Beiträge von kate

    Liebe Chris!


    Das mit dem Sonnenblumenmeer ist wundervoll! Mit dieser Vorstellung werde ich
    heute sicher einschlafen!


    Ich stelle mir oft vor, wie meine Oma mit Jan unter einer schönen alten Eiche an einem Fluss sitzt. Es ist Sommer und er sitzt luftig bekleidet im Buggy. Er liebte den Sommer und das Rauschen der Blätter und des Wassers.
    Manchmal besuche ich die beiden und manchmal schaue ich ihnen einfach nur aus der Ferne zu. Das ist wie eine Meditation für mich und entspannt mich total . . .


    Der Friedhof ist auch ein total wichtiger Ort für mich. Ich freue mich schon sehr auf den Frühling, denn ich setze mich dort gerne in die Wiese und denke nach oder spreche mit ihm!
    Und dann ist ja noch der Platz bei mir zuhause! Dort ist er für mich immer greifbar, weil ja sein Zimmer unverändert ist und seine Spuren immer noch in der ganzen Wohnung zu finden sind.
    Letztens sollte ich die angebrochene Packung Himmeltau wegwerfen. Das konnte ich nicht, also musste es meine Mutter tun, als ich nicht zuhause war.
    Seine Zahnbürste steht im Bad auch immer noch neben meiner – klingt irgendwie verrückt,
    aber ich will es nicht wegräumen – noch nicht . . .


    Du hast recht – die Zeit mit ihm kann mir niemand nehmen – und auch die Spuren, die er in uns hinterlassen hat, werden nie verschwinden!
    Dafür bin ich unendlich dankbar und diese Gewissheit gibt mir schon ein kleines Stück Frieden!


    Danke für’s „Zuhören“ – auch Dir, Petra!


    Deine Kate

    Liebe Chris!


    Du hast recht, es gibt kaum Menschen, die offen darüber reden möchten – auch
    wenn sie dasselbe Schicksal teilen!
    Ich bin aber froh, das wir beide es können – danke!


    Ich kann mich auch noch gut an die Zeit erinnern, als wir auf das
    Obduktionsergebnis warteten! Es war Horror, denn ich war beinhart davon überzeugt,
    dass ich sicher etwas falsch gemacht hatte!
    Ich hatte ihn erhöht gelagert als ich ihn zu Bett brachte, damit er besser atmen kann.
    Eine halbe Stunde später wurde er aber sumsig und ich musste ihn wieder flach umlagern.
    Manchmal glaub ich heute noch, dass das ein Fehler war – obwohl es sicher nichts geändert hätte.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Jan älter wird, obwohl wir hier sicher jeden seiner Geburtstage feiern werden.
    Oft sagen Leute, dass er jetzt auch sicher alles machen kann, was gesunde Kinder auch können, aber ich kann mir das gar nicht vorstellen.
    Es muss doch für ihn komisch sein, wenn er plötzlich sehen, sprechen, laufen kann. Er kennt das ja nicht! Ich glaube, dass meine Oma ihn jetzt pflegt, so wie er es von uns gewohnt war.
    Chris, hast du auch einen Ort, wo Du Dir Deinen Kleinen vorstellst?


    Es beruhigt mich sehr, wenn Du sagst, dass man auch nach langer Zeit nichts vergessen wird. Und von ihm zu reden ist total wichtig – ich hoffe, dass Du trotzdem Menschen hast,
    die Dir gern zuhören, wenn Du von Deinem Kleinen sprechen willst!


    Nach Jan’s Tod ist etwas passiert, wo ich glaube, dass er mir ein Zeichen schicken wollte.
    Seine Abschiedsfeier (-gottesdienst) fand im Kindergarten statt. Wir wollten das so, denn er liebte den Kindergarten!
    Die Kindergartentante überreichte mir einen winzigen Blumentopf. Jan hatte ihn eine Woche vor seinem Tod zusammen mit der Therapeutin bemalt und einen Sonnenblumensamen eingesetzt. Es war schon ein kleines Pflänzchen zu sehen und zuhause stellte ich das Töpfchen auf das Fensterbrett in seinem Zimmer.
    Als ich am nächsten Tag danach sehen wollte, war plötzlich eine 2. kleine Pflanze da! Das war wunderschön und es wurden tatsächlich wundervolle Sonnenblumen daraus, die uns den ganzen Sommer erfreuten!


    Das sind die kleinen Dinge, an die ich denken muss, wenn mal wieder alles hoffnungslos erscheint!


    Ich wünsche Dir einen schönen Abend und schöne Erinnerungen!


    Bis bald
    Kate

    Liebe Chris!


    Ja, es ist nicht leicht, wenn man sich wieder an das schreckliche Ereignis erinnert.
    Ich finde auch nicht, dass Du mich zu direkt fragst. Wenn nicht wir offen darüber schreiben,
    wer dann? Ich hoffe nur, dass es für die anderen nicht zu hart ist!


    Ich spüre da gibt es auch einen Unterschied, ob man „nur“ daran denkt oder es niederschreibt.
    Gedanken kann man leicht ablenken, aber das Geschriebene hat schon mehr Bestand!
    Im Moment ist es hart, wenn ich darüber schreibe, aber danach fühle ich mich schon irgendwie befreit.
    Ich habe für Jan ein Erinnerungsbuch angefangen, weil ich Angst hatte,
    alles zu vergessen, was wir zusammen erlebt haben. Manchmal ist es zu schwer etwas hineinzuschreiben und ich muss es lassen und manchmal geht es dann wie von selbst . . .


    Ich glaube, dass die Selbstvorwürfe nie ganz verschwinden werden, denn
    als Eltern fühlen wir uns für unsere Kinder verantwortlich. Auch wenn man nicht 24 Stunden,
    jede Sekunde auf Sie aufpassen kann und es halt einfach Dinge gibt, die nicht in unserer Hand liegen.


    Jan hat auch friedlich ausgesehen, als ich ihn fand. Ich hoffe schon, dass es im Schlaf passiert ist. Aber es macht mir schon zu schaffen, dass mir darauf niemand jemals eine Antwort geben kann, was genau passiert ist.
    Es ist für mich schwer, da ich bei seiner Geburt auch nicht „da“ war (Narkose) und er seinen letzten Weg auch alleine gehen musste!
    Jan hatte einen ganz furchtbaren Start in Leben, deshalb hoffe ich schon, dass sein letzter Weg nicht so beschwerlich für ihn war!


    Ich glaube auch fest daran, dass wir unsere Kinder irgendwann wiedersehen werden!


    Chris, hast Du manchmal das Gefühl, Dein Kleiner ist bei Dir? Sind Dir nach seinem Tod auch Dinge passiert, wo du dachtest, das kam jetzt von ihm?



    Liebe Darina!


    Ich glaube nicht, dass Dein Verlust ein anderer ist, als unserer!
    Ich muss auch oft an Dich denken und überlege, wie es für Dich gewesen sein musste,
    als Du vom Tod deines Kindes erfahren hast.
    Kind bleibt Kind und egal in welchem Alter oder ob es während der Schwangerschaft passiert, es ist unfassbar . . .
    Ich kann mir gut vorstellen, dass Du danach Angst um Deinen älteren Sohn hattest.
    Ich weiss jetzt auch noch nicht, wie ich mal damit umgehen werde, sollte Jan mal ein Geschwisterchen kriegen . . .



    Liebe Christine, liebe Petra!


    Ich hoffe nur, dass meine Beiträge Euch nicht zu sehr an die Nieren gehen!
    Als Jan noch da war, sind mir solche Geschichten immer unheimlich nahe gegangen!!


    Deshalb finde es sehr mutig von Euch, dass Ihr unsere Beträge mitverfolgt!
    Und ich glaube nicht, dass wir so offen darüber schreiben könnten, wenn wir
    uns hier im Forum nicht wohl fühlen würden!


    Liebe Grüsse
    Kate

    Liebe Chris!


    Tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte, aber war die
    letzten Tage krank im Bett und hab zuhause kein i-net!


    Über den Moment als ich Jan fand zu schreiben, fällt mir nicht leicht, aber ich versuche es trotzdem!


    Ich muss aber etwas weiter ausholen.
    Wir hatten von Samstag (10.03.) auf Sonntag eine horrormäßige Nacht. Jan wollte nicht schlafen und war total zornig! Ich wusste nicht, was mit ihm los war und wir waren beide total verzweifelt. Irgendwann gegen 3.00 Uhr sind wir beide total fertig eingeschlafen und ich musste um 05.00 schon wieder raus, weil ich Dienst hatte!
    Ich kann mich nur noch erinnern, dass sich beim Aufstehen das ganze Szenario, das sich dann letztendlich am Dienstag abgespielt hatte, vor mir sah! Ich bin dann zu Jan ins Zimmer und er hat geschlafen - ich war total erleichtert und zugleich wütend auf mich, wie ich nur so etwas denken konnte! Jan's Oma kam und ich fuhr in die Arbeit.
    Im Laufe des Tages bekam Jan Fieber und am Montag sind wir mit Ihm zum Kinderarzt gegangen, weil er auch wieder so stark hustete. Der Arzt horchte Ihn ab, nahm Blut ab und verschrieb ein Antibiotikum. Er sagte, dass er nichts abnormes beim Abhorchen hören konnte, also waren es nur die oberen Atemwege. Wir gingen nach hause und Jan genoss die Fahrt in der Sonne, es war ein milder Tag.
    Der Abend verlief ganz normal, ausser dass er keinen besonderen Appetit hatte. Er bekam das Antibiotikum und wir inhalierten noch 2 mal. Wir kuschelten noch vor dem Zubettgehen, wie jeden Abend aber er war schon sehr müde.
    Ich hoffte, dass die Nacht ruhig verlaufen würde, und ging ca. 1 Stunde nach ihm zu Bett.
    Und tatsächlich sollte es eine ruhige Nacht werden...
    Ich weiss nur, dass ich zwischen 2 und 3 kurz wach wurde, und dachte: "Soll ich aufstehen? Nein, heute schläft er gut!" Ich wurde dann aber vor dem Wecker um 4:45 wach und ging auf dem Weg ins Bad an seiner Tür vorbei um zu horchen, ob er noch schläft! Seine Tür war immer einen Spalt offen, und man konnte Ihn in der ganzen Wohnung schnarchen hören.
    Nur nicht an diesem Morgen! Ich wusste sofort, etwas stimmt nicht, hab es aber erst gesehen, als ich näher kam!


    Ich weiss nicht, ob die Gedanken zwei Tage zuvor der Mutterinstinkt waren. Ich kann es mir nicht erklären! Ich weiss nur, dass ich mir die größten Vorwürfe gemacht habe, weil ich ja noch überlegt habe, ob ich aufstehen soll! Die Zeit danach war Schlafen für mich gleichbedeutend mit Tod!
    Heute denk ich mir, wenn ich aufgestande wäre, hätten die Ärzte ihn nur mit Wiederbelebungsmassnahmen gequält und es hätte aber nichts mehr gebracht, denn die Ärzte sagten, dass die gesamte Lunge kollabiert ist und niemand mehr hätte was tun können.
    Ich bin froh, dass er daheim in seinem Zimmer einschlafen konnte und nicht angehängt an Schläuchen, wie er es bei seiner Geburt hatte.
    Das einzige was mich heute noch quält ist, dass er hoffentlich keine Angst haben musste!


    Puh, das war ein Kraftakt!


    Lg Kathi

    Liebe Chris,


    Den alten Job zu kündigen war die einzige Möglichkeit, da die Bedingungen
    dort für mich nicht mehr auszuhalten waren!
    Es fällt mir auch jetzt noch schwer, davon zu erzählen! Ich bin nur froh darüber,
    dass ich mich gewehrt habe, sonst hätte ich all meine Grundsätze und auch meinen Sohn verraten!
    In meiner jetzigen Arbeitsstelle muss ich mich nicht verstellen, und es herrscht ein starker Zusammenhalt unter den Mitarbeitern!


    Ich persönlich finde ja nicht, dass Du Dich verstellen musst, aber ich kann es nachvollziehen, dass es manchmal nötig ist, um nicht verletzt zu werden!
    Du musst meine Trauerarbeit nicht bewundern, denn Du bist ja auch hier und setzt Dich mit Deiner Trauer auseinander!!


    Mit der schlechten Selbsteinschätzung meine ich, dass mir andere oft mehr zutrauen, als ich mir selber! Daran muss ich auch noch arbeiten :) !


    Alles Liebe,
    Kate


    Liebe Darina!


    Es freut mich sehr zu hören, dass Du dich von Michael verabschieden
    konntest! Ich hoffe, Du kannst mit einem guten Gefühl daran zurückdenken!
    Ich bin mir sicher, er hat es gespürt, dass Du nochmal bei Ihm warst!


    Ich muss oft an unsere Verabschiedung denken, und auch daran, wie es jetzt wohl wäre,
    wenn wir diese Möglichkeit nicht wahrgenommen hätten.
    Es ging ja alles so schnell an dem Tag… - ich glaube dass ich es nicht ausgehalten hätte, wenn ich ihn nicht noch mal hätte sehen dürfen!
    Ich weiss noch, mein erster Gedanke war, als ich ihn so vor mir sah: „Mein Gott, er ist ja schon so gross geworden!“
    Jan konnte weder stehen noch laufen und war der Kleinste im Kindergarten. Da war mir das vorher nicht so aufgefallen!


    Puhh … muss jetzt Pause machen!


    Lg
    Kate

    Liebe Chris!


    Ich muss mich an dieser Stelle wirklich bei Dir bedanken!
    Deine Postings haben mir sehr geholfen, aus meinem Tief die letzten Tage wieder rauszukommen!


    Nach Jan’s Tod war plötzlich nichts mehr, wie es war! Leider musste ich
    die Erfahrung machen, dass meine Arbeitgeberin und etliche Kollegen nicht mit
    der Situation umgehen konnten.
    Wenn es nach meiner Chefin gegangen wäre, hätte ich gleich am nächsten Tag wieder
    arbeiten sollen, denn das hatte Sie nach dem Tod Ihres Mannes (den sie nie verwunden hat)
    auch so gemacht.
    Es fehlte total an Verständnis, und es kam auch zu heftigen Auseinandersetzungen.
    Das I-Tüpfelchen war dann, dass sich eine ehemalige Arbeitskollegin meinen Posten
    erschlich und ich unter diesen Umständen nicht mehr in der Firma arbeiten konnte.
    Der Umstand, dass mich mein Ex-Partner dann auch noch stark belastete, hat dann letztendlich zu meinem totalen Zusammenbruch geführt.
    Ich musste aus diesem riesen Scherbenhaufen, wieder langsam etwas aufbauen, und das
    war sehr mühsam. Auch mein Vertauen in die Menschen war natürlich empfindlich gestört.
    Daran knabbere ich heute noch!


    Den Beitrag bei „Thema“ habe ich nicht so locker vom Hocker gemacht.
    Wenn die Zusammenarbeit mit Martina Wolf nicht so angenehm gewesen wäre,
    hätte ich die Sache abgeblasen.
    Auch war mir Markus eine große Hilfe. Er hat es mir zugetraut, und er hat mich ja schon in einem schlimmeren Zustand erlebt.
    Mir fällt es nämlich manchmal schwer, mich selbst richtig einzuschätzen.


    Ich denk auch an Dich, Chris und danke!
    Kate

    Liebe Darina!


    Schön, dass Du ein bisschen aus Dir rauskommen konntest!


    Es tut mir sehr leid, was Dir in Deiner Kindheit passiert ist.
    Nur pass auf, dass Du die beiden Dinge nicht durcheinander bringst!


    Ich habe selbst eine Therapie gemacht, denn auf Jan’s Tod folgten noch
    mehrere unangenehme Vorfälle, mit denen ich zusätzlich nicht fertig wurde.
    Natürlich sind dann auch Dinge von früher hochgekommen, aber die hatten nichts
    mit der aktuellen Situation zu tun.

    Liebe Chris!


    Den Gedanken mit der anderen Ebene kenne ich. Ich hätte auch Angst, dass ich nicht bei
    ihm sein dürfte, wenn . . .


    Wenn man sein Kind verliert, verliert man auch ein Stück weit seine eigene Zukunft – oder?
    Wieder eine sinnvolle Perspektive zu finden ist nicht so leicht. Auch das Gebrauchtwerden fehlt einfach.
    Ich bin heute, als mich wieder der „Sturm“ erfasste, meiner Freundin mit Ihren Zwillingen (2 Jahre) zur Hand gegangen. Das hat mich wieder ein bisschen ins Gleichgewicht gebracht.


    Ich werde mir Deinen Rat, mir wieder mehr Zeit zu geben, zu Herzen nehmen!


    Lg
    Kate

    Liebe Chris!


    Es tut mir leid, dass der Tod Deines Sohnes verschwiegen und gar als Nichtigkeit
    abgetan wurde.
    Das muss sicher sehr hart für Dich gewesen sein. Wie hast Du es trotzdem geschafft,
    weiterzumachen, wo Du doch keine Hilfe hattest?


    Die wichtigste Person an meiner Seite ist meine Mutter, aber auch Sie kann nicht
    immer verstehen, wie ich mich fühle, wenn mich meine Zukunftsängste plagen.
    Ich hab vielleicht schon viele Schritte gemacht, aber es liegen noch viele vor mir und
    ich brauch dafür viel Kraft und Mut. Davon hat man aber nicht jeden Tag gleich viel zur Verfügung.

    Liebe Chris!


    Vielen Dank für Deine lieben Worte! Die tun sehr gut nach einem Tag, an
    dem mich meine Selbstzweifel wieder fast mit Haut und Haaren aufgefressen hätten.


    Ich habe auch noch lange nicht alles verarbeitet und oft hab ich noch das Gefühl,
    ich schaffe das alles nicht!
    Gestern waren es 10 Monate seit mein Kleiner mich verlassen hat, und heute hatte ich
    wieder das Gefühl, als wäre es erst gestern passiert!


    Ich wusste gar nicht, dass wir das selbe Schicksal teilen.
    Du kümmerst Dich in Deinen Postings immer so rührend um alle – ich bin gerne für Dich da,
    wenn Du über Deine Geschichte schreiben möchtest!

    chris :


    Die Auszeit hat mir sicher gut getan, nur hatte ich in dieser Zeit auch Angst,
    ob ich den Anschluss wieder finde.


    Als Jan starb waren sein Vater und ich bereits ein ein halbes Jahr getrennt.
    Er lebt seit Jan’s Tod in einer anderen Stadt und wir haben nur selten telefonischen Kontakt.
    Es fällt Ihm aber sehr schwer über das Thema zu sprechen.

    Hallo!


    Auch ich kann was zu diesem Thema berichten.


    Ich hatte nach Jan’s Tod meine alte Arbeitsstelle gekündigt (hatte mehrer unangenehme Gründe) und mir eine berufliche Auszeit gegönnt.


    In dieser Zeit habe ich mit meinem Pflegehund „Leo“ viele Wanderungen unternommen,
    wie auch an jenem Tag, als ich mit meiner Mum und Leo auf dem Nachhauseweg unbedingt einen anderen Weg nehmen, und noch irgendwo einkehren wollte.


    Das erste Wirtshaus hatte geschlossen, und so sagte ich zu meiner Mum: „Egal, gehen wir halt ins Hotel XXX!“ (dort hatte ich vor 9 Jahren schon mal gearbeitet und es war ganz in der Nähe)


    Dort haben wir dann einen Bekannten aus Mum’s Kindheit getroffen und meine ehemalige Chefin mit Ihrem Sohn, der jetzt Geschäftsführer ist (und ein absoluter Hundenarr!).


    Wir haben uns nett unterhalten, und der Sohn fragte mich, was ich denn gerade beruflich so mache. Eines ergab das andere und 2 Wochen später hatte ich dort meinen jetzigen Job!


    Und mein Chef ist um einen Hundefreund reicher!
    Wenn wir in der Nähe spazieren gehen, müssen wir immer noch meinen Chef besuchen, denn bei den beiden war es Liebe auf den 1. Blick!


    So bin ich vom Hund halt auf den Job gekommen ;)!

    Liebe Christine!


    Danke für Deinen Beitrag.
    Ich werde jetzt nicht über Dich herfallen ;)!


    Zu sagen: "Das wird schon wieder" ist in diesem Fall noch am harmlosesten. Ich glaube, dass wir schon die extremsten Aussagen hier angeführt haben, und die haben nichts mit Hilflosigkeit zu tun sondern sollen eher, wie Du als 2. Grund genannt hast, zur Abwehr dienen.


    Nun zu Deinem Erlebnis:
    Ich wäre sicher auch paff gewesen, wenn mir das passiert wäre.
    Aber ich glaube nicht jeder Trauernde würde in aller Öffentlichkeit sich einer Bekannten an den Hals werfen.


    Nach meinen Erfahrungen war es eher umgekehrt. Ich wurde sehr oft an die "mütterliche Brust" gerissen, wenn ich wieder mal jemandem sagen musste, was passiert war. Das verbuche ich aber als positive Erfahrungen, die mich eben überrascht haben.

    Liebe Darina!


    Das mit dem Schönreden ist das eine, es spielen aber sicher auch Gedankenlosigkeit, Unsicherheit und fehlendes Feingefühl eine Rolle.


    Für den Tod eines Kindes gibt es keine Worte – man findet ja selbst keine dafür!
    Man muss aber auch nicht immer die passenden Worte finden.
    Mir ist oft lieber man sagt gar nichts und ist einfach nur da!


    Aber es ist natürlich einfacher, ein solches Ereignis mit irgendwelchen abgedroschenen Floskeln abzufertigen, als sich damit auseinander zu setzen.

    Den Spruch „Du bist ja noch so jung, blabla …“ hab ich sicher zig mal gehört.
    Als ob man seine Brieftasche verliert und sich dann halt ne neue anschafft!


    „Seinen Sie doch froh, der war ja nur eine Belastung!“ konnte ich mir von meiner ehemaligen Arbeitgeberin anhören – Betonung auf ehemalig!


    Einmal traf ich eine Bekannte im Supermarkt, die fragte, wo ich denn heute den Kleinen hätte. Als ich Ihr erzählte, was passiert war, ist sie wortlos geflüchtet.


    Es ist mir oft ein Rätsel, wie es zu solchen Aussagen oder Reaktionen kommen kann.


    Ich möchte aber an dieser Stelle hinzufügen, dass es viele Menschen in meinem Umfeld gibt, die mich sehr unterstützen und mir den Halt geben, den man in so einer Situation dringend benötigt.
    Es haben mich auch einige Personen mit Ihren positiven Reaktionen sehr überrascht!

    Liebe Darina!


    Du hast recht, es tut sehr gut, sich mit betroffenen Eltern auszutauschen.


    Den Punkt „Was hilft, was kränkt“ auf Deiner Homepage finde ich sehr
    hilfreich, denn es wissen wirklich viele Leute nicht, wie sie mit solch einer Situation
    umgehen sollen.
    Ist mir kürzlich wieder bewusst geworden, als Jan’s ehemaliger Kinderarzt sagte:
    „Es ist sicher besser so, denn er hätte kein schönes Leben gehabt!“ – ohne Worte!


    Ich wünsche Dir auch alles Liebe und viel Kraft!

    Liebe Darina!


    Es tut mir sehr leid, dass Dein kleiner Michael zu den Sternen gegangen ist.


    Ich habe Deine Homepage gelesen und finde es sehr gut, dass Du auch andere Betroffene
    an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt.


    Ich habe meinen Jan im März letzten Jahres verloren und verstehe sehr gut,
    was Du durchmachen musst.
    Nach seiner Geburt (er kam i. d. 27 SSW zur Welt), musste Jan 5 Wochen lang um sein Leben kämpfen. Das blieb nicht ohne Folgen, sodass er für mehr als 4 Jahre ein besonderes Kind war.
    Er verstarb nach einem harten Winter, in dem er fast pausenlos krank war, an einer Lungenentzündung.
    Seitdem ist natürlich für mich nichts mehr, wie es war und ich beschreibe meinen Trauerweg als „wieder Laufenlernen“, nachdem ich meine Lebensaufgabe verloren habe.


    Ich setze mich auch sehr stark mit meiner Trauer auseinander und kann nach fast einem Jahr
    (glaub ich) schon recht gut damit umgehen. Aber es war bis jetzt ein harter Weg, der mir viel Kraft und Arbeit abverlangte.


    Mir hat persönlich das Buch „Meine Trauer wird dich finden“ von Roland Kachler (der selbst seinen Sohn verloren hat) sehr geholfen.

    Liebe Dove!


    Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.


    Ich selbst habe meinen Sonnenschein mit 4 ½ Jahren unerwartet verloren, und
    kann mir deshalb über solche schrecklichen Dinge auch nicht wirklich
    ein objektives Bild machen.


    Ich denke nur, es werden immer Dinge passieren, die wir nicht wirklich verstehen können.
    Man sollte aber nicht nur stur der Medienhetze folgen, sondern sich auch über eventuelle
    Hintergründe Gedanken machen.


    Schau auf Deinen Kleinen und geniesse jeden Tag mit ihm!


    Kathi

    Liebe Christine, liebe Petra und muki!


    Sorry, dass ich erst jetzt antworte!
    Vielen Dank für Eure lieben Rückmeldungen!


    War danach selbst überrascht, dass ich das gemacht habe!
    Aber die Zusammenarbeit mit Martina Wolf war angenehm und hat
    es mir sicher erleichtert.


    Liebe Monica!


    Es tut mir leid, dass auch Du Deinen Sohn verloren hast.
    Ich habe meinen Kleinen Mann auch morgens tot aufgefunden,
    und wenn ich an diese Situation denke, dann schnürt es mir die Kehle zu.
    Das Leben geht leider unaufhaltsam weiter, aber ich weiss dass es nicht ganz ohne Ihn weitergehen muss!

    Liebe Stella!


    Wir haben Jan's Geburtstag auch gefeiert, als wäre er
    hier bei uns. Wir haben ein Geschenk gekauft, Kuchen gebacken und Luftballone an sein Grab gebracht.
    Es war zwar nicht leicht für uns, aber danach waren wir froh, dass wir es so gemacht haben.


    Wir möchten das zu Weihnachten genauso machen.
    Sein Sessel wird wie jedes Jahr am Tisch stehen, und wir werden seine Lieblings-Weihnachtsmusik hören.


    Puhh! Wenn ich daran denke, wird mir schon ganz schön schwer...