Beiträge von kate

    Liebe Sili!


    Ach, wenn ich das so lese, kommt bei mir auch wieder die Panik hoch!
    Die Kleinen haben es auch nicht leicht. . .
    Bei einem Säugling geht es schnell, dass er bei Durchfall und Erbrechen austrocknet - aber mit den Infusionen geht es gleich wieder besser!
    Du solltes Dir nicht so viele Sorgen machen, auch wenn es leichter gesagt, als getan ist.
    Und dass Ärzte oft auch nur Menschen sind, diese Erfahrung musste ich schon oft machen.


    Es tut mir so leid, dass Michael den Kampf gegen die Drogen verloren hat - man steht als Angehöriger so machtlos daneben.


    Ich wünsche Deinem Enkerl gute Besserung!


    Deine Kate

    Liebe Sili!


    Ein leises Willkommen im Forum auch von mir!
    Es tut mir leid, dass Du gleich 2 Kinder hast gehen lassen müssen!


    Wenn Du von Sabine und Michael erzählen möchtest und kannst, findest Du hier immer ein offenes Ohr!


    Fühl' Dich herzlich aufgenommen - hier bist Du nicht allein!


    Deine Kate

    Hallo Ihr Lieben!


    Die Gedanken an Euch begleiteten mich heute zum Friedhof.
    Heute war ich alleine bei Jan und traf dort eine ältere Dame,
    die ihre Mutter besuchte - deren Grabstätte gleich nebenan ist.


    Irgendwie sind wir ins Gespräch gekommen und sie fragte mich, was
    passiert sei und sie erzählte mir von ihrem verstorbenen Ehemann.
    Wir standen da und haben eine ganze Weile miteinander geredet und dann musste ich
    daran denken, wie wertvoll es doch ist, wenn man seinen Schmerz mit
    jemanden teilen kann! - da musste ich dann wieder an Euch denken!


    Chris, was hast Du an diesem herrlichen Tag gemacht?


    Liebe Christine, ich wünsche Dir keine allzu stressige Woche und,
    die Vorstellung - Markus mit juckender Gipshand thronend auf nem dicken Chefsessel -
    ist schon witzig :D


    Alles Liebe und eine gute Nacht!


    Eure Kate

    Liebe Chris, liebe Darina!


    Ich wünsche Euch beiden einen schönen Sonntag!


    Bin gleich mit der Arbeit fertig und werde - wie Chris so schön erraten hat - meinen Kleinen besuchen gehen!


    Ganz liebe Grüsse


    Eure Kate

    Liebe Darina,


    ich habe auf Deiner HP den Text gelesen!
    Es ist sicher nicht leicht, wenn man als Oma hilflos daneben stehen
    muss . . . Die Verzweiflung ist deutlich zu spüren!


    Ich habe es ja auch erlebt, wie meine Mutter in diesen Extremsituationen
    immer den Drang hatte, alles machen zu wollen.
    Ich habe sie dann aber immer etwas eingebremst, denn es wäre nicht
    gut für sie gewesen, wenn sie sich alles aufgeladen hätte.
    Auch unsere Mütter haben nur ein begrenztes Maß an Kraft und ich
    hätte ein sehr schlechtes Gewissen, wenn ich ihr alles überlassen hätte.


    Aber wie Chris so richtig sagt: "Mütter kämpfen wie Löwen für Ihre Kinder!"

    Liebe Chris,


    Es tut mir leid, dass Du deinen Bruder im letzten Jahr verloren hast.
    Deine Mutter kann Deinen Schmerz dann nur allzu gut nachfühlen.
    Wenn Du darüber schreiben willst, dann weisst Du ja . . .


    Ich habe heute mit meiner Mutter über das Thema "Belasten" gesprochen.
    Sie meint, dass ich sie nicht belasten würde, sondern solche Situationen einfach zum Lauf
    des Lebens gehören und ich mir keine Sorgen machen sollte.
    Ich dachte und sagte ihr dann, dass ich sie bewundere, wie sie immer so cool sein kann.
    Ihre Antwort war nur: "Das macht das Alter und die Dinge, die ich schon erlebt habe! Man geht dann
    einfach anders damit um und wird gelassener!"
    Wenn ich das so höre, freue ich mich richtig aufs Älterwerden ;) !


    Du schreibst so schön über die Zeit mit Deinem Sohn - auch wenn Du alles
    alleine machen musstest. Aber Du hast Deinem Kleinen sich alles gegeben und
    er hat das sicher gespürt!
    Ich habe das letzte halbe Jahr allein mit Jan auch sehr genossen. Endlich Ruhe - keinen Ärger - nur wir zwei!
    Ich bin sehr froh, dass wir diese Zeit noch miteinander hatten.
    Die Zukunftsängste und das "was ist wenn mir was passiert" hatte ich auch,
    aber die hatte ich schon in der Beziehung . . .
    Die ließ ich aber nicht allzu hochkommen - er hat mir immer die Kraft
    gegeben, alles zu meistern . . .


    Ich wünsche Dir ein strahlendes Lächeln von Deinem Engel
    in Deinen Träumen, damit Du nicht mehr traurig bist!


    Deine Kate


    Liebe Darina,


    ich finde es schön, dass Du uns an Deinen Therapiefortschritten
    teilhaben lässt.
    Waren oder sind die "Feinde", die gegen Deine Schwangerschaft waren in Deinem näheren Umfeld?
    Und weshalb waren sie gegen die Schwangerschaft?


    Ich verstehe schon, wenn man sich eine Mauer aufbaut, um
    sich selbst und sein Kind zu schützen!
    Dies musste ich zu seinen Lebzeiten schon machen, und muss
    es auch heute manchmal noch.
    Die Gründe lagen aber darin, dass mein Sohn
    ja nicht "normal" war. Es verstanden nicht viele, warum
    ich zu meinem Sohn stand, wie er war und ihnen nicht vorjammerte,
    wie schlimm doch alles sei und wie schrecklich schwer mein Leben
    dadurch geworden ist!
    Es gab nicht viele Leute, die meine Freude an meinem Sohn mit mir teilten.
    Ich hatte es satt mich ständig rechtfertigen zu müssen und baute mir
    auch eine Schutzmauer auf.
    Oft bin ich richtig zornig geworden, wenn wieder jemand
    sagte: "Das muss doch fürchterlich für Euch sein!"
    Nach Jan's Tod musste ich dann oft hören: "Es ist sicher besser so - oder -
    das wäre doch für euch alle kein Leben gewesen!" - Häää?
    Und wieder ist man in der Position, seinen eigenen Sohn verteidigen zu müssen -
    vor Freunden, Arbeitskollegen, Vorgesetzten, Bekannten und Familienmitgliedern.
    Ich denke mir nur immer, sie wissen es nicht besser und so kann ich meine Mauer dann
    schon oft niederreissen.
    Ich weiss nur, das ich mit solchen Dingen besser umgehen konnte, als Jan noch da war.
    Ich brauchte ihn nur anzusehen und wusste, dass alles gut so ist wie es ist und es mir
    am A.... vorbeigehen kann, was andere darüber denken!


    Darina, ich hoffe dass ich Dich im Ansatz verstanden habe!


    Eine ganz gute Nacht!


    Deine Kate

    Liebe Chris!


    Deine direkten Fragen reissen keine Wunden auf.
    Ich bin sehr froh über Deine Fragen, denn sie bringen mich
    dazu, über viele Dinge nachzudenken und ich komme auch
    manchmal drauf, dass ich so manches in eine Ecke geschoben habe.


    Wenn ich kein gutes Gefühl dabei hätte, würde
    ich nicht so darüber schreiben können - also mach Dir bitte keine Sorgen :)!


    Chris, Du hast Deine Mama also noch?
    Was spielt sie für eine Rolle in Deinem Leben und
    konntest Du mit ihr über Deinen Schmerz reden - oder
    hast Du sie immer "geschont"?


    Und wie war es damals für Dir alleinerziehend zu sein - das
    war doch sicher schwer für Dich!


    Ich hoffe, ich frage jetzt nicht zu direkt!


    Ich wünsche Dir auch ein grosses Sonnenblumenmeer!


    Deine Kate

    Liebe Chris!


    Ich habe oft ein schlechtes Gewissen, weil meine Mutter so viel
    mit mir durchmachen muss.
    Wir haben eine tolle Beziehung, aber ich habe ihren sorgenvollen Blick
    vor mir, wenn ich mal wieder in meiner - ich nenne es - "Karnickelstarre", eingepackt
    auf der Couch sitze und in meiner Hoffnunglosigkeit versinke.
    Gott sei dank kommt das jetzt kaum mehr vor, aber meine
    Mum hat sich schon große Sorgen um mich gemacht!
    Ich wüsste nicht, was ich ohne sie machen würde.


    Ich gebe zu, ich lese oft mit grosser Furcht Claudias Beiträge und denke
    mir, dass das auch mal auf mich zukommen wird . . .


    Der Schmerz, den meine Mutter in sich trägt, ist auch sehr gross. Sie hatte auch ein
    inniges Verhältnis zu Jan.
    Nach meiner Trennung musste sie oft auf ihn aufpassen, wenn er krank war, und ich
    arbeiten musste. Mir zerreisst es fast das Herz, weil ich sehe, dass auch sie manchmal
    hilflos ist . . .

    Liebe Darina,


    . . . ja, die erste Nacht nach dem Begräbnis . . .
    Das war schrecklich - ich musste auch immer daran denken, dass
    er nun ganz allein da draussen ist!
    Meine Mutter hat mich in dieser Zeit nie allein gelassen.


    Ich bin auch nachts zu Jan's gewohnten Zeiten - wo er dachte sich mal
    melden zu müssen - immer wieder aufgewacht und wollte nach
    ihm sehen. Das war schon so eingefleischt, dass ich oft erst beim
    Aufstehen im Halbschlaf gemerkt habe, dass er ja nicht mehr da ist . . .

    Liebe Chris!


    Leider sperrt unser Friedhof - wie bei Darina- auch um 17 Uhr zu!
    Es wäre schon schön, wenn ich ihn auch nachts besuchen könnte . . .


    Und zu Deinem Rat:


    Ich werde es versuchen - bin schon auf seine Reaktion
    gespannt. . . 8o


    . . .und ich glaub ich muss erst wieder lernen, wie das geht, das "auf mich schauen". . .


    Wünsche Euch einen schönen Abend!


    Kate

    Liebe Darina,


    na dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon ich sei erblindet!


    Ich gehe fix jeden Sonntag mit meiner Mutter aufs Grab, und unter der Woche
    je nach dem 1 - 2 mal, wie es mich gerade packt!
    Ich habe das Glück, dass der Friedhof auf dem Weg zu meiner Arbeitsstelle liegt.
    Manchmal fahre ich noch nachts nach der Arbeit vorbei. Hinein komme ich dann nicht,
    aber sein Grab ist beim Zaun und ich kann es von aussen gut sehen!


    Rituale sind schön, sie geben einem das Gefühl von Sicherheit, auch wenn alles
    aus dem Ruder läuft!




    Und ich zerbreche mir den Kopf über den bevorstehenden Besuch
    von Jan's Vater. Das wird wieder ein harter Brocken - aber da muss ich
    halt durch!


    Liebe Grüsse


    Kate

    Liebe Darina,


    es tut mir leid, dass ich Deinen 1. Versuch vielleicht übersehen hab.
    Danke, dass Du es nochmal erzählt hast.


    Ich kann mir vorstellen, dass die Situation in einer Partnerschaft sicher
    nicht leicht ist und die Beziehung auf eine harte Probe gestellt wird.
    Umso mehr freut es mich, dass Ihr es geschafft habt, wieder alles auf die
    Reihe zu bekommen!
    Du hast Glück, einen Mann zu haben, mit dem Du über fast alles reden kannst.


    Die Trennung von Jan's Vater ist schon länger her und wir haben uns auch
    seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen.
    Er möchte demnächst wieder mal nach Innsbruck kommen um das Grab zu besuchen.
    Ich zerbreche mir schon jetzt den Kopf wie ich das händeln soll, denn
    er möchte das mit mir zusammen tun, und es ist sehr schwierig,
    weil er nicht über seinen Schmerz und seine Gefühle sprechen kann.


    Hmmm, die Männer machen es einem nicht leicht . . .


    Alles Liebe


    Deine
    Kate

    Lieber Stefan!


    Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, dass Du Wunden wieder aufreisst,
    denn unsere Wunden sind ja noch nicht verheilt!


    Es ist schön, dass Ihr euch noch richtig von Eurem Jakob verabschieden konntet.


    Wie war das für Dich, als Du Jakob das letzte mal gewickelt hast?
    Man hat doch das Gefühl, dass man noch was für ihn tun konnte - oder?


    Das Gefühl, am liebsten an seine Stelle zu treten, ist mir auch sehr vertraut! Schliesslich möchten wir ja unseren Kindern alles Schlimme abnehmen. . .


    Und ich spreche mal für uns alle, und sage Dir, dass wir Deine Zeilen gerne lesen!
    Du bist eine Bereicherung für alle hier!


    Und liebe Chris!


    Die Christine hat schon recht mit dem, was sie über Dich geschrieben hat!
    Ich bin unendlich froh, dass wir uns hier getroffen haben!


    Wenn Du mich als "starke Frau" bezeichnest, beschämt mich das,
    denn ich fühle mich überhaupt nicht so . . .
    Ich handle nur meist nach meinen Gefühlen und dass ich meinen Freundinnen
    beistehe, ist mir einfach wichtig!
    Ich habe Angst davor, verbittert zu werden, und wehre mich mit Händen und
    Füßen dagegen! Denn ich kenne die Wehmut sehr gut, wenn man auf der Strasse eine glückliche Familie sieht . . .


    Liebe Darina!


    Du hast auch mir gerade aus der Seele gesprochen!


    Möchtest Du erzählen, wie Dein Partner mit seiner und Deiner
    Trauer umgeht?

    Liebe Petra!


    es ist kaum zu fassen, welche Stürme Du durchleben musst!
    Ich möchte Dir für den nächsten schweren Weg unendlich viel Kraft
    wünschen!
    Und sei Dir gewiss, dass wir alle an Dich denken!


    Deine


    Kate

    Liebe Darina,


    den Gedanken, für etwas bestraft worden zu sein, hatte ich
    schon manchmal, aber wofür und warum - da wären wir wieder bei den "W"-Fragen, die man
    ja nicht stellen darf - wie Chris so schön sagt!
    Ich halte mich an den Gedanken, dass es wieder eine Aufgabe ist, die ich zu bewältigen habe.


    Als mein Sohn geboren wurde habe ich unser Schicksal auch nicht als Strafe
    gesehen, sondern als ein Geschenk!
    Die Aufgabe war es ihn so zu lieben wie er war - voll und ganz und ohne Bedingungen -
    er hat uns das auch nicht schwer gemacht!
    Daran muss ich festhalten, wenn mich mal wieder die "W"-Fragen quälen!


    Ich möchte auch auf gar keinen Fall verbittert werden, und denken warum hat diese Mutter ein Kind
    und nicht ich!
    Eine liebe Freundin ist gerade schwanger und hat eine komplizierte Schwangerschaft - sie muss schon seit
    Wochen liegen, damit das Kind nicht zu früh kommt - ich versuche, ihr in dieser schwierigen Zeit beizustehen.
    Ich sehe auch mit Freude zu, wie die Zwillinge meiner anderen Freundin heranwachsen, und es macht mir
    grossen Spass, mit Ihnen was zu unternehmen! Tante "Kaki" macht ja auch jeden Blödsinn mit :D !


    Und Chris,


    ich muss Dir sagen, dass Deine Postings auch einen grossen Knopf
    bei mir gelöst haben! Noch vor 2 Wochen dachte ich, ich stecke irgendwie
    fest! Dieses Gefühl habe ich jetzt nicht mehr - vielen Dank!


    Alles Liebe


    Kate

    Hallo!


    Das Thema "Loslassen" hab ich genau aus dem Grund angeschnitten,
    weil es uns allen - und wie Petra schreibt - immer wieder passiert, dass Leute mit diesem Wort
    einfach um sich werfen!


    Man hört dann "Lass endlich los, seid doch glücklich, du hast Arbeit usw..."
    Das klingt dann auch oft wie ein Vorwurf, wo man sich dann schon so seine Gedanken macht!


    Und liebe Petra,


    Es ist schon komisch, dass manche Leute denken, man könnte Träume steuern.
    Sie dienen doch auch zur Verarbeitung des Geschehenen.
    Es geht Deinen Eltern sicher gut, und ich bin mir sicher,
    dass Deine Träume und das Vermissen sie von nichts abhalten können!


    Alles Liebe
    Kate

    Liebe Chris,


    ich wollte Dich nicht drängen! Ich freue mich aber über Deinen Versuch
    - denn ich weiss wie schwierig das ist!


    Dass Deine Gefühle auch nach 22 Jahren wieder hochkommen, wenn Du Dich
    an die Beerdigung oder an den schrecklichen Moment erinnerst, ist total in Ordnung und ich
    glaube, dass es uns allen nach vielen Jahren auch so gehen wird!


    Und Weinen reinigt ja bekanntlich die Seele - bei mir ist das so.
    Wenn mich mal wieder der Alltag zu lange davon abhält, meine Gefühle rauszulassen,
    muss ich das bewusst tun, denn sonst habe ich das Gefühl zu explodieren!


    Man sollte auch mal das Thema "Loslassen" diskutieren".
    Was heisst das, und muss man das denn überhaupt?
    Wir denken doch auch nach Jahren noch an unsere Verstorbenen Familienmitglieder, besuchen
    regelmässig das Grab, reden über sie, usw ...
    Stefan sagt, dass Jakob für ihn allgegenwärtig ist - und es geht seiner
    Familie gut dabei!
    Ich finde, dass alle Verstorbenen trotzdem ihren Platz in deren Familien haben - das passt
    dann aber so gar nicht zusammen mit "Loslassen" - oder?



    Bis bald,


    Deine Kate

    Liebe Chris,


    ja, mein Jan war ein richtiger Kämpfer und alles was wir durchmachen mussten
    hat uns ganz fest zusammengeschweißt.
    Umso trauriger, dass er den Kampf gegen irgendwelche Bakterien verlieren musste!


    Meine Mutter sagt auch immer, dass er vielleicht nur diese gewisse Zeit hier auf Erden hatte,
    in der wir ihn begleiten durften.


    Übrigens bin ich gestern tatsächlich mit dem Gedanken an das Sonnenblumenmeer eingeschlaften. . .
    Möchtest Du vielleicht auch ein bisschen über die Zeit mit deinem Kleinen erzählen?
    Wie war er? – ich möchte Dich aber nicht drängen!


    Wünsch Dir eine gute Nacht!
    Deine Kate



    Lieber Stefan!


    Ich bewundere Dich dafür, dass Du vor nichts mehr im Leben Angst hast!
    Leider bin ich noch nicht so weit. Meine grösste Angst ist, dass ich es vielleicht irgendwann
    nicht mehr aushalte, ohne meinen Sohn hier sein zu müssen . . .


    Ich finde es sehr schön, dass Jakob so einen festen Platz in Eurer Familie hat – ich glaube schon, dass das sehr wichtig ist um überhaupt mit der Situation leben zu können.


    Alles Liebe
    Kate

    Liebe Chris!


    Ist Dir denn ausser dem Schnuller gar nichts
    geblieben? So was muss man doch vorher mit der betroffenen Person abklären –
    das tut mir so leid . . .
    Ich weiss noch, dass ich wie eine Irre alles nach Fotos, getragenen Kleidungsstücken,
    und allen möglichen Dingen, die ich verräumt hatte, durchsucht habe.
    Ich habe mich verflucht, weil ich seine Schnuller logischerweise schon längst entsorgt habe!
    Ich hoffe, dass sie Dir schon ein paar Erinnerungsstücke gelassen haben!


    Es gibt einen Ort, der so ähnlich aussieht – nur statt einem Fluss ist dort ein Bach.
    Er liegt oberhalb von Innsbruck und ich war letzten Sommer oft mit meinem Pflegehund dort – total abgelegen und idyllisch!


    Meine Oma konnte Jan leider nicht kennenlernen, da sie starb, als ich 12 Jahre alt war!
    Die beiden haben fast am selben Tag Geburtstag!


    Die Geschichte von Jan’s Geburt und die Zeit direkt danach ist auch ziemlich hart – aber ich versuche sie zu erzählen:


    Ich war mit Jan in der 26 SSW und hatte meine übliche Vorsorgeuntersuchung, als mein
    Frauenarzt den Verdacht auf eine Schwangerschaftsvergiftung feststellte.
    Da es mir aber sehr gut ging und meine Werte normal waren, vereinbarten wir einen Termin für die nächste Woche, um den Verlauf zu kontrollieren.
    Der Tag vor Jan’s Geburt war ein normaler Arbeitstag – ich war am Arlberg auf Saison –
    und bekam am frühen Vormittag ganz schlimme Kopfschmerzen. Ich dachte Migräne und
    als es schlimmer wurde, schickte mich meine Chefin aufs Zimmer und eine Kollegin kam öfter um nach mir zu sehen. Die Kopfschmerzen wollten nicht aufhören und ich rief meinen Freund an, der dann früher von der Arbeit kam. Er war ca. eine halbe Stunde bei mir als ich
    einen Krampfanfall erlitt, ab dem ich mich nur noch an Bruchstücke erinnern kann.
    Danach kam der Hubschrauber und ich wurde nach Vorarlberg ins Krankenhaus geflogen.
    Ich weiss nur, dass ich aufwachte, meine Mutter war da und mein Freund, die mir sagten, dass sie Jan holen mussten – Schock! Alles was ich zu sehen bekam, war ein Polaroidfoto von ihm, wie er im Inkubator lag. Ich war noch zu schwach um aufzustehen und durfte erst am nächsten Tag zu ihm! Er lag auf der Kinderintensivstation und war 884 g „schwer“ und 35cm lang. Sie hatten ihn in künstlichen Tiefschlaf versetzt, da er eigentlich schon leblos (Herztöne O, Atmung O, Hautfarbe 1) auf die Welt kam und drei schwere Hirnblutungen davongetragen hat. Ihn Wiederzubeleben und zu Intubieren hatte sich als extrem schwierig gestaltet und die Ärzte wüssten nicht, ob er es schaffen wird!
    Das war bis dahin die schlimmste Zeit in meinem Leben. Ich musste hilflos Tag für Tag neben dem Inku wachen und hoffen, dass der kleine Kerl ein Kämpfer ist! Es folgten 4 Operationen um zuerst extern, dann intern einen Shunt zu legen (Diagnose Hydrozephalus – Wasserkopf durch die Hirneinblutungen). Dann eine Augenoperation, wegen Netzhautablösung durch die ständige Sauerstoffzufuhr und eine Leistenbruchoperation.
    Nach 5 Wochen, 3 überstandenen Sepsen, und mehreren abgewehrten Infektionen war der grosse Tag gekommen – er sollte von der Beatmung genommen werden, um zu sehen ob er selbstständig atmen kann! Die Ärzte hatten nicht wirklich daran geglaubt, aber unser „Dicker“ hat es allen so richtig gezeigt! Er hatte so einen unbändigen Willen, denn er wollte nicht mal den CPAP (externe Atemhilfe) akzeptieren. So war er nach wenigen Tagen auch ohne zusätzlichem Sauerstoff fähig, selbst zu atmen. Dann kam auch das erste Mal, dass ich ihn endlich mal halten durfte! Wir waren insgesamt 4 Monate im Krankenhaus, und als er am 29.11.2002 die endlich nach hause durfte, wog er 2.500 g und hatte noch eine Magensonde, weil er zu schwach war die volle Menge selbsständig zu trinken.
    Natürlich ist das für ihn nicht ohne Folgen geblieben. Diagnose: Hydrocephalus, Cerebrale Bewegungsstörung, Cerebrale Sehstörung, Tetraplegie (Spasmus - Beine), Entwicklungsverzögerung.


    Wenn ich das mal wieder so vor mir sehe, war es wirklich ein grosses Wunder, dass wir ihn überhaupt so lange haben durften!


    Alles Liebe!
    Deine Kate



    Lieber Stefan!


    Ein herzliches Willkommen in unserem Forum!
    Es tut mir unendlich leid, dass Dein Jakob auch zu den Sternen gehen musste!
    Wir würden uns sehr freuen, wenn Du uns über Deine Erfahrungen berichten könntest!
    Es wäre schön, die Dinge auch aus väterlicher Sicht zu hören.


    Lg


    Kate