Liebe Amitola,
ja das liebe Herz.....auch ich habe bei 2 Herzklappen Probleme, weil sie nicht ordentlich schließen, seit Jahren zeitweise, extremes Herzrasen und Panikattacken. Es gab Zeiten, da konnte ich nicht einmal die Wohnung verlassen, und musste immer wieder ins Spital.
Als das alles begann, arbeitete ich in einem Büro gemeinsam mit 5 Kollegen und innerhalb nur 1 Jahr verstarben 3 davon, samt meinem damaligen Chef, der gerade einmal 50 wurde....wie gesagt, in 1 Jahr. Es war einfach alles zuviel für mich, nurmehr mit 1 Kollegen zurückzubleiben.....Mir ging es damals sehr schlecht und ich habe meine Arbeit aufgeben müssen, weil ich psychisch so angeschlagen war.
Dann kam heraus, dass ich eine Schilddrüsenerkrankung habe, die an vielen Symptomen mitverantwortlich ist, mit den Tabletten gings endlich besser u d ich konnte nach einer langen Auszeit wieder arbeiten gehen, bis letztes Jahr im Dezember, wo es geheissen hat, dieser Arbeitsbereich wird ganz aufgelassen und alle entlassen. Also ab Jänner arbeitslos und im Februar begannen plötzlich Papas Beschwerden.
Im April musste ich mit meinem Mann auf die Notfallambulanz, weil er plòtzlich Herzprobleme bekam, er musste ja seinen Job aufgeben, weil er aufgrund von seiner Herzerkrankung nicht so schwer arbeiten durfte. Einen anderen Job bekommt er aber aufgrund seines Alters auch nicht mehr, d.h. wir sind beide ohne Arbeit. Ausserdem habe ich einen Schädelknochentumor, zwar gutartig, aber muss auch immer wieder kontrolliert werden.und meine chronischen Schmerzen wegen eines Bandscheibenvorfalles sind ja auch noch da.....Ich bin ununterbrochen mit Krankheit und Leid konfrontiert, auch letztes Jahr als ich meine Job im Krankenbereich noch hatte.
Gleich am nächsten Tag als Papa ins Spital kam, stürzte Mama auf der Strasse und zog sich eine schwere Brustkorbprellung zu. Ich fuhr zuerst mit ihr Papa besuchen und anschließend mit ihr in ein anderes Spital wegen dem Sturz, anschließend gleich wieder zurück zu Papa.....also zusätlich Stress.
Ich muss auch erwähnen, dass Mama schwere Osteoporose hat und durch einen Sturz vor 5 Jahren 2 Wirbel und die Schulter gebrochen waren, unmittelbar danach brachen neuerlich 3 Wirbel. Also insgesamt 5 Wirbel und 3 Operationen innerhalb von 1/2 Jahr. Dann folgen die Reha`s und in der Zeit versorgte ich Papa und ihren Haushalt natürlich mit. Ich stehe und stand also unter Dauerstress und Angst um meine Lieben ubd auch um mich alles nichtmehr zu schaffen und ertragen zu können. Mama gehts wieder halbwegs gut, sie nimmt am Leben teil und ist auch jetzt schon wieder flott unterwegs. Nur ist halt jederzeit neuerlich die Gefahr, dass weiter Wirbel einbrechen und sie einmal ein Pflegefall sein wird. Es ist einfach die viele Angst, die ich um meine Lieben habe, wieder wen zu verlieren und nicht helfen zu können.
So, nun mache ich mich auf den Weg zur Psychologin - gerade ist mir eingefallen, dass kommenden Sonntag 1.Advent ist und Weihnachten immer näher rückt.
Ich sollte meinen Balkon wie sonst immer festlich schmücken, Papa hat ihn immer so geliebt - aber ich weiß nicht, freut mich gar nicht, mich freut garnichts......
@hopeless
Hast du keine Angst, dass deine ganz persönlichen Briefe an deine Mama wer liest, es sollten doch Zeilen ganz alleine für deine Mama sein, oder???
Nachdem Papa ja sein ganzes Leben der Videofilmerei gewidmet hat und und noch 2 Wochen bevor er ins Spital kam, seinen Geburtstag gefilmt hat und im Juli unseren gemeinsamen Urlaub und die Kamera immer sein "Begleiter" war, hat Mama ihm eine alte kaputte Kamera mit ihn den Sarg gegeben. Als Papa die letzten Wochen so schwach war und eigentlich einen Stock gebraucht hätte, hat er seine Kamera gehalten und alles war gut. Es gibt eigentlich auch kaum ein Foto, wo er ohne seine Kamera darauf zu sehen ist. Egal ob er sie darauf haltet oder sie neben ihm steht - am Gedenkkärtchen hat er ebenfalls seine Kamera in den Händen.
Also wie gesagt, Mama gab ihm seine Kamera mit und ich hatte ein kleines Gedenkbüchlein mit Gedichten gekauft, mit dem Titel, für den besten Papa der Welt.....dort habe ich auch noch einen Brief mit meinen Gedanken und Worten der Dankbarkeit hinheingelegt - ebenso ein Foto von letzte Weihnachten, wo Mama, Papa, mein Mann, mein Sohn mit Freundin und ich drauf sind - also MEINE gesamte Familie - keiner fehlte......und dieses Jahr fehlt ER.
Es ist ein Teil weggebrochen und niemand kann das reparieren oder wieder komplett machen.
Alles Liebe
Die traurige Libelle