Beiträge von Annita 56

    Liebe Jutta!


    Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich wie es ist den Vater zu verlieren. Ich kann gut verstehen wie es jetzt in dir aussieht.


    Ich wünsche dir viel Kraft und Trost.


    lg Annita

    Guten Morgen Sanne!


    Meine Eltern waren jeweils 6 Monate krank. Mein Vater war zuhause, als er immer mehr zum Pflegefall wurde, war meine Mutter überfordert, obwohl mein Bruder und seine Frau, sich um den Vater kümmerten. Sie wohnen gleich nebenan. Bei meiner Mutter brach daraufhin der Krebs aus, an dem sie 6 Jahre vorher schon erkrankt war. Für mich steht seither auch fest das diese Krankheit großteils seelisch bedingt ist. Denn meine Mutter war 7 Monate vorher bei einer Untersuchung und da wurde ihr mittgeteilt das sie diese Untersuchungen nicht mehr machen braucht, denn sie sei so gut wie geheilt.


    Ja, und dann kam wieder die ganze prozedur mit Chemo usw. Inzwischen starb mein Vater, durch die Sorge um Mutter kam ich gar nicht so richtig zum trauern. Wir haben Mutter dann auf eigenen Wunsch in einem Pflegeheim untergebracht, wo sie gut betreut wurde. Ich hätte sie gerne zwischendurch bei mir aufgenommen, aber sie wollte mir nicht zur Last fallen. Habe noch einige Zeit nach ihrem Tod daran "geknabbert" das ich sie nicht dazu überreden konnte. So bin ich jeden Nachmittag zu ihr gefahren, auch von meinen Geschwistern war immer jemand bei ihr. 4 Monate nach dem Vater ist sie dann auch gestorben. Meine Schwester und ich waren an ihrem letzten Tag die ganze Zeit bei ihr. Ich denke sie hat das auch gespürt, obwohl sie schon Tage vorher keine Reaktion gezeigt hat. Ich bin heute noch froh das ich bei ihr war, es war eine Erfahrung, obwohl sehr traurig, die ich aber nicht missen möchte.


    Sanne, ich weiß was du meinst mit der Atmosphäre in dem Zimmer, man kann es nur schwer beschreiben.


    wünsche euch einen schönen Tag


    lg Annita

    Hallo Sanne!


    Wie gut kann ich dich verstehen.


    Meine Eltern waren beide 74 Jahre alt als sie starben. In der heutigen Zeit ist das eigentlich nicht alt finde ich. Sicher waren beide schwer krank, aber sie sind noch da, man kann mit ihnen sprechen, die Hand halten, usw.


    Wie ich schon einmal geschrieben habe, hatte ich am Anfang auch Hemmung meine Trauer offen zu zeigen, denn es ist ja der normale "Vorgang" wenn ältere Menschen sterben. Und ich mußte mir auch oft anhören, das die Eltern von ihrem Leiden erlöst seien. Ja, aber sie fehlten (und fehlen) mir trotzdem. Oft denke ich: wenn sie das noch erleben könnten z.B. Die Geburt eines Urenkels vor kurzem, oder die Hochzeit eines Enkels, sie hätten ihre Freude daran. Aber ich bin auch dankbar für alles was sie für uns Kinder getan haben und sie haben uns alle auf einen guten Weg geführt.


    Ich leide besonders mit den Menschen mit, die Kinder verloren haben, oder wenn junge Mütter oder Väter mitten aus dem Leben gerissen werden. Auch da muß das Leben weitergehen, aber wie, danach wird nicht gefragt.


    Der Tod ordnet die Welt neu,
    scheinbar hat sich nichts verändert,
    und doch ist die Welt für uns
    ganz anders geworden.


    lg Annita

    Liebe Rosalie!


    Du hast eine schwere Zeit hinter dir. Aus eigener Erfahrung weiß ich wieviel Kraft es kostet einen kranken Menschen zu begleiten. Noch dazu wenn es die eigenen Eltern oder ein naher Angehöriger ist.


    Du hast deine ganze Kraft und Energie in die Betreuung deiner Mutter gesteckt, und es braucht sicher noch einige Zeit bis du dich davon erholt hast. Dann kannst du auch mit deinen Gefühlen und der Trauer anders umgehen. Es ist schön das du mit deinem Bruder und deinem Vater über alles reden kannst.


    Ich wünsche dir viel Trost und Zuversicht für die Zukunft.


    liebe Grüße


    Annita

    Liebe sili!


    Ich erzähle meinen Eltern auch immer alles mögliche wenn ich an deren Grab stehe. Besonders meine Mutter frage ich immer ob ihr die Blumen auch gefallen die ich gepflanzt habe, denn Blumen waren zu Lebzeiten ihre große Leidenschaft. Leider bekomme ich aber nie eine Antwort auf meine Fragen.


    Ist das Grab von Sabine weit von deinem Wohnort weg? Ich, für mich, brauche das Grab wo ich meinen Lieben nahe sein kann. Anderen wiederum gibt das nicht so viel.


    Die Großeltern meines Mannes haben 3 Söhne im Krieg verloren....in fernen Ländern. Keiner weiß wo, und wie, sie begraben wurden. Als dann vor einigen Jahren ein Enkel bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, meinte die Oma: auch wenn das ganze sehr schlimm ist, aber bei dem Buben weiß ich wo er ruht und ich kann ihn jeden Tag "besuchen". An der Ungewissheit über den Tod und die letzte Ruhestätte ihrer Söhne haben die Großeltern ihr Leben lang, glaub ich mehr gelitten als über die Tatsache das sie gefallen sind.


    Sili, ich wünsche dir einen schönen Sonntag......passe auch gerade auf zwei meiner Enkel auf ;)


    Annita

    Burkhard und silli, danke für eure Begrüßung.


    Gestern war ich bei meinem Bruder, der wohnt neben dem Elternhaus. Dieses wurde im Herbst umgebaut, jetzt ist die Wohnung meiner Eltern ganz neu eingerichtet und an Feriengäste vermietet. Zuerst war ich froh das renoviert wird, denn damit meinte ich würden die Erinnerungen an die Eltern nicht mehr so schmerzhaft sein. Ja, und gestern war ich das erste mal, seit es fertig ist, wieder im Haus, und ich muß sagen es fiel mir sehr schwer, die gewohnten Ecken nicht mehr vorzufinden. Die Sitzbank wo meine Mutter immer gesessen ist, oder der geliebte Platz am Kachelofen von meinem Vater. Bin sehr traurig wieder heimgefahren.


    Aber so geht es ja allen hier,das sie immer mit Erinnerungen an ihre Lieben konfrontiert werden, und das ist nicht immer einfach. Da gibt es keinen "Termin", wo alles vorbei und vergessen ist.


    Mir hat einmal jemand folgendes gesagt:


    Die Trauer ist eine Wanderung durch viele Landschaften. Am Anfang geht man durch eine endlose, weite Wüste. Es ist nichts vorhanden wo man Halt finden könnte. Danach kommt man an einen Vulkan der auf den Ausbruch wartet. Der ganze Schmerz, teilweise Wut und Ohnmacht, müssen sich einen Weg nach aussen bahnen. Die nächste Station ist ein See aus Tränen und Traurigkeit. alles erscheint einem sinnlos und ohne Hoffnung. Dann aber sieht man am Horizont das Ufer welches es zu erreichen gilt, um wieder festen Boden unter den Füßen zu kriegen.


    auf einer solchen Wanderung befinden wir uns hier alle und ich wünsche allen das sie auch einmal das sichere Ufer erreichen.


    Alles Liebe


    Annita

    Hallo!


    Ich war im ersten Jahr oft mehrmals die Woche am Grab meiner Eltern. Jetzt komme ich auch noch einmal die Woche hin. Habe ja Gott sei Dank nicht so weit zum fahren. Für mich hat der Besuch am Friedhof immer etwas tröstliches, und am liebsten bin ich abends da wenn die Lichter auf den Gräbern brennen, und alles ist ruhig und so friedlich.


    Aber wenn man so eine weite Strecke zu fahren hat wie Feline dann ist es schon schwieriger. Aber wie du schon schreibst, deine Mutter hat dafür sicher Verständnis. Ich habe auch zuhause noch von meinen Eltern ein Bild stehen und da brennt jeden Tag ein Teelicht.


    Wünsche euch allen ein schönes Wochenende


    Annita

    Liebe Tina!


    Das "Zeichen" mit dem Stern kann ich gut nachvollziehen.


    In dem Jahr wo meine Eltern starben, war auf einmal jeden Tag in der Abenddämmerung ein besonders großer und heller Stern zu sehen. Er leuchtete ca. 2 Stunden und dann "wanderte" er hinter die Berge. Für mich war das der Stern meiner Eltern. Ich wartete jeden Tag auf das "aufgehen" des Sternes und war ganz traurig wenn einmal schlechtes Wetter war, und ich nichts sehen konnte. Nach einigen Monaten war der Stern verschwunden und seitdem habe ich ihn auch nicht mehr gesehen.


    Wünsche dir noch viele positive "Zeichen" die dir Kraft geben.


    Alles Liebe


    Annita

    Hallo an alle!


    Ich habe gestern auch den Beitrag in Tirol heute gesehen.


    Möchte allen hier ein schönes Osterfest wünschen. Ich gehe in einer Stunde zur Auferstehungsfeier hier im Ort. Da werde ich ganz fest an alle denken, die ein schweres Schicksal zu tragen haben, und vielleicht kommt ein bisschen Licht und Wärme des Osterfeuers zu euch.


    Liebe Grüße


    Annita

    Liebe(r) Reni!


    Möchte dir auch meine Anteilnahme zum Tod deiner Mutter aussprechen.


    Deine Mutter hat sicher noch gespürt das du bei ihr bist. Vielleicht hat sie auch noch auf dich gewartet. Als meine Mutter im sterben lag, war ich den ganzen Tag bei ihr und auch meine Geschwister kamen nach und nach noch einmal an ihr Bett, und als der letzte da war hat sie die Augen für immer zugemacht.


    Ich wünsche dir, das du in diesen schweren Stunden viel Kraft und Trost bekommst.


    Liebe Grüße


    Annita

    Maki du mußtes schon so viel durchmachen in deinem Leben. Leider bleiben unsere Fragen nach dem Warum immer unbeantwortet. Und das macht das ganze nicht immer leicht.


    Ich schicke dir ein großes Paket Kraft und Zuversicht.


    Alles Liebe


    Annita

    Guten Morgen!


    Gerade ist die Sonne über den Bergen aufgegangen. Ich möchte an alle hier ein paar Sonnestrahlen schicken, und ein schönes Wochenende wünschen.


    Möge euch die Erinnerung an eure Lieben begleiten wie ein warmer Sonnenstrahl.


    lg Annita

    Lieb Maki!


    Auch von mir herzliches Beileid. Ein Kind zu verlieren finde ich das schmerzlichste was einem passieren kann.


    Es weht der Wind ein Blatt
    vom Baum,
    von vielen Blättern eines.
    Das eine Blatt man merkt es kaum,
    denn eines ist ja keines.
    Doch dieses eine Blatt allein
    war Teil von unserem Leben.
    Drum wird dies eine Blatt allein
    uns immer wieder fehlen.

    lg Annita

    Hallo!


    Danke für eure netten Worte.


    Ende August 04 hatte mein Vater einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte und im Februar 05 starb er. Meine Mutter wurde mit dieser Situation nicht fertig, obwohl sie die Unterstützung von uns allen hatte. Sie kam mit Magenschmerzen ins Krankenhaus wo dann Magenkrebs diagnostiziert wurde. Und genau 6Monate nach dem Befund starb sie. Meiner Meinung war der Auslöser dafür die Krankheit von Vater. Die beiden haben im Leben viel geleistet. In jungen Jahren einen alten Bauernhof gekauft und alles neu aufgebaut. Uns sieben Kindern haben sie an nichts fehlen lassen. Wir haben zwar materiell nicht alles gehabt, aber die ideelen Werte die sie uns mitgegeben haben, kann man mit Geld nicht aufwiegen. Unter uns Geschwister gibt es ein gutes Verhältnis, das sich durch die Trauer um die Eltern irgendwie noch verstärkt hat.


    Und um diese Familienbande bin ich auch sehr froh, da ich nämlich in eine sehr egoistische und teilweise gefühlskalte Familie eingeheiratet habe. Da kommen schon manchmal Situationen die mich manchmal fast verzweifeln lassen. Ich bin auch verletzlicher geworden, und gleichzeitig spüre ich aber auch das mir irgendwer Kraft zusteckt, und ich das ganze nicht mehr so an mich heranlasse. Da denke ich das es sicher von meinen Eltern kommt, denn die haben schon zu Lebzeiten gespürt wie es mir geht. Dafür zünde ich dann auch oft eine Kerze für sie an. Viel Kraft hole ich mir auch bei Bergwanderungen, sofern es meine Zeit erlaubt. Im Moment warte ich, wie sicher viele von euch, sehnsüchtig auf den Frühling damit ich im Garten wühlen kann. Denn die Liebe zu den Blumen und Pflanzen habe ich auch von meiner Mutter übernommen.


    So nun ruft mich wieder die Hausarbeit.


    Macht´s gut


    Annita

    Hallo an Alle!


    Ich lese hier schon lange Zeit mit und habe mich vor kurzem angemeldet, um auch einmal mitzuschreiben.


    Meine Eltern sind vor nunmehr 4 Jahren innerhalb von 4 Monaten gestorben. Inzwischen komme ich mit dem Verlust ganz gut zurecht. Aber es sind immer wieder Zeiten dabei wo es mir nicht so gut geht. Gestern ist nun eine gute Bekannte meiner Mutter gestorben und da kommen auch wieder viele Erinnerungen hoch.


    Mir wurde nach dem Tod der Eltern immer wieder von aussen gesagt das der Tod für die beiden eine Erlösung war nach der schweren Krankheit. Ist mir ja auch klar, denn eine Heilung hätte es sowieso nicht mehr gegeben. Aber ich konnte diese Aussagen nicht akzeptieren, habe mich auch nicht so richtig trauern "getraut", dachte mir : du bist ja kein Kind mehr das um die Eltern weint. Bin dann nur noch abends auf den Friedhof gegangen damit keiner meine Tränen sieht.


    Aber hier habe ich gelesen das es vielen so geht, und das man auch um "alte" Eltern trauern darf.


    Für Aussenstehende beginnt nach dem Begräbniss wieder der Alltag, und von Betroffenen wird auch verlangt das sie wieder "funktionieren". Aber gerade da fängt --nach den ganzen Erledigungen---der richtige Trauerprozess erst an. Und dazu gibt es da Trauerjahr ja eigentlich. Aus eigener Erfahrung weiss ich das man jede Jahreszeit, jedes Fest und anderes mehr, ohne den geliebten Menschen durchleben muß und dann irgendwie "ablegen" wie eine Akte. Am schlimmsten war dann das Datum des Todestages, wo man jede Minute noch einmal durchlebt. Aber das wurde hier ja eh schon oft beschrieben.


    Ich bin froh das ich nicht so weit habe zum Grab der Eltern und so besuche ich sie mindestens einmal die Woche und auch meine Brüder die im Ort wohnen, sind immer darauf bedacht das da imer ein Licht brennt.


    Ich wünsche allen hier eine gute Zeit und schicke ein Paket Kraft und Zuversicht


    lg Annita