Hallo ihr Lieben,
ich fürchte, ich brauche wieder einmal jemanden zum ausheulen, es wird mir einfach alles zu viel.
Vorige Woche Samstag sagte mir mein Mann, daß ihm in der Nacht die linke Hand “eingeschlafen” war. Ich war gerade beim Fertigmachen für die Feier meiner Cousine und nahm das nicht wirklich ernst, sondern eher als “Ausrede” (er “haßt” Familienfeiern) obwohl ich schon vorher gesagt hatte, er soll halt zu Hause bleiben, wenn er gar nicht mag.
Erst als ich zurückkam, sagte er, wie schlimm es wirklich ist. Er konnte die Hand nicht mehr aus dem Handgelenk heben, nichts greifen. Wollte So mit ihm ins Spital fahren, aber er hat sich geweigert.
Da es Mo nicht wirklich besser war, konnte ich ihn wenigstens überreden, zum prakt. Arzt zu gehen. Der gab ihm eine Überweisung für die Neurologie und meinte, es könne sehr wohl ein leichter Schlaganfall gewesen sein.
Hab mich über den Arzt sehr geärgert. Sozusagen mit einem Schulterzucken festzustellen: “Lassen’s das halt anschauen” finde ich ein starkes Stück.. Der hatte Glück, daß ich nicht dabei war.
Habe natürlich erst (schon) für Mi dann einen Termin bekommen.Bei der Anmeldung meinte die Ärztin: Wenn es in der Zwischenzeit schlechter wird, müssen Sie halt mit der Rettung kommen.
Gott sei Dank wurde “nur” eine “radiale Paralyse” festgestellt - eine Lähmung, hervorgerufen wahrscheinlich durch einen starken Druck auf den Nerv.
Sie schickten uns zurück zum Hausarzt (der in der Zwischenzeit in Urlaub gegangen war) für Blutuntersuchung, Verschreibung einer Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, einer Schiene für das Handgelenk (in der Zwischenzeit unbedingt eine elastische Binde verwenden) ...
Seitdem kämpfe ich, dass er “weitertut” Mit der el. Binde ist es etwas besser geworden (worauf sie am 2.Tag nicht mehr “nötig” war),also - “Das wird schon von selbst wieder”
Er kann noch immer nicht einmal ein Glas heben. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Bin so weit, daß ich sage: “Schade” daß es nicht die Rechte ist, denn dann könnte er auch am Computer nichts tun - und würde vielleicht doch alle Möglichkeiten ausschöpfen um schneller gesund zu werden.
Und meine Cousine hatte vor 6 Wochen eine Totaloperation, da in der Gebärmutter “entartete Zellen” festgestellt wurden. Natürlich ist es gut, dass es so früh festgestellt wurde. Doch die Wunde heilt einfach nicht. Sie muß jeden zweiten Tag ins Spital zum Abschaben, da Gewebe abstirbt und eitert. Wahrscheinlich muß nochmals operiert werden.
Das ist das zweite - was kommt als drittes? Ich hab Angst, obwohl ich weiß, daß man “Zwischenfälle” damit erst recht heraufbeschwört.
Die Steine in meinem Herzen werden immer schwerer. Ich weiß nicht, ob ich sie noch lange weiter schleppen kann. Im Moment habe ich wieder mal das Gefühl, es gibt keinen Ausweg.
Ich möchte hier allen “Neuen” meine Anteilnahme zu ihren Verlusten aussprechen - im Moment kann ich einfach nicht jedem einzeln schreiben. Aber ich lese mit, und bin in Gedanken auch bei euch.
Danke fürs “zuhören”
Jutta