Guten Morgen,
es ist wieder Samstag, und ich merke, dass ich gerade wieder unruhiger werde.
Ich hatte es ja schon einmal geschrieben
An einem Samstag ist Uti gestorben
An einem Samstag habe ich Uti beerdigen lassen
Der Samstag war früher für uns der Höhepunkt der Woche, an dem wir die meiste Zeit nur für uns hatten.
Ich war heute morgen auf dem Gang zum Bäcker wieder an ihrem Grab, der Rückweg war dann wieder entsprechend schwierig.
Jede Bank, auf der sie sich oft ausruhte, löste wieder Erinnerungen aus, an die Krankheit.
Klar, es sind gerade erst rund 3 Monate her, dass ich sie auf der Palliativstation verabschieden musste.
Aber wieso kommen diese schlimmen Bilder immer wieder hoch, wieso sind mir ihre ganzen belastenden Termine (MRT, Bestrahlung, OP, etc.) immer noch so im Gedächtnis?
Kann sich aus so etwas auch eine Art "Trauma" entwickeln? Wenn dies so sein sollte, dann komme ich garantiert nicht mehr aus dieser Geisterbahn raus.
Dann bleibt ja irgendwann nur der Weg zum Psychologen, diesen möchte ich eigentlich vermeiden. Die Erfahrungen mit den sogenannten Psychoonkologen waren in den letzten Jahren stehts grenzwertig.
Vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass ich mich im Moment noch nicht an die schöne Zeit erinnern möchte, weil ich halt nun die Gewissheit habe, dass diese gemeinsame schöne Zeit nun hinter uns liegt. Ich muss nun alles alleine angehen, ohne Uti.
Eventuell habe ich auch zu viel Zeit zum Nachdenken, fast alle Modalitäten sind erledigt, und ich lebe ja weiterhin in unserem Haus, in dem ja auch so viele Erinnerungen stecken.
Ich hoffe für mich, dass sich alles nicht zu einem "Trauma" entwickelt, das würde alles dann noch schwieriger machen.
Gruss
Tommi