Beiträge von Ewige_Liebe

    Liebe Britt,


    Dein Leid ist nicht klein. Bitte verbanne den Gedanken mit dem Schämen so schnell wie möglich wieder. Wo steht geschrieben, dass man für Kinder, Partner, Eltern mehr trauern darf, als um die beste Freundin, mit der Du eine sehr enge Bindung hattest. Dein Schmerz, Deine Ohnmacht ... all das tut genauso weh.


    Ja, Deine Freundin war was Besonderes. Spirituell hoch entwickelt. Sie handelte rein aus Liebe ... und das ist eine der größten Aufgaben, die wir Menschen hier auf Erden haben. Es ist schade, denn gerade zur jetzigen Zeit, auf der leider nicht allzu liebevolle Energien auf der Erde weilen, fehlt jeder Mensch, der durch sein Leben diese Liebe in die Welt bringt.


    Ich glaube das der Mensch unbewusst spürt, dass er nicht mehr lange hier ist. Das hört man oft. Mein Vater sortierte Tage vor seinem Schlaganfall, dem er dann erlag, seine gesamten Dokumente. Mein geliebter Andreas tat genau das auch (als ich das sah, hatte ich ein richtiges Schaudern) und er brachte so vieles in Ordnung was er längere Zeit liegen gelassen hatte.
    Auch er hätte gerne noch gelebt, denn er liebte das Leben, trotz schlimmen Erfahrungen. Und Rückblickend habe ich es irgendwie auch gespürt. Es ist seltsam.


    Wenn eine geliebte Person stirbt, stirbt meist auch ein großer Teil von uns mit. Ich muss auch erst meinen Weg finden (und es ähnelt momentan mehr einer Achterbahnfahrt) und mein Ziel ist es unter anderem, dass ich diesen unendlichen Schmerz und die Trauer in reine Herzensliebe zu meinem Schatz umwandle ... eines Tages ... und ich denke mir, dass man dann wieder Ganz ist. Denn die Verbindung bleibt ja im Herzen bestehen. Solange wir traurig sind ist das Herz blockiert.


    Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Mache nur das, was Dir tut gut. Höre auf Dein Inneres, nur so kannst Du wieder heil werden.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht,
    alles Liebe
    Susanne

    Liebe Sandra!


    Ich verstehe Dich nur allzugut. Bei einem "dieser" Jahrestage zieht es einem wieder komplett den Boden unter den Füßen weg. Man beginnt wieder bei Null. Der Schmerz, die Trauer, das Hadern mit Gott ... all das prallt mit geballter Wucht wieder auf einen hinab.


    Diese Fragen kann niemand beantworten. Ob es Gerechtigkeit gibt? Das frage ich mich auch schon sehr lange. Ich habe auch oft mit Gott gehadert ... mir kam er oft vor, wie eine Katze, die eine Maus fängt und sie noch durch perverse Spielchen quält bevor sie ihr den Rest gibt..
    Das Leben ist oft grausam und vor allem ungerecht. Aber diese Fragen sollten wir alle, die wir trauern, aus unserem Kopf verbannen. Sie ziehen uns nur noch mehr in die Tiefe. Die Antwort darauf erhalten wir wahrscheinlich dann, wenn wir selbst ins Licht gehen ... aber da wird uns dies nicht mehr berühren bzw. egal sein, da dort Liebe die vorherrschende Energie ist.


    Wir Trauernden sind wie Phönixe ... und wir werden eines Tages "neugeboren" aus der Asche (des Schmerzes) aufsteigen. Es braucht Zeit und die müssen wir uns geben.


    Du hast bis jetzt schon so viel geleistet und warst tapfer, hast Dein Bestes gegeben.


    Ich drück Dich ganz fest und wünsche Dir, dass Du ganz schnell wieder aus diesem "Trauerloch" rauskommst.


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Christine!


    Ich finde Aromaöle sind eine gute Sache. Sie wirken unterstützend, lösen mitunter Blockaden und wirken auf die Seele und es ist vor allem nicht kompliziert ;-).


    Als mein geliebter Andreas auf der Intensivstation in Mistelbach war, wurde dort auch mit Aromaölen unterstützt (Fieberwickel, Waschungen mit Lavendel am Abend usw.). Es findet immer mehr Einzug als Unterstützung zur herkömlichen Schulmedizin. Man darf diese kleinen "Helferlein" nicht unterschätzen.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Nora,


    beim Durchlesen Deiner Zeilen musste ich weinen. Warum müssen immer die Guten so früh gehen. Es tut mir so leid für Euch. Anscheinend war sie Deine Seelenverwandte und auf jeden Fall "ein Engel auf Erden". Dort, wo sie jetzt ist, geht es ihr mit Sicherheit gut. Ich weiß, es ist nur bedingt ein Trost, da man den geliebten Menschen ja hier auf Erden so sehr vermisst.


    Den Schmerz kann Dir leider niemand abnehmen, aber hier im Forum bist du gut aufgehoben und kannst jederzeit Deine Gedanken und Gefühle niederschreiben.


    Ich schicke Dir mein Mitgefühl aus der Ferne und wünsche Dir viel Kraft auf dem Weg der Trauer.


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Linda,


    herzlichen Dank für Deine liebevollen Worte. In diesem Forum habe ich ja vom "Wellental" gelesen und weiß, dass man einmal oben und dann wieder unten ist. Die schmerzlichen Gefühle überkommen einen und man kann nichts dagegen tun. Verzweiflung, Unfassbarkeit, Trauer, Schmerz, Tränen ... und dazwischen ein kurzer Funken der Hoffnung.


    Das Wochenende war ruhig. Elke ist zur Zeit mitten in ihrer Diplomarbeit und meine Mutter noch auf REHA. Sie kommt morgen nach Hause. Ich habe im Garten gearbeitet und die Wohnung geputzt und die restliche Zeit viel gelesen. Mit meiner Ausbildung mach ich Anfang September weiter. Im Moment konzentriere ich mich mehr darauf meine innere Mitte halbwegs wieder herzustellen.


    Meine Mutter hat dieses Wissen über Kräuter in sich. Ihre Mutter befasste sich nicht damit. Auch hat sie nie Bücher darüber gelesen. Sie arbeitet mit Kräutern seit ca. 35 Jahren. Sie lebt auch für ihren Garten, der ist ihre große Liebe.


    Ich habe noch so viel Marmelade von den Vorjahren zu Hause und eigentlich keine Verwendung. Denn backen tu ich nicht mehr. Bin nicht so fürs Süße. Andreas war ein Leckermäulchen ;-). Die letzten Jahre habe ich vor Weihnachten immer mind. 15 verschiedene Sorten Kekse gebacken und das meiste verschenkt. Es haben sich immer alle riesig darauf gefreut und ich mich über deren Freude.



    Tipp von mir für alle Trauernden:


    Habe mal wieder meine Unterlagen bezüglich Aromaöle hervorgegraben.


    Öle, die bei Trauer helfen:


    Rose
    Neroli


    Bergamotte (gegen Depressionen) = Stimmungsaufheller


    Ein paar Tropfen in die Duftlampe geben. 100%ige Naturöle verwenden (gibt es in den Apotheken oder Reformhäusern)


    oder


    Ein paar Tropfen Rosenöl und/oder Neroli in Jojobalöl mischen. In ein kleines Fläschen füllen. Dieses Öl öfters auf Bauch oberhalb des Nabels und zwischen der Brust einreiben.


    Bei Schlafproblemen: Lavendelöl
    Konzentrationshilfe (z.B. im Büro): Zitronelöl
    Bei Müdigkeit: Rosmarinöl (Achtung: nicht bei hohem Blutdruck verwenden).


    Habe zu Hause die letzten Tage Rosenöl in der Duftlampe und im Büro Bergamotte. Unsere Gefühle sind ja auch an den Geruchssinn gekoppelt.



    Wohnung:
    Unsere Gefühle der Trauer bleiben auch in der Wohnung "hängen". Es wäre ab und zu förderlich mit Weihrauch oder Salbei zu räuchern. Man bekommt den Salbei auch in Blättern, die man anzündet und damit von Raum zu Raum geht. Danach erscheint einem die Atmosphäre in den Räumen "leichter".


    Am Besten ist eine Räucherung wenn man zuvor die Wohnung geputzt hat. Danach alle Fenster schließen, räuchern und danach die Fenster kurz öffnen, damit diese Energien auch raus können (geht natürlich auch ohne vorherigen Wohnungsputz ;-) ).



    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Annemarie!



    Mein aufrichtiges Mitgefühl. Ich verstehe Deine Wut auf all die anderen. Mein Mann hatte am 26. Februar 2012 eine Hirnblutung im Stammhirn und ist am 25. März 2012 mit auch nur 37 Jahren gestorben.


    Auch von mir wurde nach nun nicht mal vier Monaten erwartet, dass ich wieder "normal" zu sein habe und das Leben weitergeht ....
    Diese Menschen, die solch einen Seelenschmerz noch nie mitgemacht haben können sich das nicht vorstellen.
    Man wird nie wieder "normal". Das verstehen sie einfach nicht. Das bisherige Leben ist mit unseren Liebsten mitgestorben. Ein Teil von uns selbst auch. Es gibt nur noch ein Leben "danach". Ein anderes Leben.


    Ich sage immer: "Ich gehöre nicht mehr zu den Lebenden und auch nicht zu den Toten". Genauso fühle ich mich. Die "belanglosen" Probleme der anderen sind für mich einfach nicht mehr nachvollziehbar. Warum wird von uns einfach verlangt, dass wir uns deren "Schwachsinn" anhören müssen und wir sollen unseren Kummer und unsere Trauer in uns hineinfressen. Man versucht doch sowieso sein Bestes.
    Das Traurige ist, dass man von seiner Umwelt kaum Halt und Verständnis bekommt.


    Mein Schwager meinte letztens, als wir zu meiner Mutter auf Besuch fuhren, ich solle was erzählen. Ich sagte ihn, ich hätte nichts zu erzählen. Später sagte er es nochmals. Er meinte es nicht böse, aber sie verstehen es nicht. Man lebt von einem Tag zum anderen. Kann nie sagen, wie der morgige stimmungsmäßig werden wird.
    Mein Leben verläuft momentan so ähnlich wie im Film "Und ewig grüßt das Murmeltier". Was soll es da zu erzählen geben?



    Ich verstehe Dich wirklich all zu gut. In der letzten Zeit habe ich auch Wut auf die anderen. Man zieht sich zurück und ist noch einsamer.


    Du schreibst, dass sich Dein Mann auch so komisch verhält. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Männer anders trauern. Ich erlebte es nach unserer ersten Fehlgeburt. Mir zeriss es das Herz und ich hatte den Eindruck meinem Mann ists egal. So war es nicht. Männer wurden erzogen, stark zu sein. Männer hören im Umkreis:" Du musst stark sein, stark für Deine Frau ...". Ich las auch erst in einem Buch darüber und sprach dann Andreas darauf an. Er sagte, dass er in der Arbeit, wenn er allein war, oft weinte und dass er sehr traurig sei. Er wollte stark sein ... stark für mich. Ich sagte damals, mir wäre es lieber, wenn wir gemeinsam weinen. Und das taten wir dann auch. Vielleicht ist es bei Deinem Mann auch so.


    Zu Deinem Sohn fällt mir ein, dass er diese Aussagen aufgrund von Hilflosigkeit tätigte. Er sieht wie Du leidest, macht sich Sorgen und kann im Prinzip nicht helfen.


    Leider müssen wir durch diesen Schmerz durch ... keiner kann uns diesen abnehmen.


    Ich drücke Dich ganz fest, wünsche Dir weiterhin viel Kraft und hoffe, dass dieser extreme Schmerz bald nachlässt.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Linda,


    entschuldige, dass ich erst heute antworte. Seit dem 28. Juli, dem 38. Geburtstag meines Schatzes ging es mit mir wieder tief ins Wellental. Hatte eine Woche Urlaub und war fast nur am heulen. Auch der Garten war mir irgendwie fremd. Ich vermisse Andreas so sehr, dass es schon wieder körperlich weh tut. Aber ich weiß, da muss ich durch ... den unendlichen Schmerz ertragen. Auch wenn ich glaube, dass die Seele nach dem Tod in einer anderen Ebene weiterlebt und wir uns irgendwann wieder "sehen" ist dies nur bedingt ein Trost. Denn man liebte ja den ganzen Mensch - Seele, Körper, Geist ...


    Die Erinnerungen an Andreas sind zur Zeit nicht tröstend sondern schmerzlich. Wenn ich an ein Erlebnis denke, weine ich, da ich das mit ihm nie wieder erleben kann. Wir hatten so viel vor und so vieles nicht mehr gemeinsam machen können. Ich trauere auch um unsere Zukunft.


    Habe heute mit meiner Schwiegermutter telefoniert. Ihr geht es in letzter Zeit auch wieder schlechter. Irgendwie ist es so, als würden wir es jetzt erst begreifen, dass wir Andreas nie wieder sehen. Es ist wieder so ein Schub. Ich denke, dass es wieder ein Stück mehr von unserer Seele aufgenommen wird. Das schmerzt natürlich.


    Und ich weiß ja aus diesem Forum, dass es ein auf und ab ist. Man muss halt durch, durch diesen Schmerz, es bleibt einem auch nichts anderes übrig.



    Die Marmelade ist gut geworden, danke der Nachfrage ;-). Habe mir ein Glas behalten und die anderen verschenkt.
    Meine Mutter hat auch Ringelblumen im Garten. Sie macht damit und anderen Kräutern Teemischungen. Sie ist eine richtige "Kräuterhexe" ;-).





    Liebe Maki,


    danke für Deine herzlichen Worte und auch Dir alles Gute.



    Liebe Grüße Susanne

    Lieber Reinhold!



    Ich habe tiefsten Respekt vor Deiner Mutter. Welch starke Frau sie doch war, was sie nach der schwierigen Zeit nach dem Tod Deines Vaters alles bewerkstelligte. Sie war immer für Dich da und glaube mir, sie ist es jetzt auch noch. Auf einer anderen, für uns nicht sichtbaren Ebene. Einen Teil ihrer unglaublichen Kraft wird sie auch Dir zukommen lassen. Ihr bleibt ewig verbunden.


    Das Problem, dass auch ich noch habe, ist, dass man, wenn das Herz voll Kummer und Leid ist kaum Liebe empfinden kann. Und die "Kommunikation" kann nur über die höherschwingende Liebe erfolgen.


    Hast Du es schon mit Meditation probiert? Es gibt ja auch geführte Meditationen. Wir Trauernden befinden uns ja meist in einem Gedankenkarusell. Die Gedanken beherrschen uns. Es sollte jedoch umgekehrt sein. Denn Gedanken führen zu Gefühlen. Ich habe mir auch fest vorgenommen, mit dem Meditieren anzufangen um mein Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele wieder herzustellen. Denke, dass es schon mal eine gute Basis wäre für unseren weiteren Weg.


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Kat!


    Auch ich möchte Dir aufrichtiges Mitgefühl für die schlimmste Zeit Deines Leben aussprechen.


    Ich weiß wie Du Dich fühlst, doch möchte ich dir einen wichtigen Rat geben. Denke nicht an die Zukunft. Lebe im Hier und Jetzt. Denn das ist Real. Vergangenheit und Zukunft sind Gedanken. Und mit Gedanken an die Zukunft macht man sich im Moment das Leben noch schwerer als es ohnehin schon ist. Im Prinzip sollte jeder Mensch im Hier und Jetzt leben. In Achtsamkeit.


    Auch ich machte mich anfangs wahnsinnig damit. Was ist, wenn meiner Mutter auch noch was zustößt (sie wurde operiert)? Was mache ich im Herbst/Winter, wenn ich nicht mehr im Garten sein kann? usw. Damit macht man sich verrückt. Es kommt sowieso meist anders als man denkt - das haben wir am eigenen Leibe bitter erfahren müssen.
    Also noch keine Pläne. Einen Tag nach dem Anderen. Das Andere wird sich zum richtigen Zeitpunkt weisen.


    Und das mit dem Weinen ist völlig in Ordnung. Tränen reinigen die Seele. Es muss ja alles raus, sonst bekommt man noch körperliche Beschwerden. Ich weine auch jeden Tag, besonders in der Früh und wenn ich von der Arbeit Richtung Wohnung fahre oder abends im Garten.
    Es bleibt uns leider nichts anderes übrig ... wir müssen da durch ob wir wollen oder nicht. Aber mit der Zeit wird es leichter zu ertragen sein ... gib Dir diese Zeit.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und Vertrauen,
    alles Liebe
    Susanne

    Liebe Linda!


    Ja, die Ausbildung ist sehr interessant. Ich versuche seit 10 Jahren mehr oder weniger einen spirituellen Weg einzuschlagen, da ich gewisse Gaben auf diesen Bereich habe. Es ist harte Arbeit an sich selbst. Doch durch den plötzliches Verlust meines geliebten Mannes ist alles wie ein Kartenhäuschen zusammengestürzt.
    Ich stellte alles, an das ich so fest glaubte und wonach ich zu Leben versuchte in Frage.


    Mein Ziel ist es, den Schmerz im Herzen in Liebe zu Andreas umzuwandeln und ihn durch eigene Taten in gewisser Weise "weiterleben" zu lassen.
    Andreas´ große Freude war sein kleiner Garten. Ich saß gern im Garten und genoss die Natur, jedoch hatte mich Gartenarbeit nie interessiert. So, nun halte ich den Garten zum Gedenken an Andreas in Schuss. Muss zwar alles erst lernen, aber es ist auch noch kein Meister vom Himmel gefallen. Irgendwann werde ich dann auch Heilkräuter anbauen.
    Oder, gestern habe ich zum ersten mal in meinem Leben Marmelade eingekocht. Letztes Jahr hat es Andreas gemacht. Als hätte er mich sanft "angeschupst" dies zu tun ;-).


    Ich bin dankbar dafür, dass es meine Mutter, Elke und meine Schwiegermutter gibt. Jede hat mir auf andere Weise geholfen. Meine Mutter hat mich die erste Zeit bekocht sonst hätte ich glaube ich gar nichts mehr gegessen.
    Nur um meine Schwiegermutter mache ich mir Sorgen. Sie hat (meiner Meinung) die Trauer verdrängt (hat einen unsensiblen Lebensgefährten was das betrifft, obwohl man sonst von ihm das letzte Hemd haben kann). Sie ist auch so aufgezogen worden, dass man nach Außen nicht zeigt wie es einem geht. Und nun ist sie krank. Wenn man nicht auf seinen Seele hört meldet sich meist der Körper, der dann als Ventil herhalten muss.


    Herzliche Grüße
    Susanne

    Liebe Pennywise!


    Wie ich schon geschrieben habe, standest du unter Schock. Das ist eine natürliche Schutzfunktion für unsere Seele. Nach einigen Wochen lässt dieser für gewöhnlich nach und es trifft einen mit voller Wucht.


    Bei Dir hat das anscheinend länger gedauert bzw. habe ich unlängst in einem Buch (sehr empfehlenswert) "Der Weg ins Jenseits - Ein Trostbuch" von Hans Stolp gelesen, dass dieser Verlust bei den meisten Menschen erst nach zwei Jahren zur Seele vordringt. Das würde auf Deine Situation passen.
    Ich habe sehr viele Bücher verschlungen, von herkömlichen Trauerratgebern bis Jenseitsberichte. Dies hat mir geholfen.
    Ein weiteres Buch, dass ich erst diese Woche gekauft habe ist "Was bei Trauer gut tut" von Roland Kachler. Hier sind Tipps was man während der verschiedenen Trauerphasen für sich und den Verstorbenen tun kann. Es geht bei Kachler (er hat seinen 16 jährigen Sohn verloren) auch darum, wie man den Verstorbenen in seinem Leben und Herzen integriert.


    Schau mal bei amazon rein, da hast Du auch Kundenbewertungen. Vielleicht findest Du ja etwas, was für Dich passt.


    Leider müssen wir diesen Weg mehr oder weniger allein beschreiten, da das Umfeld nach einiger Zeit meist kein Verständnis für unsere Gefühle hat.


    Aber zum Glück gibt es ja dieses Forum ... hier fühlt man sich nicht so allein und fremd.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und drück Dich fest,
    Susanne

    Liebe Sandra,


    Du hast einiges durchgemacht. Manchmal geht man Umwege bis man wieder seinen Weg findet. Deine Geschichte erinnert mich ein bisschen an mich (Alkohol). Ich hatte das aber im Schnelldurchgang "erledigt". Ich denke, manches muss einfach passieren, damit man aufwacht.


    Ich wünsche Dir und Christian alles erdenklich Gute. Er muss schon etwas Besonderes sein, denn viele können sicherlich nicht damit umgehen, dass da noch Bilder vom Verstorbenen hängen. Ich denke auch, dass Du diese Beziehung noch mehr schätzt und jede Minute genießt, aufgrund Deiner Erfahrung. Es ist nichts auf dieser Welt selbstverständlich ... und das wissen wir hier alle aus bitterer Erfahrung.


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe Linda,


    entschuldige, dass ich heute erst schreibe. Kam irgendwie nicht dazu ... obwohl ich eigentlich alle Zeit der Welt habe ...


    Die Ausbildung mache ich per Fernstudium, ein Modul nach dem anderen. Hiebei handelt es sich um Chakrenarbeit, Bachblüten, Aromapflege, TCM, Kräuterkunde, Burnout usw. Am Schluss schreibt man dann eine Diplomarbeit.
    Obwohl ich von Bachblüten absolut überzeugt bin (haben mir schon öfter geholfen), habe ich seit Andreas´s Tod eine Abneigung gegen all die Sachen gehabt. Werde mir aber in den nächsten Tagen wieder etwas für die Seele mischen.
    Zur Zeit verschlinge ich jedoch viele Bücher über "normale" Trauerarbeit und dem Jenseits. Es hilft mir enorm. Werde auch zu meditieren beginnen, um die Gedanken unter Kontrolle zu bekommen und zu halten.


    Eine echt gute Seele ist Elke, die Trauzeugin von Andres und mir. Sie war auch jeden Tag bei Andreas im Spital. Sie macht gerade eine Ausbildung zur Krankenschwester und ist inmitten ihrer Diplomarbeit. Obwohl, wie sie selbst sagte, sie noch nie so einen Verlust hatte, kam von ihr kein einziges, unbedachtes, verletztendes Wort. Ich habe wirklich Hochachtung vor ihr. Wenn alle Menschen so einfühlsam wären, wäre die Welt wunderschön. Mit ihr telefoniere ich des öfteren und es tut mir gut. Ohne Elke und ihrem Mann hätte ich die ersten Wochen kaum bewältigen können.


    Mit meiner Schwiegermutter verstehe ich mich auch sehr gut und sie versteht mich auch. Leider ist sie im moment gesundheitlich angeschlagen. Irgendwie verzwickt, dieses Jahr.


    Meine Mutter hat auch schon viel für mich getan. Jedoch war es im Moment einfach zu viel für mich. Sie kommt jetzt drei Wochen auf Reha, d.h. ich brauche mich in der Zeit "nur" um den Garten kümmern. Nächste Woche solls aber eh regnen.


    Alles Liebe
    Susanne

    Liebe sbeck, lieber Reinhold!


    Herzlichen Dank für eure tröstenden Worte.


    Ich werde meinen Weg gehen und es auch schaffen. Werde meine Ausbildung zur Dipl. Gesundheitstrainerin wieder aufnehmen. Das ist der erste Schritt. Wo es mich letztendlich hinführt wird sich weisen.


    Mir sagte eine Psychologin, dass gerade die Menschen, die so "gutgemeinte" Ratschläge geben, die sind, die am meisten Angst haben, dass ihnen so etwas auch passiert. Das kann ich so eigentlich bestätigen.


    Auf der anderen Seite hat die Wut über andere Leute auch seine gute Seite. Es gibt in gewisserweise auch Kraft.


    Wünsche Euch auch von Herzen viel Kraft, Heilung und vor allem Verständnis.


    Liebe Grüße
    Susanne

    sandra


    Lieben Dank für Deine tröstenden Worte. Habe immer besonders Deine Geschichte verfolgt, da Dein Liebster ja nur drei Monate vor Andreas verstorben ist.
    Dein Hund ist wirklich süß. Tiere geben einen soviel Trost. Da braucht man keine Worte und wird nicht verletzt. Ich habe ja zum Glück meinen Kater, der jedoch schon so anhänglich geworden ist, dass man ihn bald als Hund durchgehen lassen kann ;-).


    Christine
    Auch Dir vielen Dank. Ich denke, dass die meisten Trauernden sowieso wissen was gut für sie ist (wenn man sie nur ließe). Man muss den besten Weg erst finden und das dauert seine Zeit. Medikamente nehme ich keine mehr. Zum Glück kann ich wieder normal schlafen, denn das ist schon die halbe Miete. Habe zwar auch Antidepressiva probiert, ist aber ehrlich gesagt nicht meins. Denn ich hatte das Gefühl ich stehe neben mir und war völlig aufgedreht, wie kurz vor einem Kurzschluss (der ja dann auch kam).
    "Normal" wird man nie wieder werden. Denn durch den schweren Verlust verändert sich der Mensch. Es sind andere Dinge wichtiger geworden und die "Probleme" der Anderen (die man früher ja auch hatte) kommen einen nichtig vor und man kann sie teilweise nicht ganz nachvollziehen.
    Vielleicht schreibe ich eines Tages ein Buch, wie man mit Trauernden umgeht bzw. was sie sich von ihrer Umwelt wünschen würden usw.
    Es ist leider unsere schnelllebige Zeit, in der wir reingedrängt wurden. Man darf nicht alt, krank, gebrechlich, trauernd usw. sein. Man hat zu funktionieren.
    Kleine Kinder werden durch Ritalin gefügig gemacht ... genormt für die Gesellschaft. Es ist traurig.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Pennywise!



    Ich denke auch, dass Du die Trauer verdrängt hast. Beim Begräbnis selbst steht man meistens unter Schock und hat das Ganze noch gar nicht erfasst.


    Bei mir kam die Trauer um meinen Vater nach 14 Jahren so richtig zum Vorschein. Kann es mir auch nicht erklären. Aber sowas hört man des öfteren.


    Nur eines, liebe Pennywise, möchte ich Dir ans Herz legen. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Meide den Alkohol. Er macht alles nur schlimmer und schnell kann man in eine Sucht geraten und vieles kaputt machen. Es ist eine Art Flucht, doch holt einen die Realität am nächsten Tag um so heftiger ein.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und drücke Dich ganz fest,
    Liebe Grüße
    Susanne

    Liebe Linda!


    Danke für Deine einfühlenden Worte.


    Ich habe mir mit diesem Beitrag den Frust von der Seele geschrieben. Wie ich hier gelesen habe ist ja Wut auch die kleine Schwester der Trauer. Sie gibt auch in der Tat Kraft.


    Es ist dennoch entsetzlich welche Seitenhiebe man in der schwersten Zeit bekommt, auch wenn es nicht Absicht war, jedoch sollte man als Erwachsener Denken bevor man spricht.
    Besonders kommt dies oft von Leuten, die in ihrem Leben nicht viele Tiefs durchzustehen hatten und sich ihr Dasein auf Essen, Trinken, Konsum und die neueste Mode beschränkt.


    Liebe Grüße
    Susanne

    Hallo, Ihr Lieben!


    Habe einige Monate still mitgelesen und fand ein wenig Trost, Hoffnung und die Bestätigung, dass ich nicht „abnormal“ bin.


    Warum ich nun doch schreibe. Ich wurde gestern wieder mal so richtig gekränkt, nicht absichtlich, doch es tut echt weh. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht wir Trauernden zum Psychiater gehören sondern unser Umfeld!


    Ich versuche so kurz wie möglich meine Lage zu schildern (obwohl kurz wird es nicht, da so viel passiert ist).


    Im Jänner 2009 wurden mein geliebter Andreas und ich ein Paar. Er war und ist meine große Liebe.
    Im Mai 2010 heirateten wir. Kurz zuvor bestätigte der Frauenarzt meine Schwangerschaft.
    Im Juni, in der 14 SSW hatte ich einen Blasensprung. Keine Chance für unseren Sohn.
    In der 16 SSW brachte ich ihn mit Wehenmittel, allein in einem Kämmerchen im Spital, auf die Welt. Mein Mann musste arbeiten. Ich bekam noch ein Foto und ein Kärtchen mit seinen Fußabdrücken als „Erinnerung“.
    2011: wieder schwanger. Missed abort.


    2012:
    26. Februar: mein Mann bekam zu Hause eine Hirnblutung im Stammhirn.
    Ein Monat lang kämpfte er. Wir dachten, er würde es schaffen.
    Am 25. März (zwei Tage vor meinem Geburtstag) starb mein allerliebster Schatz.


    Für mich brach eine Welt zusammen. Andreas war nie krank, war ein Bär von einem Mann und erst 37 Jahre alt. Wir hatten so viele Pläne für unsere gemeinsame Zukunft.


    Seitdem ist viel passiert. Nach dem ersten Schock konnte ich überhaupt nicht mehr schlafen. Musste Tabletten nehmen. War einige Wochen krankgeschrieben. Dann ging ich wieder arbeiten. Ich schleppte mich durchs Leben. Hatte körperlich keine Kraft mehr. Zwei Wochen später ging ich dann doch zu einer Psychologin und ließ mir Antidepressiva und andere Schlaftabletten verschreiben. Diagnose: Depressiver Erschöpfungszustand. Nochmal zwei Wochen zu Hause.


    Dann wurde meiner Mutter ein künstliches Kniegelenk eingesetzt. Ich ging zur Arbeit, danach zu ihr ins Spital und anschließend 1-2 Stunden ihren Garten gießen. Kam erst so gegen 20 Uhr nach Hause.
    Mein Bruder half mir dabei.


    Die Antidepressiva fingen an zu wirken. Nur, das war nicht mehr ich. Ich stand neben mir. Wollte weinen, da ich traurig war und konnte nicht.
    Dann fing ich mit einem Schlummertrunk am Abend an. Dabei blieb es nicht. Es wurde mehr.


    Dann der Tag der mir fast mein Leben kostete: Die Verlassenschaft.
    Mein Mann hat einen Sohn aus vorheriger Ehe und eine Tochter aus einer früheren Beziehung.
    Beide Damen waren anwesend. Die Ex-Frau brachte durch eine „offene Forderung“ ihren Vater mit ins „Spiel“. Es wurde richtig schmutzig, obwohl nichts (mehr) zu holen ist. Was soll auch ein Mann besitzen, der bei der Scheidung abgezockt wurde und für zwei Kinder aufkommen musste.
    Der Ex-Schwiegervater warf mir vor allen Anwesenden vor, ich sei Schuld, dass die Ehe scheiterte. Die Scheidung war 2008 und 2009 wurden Andreas und ich erst ein Paar. Es folgten noch weitere Lügen über mich. Ich war so schockiert von solcher Bösartigkeit, dass ich mich nicht mal wehren konnte.


    Der Höhepunkt: jeder, der Anwesenden darf bei der Wohnungsbesichtigung, bei der der Notar und ein Schätzmeister (es könnten ja Biedermeiermöbel usw. vorhanden sein) kommen, anwesend sein. Der Ex-Schwiegervater meines Mannes kommt natürlich mit. Für mich ist das SEELISCHE VERGEWALTIGUNG. Ich brachte vieles in die Wohnung mit und wir renovierten die letzten Jahre gemeinsam und schafften uns ein liebevolles zu Hause. Und nun kommt dieser für mich „fremde Mann“ in die Wohnung um zu schnüffeln. Nur um mir eins auszuwischen.


    Einen Tag darauf trank ich verteilt auf den Tag zu viel und nahm abends wie gewohnt die Schlaftabletten. Wollte noch eine auf der Terrasse rauchen gehen … aufgewacht bin ich im Spital. Koma. Ich hätte gekämpft, sagte der Arzt.
    Nach zwei Tagen durfte ich nach Hause. Durch diesen Schreck (ich nenne es meine „selbstauferlegte Schocktherapie“) benötige ich keine Schlaftabletten, Antidepressiva und Alkohol mehr.


    Kaum war ich arbeiten bekam ich heftigste Schmerzen im rechten Unterbauch. Den Blinddarm hatte ich nicht mehr. Da ich am Wochenende für meine Mutter kochte und ein paar Tage mir Schmerzen den Garten goss, ging ich nicht gleich zum Arzt.
    Als es unerträglich wurde fuhr ich ins Spital. Unzählige Untersuchungen. Es konnte ja alles Mögliche sein. Dann die Diagnose: unter meiner 36 Jahre alten Blinddarmnarbe haben sich Bakterien verkapselt, die nun aktiv geworden sind und sich Eiter bildete. Notoperation. Im schlimmsten Fall hätte mir noch ein künstlicher Darmausgang geblüht. Es verlief zum Glück ohne Komplikationen.


    So, nun bin ich wieder in der Arbeit.
    Mein Mann ist nicht mal vier Monate tot.


    Ich habe nie Leute mit meinem Kummer belästigt. Weine und trauere im stillen Kämmerlein. Brauchte nicht ständig wem zum Reden. Doch jetzt reicht es endgültig.


    Gestern musste ich mir wieder anhören, dass das Leben weitergeht, Andreas tot ist, dass das der Lauf des Lebens ist, ich wieder normal zu sein habe und wie schwach ich nicht sei.


    Auf meine Trauer wurde ge….. Ich hatte zusätzlich Belastungen, auch Belastungen von den nicht verarbeiteten Fehlgeburten und der Vergangenheit. Für mich war das Leben immer Kampf. Ich hatte selten Geborgenheit und Rückhalt.
    Andreas war mein zu Hause. Bei ihm war ich angekommen … und das war uns nur drei Jahre vergönnt.


    Ich werde nie eine eigene Familie haben. Den Vorgeschmack des Alleinseins und wie es wird wenn ich noch älter werde, habe ich im Spital erlebt. Nein, ich möchte mich nicht Selbstbemitleiden. Ich möchte nur mein Recht auf Trauer!!!!!


    Man kann doch nicht nach nicht mal vier Monaten verlangen, dass ich so lebe, als hätte es Andreas nie gegeben.
    Gerade die, die ohne ihren Partner nicht mal eine Stunde auskommen, sind die, von denen man solch einen Schwachsinn hören muss.


    Ich habe mich schon einmal zurückgezogen und werde es nun wieder machen. Der Mensch ist einfach nur grausam und dumm.


    Jeder Mensch, der seinen Partner verloren hat, weiß wie es mir geht. Wir werden jeden Tag mit den Verlust konfrontiert. Wir leben in der gemeinsamen Wohnung. Ein zu Hause, das plötzlich fremd geworden ist. Die vertrautesten Gegenstände sind plötzlich fremd. Man hat kein zu Hause mehr.
    Und jeden Tag beim Aufstehen die Frage: Wofür? Für wen?
    Und jeden Tag wenn man „nach Hause“ kommt, erwartet einen eine „leere“, „tote“ Wohnung. Kein Andreas, mit dem man sich austauschen kann, mit dem man lacht, weint und Pläne schmiedet. Kein Andreas, der einen Halt gibt. Keine Hand die man halten kann, keine Umarmung …


    Ich will kein falsches Mitleid, ich will keine „gutgemeinten“ (aber dennoch völlig dummen) Ratschläge. Ich will einfach nur Zeit. Zeit um zu trauern. Zeit um zu verarbeiten. Und mich nicht nach so kurzer Zeit rechtfertigen müssen, dass ich noch (immer) traurig bin und Andreas so sehr vermisse.


    Es tut mir Leid für diesen langen Beitrag, aber es musste einfach raus.


    Ich möchte noch jeden einzelnen hier, der einen schweren Verlust hatte, mein Mitgefühl aussprechen und wünsche allen viel Kraft und Liebe in der schwierigen Zeit. Möge sich euer aller Leben wieder lebenswert gestalten und ihr für euren ertragenen Kummer und Schmerz eines Tages reichlich belohnt werden.


    Liebe Grüße
    Susanne