Beiträge von Lilospy

    Hallo Engelsmaus!
    Habe noch vergessen zu schreiben: ich bin fest der Überzeugung, dass Dein Bruder in deinem Herzen verewigt ist. Vielleichtr hilft e Dir: Er ist ebenso ein Teil Deiner Eltern wie Du, also lebt er selbstverständlich in und durch Dich weiter.
    LG Lilo

    Hallo Engelsmaus,


    solche Erfahrungen sind schrecklich. Mein herzliches Beileid.


    Ich habe vor einigen Jahren meinen Patensohn bei einem Autounfall verloren. Er war damals auch erst Anfang 20 und hatte noch so viel vor.
    Am letzten Tag auf der Intensivstation musste ich gehen, weil die Schwester mich gebeten hatte (sie musste Geräte überprüfen etc.) und ich habe noch gesagt dass das ja selbstverständlich sei und ich morgen wieder komme. Habe Norbert - so hieß er - noch ein Bussi gegeben und bin dann gegangen. Am nächsten Tag war er tod. Ich hätte ihn noch so gerne weitergestreichelt, aber wahrscheinlich war der Himmel schon so nahe und schön, dass er gehen wollte.


    Wenn Du nicht so oft auf den Friedhof gehen kannst, bin ich mir doch sicher, dass Du ihn nicht weniger vermisst. ich selber gehe kaum auf Friedhöfe, ich denke sehr intensiv an meine Verstorbenen daheim. Für mich ist das irgendwie tröstlicher. Überleg doch mal, ob es wirklich einen Unterschied macht wo Du an ihn denkst.


    Liebe Grüße
    Lilo

    Liebe Trauernde,


    habe so wenig über den Tod unserer geliebten Haustiere gelesen, dass ich mich frage, ob das Thema hier falsch ist.
    Ich musste meinen Kater heuer einschläfern lassen, und frage mich heute noch, ob das richtig war. Aber ich hätte ihn nur für mich leben lassen und denke, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.


    Umso stärker ist jedoch meine Traur, weil er auch meiner Mutter (ebenfalls heuer vestorben) so viel bedeutet hat und er ein Bindeglied in unseren Erzählungen war. Manchmal erwischt mich meine Trauer in doppelten Sinn.


    Ich habe ihn verbrennen lassen, weil ich ihn nicht der Tierköperverwertung überlassen wollte. Jetzt steht er in einer Urne bei mir im Wohnzimmer.


    LG Lilo

    Hallo Bauxi,


    habe Deinen Beitrag über das Funktionieren nach Trauerfällen erst jetzt gelesen. Manchmal kommt es mir so vor, dass ich funktioniere, weil ich leben möchte. Und wie es Trauernden geht, kann nur derjenige selbst beurteilen. Trauer ist so individuell.


    Ich versuche jetzt meiner Seele wieder Raum zu geben und trauere um meine Mutter sehr heftig. Und was mich - außer der Frage wie es mir geht - nervt ist, wenn jemand sagt, ich soll mich zusammenreißen oder mich nicht so hineinsteigern.


    LG Lilo

    Danke für die ersten Beileids-Antworten.
    Also ich bin 54 jahre, hab da wohl etwas falsch ausgefüllt ;-)


    Meine Mutter war ... und hier komme ich ins stocken ... sehr zäh. Das wäre ich auch gerne. Sie hat alles getan, um so lange wie möglich für mich zu leben.
    Wir haben uns immer versichert, dass wir für immer verbunden sein werden nd das fühle ich auch, v.a. in unserem Garten, in dem wir im Sommer am Sonntag Mittag gegessen haben, im Winter nachgeschaut haben, ob die Vögel genug Futter haben.


    Sie war rücksichtsvoll, d.h. hat nie etwas verlangt und gefordert, so wie ich aus Erzählungen über andere Mütter immer wieder höre. Wenn ich sie gefragt habe, ob wir jausnen gehen, hat sie geantwortet, "wenn Du Zeit hast". Das ist mir zwar manchmal auf die Nerven gegangen (ich hätte sie nicht gefragt, wenn ich nicht Zeit und Lust dazu gehabt hätte), aber das war eben ihre Art. Auch als sie dann schon wußte, dass ich sie nur frage, wenn ich etwas wirklich will.


    Sie hat meinen Vater geliebt.


    Am Totenbett hatte ich das Gefühl, das ihr Gesicht Erstaunen ausdrückt, dass sie stirbt. Aber sie hat im Sterben auch einmal "schön" gesagt und gelächelt und ich denke, dass sie da schon den Himmel und meinen Vater und ihre Eltern und ihre Schwester gesehen hat. Sie war ein gläubiger Mensch.


    Und ich war nicht bei ihr, als sie gestorben ist.


    Und ich war nicht bei ihrem Begräbnis, weil ich das Gefühl hatte, mich im Leben vonihr verabschiedet zu haben. Sie hat mich umarmt und "Verabschiedung" gesagt und das will ich in Erinnerung behalten, nicht eine Zeremonie. Ist das schlimm?


    Danke für Euer Mitgefühl, ich werde sicher wieder in diesem Forum weiter schreiben (auch wenn ich jetzt in Tränen aufgelöst bin).
    Lilo

    Hallo ich bin neu in diesem Forum. ich bin froh, dass ich jemanden gefunden habe, mit dem ich mich austauschen kann.


    Ich habe heuer ein etwas schwieriges Jahr hinter mir.


    Zuerst musste ich aufrund einer nicht mehr funktionierenden und respektlosen Beziehung raus, d.h. ich musste umziehen. Zwei Monate später ist meine Mutter gestorben und ein weiteres Monat später mein 14 Jahre alter Kater (ich musste ihn einschläfern lassen, er hatte keinen Sauerstoff mehr im Blut und alle Organe waren schon geschädigt).


    Zuerst habe ich die Trauer um all diese Dinge und Lebensabschnitte gar nicht mitbekommen. Jetzt nach 4 Monaten nach dem Tod meiner Mutter wird alles plötzlich so unfassbar. Kennt das jemand? Wie seid ihr damit umgegangen?


    ich möchte abschließend noch sagen, dass ich sehr gerne lebe.


    Grüße aus Wien,
    Lilo