Beiträge von MaScha1991

    Mein Vater ist 12 Wochen tot. Er hätte das auch niemals gewollt, aber es ist so verdammt schwer. Vorallem wenn nicht alle Verständnis haben und einem sagen man hat nicht mehr zu trauern. Mein "Zustand" ist erst seit 3 Wochen, aber es schränkt mich ein. Ich musste bereits auf Sachen verzichten, weil ich mich nicht Zuhause raus getraut habe. Das will ich nicht und nervt mich. Essen bekomme ich kaum runter. Ich muss mich zwingen und bin nach zwei Bissen satt. Alle sagen es kommen bessere Zeiten. Ich hoffe es so sehr

    Hallo,

    ich leide mit. Mein Vater verstarb im Mai. Ich habe noch zwei Geschwister, meine Mutter, eine Nichte, einen Neffen usw. .. trotzdem plagen mich derzeit Angst und Panikattacken. Es schränkt mich ein und hielt mich vom Schlafen ab. Seit gestern bekomme ich die geringste Dosis Antidepressiva. So war mir das Schlafen möglich. Anfangs habe ich alles verdrängt und nun kommt die Trauer mit voller Macht. Ich selbst habe keine eigene Familie. Meine Geschwister schon. Die kommen relativ gut zurecht. An arbeiten ist derzeit gar nicht zu denken.

    Liebe Sverja,

    ich muss auch wieder mehr lernen auf meinen Körper zu hören. Fällt mir derzeit noch sehr schwer. Auch durch die Angst und Panikattacken. Ich schaffe es da leider noch nicht die Gedanken umzuleiten. Steigere mich eher noch rein. Ärzte sagten auch, dass ich der Angst entgegentreten muss. Also auf keine Sachen verzichten soll. Ich versuche rauszugehen, auch wenn es mir absolut nicht gut geht. Jetzt gerade sitze ich bei meinem mittleren Bruder. Ich bin nervös. Obwohl mir ja nichts passieren kann. Ich schaffe es derzeit auch nicht wirklich zu essen. Ich zwänge es mir rein und hab nach zwei Bissen keinen Hunger mehr. Entsprechend wird mir schnell übel und schwindelig.


    Es kann alles nur besser werden. Mit der Zeit..


    Mein Vater würde nicht wollen, dass ich oder meine Familie uns hängen lassen. Es fällt einfach nur schwer. Und dann kein Verständnis von meinem ältesten Bruder zu bekommen belastet ebenfalls.


    Ein Hoffnungsschimmer ist mein kleiner Neffe. Er wurde im Januar geboren. Mein Vater hat ihn also noch kennenlernen dürfen.


    Ich wünsche dir ebenfalls einen schönen Sonntag :)


    Marina

    Hallo,

    vielen lieben Dank für die netten Worte. Ich bin nicht ganz glücklich mit den Tabletten, aber nur so konnte ich endlich mal wieder schlafen. Ich nehme auch "nur" die geringste Dosis. 50mg am Abend. Neurexan bei Bedarf.


    Ich war durch und durch Papakind. War meine Mutter krank dann wusste ich immer sie schafft das. Bei meinem Vater war ich immer sehr angespannt. Auch wenn ich in den Urlaub flog. Ich denke auch, dass einfach zu viel auf meinen Schultern lastet. Ich mich selbst unter Druck setze. Der Tod ist das unwiderruflichste Ereignis.. machtlos, hilflos. Mein Vater hat immer gesagt, dass er Zuhause sterben will. Er sagte immer "hier gehe ich nur noch mit den Füßen voran raus". Hat er.. dies beruhigt mich etwas. Auch das er bis zum Schluss kein Pflegefall war und das es letztendlich sehr schnell ging. Er musste nicht leiden. Es wird vermutet, dass er an plötzlichen Herztod starb. Wissen tun wir es nicht, da er aufgrund der Vorerkrankungen nicht obduziert wurde.


    Ich habe jetzt schon Angst vor seinem Geburtstag im Dezember.


    Sehr gut kann ich auch mit einer Freundin schreiben. Sie verlor bereits vor 10 Jahren mit Anfang 20 ihre Mutter. Auch sie sagt, dass es irgendwann "anders" wird.


    Ich habe keine Wut auf meinen Vater, aber ich frage mich trotzdem was wäre, wenn er früher zum Arzt gegangen wäre


    Marina

    Liebes Forum,

    ich habe das Gefühl meine Welt steht still. Mein Vater verstarb unerwartet im Mai. Er war zwar vorerkrankt mit COPD, Diabetis und Bluthochdruck, aber war medikamentös gut eingestellt. Mein Vater war leider stur und ging nur äußerst selten zum Arzt. Nach dem Motto "was alleine kommt, geht alleine". Im Januar verstarb ebenfalls unerwartet der Ehemann einer Freundin im Alter von 32. Mein Vater war zeitgleich krank und ich war wütend, dass er nicht zum Arzt wollte. Erst Tage später als gar nichts mehr ging und er nichtmal zur Toilette konnte durfte ich einen Notarzt rufen. Er hatte es vorher vehement abgelehnt. Er hatte eine beidseitige Lungenentzündung und wurde 5 Tage im Krankenhaus aufgepeppelt. Alles war gut. Ich muss dazu sagen, dass ich im gleichen Mehrfamilienhaus wie meine Eltern lebe. Meine Nichte und ich im 2. OG, meine Eltern im Erdgeschoss. Ich war jeden Tag bei meinen Eltern und wurde dort bzgl Einkaufen etc sehr eingespannt. Ich sah also nicht wie mein Vater körperlich immer weiter abnahm. Meine Geschwister sahen dies. Am 16.5. war alles normal. Mein Vater schaute mit meiner Mutter bis spätabends TV. Am 17.5. um 00:07 Uhr rief mich meine Mutter an. Ich rannte die Treppen runter und fand meinen Vater rückwärts im Bett. Er wollte keinen Notarzt, sondern verlangte laut meiner Mutter nach mir. Der von mir alarmierte Notarzt versuchte ihn zu reanimieren. Erfolglos. Meine Mutter und ich saßen im Nebenzimmer. Die Reanimation habe ich gar nicht wahrgenommen. Da man nicht sagen konnte woran er verstarb wurde die Kripo eingeschaltet. Diese beschlagnahmten meinen Vater. Ich rief nachts meine Geschwister an und habe in den Wochen darauf den Papierkram übernommen. Nach 4 Wochen ging ich wieder Arbeiten. Da fingen Panikattacken bei meiner Mutter an. Sie schläft seit dem Tod meines Vaters bei mir, da sie das in der Wohnung nicht kann. Sie waren 47 Jahre verheiratet und wohnte nie alleine. Sie ist mittlerweile gut durch Medikamente vom Psychiater eingestellt. Es ging bergauf. Dann kam bei mir eine Hand OP ins Spiel. Unter Vollnarkose. Meine allererste Vollnarkose. Ich hatte eine Heidenangst. Am gleichen Tag wurde der Grabstein meines Vaters geliefert. Schrecklicher Tag. Einen Tag nach der OP musste ich zur Nachsorge. Ds war warm, ich war noch nüchtern und sah Blut.. mir wurde schwindelig. Seitdem habe ich Panikattacken, innere Unruhe usw. .. ich war schon mehrmals beim Arzt. Sogar beim Psychiater in einer Akutsprechstunde. Das von ihm verschriebene Medikament Melperon traute ich mich nicht zu nehmen. Bzgl Medikamente bin ich ein Schisser, da ich gegen Vieles allergisch bin. Ich hielt die Angst also so aus. Es wurde besser. Seit letzter Woche habe ich wieder einen Knacks und stark mit der Angst zu tun. Ich war im Fußballstadion und wurde an meinen Vater erinnert. Ich hätte so weinen können. Seit dem heule ich ständig. Ich bin laut Psychiater im Übergang von Trauerphase 1 zu 2. Also vom Schock zur emotionalen Phase. Der Verlust meines Vaters ist nun 12 Wochen her. Mein ältester Bruder hat 0 Verständnis für meinen Zustand. Es seien ja schon 12 Wochen her und ich müsse mal wieder arbeiten gehen. Er war aber max 2x im Jahr bei meinen Eltern. Ich jeden Tag. Selbst als er starb. Gestern hielt ich es nicht aus und ging in die Notdienstpraxis unseres Krankenhauses. Ich bekam Opipram und Neurexan. Beides habe ich eingenommen. Alle sagen es wird leichter. Ich hoffe das stimmt. Zu schaffen macht wir das ständige Herzrasen. Vorallem nachts vor dem Schlafen oder morgens beim Aufwachen. Ich kann auch gar nicht sagen was genau mein Problem ist. Angst um mich? Um meine Familie? Im Nachhinein denken wir, dass mein Vater es ahnte. Die letzte Woche vor seinem Tod war er anders. Gesten, Äußerungen..


    Ich vermiss ihn so. Möchte Fragen stellen, mir Ratschläge holen..


    Ich hoffe ich kann hier Gedanken teilen.


    Liebe Grüße

    Marina