Beiträge von Hope52

    was ich meine: Ganz schlimm war für mich damals, paar Tage nach der Beerdigung, dass es jetzt endgültig vorbei ist. Over. Die bildliche Vorstellung, dass sie da unten in dieser schrecklichen Grube liegt (wir hatten normale Erdbestattung) und... naja. Ich bin damals heulend zusammengebrochen. Vorher hatte man noch so kranke Hoffnungen, vielleicht ist sie ja gar nicht tot, wacht vielleicht im Leichenhaus auf. Und dann noch so kranke Gedanken, dass es ihr dort doch viel zu kalt ist. Ich weiss, es ist schräg. Auch schlimm die Vorstellungen, dass bei schlimmem Wetter wie Regen, Schnee, Sturm die Arme da unten liegen muss. Es ist surreal und kaum auszuhalten. Es tut wahnsinnig weh. Dass sie ihren wundervollen Körper nicht mehr hat. Dieses wundervolle Lächeln, die Stimme. Alles weg.


    ihr Lieben,


    eben bin ich beim Abspülen - per Hand, die Küche ist einfach zu klein für eine Spülmaschine - und da trifft mich der Niewieder-Hammer mit voller Wucht. Ich sehe Ursel wie sie am Spülbecken sitzt und abspült, das hat sie gern gemacht. Nie wieder wird sie da sitzen und versonnen das Geschirr abspülen. Meine Tränen kullern ins Wasser.

    Mama hatte auch keine Spülmaschine. Mama hat auch immer Alles gespült, sie hatte ganz kaputte Hände davon ;( Aber sie hat nie gejammert."Niewieder Hammer" ja das hast du gut ausgedrückt. Oh man, ist das schlimm. Wenn man sich das ganz bewusst vorstellt, dann haut es einen um. Wie kann das sein, dass ein Mensch plötzlich "weg" ist. Was soll das... Man sieht, wie sehr du sie geliebt hast. Ich habe auch so bestimmte Gedanken, die traue ich mich nicht auszudrücken. Das muss aber alles raus, wenn man es verarbeiten will.

    Wisst ihr eigtl. wie es mit

    min.lu98, trauernder Bart, Trauerweide, Nelo weitergegangen ist? Die sind leider nicht mehr aktiv, sehr schade

    Mutti war damals 72 Jahre alt. Ich verstehe deinen Doppleschmerz wegen deiner Mutti, die jetzt Witwe ist. Mir tut mein Vater leid, der auch über 40 Jahre mit Mama verheiratet war. Er ist so drauf wie ich, kann sich vieles nicht verzeihen und ist wütend aufs KH. Es gibt kein Allroundmittel. Es hilft nur Zeit. Mir persönlich der Glaube und am meisten: Reden, Reden, Reden.

    Linchen : Ja, es gab keine Kommunikation. Das ist der Punkt. Die haben immer erst "nach der Aktion" angerufen.

    ja genau, wenn ich den Anderen schreibe, lenkt mich das irgendwie auch ab. Hier sind so viele emotionale Zeugnisse. Es hilft. Aber bei dir ist es ja erst einige Wochen her, machst du eine Trauerbegleitung? Meine Mutter bekam übrigens 4 unterschiedliche Sedierungen per Infusion (laufend). Eines davon Fentanyl. Das Koma kam sehr überraschend, die wollten nichts sagen. Am Sterbebett meinte der Oberarzt noch ganz frech zu mir "Ja hätte Sie dies und jenes vor 9 Jahren gemacht". Ich denke, sie haben es herbeigeführt. Als sie dann schon im Koma lag, mit zusätzlich Morphium, dann hätte sie die Fixierung echt nicht mehr gebraucht, nach so was steht man ja nun nicht mehr auf und bewegt sich auch nicht mehr (Ironie dem KH gegenüber).

    Liebe Hope 52.Vielen Dank ,daß du an mich gedacht hast. Du hast recht, da kommt manchmal einiges zusammen. Ich kaufe mir Vertigoheel, das hat man mir empfohlen.Und mehr auf solche Sachen achten,die du genannt hast.Weißt du, schlimm ist das ja nicht ,aber furchtbar unangenehm. Es dauert nicht lange so 10 ,15 Minuten .Ich muss dann auch mich übergeben. Was es aber auch alles gibt, wenn man älter wird. :95:

    krass, ich habe sogar Vertigoheel zu Hause. Das ist bei Höhenkrankheit, aber auch bei Reiseübelkeit, ist pflanzlich :)

    <3 Danke für die lieben Worte

    Hallo liebe Gina, mein aufrichtiges Beileid zu deinem schweren Verlust. Ja, teilweise ist es verständlich mit der Schmerzlinderung. Aber wozu die Fixierung, da war ein gruener Fleck auf dem Handgelenk. Fixierung auch noch im Koma? Fixierung ist eigtl nicht legal, da muss ein Richter zustimmen und wenn mans macht, dann auch nurz kurz, also nicht die ganze Zeit. Mama war die höflichste und friedlichste Frau überhaupt. Alles ohne unsere Einwilligung auch noch..

    Liebe Linchen .Ich lese oft im Forum. Mir wird dann immer bewusst, daß wir alle unsere kleinen und größeren Sorgen haben. Vergleichen möchte ich nichts. Sorgen sind immer unangenehme und schmerzliche Dinge, die das Leben für uns bereit hält. Ich hatte zum Beispiel heute früh einen furchtbaren Drehschwindel. Das machte mir große Angst. Ich hatte das schon einmal. Ich nehme an , das es etwas mit Stress zu tun hat. Oftmals sind es mehrere Sachen , die dann zusammengekommen sind. Meine Nerven sind derzeit nicht die stabilsten. Das ist auch kein Wunder, habe ich doch seit dem Tod meines Sohnes noch nicht zur Ruhe gefunden. Die Hüftgelenkprothese ist mein größtes Problem. Ich arbeite jeden Tag daran, nicht zu verzagen. Mir hat mal ein Arzt etwas gesagt, was ich nie vergessen habe.---" Beim Menschen ist alles im Fluss.Eins greift ins andere. Wird das Fliessen durch etwas unterbrochen, erkrankt der Mensch .psychisch wie physisch."Ich glaube, du verstehst das. Nun muss man Wege finden , damit alles wieder in Ordnung kommt. Und das ist das Schwere im Leben. In meinem Fall heißt das,Geduld, zu haben. Es muss ja mal besser werden. Mein Silvio kann mir nicht mehr helfen. Das ist sehr traurig. Das ist mein Schicksal. Ich habe mich gefreut, daß du an mich gedacht hast. Das ist so ein kleines Beispiel, was es bedeutet, wenn man seine innere Balance wieder finden muss und einem jemand dabei hilft. Liebe Grüße von Christine.

    Schwindel kann auch vom Magen kommen, kenne ich. Am besten hinlegen, doof nur wenn es in öffentlichen Plätzen passiert. Viel Wasser trinken, gut durchlüften. Oder vielleicht auch geringer Zuckergehalt im Blut.

    Danke, Liebe Christine und Melanie, das tut gut. Aber ich fühle mich als wär ich erst ganz am Anfang. Ich weiss, meine Mutter hätte das Alles so NICHT gewollt. Alles wurde gegen ihren Willen gemacht. Damit leben zu müssen ist schlimm. Wäre sie im Schlaf normal eingeschlafen, könnte man anfangen zu trauern. Mehr Details werde ich im geschlossenem erzählen, weil da noch ganz andere Sachen vorfielen. Komisch ist, dass ich überhaupt nicht von ihr träume. Einmal nur hatte ich einen ganz realistischen Traum. Ich unterscheide zwischen "echten Träumen, wo es zu einer Kommunikation kommt" und nur solchen, wo das Hirn einfach nur Bilder verarbeitet. In diesem realistischen Traum erschien sie mir leider auch mit leidendem Ausdruck, sagte es "tut nicht mehr weh". Als ich sie umarmen wollte, löste sie sich in Luft auf. Das war heftig. Ganz schlimm finde ich einfach, dass ein Mensch einfach so ausgelöscht werden kann. Ein Mensch mit all seinen Träumen, Hoffnungen, Plänen, Gedanken, Sorgen, Gedanken. Ich sehe sie mit meinem innerem Auge überall, höre sie, sehe ihr Lächeln, wie sie auf mich zukommt. Für mich ist sie nicht tot.Ein Geistlicher sagte mal zu mir, seine tote Mama sei ihm erschienen, als er im Bett lag nachts. Aber er hatte solche Angst, sich umzudrehen zu der Erscheinung seiner vor ihm knieenden Mama, dass er sich nicht traute. Ich bin auch ein Angsthase, aber ich habe oft um Zeichen gebeten. Zeichen, wo ich mich nicht erschrecke. Die Gewissheit wenigstens, dass es ihr da drüben gut geht.

    Ja, ich muss das irgendwie aufarbeiten. Aber wie....Es war nix Friedliches, sie wollte von dort weg.


    LG,

    Hope52

    Ja, ich glaube ich verdränge das. Werde einer Trauergruppe beitreten. Wurde aber vorgewarnt, dass da heftige Emotionen sein werden. Ich habe Angst, dass es mich mit voller Wucht trifft. Dass ich eigtl noch gar nicht mit der richtigen Trauer begonnen habe.

    Hallo An Alle,


    Ich habe bereits im geschlossenem Raum was geschrieben. Aber hier wollte ich auch mal was loswerden. Stellt ihr Euch andauernd die Frage, was Eure Mutter sich wohl in den letzten Momenten gedacht hat, was in ihr vorgegangen ist? Wie schrecklich das für SIE war? Was wohl ihre letzten Gedanken, Eindrücke waren, ob sie was gemerkt hatte... oder Euch wenigstens gehört/gespürt hatte? Oder merkt man im Koma mit Sedierung nicht, dass man stirbt? Meine Mama hatte keinen friedlichen Gesichtsausdruck. Das quält mich so, was da abgegangen sein muss. Man steht da nur fassungslos und glotzt, und kann nichts machen. Am Schlimmsten waren diese piepsenden Beatmungsgeräte, die die ganze Zeit schrill und laut liefen, sowie dieser schreckliche Monitor, wo der "Countdown" nach unten lief und ich dachte, ich flippe gleich aus. DAs hatte mich so dermaßen getriggert. Bis dann glaube ich nix mehr kam und ich die Krankenschwestererstaunt fragte, "ist sie tot"? Sie bejahte mit dem Kopf. Im Nachinein weiss ich, dass sie Mami absichtlich nicht wiederbelebt haben, es aber konnten. Der Arzt meinte sogar zu mir, als sie noch im Sterben lag, "Wir werden sie nicht reanimieren". Aber ich war wohl im Schock ;(. Was habe ich dumme Kuh mir nur gedacht?