Liebe Kathrin,
Sandra hat das sehr gut beschrieben.
Dieses auf und ab - das "Wellenmeer" - es ist ganz normal, das geht wohl allen so. Und es ist auch gut, daß es so ist. Die "guten" Zeiten, die Pausen, die brauchen wir um Kraft zu schöpfen für die nächsten "stürmischen Zeiten". Versuche, diese "besseren" Tage genau dafür zu nützen.
Es ist richtig, immer wieder mal "auszusteigen", um dann wieder "einsteigen" zu können, und die Trauerarbeit weiter zu bewältigen.
Was die Sachen von Andreas betrifft - auch da stimme ich Sandra voll zu. Wenn dich etwas belastet, dann versuche, es "außer Sichtweite" zu bringen.
Meine Mutti z.B. hat das Badezimmer in ganz kurzer Zeit "umgeräumt" und alle Sachen meines Vaters weggeräumt. Es war ihr unerträglich, Zahnbürste, Rasierapparat,... immer vor Augen zu haben. Andere wieder brauchen es, alles so zu lassen wie es immer war.
Vertraue deinem Gefühl. Du bist ganz sicher nicht "komisch" und auch nicht zart besaitet. Es ist doch erst ein paar Tage her, daß du Andreas verloren hast - ALLES, jede Reaktion ist völlig "normal"! :24:
Vielleicht kannst du versuchen deine Weinattacken (die nach dieser kurzen Zeit auch völlig normal sind) nicht als "böses Monster" zu sehen sondern als "Helfer"?
Diese Attacken können uns nicht "verschlingen" - unser Körper schaltet irgendwann "von selbst" ab. Und meist bleiben wir dann zwar völlig kraftlos aber doch auch "ruhiger" zurück.
Drei Wochen sind nichts - versuche, Geduld zu haben.
Auch das Gefühl "es wird immer schlimmer" - ist völlig normal. Denn die schlechte Nachricht ist - es wird erst einmal "schlimmer". Je mehr wir begreifen, daß wahr ist, was wir nicht wahr haben wollen.
Aber die gute Nachricht ist - "irgendwann" wird es auch wieder leichter. Irgendwann können wir uns mit dem Geschehenen "arrangieren". Können "akzeptieren", daß unser Leben nun anders weitergeht, als wir es uns erwünscht, erträumt, "erwartet" haben.
Es kostet viel Kraft, viel Ausdauer, viel Geduld - aber irgendwann wirst du erkennen, daß es "der Mühen wert" war, durchzuhalten.
Ich schicke dir ein großes Kraftpackerl und eine liebe :24:
Jutta