Beiträge von Ewige_Liebe

    Liebe Akelei!



    Du machst überhaupt nichts falsch. Deine Seele verarbeitet gerade den Verlust Deines geliebten Mannes. Es kann sein, dass Du solch ähnliches noch öfters träumen wirst.


    Ich hatte auch so ähnliche Träume. Einmal fragte ich Andreas im Traum ob er gewusst hat, dass er stirbt. Er antwortete mit "ja". Dann träumte ich er war wieder da und ich fragte ihn wo er war und warum er mich nicht angerufen hätte, ich hätte gedacht er wäre tot ... Er gab keine Antwort darauf. Dann träumte ich sehr oft, dass ich im Traum den Leuten sagte, dass mein Mann verstorben sei. Ich war auch schon verzweifelt, denn ich dachte es wäre der Tag schon so traurig und dann hat man nicht mal im Schlaf eine Erholung von der Trauer.


    Also, mach Dir keine Sorgen, solche Träume gehören dazu, auch wenn sie nicht angenehm sind. Es ist wie oben geschrieben ein Verarbeitungsprozess.


    Wünsche Dir viel Kraft,
    liebe Grüße
    Susanne

    Lieber Reinhold,


    ja diese Wochenenden. Früher konnte ich Freitag nachmittag kaum erwarten. Rasch nach Hause und ein paar freie Tage mit meinem Schatz. Nun ist es fast wie eine Bedrohung. Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich nicht so früh aufstehen muss, da mir das während der Woche sehr an meinen Kräfte zehrt, Samstag ist meist Wohnungsputz angesagt aber dann dieser ... Sonntag.
    Kaum kommt man zur Ruhe überfällt einen die Trauer wie ein gefräßiges Raubtier.


    Auch ich hadere sehr oft mit Gott. Hoffe Gott ist wirklich so gütig und verzeihend, denn meine Worte waren oft nicht jugendrei ,-). Es ist normal, dass man zweifelt. Denn es werden meist Menschen, die nie jemandem etwas zu Leide getan haben mit Schicksalsschlägen überhäuft ... man fragt sich oft schon ... und Gott, was hast Du Dir als nächstes für mich ausgesucht? Auf der anderen Seite scheint es mir, dass Menschen, die gierig, bösartig und was weiß sonst alles sind noch "belohnt" werden.


    Aber es gab doch in der Bibel schon einen sehr großen Zweifler ... HIOB!


    So wie Du schreibst, der Tod kann die Liebe nicht beenden ... das ist die einzige Gerechtigkeit.


    Ich wünsche Dir eine Überdosis Kraft und Hoffnung
    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Britt,


    ich kann Dir meine bisher erlebten Phasen kurz schildern: die erste Phase (bis ca. 3 Wochen nach dem Tod) stand ich unter Schock. Danach glaubte ich in einem Alptraum zu leben und hoffte endlich aufzuwachen. Dann dachte ich, dass es jetzt Zeit ist, dass Andreas wieder kommt. Andreas ist aber nicht mehr zurück gekommen und dann ausgelöst an seinem Geburtstag Ende Juli eine äußerst schmerzhafte Phase, in der ich noch bin: die Endgültigkeit. Zu verstehen, das die geliebte Person nie wieder kommt. Das ich Andreas nie wieder sehen, hören, fühlen, riechen, mit ihm lachen, weinen ... kann.


    Das Begreifen dieser Endgültigkeit macht uns so zu schaffen. Mein Grundgefühl ist die Traurigkeit. Ich nehme sie an, kämpfe nicht dagegen und versuch so gut es geht einen Tag nach dem anderen zu überleben.


    So ein Verlust ist für unser Gehirn un-fass-bar und es braucht Zeit, bis dieser Schmerz sich in dankbare Erinnerung wandelt.


    Zu Deiner Freundin kann ich nur sagen: Der Himmel hat einen Engel zurück.


    Ich wünsche Dir viel Kraft,
    Liebe Grüße
    Susanne

    Hallo ihr lieben,


    ich möchte euch von einer Erfahrung berichten, die jedoch schon eine Woche zurück liegt. In dem Gebäude, in dem ich wohne, gibt es zwölf Wohnungen. Die unteren vier Wohnungen (in einer davon wohne ich) haben einen Garten.
    Seit einigen Monaten wohnt eine "neue" Nachbarin neben mir. Wir haben uns immer gegrüßt, aber ansonsten war kein Kontakt. Wir beide sind ruhigere Menschen.


    Das Gebäude ist ein bisschen eine Fehlkonstruktion. Der Eingangsbereich bzw. der lange Gang vor den Eingangstüren ist finster und mit einem schwarzen Betonboden versehen. Beide Seiten des Ganges sind offen und es weht der ganze Schmutz und Pollen durch. Wir haben keinen Hausmeister, also ist jeder für seinen Bereich zuständig. Letzte Woche sah ich, dass das Gangstück vor der Wohnung der besagten Nachbarin richtig glänzte. Wow, dachte ich, wie bekommt man das hin. Ich hatte mir vorletzten Freitag einen Urlaubstag (Arbeitstag ;-) ) genommen und die Wohnung, Garten und Abstellraum in Schuss gebracht. Vorher hab ich noch meinen Gangabschnitt gekehrt. Jeder hat eine kleine Nische und in unserer standen noch Bretter vom alten Schlafzimmer. Andreas wollte daraus Regale bauen. Also standen diese Bretter noch immer und ich wusste nicht so recht wie ich die weg bekomme, da man dazu doch einen Lieferwagen benötigt.


    Also kehrte ich so dahin ... auf einmal sah ich, dass die Bretter weg waren und auch der Boden in diesem Bereich so schön glänzte.
    Ich dachte gleich an die Nachbarin und ihren Freund, den ich zuvor auch noch nicht oft sah. Ich ging ums Eck zu deren Garten und fragte, ob sie das weggeräumt hätten. Ich war so gerührt, dass ich das unter Tränen fragte. Ich dachte mir, die denken sich ich sei nicht ganz normal, da ich so heulte. Der Nachbar meinte, er hätte sie mitgenommen und hoffe, dass ich sie nicht doch gebraucht hätte. Ich bedankte mich und meinte er hätte mir eine ganz große Last genommen. Am späten Nachmittag, nach getanener Arbeit saß ich mit einem Kaffee im Garten. Plötzlich fragte der Nachbar ob ich rüber kommen möchte. Ich nahm die Einladung an und wir plauderten. Ich weinte wieder, da ich so gerührt war von so viel Menschlichkeit und es besonders in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich sei, dass jemand (noch dazu, den man gar nicht kennt) hilft.
    Die Nachbarin holte mir Taschentücher und meinte ich solle ja alles rauslassen. Während des Gesprächs erfuhr ich, dass sie auch ihren Mann und ihre Eltern verloren hätte, es länger zurück liegt, sie brav alles runtergeschluckt hätte und es jetzt hochgekommen sei. Ihr geht es auch nicht gut. Da sie auch an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt und auch den alternativen Heilmethoden offen gegenübersteht habe ich ihr als Dankeschön eine Bachblütenmischung, Bergamotteöl und ein selbst gemischtes Jojobaöl mit Rosenöl und Neroli (zum Einschmieren auf Brust und Magen) gegeschenkt. Der Nachbar bekam als Dankeschön Bonbonniere ;-)).


    Der Nachbar betonte auch des öfteren, falls ich irgend etwas schweres zu tragen hätte, solle ich nur Bescheid geben, für das seien Nachbarn da. Wow, so etwas kenne ich in der heutigen Zeit gar nicht mehr. Meine beiden anderen Nachbarn wussten z.B., dass ich operiert wurde und nicht schwer heben durfte. Beide kehrten ihren Gangbereich damals auf und meiner blieb unberührt. Vorher sagte aber eine davon:"Wenn Du was brauchst gib Bescheid". Jaja.
    Andreas hat sehr sehr oft bei den Mistkübeln aufgekehrt, weil es da oft so verdreckt war. Er hat im Winter oft Schnee geschaufelt, er hat die Wasserfilter vom Haus gereinigt usw. Oft läuteten Nachbarn an, wenn bei ihnen etwas kaputt war. Er half immer. Und dann können sie mir nicht mal die paar Meter Gang mitkehren ...


    Heute in der früh, als ich zur Haustür rauswollte, kam mir die Fußmatte entgegen. Sie war aufgestellt. Der Nachbar hatte wieder seinen Gangbereich so schön aufgewaschen und meinen Bereich mit ....


    Es gibt sie noch ... die hilfsbereiten Menschen ... im Promillebereich ... aber es gibt sie ...


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Cube,


    Christine hat es auf den Punkt gebracht. "Loslassen" ... wenn ich das schon höre. Wie kann man einen Menschen, den man so geliebt hat von heute auf morgen los lassen. Das geht nicht und braucht Zeit. Meiner Meinung hat man los gelassen, wenn man nicht mehr ständig traurig ist über den Verlust und wenn man sich über das gemeinsam Erlebte in Freude zurückerinnern kann. Das braucht Zeit und wird bei jedem anders sein.
    Bei mir bringt die Erinnerung an das gemeinsam Erlebte auch nur Traurigkeit, da ich weiß, dass ich das mit ihm nie wieder erleben kann. Es tut einfach nur weh. Hier kann wirklich nur die Zeit helfen.


    Schreibe diesen Brief, wenn Du bereit bist. Ich dachte er würde Dir bezüglich Deiner Schuldgefühle Linderung verschaffen. Zwing Dich zu nichts.


    Mein Mann, der ein Bär von einem Mann war, nie krank, hat Ende Februar zu Hause eine Hirnblutung im Stammhirn bekommen (inoperapel). Als es passierte, dachte ich an einen Schlaganfall und hab sofort die Rettung angerufen. Andreas kämpfte dann noch ein Monat im Spital. Zwei Wochen davon im künstlichen Tiefschlaf. Sprechen konnte er nicht, aber er verstand mich. Ein paar Tage vor seinem Tod, sagte ich ihm (wie so oft), dass ich ihn liebe und er erwiederte mit seinen Lippen:" Ich liebe Dich auch". Nach dem er nach dreieinhalb Wochen auf die Neurologie kam, dachten wir, er hätte es geschafft. Es würde zwar dauern, aber er hats geschafft. Sein Zustand verschlechterte sich und am 25. März 2012 ist er gestorben. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen. Er war und ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Er durfte nur 37 Jahre alt werden und wir hatten so viel Pläne und wollten gemeinsam alt werden.


    Du fragst wie ich mein Leben wieder in die Hand genommen hab und Kraft geschöpft habe. Naja, nachdem ich mitten im Berufsleben stehe musste ich nach einigen Wochen Krankenstand wieder arbeiten gehen. Es bleibt einem ja nichts anderes übrig. Und dann ist da noch der Garten von meinem Schatz. Ich hab noch nie in meinem Leben Verantwortung für einen Garten gehabt. Ihm zuliebe, als Andenken, habe ich mein Bestes gegeben (mit Tipps und Hilfe meiner Mutter). Ich bin auch stolz darauf, wie schön der Garten aussieht. Andreas freut sich sicherlich darüber, was sein Schätzchen da zustande gebracht hat ;-).


    Bei mir ists ja auch noch nicht so lange her. Und der heftige Wechsel von Gefühlen und Gedanken, das ewige auf und ab durchlebe ich auch. Ein Patentrezept gibt es nicht ... eine Abkürzung durch die Trauer leider auch nicht. Aber wichtig ist, dass Du Dich zu nichts überreden lässt, was Dir nicht gut tut. Zum Beispiel lehnte ich die Einladung zu einer Grillerei bei meiner Schwester und meinem Schwager ab, da dort lauter "normale Familien" wären und ich mir dort mehr als Fehl am Platz vorkommen würde. Ich hätte mich dort unwohl gefühlt und danach noch trauriger. Also habe ich abgelehnt, hab auch dazugesagt, dass so etwas im Moment nicht förderlich für mich ist. Sie haben es verstanden.


    Anfangs habe ich viele Bücher verschlungen. Herkömmliche Traurliteratur, aber auch Bücher über das Jenseits, da ich ja an eine Weiterleben der Seele glaube.


    Zum nächsten bin ich ein Mensch, der immer ein Ziel brauchte. Sei es ein Zimmer (damals mit meinem Schatz) zu renovieren oder so wie jetzt meine begonnene Ausbildung (nebenberuflich) fertig zu machen. Diese Ausbildung beinhaltet viele (für mich) Interessante Themen und ab und zu stell ich einiges hier rein, wenn ich mir denke, dass es den Menschen hier hilft z.B. Aromaöle, Bachblüten, Säure-Basen-Haushalt ....


    Nachdem man nach einigen Monaten ziemlich allein gelassen wird und dann schon aus Sturheit vieles selbst probiert (Reperatur od. Garten), das man sich nicht zugetraut hätte und ich nicht um Hilfe "betteln" gehen möchte, haben mich diese kleinen Erfolgserlebnisse auch bestärkt.


    Aber wie gesagt, ich bin auch noch Lichtjahre davon entfernt, dass ich behaupten könnte es ginge mir besser. Traurigkeit ist mein Grundgefühl und wir es wohl noch länger bleiben.


    Es freut mich, dass Du einen süßen Hund zu Hause hast. Es ist wirklich unglaublich, welchen Trost sie einem geben. Und man hat ja auch Verantwortung für sie ... das ist gut. Sonst würden wir uns wahrscheinlich nur noch hängen lassen. Aber besonders mit einem Hund muss man ja oft raus, damit er seine Geschäfte verrichten kann.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht und schreibe immer, wenn Dir etwas auf der Seele brennt.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Akelei!


    Glaub mir eines. Es gibt keine Zufälle! Das weiß ich 1000000%ig. Es kommt alles in Dein Leben so wie es sein soll. Klingt jetzt vielleicht seltsam, da wir alle hier die schwierigste Zeit in unserem Leben durchmachen. Nur ... wir alle ... sind alle höchstwahrscheinlich weiterentwickelte Seelen. Und je weiterentwickelt, desto schwieriger die Lebensaufabe. Auch wenn wir es jetzt nicht wahr haben wollen ... und das Leben weh tut ... wir wachsen.


    Aber wie gesagt, es gibt keine Zufälle. Es kann auch sein, dass plötzlicdh Menschen in Dein Leben treten ... für ein paar Wochen, Monate, Jahre ... die Dir gut tun ... und dann sind sie wieder weg. Spurlos verschwunden. Das habe ich alles schon erlebt. Nimm das an. Nimm solche Menschen, Situationen, Wunder an ... das wurde Dir geschickt ... von der geistigen Welt.


    Ich drücke Dich ganz fest.


    Alles Liebe und Knuddel
    Susanne

    Liebe Akelei!



    Man lernt nie aus. Bis jetzt habe ich von diesem Öl noch nie gehört ... und ich dachte ich kenn so ziemlich alle ;-)).


    Habe gegoogelt und folgendes gefunden.



    Seelische Wirkung
    Frangipani kann die Encephalinproduktion anregen. Dies ist ein chemischer Botenstoff (Neurotransmitter), der heiter stimmt und Schmerzen lindern kann. Ein Absinken des Encephalinspiegels kann melancholische Stimmungen und einen Mangel an Selbstvertrauen zur Folge haben. Auch die Endorphinproduktion wird angeregt, die euphorisierende Wirkung auf die Psyche hat. Werden nicht genügend dieser “Glückshormone” gebildet, kann es zu Gefühlskälte, Schüchternheit und geschwächter Lebensfreude kommen.


    Es ist ein Duft, der die gute Laune fördert und zu neuen kreativen Wegen verführt. Und gerade die Kreativität kann das Frangipani sehr gut anregen, ob bei künstlerischer Arbeit oder bei schwierigen Prozessen im Büro. Der Duft bringt den Schuß Exotik in den Alltag, der von der Hektik Abstand nehmen lässt und Gelassenheit gibt. Er baut Verspannungen ab und ist daher besonders für Workaholics geeignet.


    Aber das Frangipani ist auch ein sinnlicher Duft, der tiefe seelische Verspannungen lösen und die Stimmung so tiefgreifend verändern kann, dass die Seele beeinflusst wird. Es euphorisiert nicht nur sehr stark, sondern kann auch berauschen und “high” machen. So lindert das Frangipani seelischen Schmerz, berührt und öffnet das Herz wieder für Liebe und Zuneigung.


    Menschen, die mit ihrer fraulichen Seite Probleme haben oder ihr Frau-Sein nicht anerkennen wollen, nimmt es die Härte und lässt sie weicher und weiblicher werden. Frangipani lässt über die eigenen Vorurteile des selbsternannten negativen Frauenbildes hinwegsehen und für sich nur die positiven Seiten herausziehen. So kann man sich langsam mit seiner weiblichen Seite auseinandersetzen und sich kreativ mit den weiblichen Energien anfreunden.


    Spirituelle Wirkung
    Frangipani ist nicht nur ein verführerischer Duft, der zum Seele baumeln, leben und genießen einlädt und verführt. Sein Wohlgeruch verkörpert auch die Welt der Spiritualität in all seinen Facetten. Nicht umsonst ist es ein Duft, der die Symbolik der Ewigkeit, Unsterblichkeit und der Wiedergeburt spiegelt. An diese Symbolik der wunderschönen Blüten muss wohl Michael Ende gedacht haben, als er die Stundenblumen in seinem Roman “Momo” kreierte. Denn was er über die Stundenblumen beschreibt, die Stille, die innere Musik und das Lauschen in sich und über sich hinaus, das spiegelt der Duft des Frangipani wieder. Und so lindert es auch Ängste, die sich aus einem karmischen Ursprung ergeben.


    Copyright Gabriela Stark http://www.satureja.de



    Das Öl passt doch wie die Faust aufs Auge. Besonders beeindruckt bin ich von der spirituellen Wirkung ... Symbolik der Ewigkeit, Unsterblichkeit und der Wiedergeburt. Für mich bleibt die Seele ja unsterblich ... nur lebt sie auf einer Ebene weiter, in die die meisten Menschen nicht blicken können. Vielleicht fördert dieses Öl die seelische Verbindung zwischen Dir und Deinem Mann? Da es für mich keine Zufälle gibt, war es auch kein Zufall, dass Dir das Öl wieder in die Hände "gefallen" ist.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Lieber Reinhold!


    Ich nehme Dich mal ganz fest in den Arm und drücke Dich. Ach, es ist so schwer. Wir alle wurschteln uns irgendwie durch den Tag, kämpfen ums nackte Überleben, einmal gehts besser dann fällt man wieder so tief ... ein ewiges auf und ab und im Moment keine wirkliche Perpektive.
    Man kommt sich teilweise schon irre vor, da die Gefühle und Gedanken so wild durcheinander springen.


    Es jährt sich ja auch bald der Todestag Deiner Mutter und ich denke, dass das zusätzlich belastet. Es ist schlimm. Kaum gehts einem ein bisschen besser, dann kommt wieder so ein Tag und man muss fast wieder von vorne anfangen. Dann gehts wieder halbwegs und schon ist Weihnachten und Silvester da ....


    Wenn Dein Herz versteinert wäre, wie Du oben schreibst, würdest Du diesen Schmerz nicht fühlen.


    Was hat Dich früher interessiert? Was hast Du früher gern gemacht? Gibt es wirklich gar nichts, was Dir ein wenig Erleichterung verschafft?


    Ich weiß, die Interessen haben sich verlagert oder sind nichtig geworden. Trotz allem mache ich meine Ausbildung wieder weiter. Es ist interessant und ja auch irgendwann dazu da, anderen Menschen zu helfen. Ich persönlich brauche dieses Ziel. Diesen Impuls um das Ganze durchzustehen. Und beim Lernen kreisen die Gedanken nicht ständig um die schwierige Situation, die man zu durchleben hat.


    Leider ist man in seiner Trauer allein. Vor allem nach einer gewissen Zeit. Das habe ich auch lernen "dürfen". Die "netten" Angebote:" Wenn du was brauchst, dann gib Bescheid" (und man weiß genau, dass sich derjenige denkt ... na hoffentlich braucht sie nichts). Ich mache mir alles selbst. Auf vieles bin ich mittlerweile auch stolz. Und wir können alle auf uns stolz sein. Denn diesen extremen Schmerz und dieses unendlich scheinende Leid soll mal wer durchleben. Mitmenschlichkeit ist in der heutigen Zeit leider nur noch äußerst selten. Ich erwarte mir von anderen nichts mehr ... umso geringer ist dann die Enttäuschung und so größer die Freude, wenn mal wirklich jemand auf einen schaut.


    Es gibt so viel "hirnlose" Menschen. Nicht ärgern, nur wundern ;-).


    Lieber Reinhold, ich wünsche Dir ganz viel Kraft und besonders, dass es Dir bald leichter geht.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Akelei!


    Ich finde auch, dass Du alles richtig gemacht hast. Du kanntest Deinen Mann am Besten. Die Aussage Deiner Freundin finde ich auch nicht angebracht. Wenn mir Ärzte sagen würden, dass ich nicht mehr lange zu leben habe, würde ich sicherlich nicht zu malen etc. beginnen. Jeder Mensch reagiert anders und viele haben durch die Nachricht Depressionen bekommen und oft durch eine Kurzschlussreaktion ihr Leben beendet. Lass, auch wenn es schwer ist, Deine Schwiegermutter und die Freundin reden. Sie waren nicht in der Situation solch etwas Schweres entscheiden zu müssen.


    Bezüglich Antidepressiva wird es viele unterschiedliche Meinungen geben. Ich hatte ja nicht so gute Erfahrung damit. Nach einer schweren Erschöpfungs-Depression ließ ich mir Antidepressiva verschreiben. Es braucht einige Zeit, bis sie wirken. Durch die Medikamente geriet ich ins Gegenteil der Erschöpfung. Ich war nämlich völlig aufgedreht. War "innerlich" traurig, konnte aber nicht wirklich weinen. Stand irgendwie neben mir und sah mein Leben wie ein Außenstehender, wie einen Film. War ein komisches Gefühl. Fing dann mit Alkohol an, damit ich weinen konnte. Genaueres kannst du bei meinem Eröffnungsthread lesen.
    Als ich drei Tage im Spital war, bekam ich dort keine Tabletten. Ich habe dann zu Hause die Tabletten nicht mehr genommen. Normalerweise sollte man aber nicht ohne ärztliche Aufsicht aufhören.


    Ich persönlich halte nichts davon. Denn ich denke, dass man die Trauer nur zeitlich nach hinten schiebt und sie nach einiger Zeit, wenn man mit den Tabletten aufhört umso heftiger wird. Ist aber nur meine persönliche Meinung und meine Erfahrung. Man muss durch die Trauer durch. Es gibt leider keine Abkürzung. Es muss nicht nur unser Geist heilen, sondern auch unsere Seele und ich denke, dass das nicht geht, wenn man "vernebelt" ist. Diese Heilung ist leider sehr schmerzhaft. Nur Du selbst weißt, was Dir "gut" tut und was Dich runterzieht. Du musst Deinen eigenen Weg finden. Tu Dir Gutes und halte Dich besonders jetzt am Anfang von Leuten und Situationen fern, die Dich wieder extrem runterziehen. Das ist wichtig. Denn jetzt bist Du noch sehr verletztlich, wie ein kleiner Vogel, der aus dem Ei geschlüpft ist. Es mag vielleicht egoistisch klingen, aber im moment zählst nur Du!


    Vielleicht melden sich hier ja noch Leute, die gute Erfahrungen mit Antidepressiva gemacht haben.

    Ich wünsche Dir viel Kraft
    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Sandra,


    habe hier im Forum schon länger nichts von mir gegeben, da es mir auch sehr bescheiden ging in den letzten Wochen.


    Ich habe an Dich gedacht, an den großen Schritt den Du machen musstest. Es ist sicherlich ganz hart die vertraute Umgebung verlassen zu müssen.
    Auch ich kenne das mit der "Heimat". Bei Andreas war ich endlich angekommen, geborgen und zu Hause. Lange durfte ich es nicht genießen. Nun fühle ich mich auch Heimatlos. Selbst die Wohnung, die früher vertraut war ist für mich fremd, obwohl nichts verändert wurde.


    Dass Du jetzt wütend bist, sehe ich als gutes Zeichen. Wut gehört ja auch zu diesen Trauerphasen, durch die wir gehen müssen. Dadurch wird sich in Dir wieder etwas bewegen, ändern ... wieder ein kleiner Schritt weiter in der Trauerarbeit. Lass die Wut einfach zu!


    Ich wünsche Dir viel Kraft
    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Linda,


    danke für die Nachfrage. Die letzten Wochen waren wieder sehr schwer. Ein gewaltiges Tief, durch das ich ging. Verzweiflung, Unfassbarkeit, Kummer ...
    Die letzten Tage gehts wieder so halbwegs.


    Bin ja mitten im Lernen und das "lenkt" mich ein wenig ab. Sehr interessantes Modul: Heilkraft Wasser, Säure-Basen-Haushalt, Detox und Anwendungen zur Entgiftung.
    Da ich seit Andreas Tod mindestens die Hälfte meiner Haare eingebüßt habe, nehme ich jetzt Basenpulver. Durch falsche Ernährung, Kaffee, Nikotin und seelischen Stress verstoffwechseln sich im Körper viele Säuren. Die nötigen Mineralien zur Neutralisierung der Säuren holt sich der Körper dann aus Knochen und Haarwurzeln (deshalb Haarausfall). Mit Basenprodukte kann man da entgegenwirken. Basenbäder oder Basenfußbäder unterstützen die Entgiftung noch zusätzlich.


    Elke ist auch im Lernstress, da sie ja im Finale ihrer Ausbildung steht.


    Ich habe mir letzte Woche ein Tatoo am linken Unterarm stechen lassen. Einen größeren Stern mit einem geschwungenen "A" und zwei kleinere Sterne (für unsere beiden Sternenkinder), die miteinander verbunden sind. Wollte die beiden Sterne immer schon zum Gedenken an unsere Sternenkinder. Doch, dass da noch ein großer für meine Liebe Andreas dazukommt, hätte ich nie gedacht ;-)). So trage ich sie auf der Herzseite und sie sind symbolisch verbunden ... und eines Tages gibt es ein Wiedersehen.



    @ Josef
    gern geschehen ... meine Ausbildung soll ja nicht umsonst sein ;-). Diese Mittel aus der Natur nehmen zwar nicht den Schmerz, aber sie lindern ein wenig auf seelischer Ebene. Falls du fragen hast bezüglich anderer Öle bzw. Bachblüten kannst Du Dich gern an mich wenden.



    Liebe Grüße
    Susanne

    Lieber Reinhold,



    ich verstehe Dich, mir gehts auch nicht besser. Man kämpft und tut und glaubt, man ist wieder einen Schritt weiter gekommen ... und dann kommt wieder dieser unendlich Schmerz und diese Sinnlosigkeit.


    Es geht sicherlich den meisten Trauernden so, dass sie nicht mehr nachvollziehen können, worüber sie sich früher aufgeregt haben. Diese Nichtigkeiten über die man sich oft grün und blau geärgert haben sind es ja auch nicht Wert, jedoch ... das versteht man erst nach einem schweren Verlust eines geliebten Menschen.


    Wir haben auch Nachbarn, die sich von früh bis spät anschreien, die Kinder anschreien ... irgendwie klappt bei denen die normale Kommunikation nicht. Andreas und ich haben uns immer schon darüber gewundert, wie man so zusammen leben kann. Und nun, sitze ich allein im Garten, ohne meinem geliebten Andreas und stelle Gott und die Welt in Zweifel. Warum musste Andreas so jung sterben? Warum gibt es so viele Paare, die sich permanent anschreien und die "dürfen" zusammen sein. Es ist alles so unfair. Aber von diesen Gedanken muss ich auch schleunigst wegkommen, denn erstens werde ich zu Lebzeiten nie eine Antwort darauf bekommen und zweitens machen diese Gedanken einen noch mehr fertig als man sowiso schon ist.


    Probiere die Blüten. Wenn es Dir hilft, würde ich mich freuen. Vielleicht probierst du zusätzlich noch Bergamotteöl in einer Duftlampe. Das ist stimmungsaufhellend.


    Ich habe mir jetzt in der Mittagspause wieder zwei neue Bücher über Trauer gekauft. Hoffe, die geben mir wieder ein wenig Halt.


    Wir müssen stark bleiben und den Weg der Trauer gehen, ob wir wollen oder nicht.


    Wünsche Dir von Herzen, dass es bei Dir bald wieder erträglicher wird.


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Christine,


    Lavendel ist sehr angenehm. Bei mir wächst der wild im Garten, werde ihn trocknen und in Säckchen geben.


    Ich habe mal Muskatellersalbeiöl in der Duftlampe "verduftet" ;-). Mein Kater saß stundenlang neben dem Tisch, nahe der Duftlampe. Es war ein lustiger Anblick. Jetzt habe ich im Internet gegoogelt wozu MUSKATELLERSALBEIÖL ist ... das war jetzt wieder ein Wink des Schicksals.


    Wirkung auf die Psyche
    Hebt die Stimmung
    Lässt Grenzen fallen
    Bringt Lebensfreude zurück
    ein idealer Duft zum Wecken oder Steigern der Kreativität
    Melancholie
    Angstzustände
    Stress
    sehr beruhigend
    entspannend
    kann euphorische Gefühle auslösen
    Schafft wundervolle Träume
    Öffnet den Geist
    regt Phantasie an
    ermutigt zu neuen Wegen
    Gegen negativer Lebenseinstellung
    Gegen geistigen Blockaden
    Gegen Melancholie
    Gegen Angstzustände
    Gegen Stress


    Harmonie mit anderen Düften
    Lavendel, Bergamotte, Sandelholz, Geranie, alle Blütendüfte


    Ein gutes Öl für Trauernde.



    Für alle Trauernden:


    Habe Reinhold Tipps zu Bachblüten gegeben und möchte das hier auch noch mal reinschreiben:


    STAR OF BETLEHEM = Schockblüte, Verlust von Menschen, bei seelischem Kummfer


    GORSE - bei tiefer Hoffnungslosigkeit hilft bei Rückschlägen


    SWEET CHESTNUT - tiefste Verletzung, da unerwarteter Schicksalsschlag. Man glaubt daran zu zerbrechen.


    WHITE CHESTNUT - er fällt schwer abzuschalten. Gedankenkarusell. Intensive Beschäftigung mit einem Thema.


    ASPEN = Angstblüte, bei Ängsten


    zusätzlich bei Erschöpfung:


    OLIVE - totale Erschöpfung, das Leben ist eine einzige Anstrengung, man will nur noch schlafen


    HORNBEAM - bei mentaler Erschöpfung; man ist den Lasten des Alltags oft nicht gewachsen. Man möchte sich zurückziehen.


    Höchstens 7 Blüten in einer Mischung.


    Man erhält diese Mischungen in der Apotheke. 4 x täglich 4 Tropfen mit der Pipette direkt auf die Zunge. Bei Bedarf auch öfters. Wirken nach 14 Tagen, manchmal auch früher. Ist eine Hilfe für die Seele.


    Euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen
    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Britt,


    jedes Mal, wenn ich Deine Geschichten über Nora lese, muss ich weinen. Du hast eine schöne Art zu schreiben und in Deinen Geschichten lebt Nora weiter. So wie Nora war, möchte ich mal sein, das ist schon länger mein Ziel ... diese Liebe für Alle und Alles - Allumfassende Liebe genannt. Das ist wirklich schon die höchste Stufe der Spiritualität. Aber ich denke, ich brauch noch ein paar Inkarnationen bis ich so weit bin ;-).


    Am Friedhof liegt "nur" die irdische Hülle, das "fleischliche Transportmittel" für die Seele. Wenn Du zu Hause ein paar Blümchen aufstellt und eine Kerze für Nora anzündest, ist das auch gut. Die Grabpflege ist ja mehr für die Hinterbliebenen. Den Verstorbenen ist das egal. Sie spüren Deine Liebe und Deine Gedanken.
    Als ich zum 2. Hochzeitstag einen Hochzeitsstrauß an das Grab meines geliebten Andreas brachte, hörte ich ihn innerlich sagen:" Du Afferl Du, stell doch die schönen Blumen zu Hause auf den Tisch". Ich ließ sie trotzdem am Grab. Aber recht hatte er doch, oder? ;-)).


    Irgendwann habt ihr eure Alten-WG ... auf einer anderen Ebene ... und Deine Nora wird dich abholen, wenn es mal soweit ist, da bin ich mir sicher.


    Alles Liebe
    Susanne

    Lieber Reinhold,


    hatte dieses Wochenende auch diese Situation. War gemeinsam mit meiner Mutter bei meiner Schester und Schwager zum Grillen eingeladen. Es war nett. Nach außen hin redete ich wie eine "normaler Mensch" und innerlich dachte ich nur wie schön es wäre, wenn Andreas jetzt mit wäre. Zu Hause, vor der Eingangstür, ging dann das große Heulen auch wieder los. Es ist wirklich zum Schreien, man bemüht sich, man kämpft und doch denkt man sich man läuft nur im Kreis.


    Ich habe mir gestern noch einige Bachblüten rausgesucht, die werde ich mir heute oder morgen auch mischen.


    Du bekommst die Bachblüten in der Apotheke, schreib die Blüten auf einen Zettel und die mischen Dir dann ein Fläschchen. Gib Dir 4 x täglich je 4 Tropfen von der Pipette direkt auf die Zunge, bei Bedarf auch öfter.
    Die Bachblüten sind für Deine Seele, für die Nerven gibt es sicherlich in der Apotheke pflanzliche Mittel.


    Mein Vorschlag für die Mischung:


    STAR OF BETLEHEM = Schockblüte, bei Verlust von Menschen, seelischem Kummer und Traumatas (auch länger zurückliegenden)


    GORSE = bei tiefer Hoffnungslosigkeit, hilft bei Rückschlägen


    SWEET CHESTNUT = bei tiefster Verletzung, bei unerwartetem Schicksalsschlag. Man glaubt daran zu zerbrechen.


    WHITE CHESTNUT = es fällt schwer abzuschalten, es kreisen immer wieder dieselben Gedanken durch den Kopf, intensive Beschäftigung mit einem Thema


    ASPEN = Angstblüte, bei Ängsten


    Die Blüten wirken im normalfall nach 14 Tagen, es kann aber auch schon früher wirken.



    Hast Du eine Duftlampe zu Hause? Bei Niedergeschlagenheit und Depressionen hilft Bergamottenöl sehr gut. Allgemein bei Trauer ist Rosenöl beruhigend (fürs Herz).


    Ich wünsche Dir viel Kraft für den neuen Tag,
    liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Dschina,


    ja es ist schrecklich, sehr schrecklich sogar. Hatte gestern auch solch ein Erlebnis. Hatte die Einladung zum Grillen bei meiner Schwester und Schwager angenommen. Wir waren eh nur zu viert (meine Mutter war auch dabei), da ich Einladungen, wo mehrere Menschen (samt Familienglück) anwesend sind ,im moment sowieso ablehne.. Es war ein netter Nachmittag. Aber ich musste dauernd an meinen Andreas denken ... jetzt wäre er mit ... wir hätten viel Spaß usw. Zu Hause wird es dann immer am Schlimmsten. Kaum bei der Wohnungstür angekommen, geht das Geheule schon los. Wozu etwas erleben, wenn man es dann mit seinem geliebten Menschen nicht teilen kann.


    Es ist in der Tat sehr schwierig. Auf der einen Seite probiert man ja, dass man sich nicht ganz abgrenzt, auf der anderen Seite zieht einem sowas wieder extrem runter und man braucht wieder Tage um sich zu erfangen.


    Kann Dir da leider auch keinen Tipp geben, aber ich verstehe Dich und fühle mit Dir mit.


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Akelai,


    ich fühle mit Dir mit. Es ist schrecklich, was man ertragen muss. Bei Dir ist fällt jetzt der schützende Schock weg, bei mir warens nach drei Wochen, als ich halbwegs begriff, was da geschehen ist. Ich ging damals zum praktischen Arzt, da ich von heute auf morgen nicht mehr schlafen konnte. Er meinte zu mir:"Ich möchte Ihnen nichts vormachen, aber es wird noch schlimmer". Ich dachte mir nur, der sei komisch, weil schlimmer kann es nicht mehr werden. Ich möchte Dich nicht beängstigen, Du stehst ganz am Anfang und es wird schlimmer. Gibt es bei Dir in der Nähe eine Kriseninterventionsstelle. Es wäre gut, wenn Du dich umschaust wegen einer "professionellen" Hilfe, für den Fall aller Fälle, das Du das griffbereit hast. Denn Du schreibst auch, dass Du total erschöpft bist. Bei mir kam nach einigen Wochen auch eine schwere Erschöpfungsdepression hinzu. Schleppte mich in die Arbeit wie eine 100jährige. Nichts ging mehr. Da braucht man Hilfe.


    Bei mir werden es am 25.8. 2012 fünf Monate, dass mein Mann mit nur 37 Jahren starb. Glauben kann ichs immer noch nicht. Es ist unvorstellbar.


    Ist ja unglaublich, dass Du schon nach kurzer Zeit diese uns allen bekannten "guten Ratschläge" bekommst. Gibt es nur noch Idioten auf dieser Welt. Dagegen kann man im moment auch leider nichts entgegnen, weil einem die Kraft fehlt. Deren Leben geht ja weiter wie gewohnt. Meide die Leute, die Dir im Moment nicht gut tun, auch wenn es Verwandte sind.


    Versuche Dir Hilfe zu holen und probier einen Tag nach dem anderen zu "überstehen". Anders geht es nicht. Ja nicht an die Zukunft denken, das geht jetzt nicht, das bringt Dir nur noch mehr Ängste, die Dir dann die letzte Kraft rauben. Wir sind wie Babys, die gehen lernen müssen. Einen Schritt nach dem anderen. Hinfallen, aufstehen und wieder einen Schritt nach dem anderen.


    Wenn es Dir gut tut, schreibe Dir hier alles von der Seele. Wir sitzen hier alle im selben Boot und kämpfen ums Überleben.


    Ich schicke Dir viel Kraft
    Susanne

    Lieber Reinhold!


    Vergeben ist schwer, ich weiß. Es gibt auch eine Person in meinem Leben, die Andreas, seiner Familie und mir sehr viel Leid zugefügt hat und noch jetzt nach dem Tod keine Ruhe gibt. Irgendwann muss ich dieser Person verzeihen ... mir selbst zuliebe.


    Ich verschlinge auch sehr viele Bücher bezüglich Jenseits. Lese aber dazwischen auch wieder "normale" Trauerliteratur. Das ist wichtig, sonst wird man noch mehr "Wucki". Man sollte ein Gleichgewicht zwischen Himmel und Erde halten.
    Wenn Du so viele Bücher liest, wirst Du vielleicht auch sicherlich gelesen haben, dass man die Gedanken und Gefühle, die man auf Erden hat mit rüber nimmt in die andere Ebene. Und da wir dort ohne Körper (der ja für Gefühle auch ein gewisser Puffer ist) sind, erleben wir diese Gefühle noch viel stärker als hier auf Erden.
    Ich sage in letzter Zeit immer: Ich bereite mich aufs Jenseits vor. Möchte Frieden schließen mit allen Menschen, meine eigenen Schuldgefühle transformieren damit ich das ja nicht mit rüber nehme ;-). Außerdem, wenn man selbst höher schwingt, kann man die Zeichen unserer Lieben besser wahr nehmen.


    Ja, wir Trauernden sind wie Ertrinkende im Ozean des Schmerzes und klammern uns an jedes Stückchen Holz, das an uns vorbeitreibt.


    Viele Leute kommen ja erst durch den Tod eines lieben Menschen zum Glauben. Ich interessiere mich seit über 10 Jahren für Spiritualität und versuchte auch danach zu Leben. Nicht leicht, wenn man immer wieder vom Schicksal einen Knüppel zwischen die Beine bekommt und stürzt. Aber solange man aufsteht und versucht seinen Weg weiter zu gehen, auch wenn er schwer ist, dann ist es in Ordnung. Wären wir ohne Fehler, wären wir keine Menschen.
    Ich hadere viel mit dem Göttlichen, weil vieles für mich unlogisch erscheint.


    Depressive Verstimmungen sind doch normal, solange man nicht wirklich in schwerste Depressionen verfällt. Wir müssen diese Endgültigkeit begreifen und lernen damit umzugehen. Eine Bekannte sagte mir unlängst, dass sie zwei bis drei Jahre gebraucht hat um diese Endgültigkeit zu verstehen und zu akzeptieren.


    Ich werde mir in den nächsten Tagen Bachblüten mischen. Hatte lange eine Abneigung, da sie Andreas nicht geholfen hatten. Aber diese Blüten sind sehr gut für die Seele. Es gibt eine Blüte, die nimmt man, wenn man dieses Gedankenkarusell nicht abstellen kann. Dann gibt es eine Blüte bei totaler Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Ich werde mal schauen was ich das finde und gebe Dir am Montag bescheid. Die Blüten kannst Du Dir (wenn Du möchtest) in der Apotheke mischen lassen ... kostet so an die € 8,00. Ich hatte die Bachblüten letztes Jahr nach der zweiten Fehlgeburt genommen und es ging mir nach 14 Tagen (nach Einnahmebeginn) wirklich viel besser.


    Alles Liebe
    Susanne

    Lieber Reinhold!



    Das mit dem Alleinsein ist schlimm. Einige von uns (auch ich) müssen das Lernen. Es braucht Zeit, viel Zeit. Aber es ist sicherlich möglich auch allein irgendwann wieder ein "halbwegs" zufriedenes und dankbares Leben zu führen.


    Wie ich in einem anderen Thread schon geschrieben habe, bin ich so dankbar, dass ich meinen Kater habe. Er hat mir wirklich am meisten geholfen, so komisch das klingen mag. Es bedarf keiner komplizierten Worte. Er tröstet mich und es tut mir gut.


    Da du ein Hundefan bist, wäre es vielleicht wirklich sehr gut für Dich, Dir einen treuen Wegbegleiter zu suchen bzw. Dich von einem finden zu lassen ,-). Der Hund sollte sich eigentlich Dich aussuchen dürfen. Oft kommt bei einem Rudel von Hunden einer auf einen zugeschossen, freut sich, springt zu einem hinauf, schleckt einem freudig über die Hand ... und das ist er dann auch ... der neue, treue, bedingungslos liebende Wegbegleiter.


    Du schreibst weiter oben vom Verzeihen. Das ist wirklich so eine Sache. Eigentlich "verdienen" es viele gar nicht ... jedoch, wenn Du verzeihst, dann ist es mehr für Dein Seelenheil. Denn wenn man sich durch eine unbedachte, verletztende Äußerung ständig ärgert, kostet es die eigene Energie und man tut sich somit auf Dauer nichts Gutes.


    Das mit dem "krampfhaft" nachdenken, wann was war ...
    Ich habe auch kein Zeitempfinden mehr. Irgendwie ist es lang, seit Andreas nicht mehr bei mir ist, andererseits nicht ... es ist sehr merkwürdig. Als wäre man irgendwie in einer "zeitlosen" Blase gefangen. Ich finde das auch äußerst merkwürdig, aber anscheinend ist das "normal" in der Trauerphase.


    Das mit dem Nachsterben wollen haben wir wahrscheinlich alle mehr oder weniger. Doch "leider" müssen wir uns gedulden bis unsere Zeit gekommen ist. Denn ich nehme an, dass Du irgendwann wieder bei Deiner alles geliebten Mutter sein möchtest und das ist glaube ich nicht so leicht, wenn man da nachhelfen würde (das ist mein persönlicher Glaube).
    Wer weiß welche Aufgabe Du noch zu erfüllen hast. Vielleicht ist es auch gerade die, einem armen Hundchen aus dem Tierheim ein liebevolles zu Hause zu geben.


    Ich weiß auch noch immer nicht, was meine Aufgabe auf Erden ist. Ich stand ja durch eine Leichtsinnigkeit sehr an der Kippe, aber anscheinend wollen die mich da drüben noch nicht bei sich haben ;-)). In jedem von uns schlummern Fähigkeiten. Wahrscheinlich ist es unsere Aufgabe, diese zu entdecken und zuerst sich und dann anderen damit zu helfen. Gutes zu tun, auch wenn uns das Schicksal nicht so "gut" mitgespielt hat. Ja, eines Tages bekommen wir die Antwort. Aber bis dahin ist unser Platz hier auf Erden.


    Reinhold, ich schicke Dir positive Gedanken und Gefühle
    alles Liebe
    Susanne

    Liebe Cube,


    es tut mir sehr leid, was Du durchstehen musstest. Diese Schuldgefühle kommen bei jedem Trauernden in unerbittlicher Härte nieder. Und bei Suizid wahrscheinlich noch mehr. Doch mache Dir bitte keine Vorwürfe.
    Du hast Dir die Antwort eigentlich in Deinem Schreiben schon selbst gegeben: ... Du hattest es verdrängt, weil es Dir Angst machte. Und genauso sehe ich das auch. Ich weiß ja nicht, warum es Deinem Freund so schlecht ging, aber Du hattest keine Verantwortung darüber gehabt. Du hättest ihn wahrscheinlich auch nicht helfen können.


    Hast Du schon einen Brief an deinen Schatz geschrieben? Wenn Dich diese Schuldgefühle überkommen, schreibe ihm einen Brief, schreibe hinein, was Dir leid tut ... schreibe aber auch hinein, was Dich verletzt hat. Das ist wichtig. Den unsere Verstorbenen waren auch keine Heiligen und haben uns sicherlich auch verletzt. Bitte ihn im Brief um Entschuldigung und vergebe ihm auch seine Schwächen. Verbrenne dann diesen Brief, somit gibst Du diese Gefühle auch frei. Du kannst ihn natürlich auch an einem besonderen Ort aufbewahren.
    Vielleicht geht es Dir dann besser.


    Ja, das Leben geht für all die anderen weiter. Für uns nicht. Aber, du kannst auch nicht mehr an das "alte" Leben anknüpfen, denn das gibt es nicht mehr. Was Dir bleibt, ist einen "neuen" Weg zu finden, der für Dich gut ist. Du wirst auch nie wieder die "Alte" werden. Durch den Tod eines geliebten Menschen verändert man sich automatisch. Man sieht alles anders, versteht auch die sogenannten Probleme der anderen nicht mehr. Kommt sich teilweise vor wie ein Außerirdischer. Nich zugehörig auf dieser Welt. Man gehört scheinbar nicht zu den Lebenden und auch nicht zu den Toten. Man ist irgendwie in einer "Zwischenwelt".


    Diese Angst ist es, die Dich noch mehr runterzieht. Die Angst vor dem Alleinsein. Man kann keinen Rat geben, da jeder Mensch anders mit dem Alleinsein umgeht bzw. einer ist geselliger der andere eher nicht.


    Hast Du Dir schon Hilfe bei einem Psychotherapeuten geholt? Vielleicht kann Dir so etwas helfen aus Deiner Angst zu kommen.


    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich Angst bekomme, wenn ich an die Zukunft denke. Panische Angst. Deshalb versuche ich jeden einzelnen Tag hinter mich zu bringen, ohne Zukunftsschau. Denn, wie wir alle hier wissen ... es kommt sowieso alles anders, als man denkt.


    Die folgende Frage mag jetzt für Dich vielleicht komisch klingen. Hast du ein Haustier? Ich frage deshalb, da ich zum Glück einen Kater habe, der mir wirklich am meisten geholfen hat. Wenn ich besonders traurig war und heulte, legte er sich auf meine Brust. Er gibt mir so viel Trost. Ohne Worte. Denn gerade die (gutgemeinten) Worte der Menschen sind es, die leider Gottes zusätzlich noch mehr verletzen und belasten. Wenn ich in die "leere" Wohnung komme, kommt mir mein Kater schon entgegen. Er nimmt mir nicht krumm wenn ich weine. Er nimmt es nicht persönlich ;-). Er liebt mich wie ich bin und er hilft mir beim "Überleben".


    Aber vielleicht hilft Dir ja auch, wenn Du hier öfter etwas schreibst. Hier sind Menschen, die Dich verstehen, die genauso durch die Trauer gehen müssen ...
    Wir alle müssen unseren Weg finden und gemeinsam werden wir es schaffen ... irgendwann.


    Alles Liebe
    Susanne