Beiträge von Juttap

    Liebe Karla,


    man fragt sich oft - wie skrupellos und gefühllos ist (ein Teil) der Menschen. Solche Sachen sind für mich soo "unverständlich".


    Aber es freut mich, daß das Grillfest für den Geburtstag deiner Mutti so gemütlich war. Ich hoffe, du konntest daraus ein wenig Kraft schöpfen. So wie ich an meinem Geburtstagsabend mit Mutti. Obwohl - solche Feiern werden wohl nie wieder so wie "früher" sein. ;(


    Ich wünsche dir einen "guten" Tag.
    Alles Liebe
    Jutta

    Liebe Manuela,


    besonders ich darf über "Verspätungen" nicht böse sein - bin selbst oft genug zu spät dran. ;)
    Außerdem ist es für liebe Wünsche nie zu spät!
    Danke!


    Ich bin jetzt froh, daß dieses Wochenende, der "Feier-Marathon" wie Karla meinte, vorbei ist, war doch ganz schön anstrengend. Es ist für mich teilweise noch rechts schwierig, mit "anderen" zusammen zu sein und mich "normal" zu unterhalten.
    Das Fest bei meiner Cousine war trotzdem sehr nett, bin sogar bis zum Schluß geblieben (und erst um 1 Uhr nach Hause gekommen!). Und gestern waren wir mit meinem Schwager und dessen Frau unsere Geburtstage feiern - mein Mann hat jetzt am 14. den seinen, und wir "erledigen" das meist gemeinsam. Gestern hat sogar das Wetter durchgehalten, und so konnten wir gemütlich draußen sitzen. War sehr angenehm - endlich nicht mehr so schwül.


    Jetzt hoffe ich, daß ich nach dem Vollmond wieder besser schlafe, im Moment werden es nicht mehr als 2 bis 3 Stunden. Hab aber schon festgestellt, daß es bei abnehmendem Mond besser ist - also :thumbup:


    Gerade beginnt es draußen wieder zu "grollen" - das nächste Gewitter ist im Anmarsch. Schön langsam wäre es Zeit, daß sich das Wetter wieder "normalisiert". Ich muß immer an die vielen Menschen denken, deren Keller oder Häuser "unter Wasser stehen" und die bestimmt bei jedem Donner Angst vor der nächsten Katastrophe haben.


    Ich wünsche euch allen einen schönen, "erträglichen" Tag.
    Liebe Grüße
    Jutta

    Ja, Karla, Schlagsahne.
    Weiß jetzt nicht, wie die Schaumrollen bei euch heißen. Das sind "Röhren" aus Blätterteig, und die werden nach dem Backen mit gezuckerter, geschlagener Sahne gefüllt.
    Und haben somit üüüberhaupt keine Kalorien. :P


    Hoffe, ich hab euch jetzt den Mund wässerig gemacht :)


    Liebe Grüße
    Jutta

    Liebe Chrisi,


    ich hoffe, daß du jetzt gerade tief und fest schläfst (schlafen kannst) und schicke dir einen Regenbogen mit vielen lieben Gedanken (wenn du ganz genau hinschaust - es sind sogar zwei)


    Jutta

    Hallo ihr Lieben,


    herzlichen Dank an alle für die vielen lieben Wünsche. Bin gerade wieder nach Hause gekommen.
    Später als wir wollten, aber kurz bevor wir abfahren wollten war ein ganz schlimmes Gewitter, so daß unserer Weg ein richtiger "Wildbach " war. Wollte dieses steile Stück nicht "hinunterschwimmen".
    Und dann haben wir noch 1 1/2 Stunden mit Krampen und Schaufel gearbeitet, die Wasserrinnen waren alle zugeschwemmt, und jetzt wars ja noch halbwegs weich, obwohl sich durch den Wasserdruck der Sand und Schotter ganz schön verfestigt. - Und jetzt hab ich Blasen vom Krampen ;)


    Den gestrigen Abend haben Mutti und ich ganz gemütlich auf der Veranda verbracht. Mit einem köstlichen Nudelsalat und zwei Gläschen Rosé.
    Und traumhaften Schaumrollen - von Mutti (statt Torte) selbstgemacht. Ich liiieeebe Schaumrollen!!! Aber nur die "echten" - mit Schlagobers. Die, die man jetzt so zu kaufen bekommt, haben ja so eine "komische" Füllung :)


    Jetzt muß ich mal schauen, was es sonst so Neues gibt.
    Liebe Grüße
    Jutta

    Liebe Sili, lieber Walter (Ladys first ;) )


    ich danke meinen beiden "ersten" Gratulanten. Hat mich gefreut, daß "schon heute" jemand an mich dachte.
    Nein, ich feiere meinen Geburtstag eigentlich gerne. Man ist immer so alt, wie man sich fühlt :P (auch wenn ich mich in letzter Zeit manchmal doppelt so alt fühle als ich eigentlich bin - es werden schon wieder "bessere" Zeiten kommen, hoffe ich zumindest)


    Walter, du hast recht. Ich hab mich überhaupt nicht geärgert, daß ich mich verfahren habe. Im Gegenteil. Hab dann die Gelegenheit benützt und bin kreuz und quer durch einen Bezirk gefahren, in dem ich während meiner Teenagerzeit sehr oft war. - Sieht ganz anders aus als damals :D
    Unsere "Gemeinsamkeiten" werden mehr. ;) Das erste, was ich vor mir sehe, wenn ich an Heinz denke, sind seine Augen. Wie sie aufleuchteten, wenn er mich sah. Auch wenn ich nur für zwei Minuten den Raum verlassen hatte.
    Danke für die "Blumen" wegen meiner Beiträge, werde mich weiter bemühen. Hoffe nur, mir gehen die Beispiele nicht aus ;)


    So, und damit verabschiede ich mich bis Freitag abend. Muß morgen zu Mutti in die Steiermark. Freitag kommen wir nach Wien zurück, denn am Samstag steigt die Feier zum 50. Geburtstag meiner Cousine.


    Wünsche allen schöne Tage mit einem "richtigen" Lächeln. Schön, daß es bei dir, Walter, heute geklappt hat.
    Liebe Grüße
    Jutta


    PS: Nehme wenn ich zurück bin natürlich weiter Glückwünsche gerne entgegen :D :D :D (Verzeiht mir, bin im Moment fast ein wenig übermütig :D )

    Liebe Maki,


    du hast dein Bestes gegeben, so gut es dir zu diesem Zeitpunkt möglich war. So oft im Leben meint man im Nachhinein, die "falsche" Entscheidung getroffen zu haben. Aber eben im Nachhinein, mit dem Wissen, das in der Zwischenzeit dazugekommen ist. Wäre man, ohne "zusätzliches" Wissen wieder in dieser Situation, würde man (wahrscheinlich) wieder gleich entscheiden. Denn zu diesem Zeitpunkt ist es einfach "richtig" so. (meine Philosophie ;) )


    Es gibt Bilder, die sind eingebrannt - unser Leben lang. Bei mir ist es ein Motorradhelm, der aufgesprungen ist wie eine gespaltene Kokosnuss.


    ABER (weiß nicht, ob ich die wirklich richtigen Worte finde) sie verlieren im Laufe der Jahre irgendwie ihren "Schrecken". Nicht daß es nicht (fast genau so) weh tut, doch (bei mir) fehlt das "namenlose Entsetzen", das sie am Anfang begleitet hat.

    "Nur durch den schmerz und diese Bilder die mich das erste mal überfielen und die kommen werden FÜHLE ICH MIR ABI NÄHER."


    Ich glaube, ich verstehe wie du es meinst. Doch du mußt nicht den Schmerz spüren, um ihr nahe zu sein. Ich glaube fest, daß du - irgendwann einmal - Abi genau so nahe fühlst, wenn du an schöne Situationen mit ihr denkst. Im Moment ist es dazu wahrscheinlich noch zu früh.


    Und du bist ganz sicher keine Rabenmutter. Du hast das, in dieser Situation Beste getan. Hast sie in Gottes Hand gegeben. Etwas "Besseres" hättest du doch gar nicht tun können.


    Laß dich drücken
    Jutta

    Hallo Maki,


    es ist ja auch Schwerstarbeit - halt psychische und nicht körperliche. Hast also "alles Recht" ;) müde zu sein.


    Ja, dieses "Erde nachwerfen" ist nur schlimm. Ich bekomme schon eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke - mich schüttelt es gerade wieder (hab ich wohl von meiner Mutti übernommen). Ich bin am Abend vor dem Begräbnis gesessen, und hab Rosensträußchen gebunden. Die wurden dabei zwar sehr gut "gewässert", aber es war damit etwas leichter als mit der Erde. Und eigentlich dann ein "schönes" Bild - der ganze Sarg voller Rosen.


    Daß solche Bilder uns oft dann überfallen, wenn wir es am wenigsten erwarten, kennen wohl alle. Mir passiert es öfter, daß ich nicht einmal irgendeinen Zusammenhang zwischen der momentanen Siutation und der Erinnerung finde. Und ich fürchte, das wird uns auch lange so "erhalten" bleiben.


    Übrigens:der Ausspruch des "Typen", das mit der "Spur des Lebens" - das gefällt mir ausnehmend gut.


    Ich drück dich
    Jutta

    Hallo ihr Lieben,
    möchte euch wieder mal was erzählen.


    Hab ja schon mal gesagt, daß ich eigentlich keine so große Friedhofsgeherin bin, und auch, daß ich Angst hatte, weil Mutti mir gesagt hat, daß die Gravur fertig ist.


    Es ist komisch: eigentlich geh ich gerne auf Friedhöfen spazieren, die Ruhe gefällt mir. Aber nur "irgendwo anders", wenn niemand "von mir" dort ist. Aber Mutti ist ja in der Steiermark, ich wußte, die Kerzen müssen schon lange ausgebrannt sein. Es hat mir keine Ruhe mehr gelassen. Also hab ich mich am Sonntag überwunden, und bin losgefahren.
    Als ich einparkte, hat es gerade wieder zu schütten begonnen, aber da ich nun schon mal dort war, bin ich trotzdem losgezogen. Seit Vatis Begräbnis war ich das erste Mal alleine.
    Beim Grab angekommen, hab ich mich erst mal furchtbar geärgert. Der Familienname war ja schon vorher drauf - in beige. Und jetzt hat der Steinmetz Vorname und Datum in weiß gemacht. Das paßt überhaupt nicht, schaut einfach bescheuert aus.


    In meinem Ärger fiel mir dummerweise dann der Spruch ein:
    In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst,versäumst du 60 glückliche Sekunden.
    Glückliche Sekunden? Mit meiner Beherrschung wars erstmal vorbei. Meine Tränen waren (mindestens) genau so viel, als das, was der Himmel bei diesem Gewitter so von sich gab. Brauchte lange, bis ich mich halbwegs beruhigen konnte. Das Wasser lief mir in die Sandalen und vorne wieder heraus, (der Regen ;) ) und ich "versank" schön langsam im "Quatsch" (Warum können die die Nebenwege nicht ordentlich mit Kies bestreuen?)
    Endlich schaffte ich es dann die Kerzen anzuzünden - auch bei menen Großeltern. Ihr Grab ist gleich schräg gegenüber. Ist irgendwie "blöd", man dreht immer dem anderen Grab den Rücken zu, wenn man bei einem steht. ("Vorher" ist mir das gar nicht aufgefallen, da freute ich mich nur, daß sie so nahe beisammen sind)
    Stand noch lange dort, bis ich mich aufraffen konnte, zu gehen.
    Kaum am Hauptweg angekommen und die Sandalen halbwegs von der Erde befreit hörte es auf einmal schlagartig zu regnen auf. Die Vögel begannen wieder zu zwitschern, zwei Eichhörnchen "spielten fangen" und haben mich nicht mal zur Kenntnis genommen, obwohl sie kaum zwei Meter entfernt vorbeiflitzten.
    Ich hab spontan entschlossen, auch die Oma und Mama meines Mannes noch zu besuchen, und bin also quer durch den Friedhof (der Zentralfriedhof ist ja nicht gerade klein). Wir haben immer Schwierigkeiten, dieses Grab zu "finden", doch obwohl ich von einer ganz anderen Seite kam fand ich es "schnurstracks". (Dafür hab ich mich dann bei der Heimfahrt verfahren - das ist mir schon lange nicht mehr passiert, daß ich mich in Wien soo verfahren hab)


    Dieser "Spaziergang" war dann doch wunderschön, und obwohl es erst wirklich schlimm war, hat es mir doch auch etwas gebracht. Ich hab das Gefühl, schön langsam geht es mir wieder etwas besser, als die letzten 14 Tage.


    Liebe Grüße
    Jutta

    Hi Tina,


    ein Geheimrezept gegen Angst? Ja wäre oft gut, wenns das gäbe.
    Das einzige "Rezept das die Angst vertreibt" das ich kenne, hat Christa schon angesprochen. Anders wird man Ängste - egal welcher Natur - normalerweise nicht los.


    Ich geb Christa recht. Mach dir (wenn irgend möglich) jetzt noch keinen Kopf deswegen. Bis Oktober ist es noch lang. Und wenn du daran denkst, denk positiv:
    Ich freu mich, die Schulkameraden zu sehen!
    Und alles andere läßt du einfach nicht in deinen Kopf! Da sagst dann:
    Von solchen Gedanken laß ich mir nicht meine Vorfreude vermiesen!Basta! ;) ;) ;)


    Zum Thema auf den Friedhof gehen und Angst überwinden etwas mehr in meinem Thread.


    Alles Liebe
    Jutta

    Lieber Walter,
    irgendwie gehts mir heute ein wenig besser, also möcht ich versuchten zu einer deiner Fragen etwas zu schreiben.


    Zwei Beispiele zur Reaktion von Verwandten bzw. Betroffenen.


    1. Heinz lebte bei seinen Großeltern (seine Mutter hatte "kein Interesse an ihm"), auch seine Tante lebte im gleichen Ort. Für diese war er wie ihr eigenes Kind, da sie keine bekommen konnte, doch seine Mutter wollte nicht, daß er bei der Tante aufwächst.
    Wir sahen uns zwar nicht allzu oft, Heinz und ich waren sehr viel unterwegs, doch ich wurde sehr liebevoll aufgenommen.
    Nach Heinz' Tod bemühten sich sowohl seine Großeltern, als auch die Tante, den Kontakt zu mir aufrecht zu erhalten. Seine Tante sagte mir: so glücklich wie in der Zeit mit dir, war Heinz noch nie in seinem Leben! Mir fiel es extrem schwer, diese Wohnungen zu betreten und auch ihre Trauer zu sehen, doch ich spürte, wie wichtig es ihnen war, und bemühte mich.
    Ließ aber als ich dann meinen Mann kennen lernte, doch den Kontakt ganz einschlafen. Ich schämte (?) mich, hatte Angst, ihnen mit einem anderen Mann zu begegnen.
    Zur Hochzeit kam ein Päckchen mit einem Geschenk von ihnen. Damals war mir das direkt unangenehm. Heute, mit "etwas mehr" Lebenserfahrung weiß ich, daß sie mir damit sagen wollten, daß sie nicht "böse" auf mich sind, und auch meinen Mann aufgenommen hätten.
    Doch bis ich so weit war, das zu verstehen, war es zu spät. Sie leben alle nicht mehr. Wenn ich, selten, aber doch, bei Heinz (und damit auch bei ihnen) am Friedhof bin, kommt von mir immer ein: "Bitte verzeiht mir, ich hab euch nicht verstanden"


    2. die Mutter meines Mannes starb, als er noch keine sieben Jahre alt war, binnen kürzester Zeit an Leukämie.
    Seine Großmutter (Mutter seiner Mutter) brach daraufhin den Kontakt ab. Es kam ein Brief (geschrieben von ihrem Mann!), in dem mitgeteilt wurde, sie möchte eine "Pause", da sie es nicht ertragen könne, den Schwiegersohn und Enkel ohne die geliebte Tochter zu sehen. Das war für 18 Jahre sozusagen das letzte Lebenszeichen. Es kam nie auch nur ein Brief an ihr Enkelkind.
    Ich bin ein "Familienmensch",(vielleicht spielte im Unterbewußtsein auch mein 1. Beispiel mit. Aber "gewußt" hab ich es damals noch nicht) darum drängte ich meinen Mann, als unser Sohn geboren wurde dazu, ihr wenigstens eine Geburtsanzeige zu schicken. Ich wollte meinem Sohn seine "3. noch lebende Urli" nicht vorenthalten. Und auch ihr nicht ihr Urenkerl, obwohl ich sie nicht kannte.
    Es kam ein Brief zurück. Sie freue sich, würde uns gerne sehen. Und so entstand ein, wenn auch nur relativ loser, Kontakt. (Mein Mann konnte ihr nie wirlich "verzeihen", daß sie sich nie gemeldet hatte, so ging alles immer nur von mir aus)
    Zwei Jahre später erkrankte sie schwer. Ich war zu Hause, wäre auch für sie dagewesen. Doch sie brach den Kontakt wieder ab. Wir erfuhren dann später durch den Vater meines Mannes, daß sie gestorben war. Er hatte eine Parte erhalten.(wir nicht)


    Ich möchte mit diesen Beispielen zeigen, daß Trauernde manchmal "unverhältnismäßig" reagieren, und diese Reaktionen oft von anderen nicht verstanden werden können. Weil sie eben für niemand anderen "nachvollziehbar" sind.


    Liebe Grüße
    Jutta


    PS: Schön, daß ich dich gestern ein wenig zum lachen bringen konnte. Danke.

    Liebe Saschei,


    auch wenn das jetzt "komisch" klingt: Schön, daß du endlich weinen kannst, denn es hilft, befreit, löst ein wenig den Druck, der auf unserer Seele und unserem Herzen lastet.
    Auch mein Spruch ist "es war gut so" geworden, aber trotzdem ...


    Ja, die Tränen fließen beim Schreiben wohl bei fast allen hier, aber trotzdem - oder manchmal auch vielleicht gerade deswegen - tut es auch gut.
    Es ist schön, daß du mit deiner Tochter so gut reden kannst, und dein Sohn - na ja, so sind wahrscheinlich die meisten Burschen. Kenne das von meinem Sohn. Er redet auch nicht, doch das "Braucht ihr mich, kann ich euch helfen?" ist - bei praktischen Dingen - doch bedeutend mehr geworden. Auch ich bin sehr froh darüber, ihn zu haben.


    Liebe Grüße
    Jutta

    Hallo Walter,


    solche "Vergangenheitsreisen" sind ja nie einfach, aber ich glaube, sie bringen uns doch immer wieder ein Stückchen weiter auf unserem Weg.
    Im Moment bin ich sowieso viel in der Vergangenheit (allerdings mehr bei meinem Vater)
    In einem guten Monat sind es jetzt 35 Jahre, daß mein Verlobter Heinz bei einem Unfall ums Leben kam. Eigentlich ist er seitdem ein "stiller Begleiter" meines Lebens, den ich zwar immer wieder auch noch vermisse (obwohl ich ein "neues Glück" gefunden habe), aber an den ich meist nur in Liebe und Dankbarkeit zurückdenke.


    Die erste Zeit danach? Ich kann nicht viel darüber sagen, es ist (heute noch) nur ein tiefes schwarzes Loch. Ich war damals ja gerade 18, und das Leben für mich eigentlich "zu Ende".
    Wie lange es dauert ist sicher bei jedem verschieden. Und es kommt viel auf die äußeren Umstände an. Wenn ich meinen jetzigen Mann damals früher kennengelernt hätte, hätte es vielleicht nicht zwei Jahre gedauert, bis ich bemerkte, daß es die Welt um mich ja doch noch gibt.
    Vielleicht hätte ich ihn aber auch gar nicht wahrgenommen, weil ich noch zu sehr in meiner Trauer gefangen war.
    Ich habe sicher 1 1/2 Jahre lang nach außen hin nur funktioniert, wie es in mir aussah, wußte so gut wie niemand. Ich bekam höchstens (von nicht Eingeweihten) die Bemerkung: "Schau nicht immer so traurig"
    Auch wie ich wieder wirklich ins Leben zurückgefunden habe, kann ich nicht wirklich sagen.
    Ich hatte, zu meinem Glück, eine sehr gute Freundin, die mich begleitet hat. Ich weiß nicht, ob ich es ohne sie geschafft hätte nicht verbittert zu werden. Denn wenn ich alleine war - hab ich wohl den "Kopf eingezogen und abgewartet" daß die Zeit vergeht.
    Aber es war schon auch die Zeit, die mir geholfen hat. Ein (für mich) "geflügeltes Wort" hier im Forum ist: die Liebe und das Vermissen bleibt, aber der Schmerz wird "leichter"


    Darum: auch wenn es in unserem jetzigen Alter nicht mehr ganz so "einfach" ist, wie für mich damals - laß dir Zeit. Es sind erst 5 Monate, daß Christa nicht mehr bei dir ist. Und es werden noch viele Tage kommen, an denen du meinst, es wäre erst "der erste Tag, die erste Nacht" Doch die Tage, an denen es nicht mehr ganz soo schlimm ist, werden im Laufe der Zeit mehr.
    Eins der wichtigsten "Dinge", die wir, besonders am Anfang, brauchen ist GEDULD. Geduld mit sich selbst, Geduld mit der Umwelt - von der immer wieder "blöde Bemerkungen" kommen. Die Geduld immer wieder aufzustehen, wenn wir "über einen Stein auf unserem Weg gestolpert sind", oder auch mal kurz liegenzubleiben, um Kraft zu schöpfen für das nächste "Aufraffen".


    Walter, danke. Dein Lächeln ist bei mir angekommen. Und auch wenn es nur ein ganz zaghaftes ist - ich möchte es dir gerne zurückschicken.


    Alles Liebe
    Jutta

    Lieber Walter,


    ich habe bis jetzt nur mitgelesen, habe aber nicht die Kraft gehabt dir auch zu antworten? Warum? Ich wußte es nicht. Habe zwei, drei Mal angesetzt, aber meine Antworten nicht abgeschickt.
    Heute Nacht kam mir dann ein Gedanke - dem ich mich nun bewußt stelle. Vielleicht fällt es mir so schwer (auch wenn es bei mir schon soo lange her ist), weil ich die große Liebe meines Lebens nur genauso kurz behalten durfte, wie du die deine?
    Mein tiefstes Mitgefühl zu deinem großen Verlust.


    Möchte zwar zu so vielem, was du angesprochen hast, (m)eine Antwort geben, aber im Moment gelingt es mir nicht - vielleicht später mal.


    Alles Liebe
    Jutta

    Liebe Manuela,


    auch meine Gedanken sind ganz fest bei dir.


    Gut, daß du frei hast. Ich wünsche euch einen "geruhsamen, ruhigen" Abend mit vielen, vielen schönen Erinnerungen. Deine Mama wird bei euch sein und sich freuen, daß dein Päpelchen diesen Abend gemeinsam mit euch verbringt.


    Ich umarme dich ganz llieb
    Jutta

    Liebe Saschei,


    schön, daß du "uns" gefunden hast. Herzlich Willkommen hier im Forum. Es tut mir leid, daß du deinen Mann verloren hast.


    Du wirst sehen, es hilft sehr, hier zu schreiben (geht halt mir so). Es ist immer jemand da, der "zuhört" und einem weiterhilft, wenn es mal nicht so gut geht. Und alle freuen sich auch mit, wenn über ein schönes Erlebnis oder einen "guten" Tag berichtet werden kann.


    Wenn du kannst, erzähle uns gerne mehr über deinen Mann. Wie war er? Wie habt ihr diese schweren Jahre erlebt? Wie geht es dir jetzt?


    "Seltsame Trauer"? Na ja, manchmal empfindet man seine Reaktionen wirklich so, hast schon recht. Aber ich schließe mich den anderen an - jeder trauert anders, und da ist nichts seltsam, alles "normal" ;)
    Ich habe vor zwei Monaten meinen Vater nach langer Krankheit verloren, und empfinde eine "seltsame" Mischung aus Trauer und "Erleichterung" - Erleichterung darüber, daß er jetzt keine Schmerzen mehr haben muß und sein Kampf endlich vorbei ist. Unser Kampf, den Weg ins "normale" Leben wieder zurückzufinden, wird wohl noch eine Weile dauern.


    Dir und deinen Kindern alles Liebe
    Jutta

    Liebe Tina,


    danke für die Leiter. Mal sehen, ob ich sie in meinen Stollen hereinbekomme, daß ich sie auch verwenden kann.


    Mhm, mit den Kollegen ist das natürlich eine schwierige Sache. Klar, daß es viel Kraft kostet, wenn du immer wieder "von vorne anfangen" mußt. Da fällt mir im Moment auch nichts wirklich hilfreiches ein.
    Du mußt ja erklären, warum du etwas nicht machen möchtest (kannst). Aber vielleicht solltest du versuchen, dann den Verstand doch etwas hintan zu lassen, und auf dein Herz zu hören. Ich finde, du mußt nicht versuchen, so zu reagieren, wie die anderen es von dir erwarten. Denn das ist unnötiger Kraftaufwand.
    Sag, du möchtest gerne "normal" behandelt werden, und ob es ev. die Möglichkeit gibt, daß du von Fall zu Fall (oder halt nach "Tagesverfassung") selbst entscheidest, ob du dich von einer bestimmten Person doch verabschiedest. Denn wenn du das Bedürfnis hast, es zu tun, sollte es doch auch möglich sein.
    Ich weiß, daß auch das wieder Kraft kostet, aber ich glaube doch, daß es auf längere Sicht vielleicht leichter sein würde.


    Das sind halt so die Gedanken, die mir so durch den Kopf gehen wenn ich versuche, mir die Situation vorzustellen. Weiß nicht, ob das auch für dich hilfreich und machbar ist.


    Manchmal ist es sicher gut, eine zeitlang im Herzen des Hurrikans stehenzubleiben und zu versuchen, wieder etwas Kraft zu tanken. Vielleicht fällt er ja in sich zusammen, und du mußt nicht durch den Sturm durch. Nur wenn es gar zu lange dauert, sollte man dann doch irgendwann einen "gangbaren Weg" suchen.


    Ich wünsche dir, daß sich dein Sturm "in Luft auflöst" und nehm dich in die Arme
    Jutta