Liebe Petra,
wenn ich darf, nehme ich dich jetzt erst mal ganz lieb in den Arm :24:
Du mußt dir keine Vorwürfe machen, du hast "ganz normal" reagiert. Du hast keine "pseudophilosophischen Phrasen" von dir gegeben, ich bin mir sicher, du meinst sehr wohl alles genau so, wie du in deinem ersten post geschrieben hast.
Aber jetzt hat dich halt die Realität ein Stück eingeholt, du hast zum ersten Mal wirklich realisiert, was geschehen ist.
Wir können in den ersten Tagen nicht begreifen, was der Tod eines geliebten Menschen wirklich für uns bedeutet. Unser Verstand, unsere Seele "schalten ab" und beschützen uns damit - es wäre sonst nicht zu verkraften.
Manche konzentrieren sich ganz und gar auf die Dinge die erledigt werden müssen - und du hast dich eben in deine Arbeit gestürzt.
Das war "Selbstschutz" deiner Seele und ist ganz natürlich. Und auch Mimi hätte nicht gewollt, daß du diese Projekte "sausen läßt" - sie sind doch wichtig für deine Zukunft. Auch wenn es dir jetzt "unwichtig" erscheint - ihr wäre es sicher wichtig gewesen, daß du das, was du begonnen hast, auch "ordentlich" zu Ende bringst. Sie hat dir die Kraft gegeben durchzuhalten und dich begleitet.
Jetzt ist die berufliche Anspannung von dir abgefallen - und du hast deine "nächste Aufgabe" ja auch schon begonnen. Nämlich dich damit auseinander zu setzten, daß Mimi (körperlich) nicht mehr bei dir ist. In deinem Herzen wird sie immer bei dir sein, das hast du richtig geschrieben. Und ich weiß, daß du es auch so gemeint hast.
Du hast nichts falsch gemacht, nicht versagt! Es liegt leider nicht in unserer Hand, unsere Liebsten zu schützen. Du schreibst:
...würde ich sie beschützen wollen....
Natürlich wollen wir - aber wir können es nicht. Wann und wie eine Lebenskerze erlischt, wird nicht von uns Menschen bestimmt, und das können wir leider auch mit noch so viel wollen und Bemühen nicht ändern.
Ich weiß, es tut so unendlich weh. Wir fühlen uns einsam, verlassen und leer.
Auch deinem Loisiopa geht es so. Du kannst ihm seine Liebste nicht zurückgeben. Aber du kannst versuchen, soweit es in deiner Kraft steht, für ihn da zu sein. Du kannst ihm nicht "Glück bescheren" - aber du kannst ihm helfen.
Liebe Petra - mach dir keine Vorwürfe - es war schon richtig, wie du gehandelt hast.
Noch einmal eine liebe :24: und viiiiieeeeel Kraft schickt dir
Jutta