Hallo an Alle!
Ich lese hier schon lange Zeit mit und habe mich vor kurzem angemeldet, um auch einmal mitzuschreiben.
Meine Eltern sind vor nunmehr 4 Jahren innerhalb von 4 Monaten gestorben. Inzwischen komme ich mit dem Verlust ganz gut zurecht. Aber es sind immer wieder Zeiten dabei wo es mir nicht so gut geht. Gestern ist nun eine gute Bekannte meiner Mutter gestorben und da kommen auch wieder viele Erinnerungen hoch.
Mir wurde nach dem Tod der Eltern immer wieder von aussen gesagt das der Tod für die beiden eine Erlösung war nach der schweren Krankheit. Ist mir ja auch klar, denn eine Heilung hätte es sowieso nicht mehr gegeben. Aber ich konnte diese Aussagen nicht akzeptieren, habe mich auch nicht so richtig trauern "getraut", dachte mir : du bist ja kein Kind mehr das um die Eltern weint. Bin dann nur noch abends auf den Friedhof gegangen damit keiner meine Tränen sieht.
Aber hier habe ich gelesen das es vielen so geht, und das man auch um "alte" Eltern trauern darf.
Für Aussenstehende beginnt nach dem Begräbniss wieder der Alltag, und von Betroffenen wird auch verlangt das sie wieder "funktionieren". Aber gerade da fängt --nach den ganzen Erledigungen---der richtige Trauerprozess erst an. Und dazu gibt es da Trauerjahr ja eigentlich. Aus eigener Erfahrung weiss ich das man jede Jahreszeit, jedes Fest und anderes mehr, ohne den geliebten Menschen durchleben muß und dann irgendwie "ablegen" wie eine Akte. Am schlimmsten war dann das Datum des Todestages, wo man jede Minute noch einmal durchlebt. Aber das wurde hier ja eh schon oft beschrieben.
Ich bin froh das ich nicht so weit habe zum Grab der Eltern und so besuche ich sie mindestens einmal die Woche und auch meine Brüder die im Ort wohnen, sind immer darauf bedacht das da imer ein Licht brennt.
Ich wünsche allen hier eine gute Zeit und schicke ein Paket Kraft und Zuversicht
lg Annita