Beiträge von marion

    Liebe Karin!

    Danke für Dein liebes Willkommen!

    Mein aufrichtiges Beileid zu Deinem Verlust, ich wünsche Dir und Deinem Sohn von ganzem Herzen alles Liebe und viel Kraft!

    Ich bin sehr froh, dass ich mich entschieden habe, mich hier anzumelden. So wie du schreibst, hier sind Menschen, die verstehen, da uns leider alle ein furchtbares Schicksal getroffen hat.

    Ich versuche mir immer wieder vor Augen zu halten, dass der Tod für Stephan eine Erlösung war - es wäre kein Leben mehr gewesen, diese Schmerzen, diese Qual - aber WARUM ER, gerade er?

    Darauf bekommen wir alle keine Antwort ...

    Ich war Tag und Nacht bei Stephan, ich habe ihn gepflegt und trotzdem frage ich mich, habe ich genug getan? Er hat immer wieder zu mir gesagt: schwupps (mein Kosename) ohne Dich hätte ich das alles nicht geschafft - und trotzdem sind diese Selbstvorwürfe da.

    Uns hat es immer nur im "Doppelpack" gegeben. Ich bin nicht mehr ganz, mir fehlt ein riesenriesenriesengroßer Teil meines Körpers, meiner Seele, meines Lebens.

    Ich bin so froh darüber, hier zu sein und danke Euch, dass ihr mich aufgenommen habt und wir uns gegenseitig beistehen!

    Marion

    Liebe Maki!

    Du bist mir sehr wohl eine Hilfe!!!

    Unsere Trauer wird immer bleiben, ich habe gehört/gelesen, dass sie im Laufe der Zeit nur anders wird. Ich weiß nicht, ob es wirklich so sein wird. Ich denke, dass es immer Tage geben wird, an denen ich das Gefühl habe, dass mich der Verlust von Stephan auffrisst und ich es ohne ihn nicht schaffe.

    Es tut mir sehr leid, dass du Deine Tochter verloren hast. Ich hoffe, dass du aufrichtige Menschen an Deiner Seite hast, die Dir beistehen!

    Der Verlust eines geliebten Menschen löst einen mit nichts vergleichbaren Schmerz aus - und nichts und niemand kann diese Lücke jemals schließen.

    Und die Frage nach dem "Warum" - ich stelle sie mir auch immer wieder, auch wenn ich keine Antwort bekomme - das Leben ist einfach ungerecht, was hat man verbrochen?

    In Liebe
    Marion

    Liebe Schnee!

    Ich danke auch Dir sehr für Deine liebe Antwort.

    Lange hat mir der Mut gefehlt, mich hier anzumelden. Aber ich denke, es war der richtige Schritt - ich fühle mich jetzt schon gut aufgehoben und verstanden. Unsere Gefühle, Gedanken, Selbstvorwürfe kann nur jemand verstehen und nachvollziehen, der all das selbst durchmacht bzw. durchmachen musste.

    Ich bin von ganzem Herzen dankbar für die 23 Jahre, die ich mit Stephan verbringen durfte. Ich habe in meinem Leben die Chance bekommen, den Menschen, der am besten zu mir passt, kennenlernen und mit ihm zusammen sein zu dürfen. Das passiert nicht so vielen Menschen...aber warum mussten wir uns trennen, warum musste gerade Stephan sterben, damit hadere ich - aber da ist sie wieder - die Ungerechtigkeit des Lebens.

    Liebe Grüße
    Marion

    Liebe Maki!

    Ich danke Dir für Deine liebe Antwort!

    Nie hätte ich Stephan alleine gelassen. Die letzten zwei gemeinsamen Wochen habe ich mich krankgemeldet, ich konnte und wollte ihn nicht alleine lassen. Sein Tod kam trotz allem so unerwartet, wir waren ja beinahe wöchentlich zur Kontrolle im Spital und wir hörten immer nur, dass seine Schmerzen und seine Übelkeit ganz normal seien nach der Chemo und Bestrahlung. Und wenn er wieder zu Kräften kommt, wird alles wieder in Ordnung kommen.

    Ich habe mir zuerst Vorwürfe gemacht, dass ich Stephan zu spät ins Spital gebracht habe. Aber jetzt denke ich, dass er so zumindest so lange wie möglich zu Hause war und nicht gewusst hat, was wirklich mit ihm los ist. Wie sie festgestellt haben, dass sich der Krebs im ganzen Körper ausgebreitet hat, war Stephan nicht mehr bei Bewusstsein.

    Trotz allem denke ich mir, ob ich nicht mehr für ihn hätte tun können...

    Was ich für mich tue? Ich kann es Dir nicht sagen, ich versuche, einen Tag nach dem anderen so gut wie möglich zu überstehen. Was mir ein wenig hilft - ich habe mir einige Bücher gekauft von James van Praagh, Doris Wolf, Dalai Lama zum Thema Trauer, ist der Tod wirklich das Ende. Meine Mutter steht mir zur Seite (ich muss dazu sagen, dass mein Papa erst vergangenen November unerwartet verstorben ist), Freunde und Kollegen schauen auf mich. Aber an manchen Tagen denke ich, dass ich es nicht schaffe. Der Verlust schmerzt so sehr und vor allem diese Endgültigkeit bringt mich an den Rand des Total-Verzweifelns.

    Ich sperre mich nicht zu Hause ein, ich gehe arbeiten (heute und morgen habe ich Urlaub), ich gehe spazieren und auf einen Kaffee - aber ohne Stephan ist einfach nichts wirklich schön.

    Noch nicht, ich weiß schon, es dauert seine Zeit und irgendwann scheint angeblich auch für uns/mich wieder die Sonne. Ich kann es mir nur so gar nicht vorstellen.

    Liebe Grüße,
    Marion

    Hallo, mein Name ist Marion. Ich bin hier neu, d.h.: ich lese schon länger mit, hatte aber jetzt erst den Mut mich anzumelden.

    Ich habe am 10.07.2013 den wichtigsten und liebsten Menschen in meinem Leben, meinen Lebensgefährten Stephan, an die furchtbare Krankheit Krebs verloren. Stephan durfte nur 46 Jahre alt werden.

    Wir waren unser halbes Leben zusammen - 23 Jahre durfte ich mit Stephan an meiner Seite durchs Leben gehen.

    Eineinhalb Jahre haben wir gemeinsam gegen den Krebs gekämpft. Stephan war so tapfer und stark. Ich war immer bei ihm, bei jedem Termin, bei jeder Behandlung.

    Die Erstdiagnose wurde im Februar 2012 gestellt, Mundbodenkarzinom. Es folgte eine schwere lange Operation. Danach waren sich die Ärzte einig, der Krebs kommt nicht wieder, Stephan braucht keine Nachbehandlung (Chemo/Bestrahlung). Ein halbes Jahr war alles gut.

    Dann im November 2012 stellte sich bei der zweiten Kontrolluntersuchung eine Auffälligkeit am Hals von Stephan heraus - Metastasen! Dann musste er durch das volle "Programm" - 3 Chemozyklen, bis der Tumor kleiner war, dann wieder zehnstündige Operation. Er steckte das alles gut weg. Dann sechswöchige Bestrahlung - das brachte ihn an seine Grenzen. Die Schleimhäute waren so angegriffen, dass Stephan vor lauter Schmerzen nicht mehr schlucken konnte.

    Ende Mai war die Bestrahlung vorbei und wir freuten uns auf unser "neues" Leben, auf unsere Hochzeit jetzt im September, den anschließenden Urlaub in unserem geliebten Griechenland ... und dann ... dann ging es Stephan immer schlechter und er musste am 10.Juli viel zu früh gehen.

    Er hatte im ganzen Körper Metastasen - Lunge, Leber, Knochen, Lymphknoten, Kopf ...

    Ich bin dankbar, dass ich bis zum letzten Atemzug bei ihm sein konnte. Ich weiß nicht, ob er gespürt hat, dass ich bei ihm war, er war nicht wirklich bei Bewusstsein. Aber ich denke schon ... und ich habe ihm gesagt, dass er nicht an mich denken und loslassen soll - er geht in sein neues Leben, ohne Schmerzen und ohne Angst.

    Ich habe ihm versprochen, dass ich mein Leben wieder auf die Reihe bekomme, aber ich weiß nicht, wie und ob ich dieses Versprechen halten kann. Es tut so weh, manchmal denke ich, dass mir mein Herz herausgerissen wird. Und ... es erscheint mir alles so sinnlos. Ich vermisse ihn so sehr ...

    Mein Hochzeitskleid hängt im Schlafzimmer, haben wir gemeinsam ausgesucht - auch wenn man das ja eigentlich nicht so macht und das Kleid eine Überraschung für den Bräutigam sein soll - aber wir haben halt alles gemeinsam gemacht ...

    Danke für's Zuhören(lesen), Marion