Beiträge von Libelle

    Liebe Amitola,


    ja das liebe Herz.....auch ich habe bei 2 Herzklappen Probleme, weil sie nicht ordentlich schließen, seit Jahren zeitweise, extremes Herzrasen und Panikattacken. Es gab Zeiten, da konnte ich nicht einmal die Wohnung verlassen, und musste immer wieder ins Spital.
    Als das alles begann, arbeitete ich in einem Büro gemeinsam mit 5 Kollegen und innerhalb nur 1 Jahr verstarben 3 davon, samt meinem damaligen Chef, der gerade einmal 50 wurde....wie gesagt, in 1 Jahr. Es war einfach alles zuviel für mich, nurmehr mit 1 Kollegen zurückzubleiben.....Mir ging es damals sehr schlecht und ich habe meine Arbeit aufgeben müssen, weil ich psychisch so angeschlagen war.


    Dann kam heraus, dass ich eine Schilddrüsenerkrankung habe, die an vielen Symptomen mitverantwortlich ist, mit den Tabletten gings endlich besser u d ich konnte nach einer langen Auszeit wieder arbeiten gehen, bis letztes Jahr im Dezember, wo es geheissen hat, dieser Arbeitsbereich wird ganz aufgelassen und alle entlassen. Also ab Jänner arbeitslos und im Februar begannen plötzlich Papas Beschwerden.


    Im April musste ich mit meinem Mann auf die Notfallambulanz, weil er plòtzlich Herzprobleme bekam, er musste ja seinen Job aufgeben, weil er aufgrund von seiner Herzerkrankung nicht so schwer arbeiten durfte. Einen anderen Job bekommt er aber aufgrund seines Alters auch nicht mehr, d.h. wir sind beide ohne Arbeit. Ausserdem habe ich einen Schädelknochentumor, zwar gutartig, aber muss auch immer wieder kontrolliert werden.und meine chronischen Schmerzen wegen eines Bandscheibenvorfalles sind ja auch noch da.....Ich bin ununterbrochen mit Krankheit und Leid konfrontiert, auch letztes Jahr als ich meine Job im Krankenbereich noch hatte.


    Gleich am nächsten Tag als Papa ins Spital kam, stürzte Mama auf der Strasse und zog sich eine schwere Brustkorbprellung zu. Ich fuhr zuerst mit ihr Papa besuchen und anschließend mit ihr in ein anderes Spital wegen dem Sturz, anschließend gleich wieder zurück zu Papa.....also zusätlich Stress.


    Ich muss auch erwähnen, dass Mama schwere Osteoporose hat und durch einen Sturz vor 5 Jahren 2 Wirbel und die Schulter gebrochen waren, unmittelbar danach brachen neuerlich 3 Wirbel. Also insgesamt 5 Wirbel und 3 Operationen innerhalb von 1/2 Jahr. Dann folgen die Reha`s und in der Zeit versorgte ich Papa und ihren Haushalt natürlich mit. Ich stehe und stand also unter Dauerstress und Angst um meine Lieben ubd auch um mich alles nichtmehr zu schaffen und ertragen zu können. Mama gehts wieder halbwegs gut, sie nimmt am Leben teil und ist auch jetzt schon wieder flott unterwegs. Nur ist halt jederzeit neuerlich die Gefahr, dass weiter Wirbel einbrechen und sie einmal ein Pflegefall sein wird. Es ist einfach die viele Angst, die ich um meine Lieben habe, wieder wen zu verlieren und nicht helfen zu können.


    So, nun mache ich mich auf den Weg zur Psychologin - gerade ist mir eingefallen, dass kommenden Sonntag 1.Advent ist und Weihnachten immer näher rückt.
    Ich sollte meinen Balkon wie sonst immer festlich schmücken, Papa hat ihn immer so geliebt - aber ich weiß nicht, freut mich gar nicht, mich freut garnichts......


    @hopeless
    Hast du keine Angst, dass deine ganz persönlichen Briefe an deine Mama wer liest, es sollten doch Zeilen ganz alleine für deine Mama sein, oder???


    Nachdem Papa ja sein ganzes Leben der Videofilmerei gewidmet hat und und noch 2 Wochen bevor er ins Spital kam, seinen Geburtstag gefilmt hat und im Juli unseren gemeinsamen Urlaub und die Kamera immer sein "Begleiter" war, hat Mama ihm eine alte kaputte Kamera mit ihn den Sarg gegeben. Als Papa die letzten Wochen so schwach war und eigentlich einen Stock gebraucht hätte, hat er seine Kamera gehalten und alles war gut. Es gibt eigentlich auch kaum ein Foto, wo er ohne seine Kamera darauf zu sehen ist. Egal ob er sie darauf haltet oder sie neben ihm steht - am Gedenkkärtchen hat er ebenfalls seine Kamera in den Händen.


    Also wie gesagt, Mama gab ihm seine Kamera mit und ich hatte ein kleines Gedenkbüchlein mit Gedichten gekauft, mit dem Titel, für den besten Papa der Welt.....dort habe ich auch noch einen Brief mit meinen Gedanken und Worten der Dankbarkeit hinheingelegt - ebenso ein Foto von letzte Weihnachten, wo Mama, Papa, mein Mann, mein Sohn mit Freundin und ich drauf sind - also MEINE gesamte Familie - keiner fehlte......und dieses Jahr fehlt ER.
    Es ist ein Teil weggebrochen und niemand kann das reparieren oder wieder komplett machen.


    Alles Liebe
    Die traurige Libelle

    Liebe Sandra,


    es sind ja eben bei mir auch die schönen Erinnerungren an Papa, die mich ihn so vermissen lassen.
    Die Erinnerung, wie er gesprochen hat, an die gemeinsamen Urlaube, an die fast täglichen Besuche, an seine so wunderschönen blauen Augen. Immer für mich da gewesen zu sein......


    Papa war immer schon ein extrem sensibler Mensch, der mit Mama und mir mittgelitten und auch mitgeweint hat, wenn es einem von uns schlecht ging.. Er war wörtlich gesagt ein Weichei. und andererseits so stark, so tapfer..aber gerade das machte ihn aus und liebte ich so an ihm..


    Lg


    Die traurige Libelle

    Hallo an euch Alle !


    Eigentlich wollte ich heute noch in meinen Tread schreiben, habe dann kurz wo anders dazugeschrieben.
    Ich bin jetzt schon so ausgelaugt, müde, vom vielen weinen erschöpft und werde jetzt versuchen zur Ruhe zu kommen und etwas Schlaf zu finden.


    Ich werde morgen ein paar Zeilen verfassen......


    bis daheim wünsch ich allen eine gute Nacht
    Die traurige Libelle

    Liebe Hopeless,


    ich kann dich so gut verstehen, wie es dir heute geht - denn auch ich habe eine extreme Heulphase. Kaum erfange ich mich etwas, geht's schon wieder los, weil mich irgendwas an Papa erinnert.
    Heute wäre sein "großer Tag" gewesen, auf den er solange gewartet hat, heute HÄTTE er seine neue Herzklappe bekommen sollen, HEUTE ist er tot und wir waren beim Notar.


    Schon am Weg dorthin habe ich geweint, dort natürlich ebenfalls.....schlimm, ganz schlimm. Mama hat immer gesagt, ich soll mich beruhigen, es hilft alles nichts, er kommt trotzdem nicht mehr.
    Ich habe ihr und meinem Mann dann mal erklärt, warum ich mich nicht beruhigen kann.
    Meine Mama hatte keine so liebevollen Eltern und schon gar nicht so einen Papa wie ich, mein Opa war Alkoholiker und schlug Oma und seine Kinder. Auch meine Oma, also Mamas Mama war keine so liebevolle Mutter wie Mama und mein Mann hat auch kein wirklich gutes Elternhaus mit Liebe und Geborgenheit erleben dürfen. Meine Schwiegermutter hat bereits 3 Monate später ihren jetzigen Lebensgefährten gehabt und präsentierte ihn uns, wie auf einem Silbertablett. Meinem Mann hat das sehr wehgetan, nach 3 Monaten mit ansehen zu müssen und er hat es bis heute nicht wirklich verkraftet.


    Also bitte, darf ich da nicht um meinem Papa trauern - es sind erst 6 Wochen her und Weihnachten kommt bald.


    Gott sei Dank habe ich mittlerweile alle Wege, Ab- und Ummeldungen erledigen können. Fast alles ging über Mail, FAX und Telefonaten, aber alles habe ICH gemacht um Mama zu entlasten. Somit war auch ICH andauernd mit Papas tot und seiner Sterbeurkunde konfrontiert.


    Morgen habe ich wieder Termin bei der Psychologin und nächste Woche könnte ich wieder ins Trauercafe gehen.
    Hopeless kommst du aus Wien, habt ihr auch so ein Trauercafe???
    Bei uns findet es 1x monatlich statt - ich war bei 2 Verschiedenen, aber ich weiß nicht....all die anderen Trauernden zu sehen, zu hören tun mir derzeit garnicht so gut.
    Hier im Forum ist es momentan besser, aber trotzdem sooooo anstrengend.


    Ich wünsche dir eine gute Nacht - vielleicht hast du ja Glück und bekommst ein Zeichen von deiner Mama oder spürst sie.
    Auch ich warte auf irgendwas, was mir hilft damit klarzukommen


    Lieben Gruß
    Die traurige Libelle

    Hallo Papakind !


    Ich war ebenfalls ein Papakind und habe meinen Papa am 09.10.2015 verloren und finde seither keine Ruhe und trauere ganz, ganz schlimm.
    Trotzdem hast du etwas wunderbares erleben dürfen, nämlich bis zum Schluss bei deinem Papa sein zu dürfen.
    So konntet ihr euch noch rechtzeitig voneinander verabschieden und du hast gesehen, wie entspannt er eingeschlafen ist - was mir leider nicht vergönnt war.


    Ich wünsche dir viel Kraft, die nächste Zeit zu überstehen und vor allem die finanziellen Sorgen in den Griff zu bekommen.
    Gott sei Dank bin ich ein Einzelkind und was das Erben betrifft, gibt es da keine Schwierigkeiten. Im Gegenteil, ich war heute mit Mama beim Notar wegen der Verlassenschaft und habe dort sofort auf meinen Erbteil zu Gunsten von Mama verzichtet. Mir geht es gesundheitlich und auch finanziell nicht gut, aber für mich war von Anfang an klar, dass alles was Papa und Mama gespart hatten, alleine jetzt Mama gehören soll.


    Meine Eltern haben mir all die Jahre soviel Liebe und Geborgenheit gegeben und waren immer für mich da und es tut schrecklich weh, jetzt einen Teil verloren zu haben.
    Seither ist etwas in mir zerbrochen, ich habe das Gefühl, ich lebe nicht mehr und ich zerbreche an meiner Trauer. Die Neurologin hat mir gestern Notfallspulver verschrieben bzw. Mama für mich mitgegeben, weil ich es nicht schaffe zu ihr zu gehen. Letztes mal war ich noch mit Papa gemeinsam bei ihr und ich würde ihn dort und vielen anderen Plätzen wieder so vermissen und nur mehr weinen, weinen, weinen.


    Ich hoffe, der Erbschaftskrieg beruhigt sich und ihr jeder bekommt den Teil der ihm zusteht.


    Alles Gute in der schweren Zeit
    DIe traurige Libelle

    Liebe Mami27,


    es tut mir so leid, dass auch du deinen papa verloren hast. Ich weiß wie es dir derzeit geht, habe meinen papa am 9.10.2015 verloren.


    Kein tag vergeht ohne tränen.....es ist so schwer zu wissen, dass er nie wieder bei mir sein wird und ich ihn drücken kann.


    Lg
    Die traurige Libelle

    @hopeless
    ich habe vor meiner Registrierung ein ein bisschen hier im Forum mitgelesen, und ich habe gesehen, dass auch du soviel mit deiner Mama bzw ihrem Tod mitgemacht hast und noch immer mitmachst.
    Es ist so schwer einen Menschen zu verlieren, er fehlt überall und die Erinnerungen und Trauer sind ununterbrochen da.
    Papa hat mich geprägt, mir soviel beigebracht, mich mit soviel Liebe überhäuft - er hat selbst auch soviel verzichtet, nur damit es mir und Mama zugute kommt und es uns gutgeht.


    Die vielen Videofilme die er von uns gemacht hat, sind zwar schöne Erinnerungen - aber sie tun so schrecklich weh, ich kann momentan nicht seine Stimme hören oder ihn auf den Filmen sehen.


    Wenn ich dann immer höre, dass im Sarg ist nurmehr seine Hülle, er ist nicht mehr da, dann weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.
    Gerade diese körperliche Hülle liebte ich so sehr, seine Hände zu streicheln, seine Stimme, sein Aussehen, seine himmelblauen Augen, die alle so bewunderten - eben diese Hülle. Das er jetzt irgendwo ist, herumschwebt, als Licht, oder was auch immer hilft mir im Moment garnichts.


    Ich möchte sogerne Papa bei mir haben, ihm nochmals sagen, dass es nicht anderes ging, als ihn ins Spital zu geben und ich mich so schuldig fühle. Ich habe das heurige Jahr mehr bei und mit meinen Eltern verbracht als zu Hause, auch wenn es nur Gedanklich war. Ich war den ganzen Tag ununterbrochen im Spital und wartete in der Nacht auf einen Anruf, dass wir kommen sollen - und dies wurde mir verwehrt und ich kann diesen Moment nicht mehr zurückholen, nicht ändern, egal wie sehr ich mich danach sehne.


    Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft, die schwere Zeit ohne deine Mama zu überstehen bzw damit klarzukommen


    LG
    Die traurige Libelle

    Liebe Christine, danke für deine Worte.
    Nein es fand keine Obduktion statt, da ja eigentlich klar war, dass das Herz versagt hatte, aufgrund der Schwäche. Ich hatte nach Papas tot soviele offene Fragen und bat in einer Mail um Beantwortung dieser. Der Stationsführende Oberarzt und auch der Arzt, welcher in der Früh noch bei Papa war und das Lungenröntgen und tags darauf neuerlich ein Blutbild anforderte waren gleich bereit mit meine Fragen zu beantworten.


    Ich konnte 1 Woche später mit Mama nochmals ins Spital auf die Station gehen, es war schrecklich gegenüber Papas Sterbezimmer zu stehen und auf die Ärzte zu warten. Diese nahmen sich sehr viel Zeit und auch ein ruhiger Raum wurde ausgesucht, damit wir das meiste besprechen konnten. Angeblich hatte Papa dann zusätzlich eine Lungenentzündung, sicherlich durch das viele Wasser in den Lungen oder der Punktion. Mir war auch wichtig zu erfahren, wie es sein kann, dass er 11 Tage zuvor total klar bei verstand, er hatte wegen dem bevorstehenden Op Termin (eben morgen) zu seinem Geburtstags im September einen tragbaren DVD Player bekommen, damit er Fernsehn oder Filme ansehen kann. 1 Woche vorher saß er noch am PC und bearbeitete seinen Urlaubsfilm vom Juli mit uns in Kärnten. Ich hatte eben den Verdacht, dass man ihm doch die 2 l Flüssigkeit gab, was ich von Anfang an kritisiert hatte, wegen dem schwachen Herz und der wochenlangen unerklärlichen Ess- und Trinkstörung. Er lag die ersten Tage auf der Chirurgie, da kein Bett frei war - also vollkommen falsch, bei einer Herzerkrankung. Als er dann am 2.Tag so verwirrt war, dürfte es der Arzt doch kapiert haben, dass diese Flüssigkeitsmenge nicht so gut war und man wollte ihn in das Spital überstellen, wo er seine Herzklappenop bekommen sollte.


    Für Mama und mich war klar, dass es unmöglich mehr zur Op kommen wird und er in den nächsten Tagen bis Wochen versterben wird und ich bat, dass er wenigstens in diesem Spital bleiben kann - wir wohnen nur 5 Minuten zu Fuss entfernt. 2 Tage später erfolgte dann die Verlegung auf die Interne und plötzlich hatte er dann das viele Wasser in den Lungen. Naja, also bei dem Arztgespräch nach Papas tot wollte ich wissen, ob man ihm doch die 2l gegeben hat und der Arzt, meinte es wäre ja seinerzeit auf der anderen Abteilung gewesen, aber er schaut gerne nach, was ich total nett empfand - vorallem ehrlich !!! Er zeigte mir die Akte und darin war deutlich zu lesen 2 Liter Infusion bekommen. Er meinte auch, dass diese Menge zuviel für sein Herz war und es damit total überfordert war und daher auch die Verwirrtheit eingesetzt hat - EHRLICHKEIT ist mir mehr wert, als alles schön zu reden. Daher verschlechterte sich Papas Zustand so rapide - zu retten wäre er trotzdem nicht gewesen, auch das ist für mich klar.


    Wie schon geschrieben, ich habe medizinisch durch meinen Beruf schon ein bisschen Kenntnis und weiß auch wie schnell eine Leichenstarre einsetzt bzw. wie sie verläuft. Trotzdem wäre es für uns leichter gewesen, wenn man Papa rechtzeitig gefunden hätte und ihm die Augen und den Mund geschlossen hätte, aber es schaute keiner nach ihm. Es war ja nicht nur der Gesichtsausdruck, sondern man versuchte ihn danach im Bett gleichzurichten und er war wie eine Schaufensterpuppe - das muss ein Angehöriger, der nicht damit rechnet wenn er ins Krankenzimmer kommt einmal verarbeiten. Angeblich setzte die Starre so schnell ein, weil er schon die ganze Zeit zu wenig Sauerstoff im Blut hatte......ich wundere mich, denn in der früh war der Sauerstoffgehalt noch bei 98 % und wenn man das wußte, hätte man auch wissen sollen, dass er demnächst verstirbt.


    Ich hatte ja schon seit der Einweisung Fotos gemacht und sah tagtäglich auch daheim an den Fotos das langsame Sterben von Papa, 2 Tage davor ist ein Bild schon fast identisch, weil er ja immer kollabierte und da auch die Augen verdrehte. Aber es ist auf den Fotos und in meinem Kopf eben der Unterschied, zwischen Leben und Tod eindeutig sichtbar - und spürbar, eben in meinen Fingern, erben beim Versuch die Lider zu schließen.


    Wir hatten täglich überlegt Papa heim zu holen, damit er daheim in Frieden und nicht so angstvoll sterben kann. Aber dadurch, dass er ja plötzlich so verwirrt war, ging das garnicht auch nicht von der Pflege her. Wir haben nur eine sehr kleine Wohnung und es wäre kein Platz für eine Pflegerin bzw Krankenschwester gewesen, daher MUSSTE er im Spital bleiben. Auch wenn Mama und ich uns Tag und Nacht abgewechselt hätte, wäre es nicht gegangen und die Ärzte sagten und das auch immer wieder. Aber Papa wäre ganz sicher friedlicher eingeschlafen. Wir hatten ihm ja ein paar Tage vor der Einweisung noch versprochen, dass er bis zum Schluss daheim bleiben kann, notfalls auch sterben. Ich komme mir wie ein Verräter vor, der ihn den Hinterhalt gelockt hat und er war dort so hilflos und den Ärzten ausgeliefert. Nur wenn wir bei ihm waren, fand er seinen Frieden. Wenn er so unruhig war und herumzappelte, dann streichelten wir seine Wange und beruhigten ihn wie ein Baby und er kippte wieder in ein kurzes Koma - er war nicht da und auch nicht dort...wo auch immer.


    Nein, dass Papa nicht mehr lange zu leben hatte, dass war uns vollkommen klar und das ganze Jahr hatten wir mit diesem Gedanken zu leben und klarzukommen. Ich mache auch den Ärzten keinen Vorwurf, nur dass man uns diesen Anblick nicht erspart hat und man nicht auf mich gehört hat, mit den Infusionen - so hatten wir nicht NUR mit dem Tod fertigzuwerden, sondern auch mit der Verwirrtheit.


    3 Tage bevor er starb besuchte ihn meine Mann, mein Papa liebte meinen Mann wie einen Sohn und wir verbrachten ja dieses Jahr besonders viel Zeit mit meinen Eltern - wir wohnen ja sowieso unmittelbar nebeneinander.
    Als mein Papa meinen Mann sah, meinte er "der Franzi ist da und holt mich jetzt nach Hause".....uns kamen alle die Tränen.....und ich musste Papa erklären, dass er mich mit nach Hause kann - es war so schlimm, dass ich das zu ihm sagen musste..


    Mama war heute bei der Neurologin, weil sie eine Nervenerkrankung in den Beinen hat und sie erzählte ihr, wie schlecht es mir geht und dass ich überhaupt nicht mit Papas Tod klarkomme. Ich war all die Jahre auch bei ihr in Behandlung, da ich jahrelang unter Panikattacken gelitten habe, die jetzt auch wieder zurückkommen. Ich konnte nicht mit Mama mitgehen, da ich mit meinem Mann wegen seiner Herzerkrankung mit zum Arzt ging und ausserdem es nicht geschafft hätte, zur Neurologin zu gehen....die Erinnerungen das letzte mal gemeinsam mit Papa dort gewesen zu sein, würden mich noch mehr schwächen. Die Ärztin hat jetzt mal Lexotanil für mich verordnet, als Notlösung....vorerst......und ich soll bei Zeiten zu ihr kommen, wenn ich mich stark genug fühle.


    Mama kommt besser damit klar, fährt 1x wöchentlich zu Papas Cousine, ist bei Freunden eingeladen, war gestern am Friedhof und hat jede Menge Pläne und will auch im Frühjahr mit der Tante zur Kur fahren. Ausserdem ist sie ja täglich bei mir, um mittag zu essen oder zur Jause, ansonsten gehe ich zu meiner Mama um in der Wohnung wieder etwas zu erledigen....


    LG an euch alle
    Die traurige Libelle.

    Guten morgen an alle Foris :13:


    Nach einer neuerlich „fast“ schlaflosen Nacht mit vielen Erinnerungen an Papa, versuche ich den heutigen irgendwie zu überstehen. Schon wieder machen sich meine Tränen selbstständig und rollen meine Wangen hinab. :33:


    Nachdem ich beruflich viel mit alten Kranken Menschen zu tun hatte, ist mir der langsame Verfall bis zum Lebensende sehr wohl bekannt und ich habe auch damit keine Probleme gehabt.
    Mein Wunsch ist es bis heute, Sterbebegleitung zu machen, aber dazu fehlen mir die nötigen Kurse und ich kann mir diese nicht finanziell leisten. Mein Mann ist ebenfalls Herzkrank und arbeitslos, mein Arbeitsbereich wurde heuer aufgelassen, ausserdem habe ebenfalls mehrere Erkrankungen


    Nur ist es ganz was anderes, wenn ein naher Familienangehöriger verstirbt – es ist ganz, ganz anders.


    Ich begleitete bereits meine Oma auf ihrem letzten Weg, sah all die Sterbeanzeichen wie Flecken am Körper, das Todesrasseln und die Sauerstoffabnahme im Blut.
    Leider bekam ich damals im Spital solche Magenschmerzen und konnte beim letzten Atemzug nichtmehr bei ihr sein, aber dafür Mama (es war ihre Mama). Oma ist still und friedlich hinübergegangen, wie man es sich das eigentlich wünscht. Da mussten keine Augen oder Mund geschlossen werden, sie lag total friedlich in ihrem Krankenbett.
    Ganz anders bei Papa…. :13:


    Papa ging in der Hoffnung auf ein paar Infusionen, total klar im Kopf aufrecht gehend, in mich eingehängt ins Spital.
    Anfangs hat es geheissen, er wird ca 4-5Tage bleiben müssen – daraus wurden dann 11 Tage die er qualvoll überstehen musste.


    Da er aus unerklärlichen Gründen, trotz mehrerer Untersuchungen seit Juli nicht mehr gut Essen und Trinken konnte, er tat sichmit dem Schlucken so schwer und bekam danach ein komisches Gefühl im rechten
    Oberbauch. Es wurden die Tumormaker angeschaut, kein Hinweis auf irgendeine Krebserkrankung, nur halt das schwache Herz und etwas Wasser in denLungenspitzen – bis zur Einweisung Ende September.


    Bei der Einweisung meinte die Ärztin, man wird ihm jetzt 2,5 l an Infusion geben und ich schlug gleich die Hände zusammen und sagte, dass er ein schwaches Herz hat und nicht soviel Flüssigkeit auf einmal bekommen darf.
    Die meinte dann, dass ich recht habe und sie dies gleich mit dem OA besprechen wird. Naja und am nächsten Tag als wir zu ihm kamen, war er total verwirrt und sah diese schöne Libelle auf der Decke und noch andere krabbelnde Tiere und ein Kätzchen. Er erkannte uns aber und sagte zu Mama und mir, „warum habt ihr mir das angetan“????


    Es war ein Stich in mein Herz, ich wollte ihm nie, nie schaden und wir dachten die Infusionen helfen ihm und er schafft es bis zur OP, die morgen sein sollte.
    Und ein rettendes Morgen gibt es nun nicht mehr, denn MORGEN müssen wir zum Notar. Papa meinte auch, ich soll alles im Spital fotografieren, obwohl er nur mehr ganz schwach sprechen konnte und dann immer wieder wegsackte. Ich hatte das ganze heurige Jahr fast täglich Fotos gemacht und uns war klar, dass er körperlich immer mehr abbaute. Ich fotografierte ihn also Tag für Tag 11 Tage lang und auch als ich ihn tot gefunden hatte.
    Das und die anderen Fotos kann ich mir ohne Probleme ansehen, aber den Anblick den ich damals in meinen Kopf bekam und das Gefühl in den Fingern, als ich ihm die Augen schließen wollte und es nicht ging, weil er so steif war vergesse ich bis heute nicht. Wir gingen ja ins Krankenzimmer in der Meinung, er wartet wieder auf uns, oder schläft und prallten dann entsetzt zurück
    Der Hausarzt meinte, Mama und ich hätte nie so einen Anblick zu Gesicht bekommen dürfen – es ist unbegreiflich, warum nicht die Schwester hie und da nach ihm gesehen hat.


    Am Tag bevor er starb hörte man schon das Todesrasseln im Hals, aber die marmorierten Hautflecken, waren nicht erkennbar, auch war der Sauerstoffgehalt im Blut ok. Wie gesagt, ich kenne mich ein bisserl aus, was den medizinischen Bereich betrifft und habe immer alles kontrolliert und auch mit den Ärzten besprochen.


    Papa war sehr schwach, konnte kaum die Arme heben und hie und da kam ihm ein Wort über die Lippen, dann sackte er wieder weg. Am Tag des Todes aber, empfing er uns sehr unruhig, aber total klar im Kopf mit
    ausgebreiteten Armen, als er uns sah. Ich setzte ihm seine Kopfhörer auf, weil er so garne seine Lieblingsmusik von den Amigos hörte und er beruhigte sich und meinte, wie sollen die Musik nicht abdrehen.
    Als Visite war und der Arzt meinte, er ist heute so gut drauf, es wird ein Lungenröntgen gemacht, wollten wir die Zeit nützen schnell einkaufen zu gehen (was wir all die Tage nie
    gemacht haben). Wir zogen uns also an und sagten Papa wir kommen bald wieder.
    Beim hinausgehen, wurde er plötzlich wieder so unruhig, zappelte mit Händen und Beinen und ich rannte zu ihm zurück. Ich sagte nochmal, wir kommen bald wieder,
    er hat jetzt eh Untersuchungen und er meinte „ich weiß es eh“.
    Die Ärzte baten uns vom 2.Tag an soviel als möglich bei Papa zu sein, weil er so unruhig war und sie sahen, wie beruhigt er war, wenn wir bei ihm waren - sogar wärend der Visite durften wir bleiben.
    Sie meinten auch, wir wären eine Einheit und bewunderten uns, wie wir mit alldem umgehen konnten und auch von Anfang an sagten, wir wollen nichts, was Papa unnötig quält oder sein Leben verlängert.
    Die Schwestern überließen uns auch viel, was eigentlich ihre Arbeit gewesen wäre - anfangs Medikamente verabreichen, weil er diese nicht schlucken konnte (ich hab aber dann darauf bestanden, diese wegzulassen, als ihn zu quälen, wo sie eh nichts bringen), Körperpflege, Rasieren, eincremen, waschen....Papa bkam ja immer totale Panik wenn sich eine Schwester oder der Arzt näherte, ausser ich sagte ihm, es ist alles ok.


    Jeden Tag hofften und beteten wir, dass er friedlich einschlafen kann, egal ob mit oder ohne uns. Es kam alles ganz anders und es war kein friedlicher Ausdruck in seinen toten Augen. Die Ärztin war auch sehr zerknirscht, weil sie den Anblick nicht mehr ändern konnte und man es nicht früher gemerkt hatte.


    @Amitola…Papa war als seine Lunge punktiert wurde so schwach und konnte nicht alleine länger sitzen, weil er in sich zusammensackte, aber im Liegen wollte man die Punktion nicht machen. So gab es nur die Möglichkeit,
    dass er sich an mich angelehnt hat und er ja dazwischen immer wieder kurz kollabierte. Der Arzt meinte, normaler würde er nichts mehr machen, aber er hat in seiner gesamten Laufbahn noch nie wen so leiden gesehen, daher würde er sagen, er punktiert um ihn das Atmen zu erleichtern. Papa selbst sagte aber immer, er hat keine Schmerzen. Zuletzt bekam er auch noch einen Leberstau und eine Lungenentzündung.


    Ich mache mir solche Vorwürfe, Papa hätte nie so sterben wollen – im Spital, alleine


    Er sagte immer, Mama und ich sind seine Bodyguards – bei uns fühlte er sich sein ganzes Leben sicher und geborgen, ging nur mit uns zu Untersuchungen oder sonstigen Terminen. Er war äusserst sensibel, war mit 14 Jahren Vollwaise und hatte ganz schlimmer Kindheitserinnerungen. Erst bei Mama und mir konnte er der sein, der er war – der kleine Mann mit dem großen Herz. Der Arzt, der ihn morgen operieren sollte, meinte Papa braucht aufgrund der seinerzeitigen im Juni gemachten Ausmessung der Herzklappe eine besonders große Klappe und diese müsse erst bestellt werden. Daher auch dann der Spruch, der kleine Mann mit der großen Klappe…..


    So, dass wars jetzt mal wieder


    Sorry, aber es gab und gibt soviel zu schreiben


    Die traurige Libelle

    Lieba Amitola und Jutta


    Danke für eure Worte


    Ich habe zuerst sooooo viel geschrieben, versucht zu antworten und alles erzählt, wie es im Spital war und wie Papa war....
    bin dann auf Text absenden gegangen und plötzlich war alles weg.


    Alle Arbeit umsonst und ich habe dabei soviele Tränen vergossen. :-(
    Ich schaffe es heute nicht mehr, noch einmal alles zu schreiben, es strengt so furchtbar an, auch die Sitzungen bei der Psychologin.


    Wünsche euch eine gute Nacht


    Ich werde wohl wieder die ganze Nacht an Papa denken


    die traurige Libelle

    Zuerst einmal möchte ich mich kurz hier vorstellen und hallo sagen.
    Mein Papa ist am 9.10.2015 im Alter von 85 Jahren verstorben. Er war bis im Februar dieses Jahres nie ernsthaft krank oder länger im Spital und für sein Alter sehr agil.


    Alles begann Anfang Februar, als meine Eltern zur Kur waren. Am vorletzten Tag rief mich Mama an und sagte, dass Papa plötlzlich Herzprobleme hatte und der Kurarzt in ins Spital einwiesen ließ. Nach 1 Nacht auf der Überwachungsstation und verfrühtem Abbruch der Kur, konnten wir ihn nach Wien mitnehmen und er kann idaheim ins Spital. Nach 1 Woche und sämtlichen Untersuchungen stand fest, dass seine Herzklappe stark verkalkt war und nicht ordentlich öffnete und dadurch sein Herz sehr schwar war. Körperlich merkte man ihm aber überhaupt nichts an. Er sauste durch das Krankenhaus, war guter Dinge und er hatte keinerlei Atemnot, was die Ärzte verwunderte.


    Papa wurde geraten als Notlösung die Herzklappe aufdehnen "sprengen" zu lassen, damit sich das Herz erholen kann. Im Juni, wurde dann diese Operation vorgenommen und Papa ging es kurz danach nicht besser oder schlechter, als vor der Op. und er fühlte sich weiterhin gut. Er liebte es weiterhin Gartenarbeit zu machen und seinem lebenslangen Hobby der Videofilmerei nachgehen zu können. Er filmte für sein Leben gern und es gibt Unmengen an Erinnerungen in seinen Filmen dokumentiert...meine Kindheit, meine Hochzeit, die Geburt meines Sohnen, jeder Urlaub, jeder Geburtstag....alles liebevoll am Pc nachbearbeitet und mit Musik und Titeln beschriftet. Alle kannten ihn nur, als der kleine Mann mit seiner Videokamera....


    Bald nach der Herzop Ende Juli bekam er ernsthafte Probleme.....Er bekam Atemnot, Wasser in der Lunge, konnte plötzlich nichtmehr gut schlucken und aß ubd trank immer weniger und nahm an Gewicht ab. Eine Magenspiegelung ergab eine Autoimmungastritis, aber keiner wusste, warum er sobald er etwas aß, ein komisches Gefühl im rechten Oberbauch bekam. Die Blutwerte und ein Bauchultraschall zeigten keine besonderen Auffälligkeiten, nur dass das Herz weiterhin schwach war. Naja wie auch immer, es folgten noch 2 weitere Spitalsaufenthalte und für den 24.11. 2015 war seine Herzklappenop angesetzt. Leider kam es nichtmehr dazu, die Wartezeit auf den Op Termin war viel zu lange.


    Am 6.9. feierte er, nein von feiern kann man eigentlich nicht sprechen seine 85er. Er hatte Angst wieder ins Spital zu müssen und sagte, wenn er wieder ins Spital muss, stirbt er. Er hatte solche Angst und wir versprachen ihm daheim bleiben und notfalls auch sterben zu dürfen. Nachdem er aber kaum gegessen und getrunken hat und immer mehr an Gewicht verlor und Mama schon so überfordert war, meinte der Arzt Papa soll für ein paar Tage um Infusionen zu bekommen ins Spital. Die Luftnot wurde auch immer schlimmer.


    So kam er Ende September ins Spital und dort ging es rapide bergab. Für Mama und mich war klar, dass wir bis zum letzten Atemzg bei ihm sein wollen. Haben dies auch bei den Àrzten und Schwestern gesagt. Da Papa so unruhig und plötzlich durch die viel zuviele Menge an Infusion verwirrt war, blieben wir jeden Tag von in der Früh bis am Abend ununterbrochen bei ihm, nur so war er halbwegs ruhig obwohl er mit Morphium vollgestopft wurde.


    In der Nacht konnten wir nicht schlafen und warteten immer auf einen Anruf vom Spital, dass wir kommen sollen....am Tag waren wir ja bei ihm. Am Tag wo er starb ging es ihm besser und wir ließen uns VOM TOD täuschen. Ich sagte papa, dass ich nur schnell mit Mama einkaufen fahre und dann gleich wieder kommen werden. Nach 2 Std. kamen wir wieder und Mama ging voraus ins Krankenzimmer, ich fragte noch die Schwester, ob es Veränderungen gab. sie meinte, nein alles unverändert. Somit ging ich ebenfalls ins Zimmer um wieder bei Papa zu sein. Als ich das Zimmer betrat prallte ich entsetzt zurück, denn Papa lag tot und bereits STEIF in seinem Bett, mit offenen Augen und Mund. Ein Anbilck den ich nie vergessen werde und deswegen auch zur Psychologin gehe. Niemand hat nachgesehen, man hat Papa ohne uns sterben lassen und sein Gesichtsausdruck sagt, dass er nicht in Frieden gehen konnte. Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich nicht bei ihm war. Er hatte ja solche Angst vorm Spital, Schwestern und Àrzten.
    2 Tage vorher war ich noch bei ihm, als man ihm 2,5l Wasser aus den Lungen zapfte und er angelehnt an mich kraftlos und tapfer alles über sich ergehen ließ. Es war schrecklich für mich, das er so leiden musste und wir ihn nicht daheim sterben lassen konnten. Mama und ich überlegten immer, ob wir ihn nicht heim nehmen könnten, aber es ging einfach nicht und auch die Ärzte sahen keine Möglichkeit.


    Seither komme ich nicht zur Ruhe, weine täglich. Wenn ich gewusst hätte, dass ich Papa nichtmehr lebend sehen würde, hätte ich mich ganz anders von ihm verabschiedet, ihn nocheinmal ganz fest an mich gedrückt.....es tut so weh, er fehlt mir so sehr. Papa war für mich immer der kleine Mann mit dem großen Herz. Er war ja nur 1,57 und 47 kg schwer, mit den schönsten himmelblauen Augen. Kommende Woche wäre der Op-Termin, an diesem Tag gehen Mama und ich zum Notar, weil MEIN PAPA tot ist.


    Danke fürs zuhören
    Die traurige Libelle