ich glaube, ich bin ein schwieriger Fall, ich bin und war einfach zu sehr auf Uti fixiert, als wenn ich immer noch nicht verstanden habe, was jetzt wirklich auf mich zukommt.
Wir werden sehen, gut dass man sich wenigstens hier vernünftig austauschen kann, einen Rückhalt in der Familie habe ich selbst jetzt nicht, auch nicht während des dreijährigen Kampfes gegen das Monster, genannt Glioblastom.
Viele Grüße
Tommi