Beiträge von Libelle

    Liebe Hanna


    Ich habe geschrieben


    ABER nachdem sich ja der Gesundheitszustand dann so massiv verschlechtert hat und er Morphium und Sauerstoff bekommen hat und soviel Wasser in den Lungen hatte, ging es dann natürlich nicht mehr.


    Die Ärzte sagten Papa hat keine Schmerzen und auch Papa hat sagte dies auch noch am Todestag, er bekam aber Morphium um seinen Allgemeinzustand besser ertragen zu können. Trotzdem kommen immer wieder verschiedenste Schuldgefühle hoch und das Gefühl in meinen Fingerspitzen als ich ihm die Augen schließen wollte und die Lider und er elbsz so steif war bekomme ich auch nicht aus meinen Kopf.


    Danke für dein Kraftpaket, ich denke an dich


    Die traurige Libelle

    Liebe Christine !


    Papas Ärzte nahmen sich auf meine Bitte hin einige Tage nach seinem Tod Zeit Mama und mir alle ungeklärten Fragen zu beantworten und uns Einblick in die Krankenakte zu geben.
    Ich konnte also mit eigenen Augen nachlesen, dass man Papa anstatt anfangs nur wenig Flüssigkeit gleich 2 l gegeben hat und der Arzt mir das auch bestätigt hat.
    Aber ich muss dazusagen, dass wir von Anfang an gesagt haben, dass es keine Schuldzuweisungen geben wird, Papa wäre so oder so verstorben.
    Für Mama und mich ist es trotzdem etwas leichter, jetzt wo wir eine Erklärung dafür haben, warum er den nächsten Tag so verwirrt war und meine Vermutung richtig war.
    Aber ändern kann niemand mehr etwas daran.... :13:


    LG
    die traurige Libelle

    Danke für deine Worte, der Spruch gefällt mir sehr gut. :2:
    Fotos kann ich ganz gut ansehen, egal ob sie Papa noch gesund zeigen, bei unseren gemeinsamen Urlauben oder Familienfesten, wie letztes Weihnachten. Auch die Fotos, die Papa täglich im Spital zeigen, oder sein Todesfoto gehen ohne Weiteres. Aber seine Videos, wo ich seine Stimme höre oder ihn "beweglich" sehe gehen garnicht - auch nicht die Musik die er so gerne gehört hat.
    Heute war wieder ein Lied im Fernsehn, bei einer Doku, da hat es mich gleich wieder geschüttelt vor lauter Tränen.... :13:


    Mama geht's derzeit wieder ganz gut, sie ist ja täglich unterwegs, meistens bei uns essen oder wir bei ihr oder wie heute bei einer Nikolofeier in einem Pflegeheim zu besuch. Sie war zuerst bei mir und meinte, es hat dort so schöne Tanzmusik gespielt (Meine Eltern waren begeistete Boggietänzer) und wenn sie einen Tanzpartner gehabt hätte, hätte sie eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt. Ich glaube, sie hat es noch immer nicht ganz mitbekommen, dass Papa verstorben ist. Ich habe am Mittwoch in der Trauergruppe eine Frau kennengelernt, deren Mann vor 8 Monaten verstorben ist und bis vor kurzem ging es ihr wie sie sagt sehr gut.


    Aber jetzt ist sie so traurig, weint fast ununterbrochen und ihr ist jetzt erst bewußt, dass ihr Mann wie sie sagt TOT ist. Ihr geht es wie mir....ich hätte weniger Probleme, wenn es heißt Papa ist nicht mehr da - aber mit dem Wort TOT, verstorben, begraben, habe ich ganz große Probleme


    Übrigens die Libelle, stand beim Bestatter, welchen wir für Papas Beerdigung ausgesucht haben.
    Papa hatte ja am 2. Tag, als er plötzlich so verwirrt war und Wahnvorstellungen hatte an der Decke eine wunderschöne Libelle gesehen.
    Als wir dann zu diesem Bestatter kamen, stand dort plötzlich auf der Anrichte diese Libelle. Ich habe der Beraterin die Geschichte von Papas Libelle erzählt und sie hat es dem Geschäftsführer weitererzählt.
    Dieser hat darauf bestanden, dass ich mir die Libelle mitnehmen darf und nun steht sie bei Papas Foto.
    Komisch, denn wer hat schon eine Libelle herumstehen????
    Normalerweise sind es Elefanten, Schmetterlige, Hunde oder Katzen, oder???


    LG
    die traurige Libelle

    Bilder

    • 20151013_143115a.jpg

    Liebe Christine !


    Wir wohnen nur 10 Gehminuten vom Spital entfernt und Papa hat am 1 Tag noch der Ärztin als er beim Fenster hinaussah erzählt, dass er nur die Straße, die gleich neben dem Fenster war ein Stück hinaufgehen muss und dann schon daheim ist.


    Wir haben dieses Thema nur kurz angesprochen, als er am 2. Tag plötzlich so verwirrt war. Mama und ich wollten uns Tag und Nacht abwechseln und zusätzlich eine Pflege organisieren. Wir wußten ja, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis wir ihn ganz verlieren. Aber nachdem sich ja der Gesundheitszustand dann so massiv verschlechtert hat und er Morphium und Sauerstoff bekommen hat und soviel Wasser in den Lungen hatte, ging es dann natürlich nicht mehr. Wir hatten ihm aber einige Zeit davor noch versprochen, dass er bis zuletzt daheim bleiben kann und wir ihn NIE ohne seine Zustimmung weggeben werden, Es macht alles so schwer.....


    Ich wünsche ein schönes Adventwochenende


    die traurige Libelle

    Danke Christine !


    Nein, ich hätte Papa nicht retten können, das ist mir auch klar. Mama und ich haben auch den Ärzten immer gesagt, dass wir nicht wollen, dass er unnötig lebenserhaltend behandelt werden soll.
    Aber ich bzw Mama hätten ihn vom Spital heimholen können, damit er seinen "innerlichen Frieden" finden hätte können. Ich denke, er wäre dann friedlicher eingeschlafen, als wir ihn aufgefunden haben, in vertrauter Umgebung - DAHEIM, das er so sehr geliebt hatte.


    Papa war ein sehr zurückgezogener Mensch, er fühlte sich am wohlsten, wenn er seine Familie um sich hatte. Seine "kleine Familie", Mama, ich, mein Mann und seinen Enkel - mehr wollte er nicht zum Glücklich sein.
    Und in seiner letzten Minute waren wir nicht bei ihm - er starb so einsam, voller Angst. Ich kann mir das nie verzeihen. Schon alleine der Vorwurf am 2. Tag "warum habt IHR mir das angetan, ist in meinem Kopf.
    Es hätten laut Arzt nur 4-5 Tage sein sollen, damit er Infusionen bekommt, nur deswegen hat er zugestimmt. Er sagte immer, wenn er wieder in ein Spital kommt stirbt er.


    Wie soll ich das alles nur verkraften ???
    Weihnachten ohne meinen Papa und Mama hat am Montag Geburtstag. Sie verbringt jeden Tag bei bzw. mit uns -mein Leben hat sich so verändert.
    Was heißt Leben, es ist derzeit kein Leben mehr - ich funktioniere irgendwie.


    Eure
    traurige Libelle

    Liebe Gerlinde !


    Ich kann dich sogut verstehen und wie du weißt, habe ich auch sehr negative Erfahrungen mit dem Spital wo Papa gelegen ist und gestorben ist gemacht.
    Es sind Fehler passiert, die nicht hätten sein dürfen und die er sich auch wenn er auf lange Sicht nicht länger gelebt hätte, doch ein besseres Leben bzw. Sterben verdient hätte.
    Mich hat auch alles sehr, sehr mitgenommen, aber ich habe nach Papas Tod noch einmal das Gespräch zu den Ärzten gesucht. Ich kann für mich sagen, dass es für mich und Mama die beste Entscheidung war, nach dem WARUM zu fragen. Vielleicht hatte ich Glück, weil die Ärzte so ehrlich waren und zugegeben haben, dass Papa am 1 Tag viel zuviel Flüssigkeit bekommen hat und das zu dem verwirrten Zustand und den plötzlich immer mehr werdenden Wasser in den Lungen geführt hat und schließlich zum Herzversagen.


    Dies passierte auf einer anderen Station, wo er die ersten Tage gelegen ist und man ihn als man sah, der Körper und das Herz packt das nicht, dann in ein anderen Spital (wo er vorige Woche seine Herzklappe bekommen hätte sollen) abschieben wollte. Mir und Mama war klar, dass es nur eine neuerliche Qual für ihn ist und man respektierte unseren Wunsch, ihn in dem Spital zu behalten und auf die richtige Station zu verlegen, wo er dann auch verstorben ist.


    Ich denke auch, dass die Situation, dass wir und nicht die Schwester oder Ärztin (die nicht rechtzeitig zu ihm geschaut haben) und wir ihn so steif aufgefunden haben, sicherlich so schnell nicht mehr passieren wird - denn es hätte nicht passieren dürfen. Es sind einfach Dinge die gesagt gehören um ein bisschen mehr mit sich ins Reine zu kommen und die nie wieder passieren dürfen.


    Ich war heute bei der Neurologin und habe ihr Papas Todesanblick gezeigt, sie war auch schockiert - ich soll weiter in die Trauergruppe gehen und und wenns garnicht geht mein Medikament nehmen, Sollte es nichts bringen, dann würde sie mir und Mama zu einer Psychotherapie raten - die 5x als Notfalltherapie sind ja mittlerweile vorbei.


    Liebe Gerilnde, ich kann dich also gut verstehen, wenn du so eine Wut in dir hast die auch noch die Trauer und Schuldgefühle verstärkt. Mach was du für dich als gut empfindest, sag den Ärzten deine Meinung, äussere deinen Verdacht was alles schief gelaufen ist - nur du alleine kannst dies entscheiden.


    Ich wünsche dir viel Kraft die richtige Entscheidung zu treffen um deinen innerlichen Frieden zu finden.


    Denke an dich und deine Mama
    LG
    die traurige Libelle

    Hallo ihr Lieben


    @ Kuehlwalda
    Papa könnte heute noch leben, wenn die Ärzte rechtzeitig die Dringlichkeit der Herzklappe erkannt hätten. Bereits voriges Jahr hatte er einmal kurz Herzschmerzen gehabt und der Arzt im Spital auf der Notfallambulanz meinte, es wärer die Aortenklappe. Der auswärtige Internist zu dem er dann ging, bestätigte zwar die schlechte Herzklappe, aber hat uns nicht aufgeklärt oder empfahl eine neue - man wartete und wartete.....auch wenn wer keine großartigen Beschwerden hast, aber das Problem bereits akut ist, sollte gehandelt werden - denn sonst ist es zu spät.


    Mama registrierte das ganze Jahr nicht, dass es Papa immer schlechter ging, erst die letzten Wochen. Aber das er sterben wird, an das dachte sie nicht einmal als er die letzten Tage im Spital war. Ich habe das ganze Jahr immer ein Stückchen mehr von Papa Abschied genommen, aber als es das allerletzte Mal sein sollte, war ich nicht bei ihm und dann war es zu spät.
    Mama sagt, ich kann weinen soviel ich will, er kommt nicht wieder, es ändert sich nichts........stimmt zwar, aber ändert nichts dass ich deswegen weniger weinen muss.


    @hopeless
    Ich krieg unmittelbar nach dem Essen Magenschmerzen und oft auch gleich darauf Durchfall. Auf der rechten Seite liegen geht garnicht, da habe ich so Sodbrennen und es brennt in der Speiseröhre wie Feuer.
    Der Arzt meinte, auch meine seinerzeitige Gallenop macht da so ihre Probleme.....
    Stress egal wie auch immer sind sowieso Gift - aber wie soll ich dem entgehen - mein ganzes Leben bestand und besteht aus Stress. Da gibt's noch andere Dinge, die ich aber hier nicht weiter erläutern möchte, die das auch eine ganz große Rolle spielen und mich geprägt und so verletzlich gemacht haben.


    Dachte heute wird meine Trauer besser sein, aber nachdem ich mir ein paar CD´s die Mama von Papa aussortiert hat und entsorgen wollte zu mir geholt habe, und sie angehört habe, gings wieder los mit den vielen Tränen. Es sind alles CD´s bzw. Musik die Papa wenn ich zu meinen Eltern kam in der Wohnung gespielt hat, auch wenn wir zusammen gesessen sind. Zum Teil sind es Lieder, die er auch in seinen Filmen verarbeitet hat.


    Mittlerweile hat es sich schon in dem kleinen Dorf, wo wir "unser Haus" hatten herumgesprochen, dass ich so unter Papas Tod leide - ich habe soviel verloren und nichts ist mehr wie es vor ein paar Wochen noch war.


    Das Jahr geht - die Liebe zu dir bleibt!
    Du bist in meinem Herzen! Für immer!


    Die traurige Libelle

    Bin auch in gedanken bei dir und würde UNS wünschen, dass wird zumindest einmal ein zeichen unsere lieben erhalten.
    Damit wird wissen, dass es ihnen gut geht, dort wo sie gerade sind.


    Ich drück dich ganz fest
    Dir traurige Libelle

    Hallo hopeless,


    tut mir leid, dass es dir nicht besser geht. Kannst du dir nicht medikamente verschreiben lassen, ich nehme ja wegen meiner jahrelangen angstzustände trittico und bei bedarf xanor. die neurologin hat mir jetzt als notfallmedi lexotanil verschrieben und ab jetzt mal 1 probiert. Diese extreme traurigkeit ist für ein stunden besser gewesen und ich bin innerlich ein bisserl ruhiger geworden. Vielleicht wär das auch was für dich?


    Hab aber nicht geplant, täglich das zeug zu nehmen, aber wenns garnicht geht, dann denke ich, ists für meinen körper eine hilfestellung.


    Ja, diese schmerzen die ich auch durch meine derzeitge bzw. monatelanger gastritis habe, quälen zusätlzlich. Hab vorige woche eine gastroskopie machen lassen müssen....befund, welcher typ der gastitis das ist steht noch aus, hör ich am freitag. Ob jetzt mein plötzlich festgestellter schwerer zwerchfellbruch operiert wrrden muss, ist auch noch offen. Es kommt alles zusammen......ich denke immer, wann geht es endlich bergauf?


    Alles gute weiterhin


    Die traurige Libelle

    liebe Christine !


    ja, die schwarze Christbaumkugel wird einen Ehrenplatz auf meinem Baum bekommen, aber es wird sehr schwer werden, diesen Tag zu überstehen.
    Mein Sohn wird wie jedes Jahr mit seiner Freundin und "Enkelhund" und meine Mama zu uns kommen. Fotografieren, werden wir ? vielleicht ?, filmen nicht. Mein Sohn hatte ja seinerzeit in Papa einen super Lehrmeister und hat sich als berufliches 2.Standbein an einer Filmfirma beteiligt. Es gab schon große Aufträge, wie ein making of vom Sommernachtskonzert der Wr.Philharmonika in Schönbrunn usw.
    Papa war soooooo stolz auf ihn und Mama hat ihm nach Papas Tod eine seiner Kameras "vermacht". Diese vielen Videofilme sind für mich so eine Last, so ein schweres Vermächtnis - es drückt an mir und nimmt mir alle Kraft.
    Noch kann ich mich nicht daran erfreuen und dankbar sein, wie Papa es gewollt hätte, aber irgendwann sicher - zumindest hoffe ich es.


    Ich sehne mich nach innerlichen Frieden, aber es gelingt mir nicht zur Ruhe zu kommen.


    Ich drücke euch alle
    die traurige Libelle

    Ich kann dich und deine mama sogut verstehen.
    diese leere die in einem plötzlich ist, es freut einem nichts mehr, vieles was einem früher wichig war, ist so unwichitg geworden.
    Ich habe seit ein paar monaten aufgrund der psychischen belastung bzw. sorgen um papa eine chronische gastrits und auch heute komme ich vor starken magenschmerzen kaum auf die beine.


    Auf wunsch von mama und meinem mann habe ich unseren balkon wie jedes jahr weihnachtlich geschmückt......von mir aus wde ich heuer garnichts dekorieren, mich in eine ecke zurückziehen und nur weinen. Schon im keller, als ich die deko zusammengesucht habe, sind mir die tränen gekommen und ich habe nurmehr geweint. Ich habe voriges jahr nachdem weihnachten vorbei war günstig im abverkauf christbaumdeko für heuer gekauft. papa liebte es immer am hl.abend mit seiner videocam zu filmen, jede einzelne weihnachtsdeko, wie kugeln, kerzen, sterne, den rentierschlitten am balkon, mama, mich, meinen mann, seinen enkel.
    Heuer wird es keinen film geben und auch sonst nie wieder.


    Stattdessen habe ich eine schwarze mit seidenbändern und perlen besetzte christbaumkugel gekauft, die auf meinen baum kommt.


    So, ich beende jetzt meine jammerei.........und wünsche euch einen schönen samstagabend und adventsonntag



    Die traurige Libelle

    Liebe Kühlwalda, danke dass du auch an mich gedacht hast. Ich finde, es ist an jeder einzelnen Meinung etwas Wahres dran.


    Ich kann Hopeless so gut verstehen, dass sie ein schlechtes Gewissen hat, ihre Mama nicht nach Hause genommen zu haben, da es mir ja auch so geht. Noch dazu weil Papa unmittelbar nach seiner Einweisung zu Mama und mir sagte, warum habt IHR mir das angetan? :13:
    Ausserdem er ja voll Erwartungsfreude war als mein Mann kam und er sagte, der Franzi kommt jetzt und holt mich heim. 8o


    Bei Hopeless Mama könnte natürlich das Wort heim, eine andere Bedeutung gehabt haben. Aber Hopeless wird es nie mehr erfahren und es sind nur Vermutungen, dass sie vielleicht ein anderes Daheim meinte. Und dieser Umstand macht alles so schwer und belastet sie so sehr.


    Auch Papa war durch was auch immer, entweder das viele Morphium oder das viele Wasser bzw. den Sauerstoffmangel nicht mehr ganz hier, aber auch noch nicht dort....eben in einer Zwischenwelt und fantasierte. Aber erkannt hat er Mama und mich immer, was es irgendwie auch nicht leichter macht. Egal wie wir es drehen, es wird einfach nicht weniger mit unseren Vorwürfen..


    Heute habe ich versucht meine alljährliche Weihnachtsbeleuchtung für meinem Balkon zu montieren und dazu hänge ich immer eine beleuchtete Girlande aus Kunstzweigen in 3 herunterhängenden Bögen auf. Als ich sie probeweise eigeschaltet habe, brannte der mittlere Bogen nur halb und viele Lichter funktionierten nicht.....gleich kamen mir die Tränen, da diese 3 Bögen mich an meine Eltern und mich erinnerten.......Nachdem Papa viel kleiner und dünner als Mama und ich war, haben wir in immer zwischen uns in der Mitte gehabt....eben seine Bodyguards wie er immer sagte...so hat er sich sicher und geborgen gefühlt.
    Und jetzt ist dieser mittlere Lichterbogen defekt und Papa nicht mehr zwischen uns.
    Vielleicht denkt ihr euch, ich spinne, aber so kam es mir vor, so fühlte ich :33:


    Mama gehts auch nicht so gut, war bei der Psychologin und hat versucht einiges aufzuarbeiten. Eigentlich war geplant, dass sie im Jänner mit der Cousine in ihr Stammkurhotel fährt, sie wollte das bereits 1 Woche nach Papas tod und ich war verwundert. Jetzt weiß sie nicht so recht, weil sie mit Papa im August das letzte Mal dort war und da ging es ihm schon so schlecht, dass sie verfrüht heimfuhr. Sie hat Angst vor den Erinnerungen und den vielen Erinnerungen, egal ob gut oder schlecht machen alles so schwer und uns so unsagbar traurig.


    Liebe Hopeless, ich bin in Gedanken bei dir und auch bei den anderen trauernden Foris :saint: :005:


    Eure traurige Libelle

    Liebe Amitola und Christine


    ihr habt ja so recht und auch meine Psychologin und die seinerzeitigen Psychotherapien bzgl. meiner früheren Panikattacken sehen es ja genauso.
    Heute war z.b. wieder so ein Tag, wo ich mir eigentlich vorgenommen hatten, Zeit für mich zu nehmen und wenns sein muss, auch mal im Bett zu bleiben und lesen, fernsehn, relaxen.


    Nachdem aber mein Mann ja durch seine Arbeitlosigkeit daheim ist, wäre das nur bedingt gegangen. Dann kam hinzu, dass ich 3x i.d. Woche auf den kleinen Hund von der Freundin meines Sohnes aufpasse und dieser auch über Nach bei uns bleibt und beschäftigt werden will. Mein Sohn und seine Lebenspartnerin sind beruflich derart eingespannt, und haben nur am Wochenende zeit für den kleinen Wauwau - bei der Anschaffung war damals noch alles anders. Jetzt gäbe es nur die Möglichkeit, Wauwau alleine daheim zu lassen, was wirklich kein Hundeleben ist, oder dass er zu mir/uns kommt - was uns ja auch Freude macht, nur halt die letzten Wochen sehr belastend geworden ist. Da kann ich nicht NEIN sagen, da es wirklich keine andere Alternative gibt und man ein Tier nicht so leiden lassen kann - sie hat Angst alleine daheim (Wauwau).


    Zudem habe ich erfahren, dass von einer Jugendfreundin der Vater verstorben ist, unweit von unserem ehemaligem Haus und morgen das Begräbnis wäre. Ich kann natürlich unmöglich mit Mama nur in die Nähe von unserem geliebten leeren Haus kommen und dann noch neuerlich ein Begräbnis......somit habe ich versucht einige Zeilen zu verfassen, und meine Gedanken zu ihrem verstorbenen Vater in einen Brief zu verfassen - ihre und meine Eltern waren viele Jahre eng befreundet. Mama ist in der Rechtschreibung sehr schlecht, somit blieb auch diese Arbeit an mir hängen. Habe jetzt meine Hausarbeit wo gut ich konnte erledigt und morgen MUSS ich kurz arbeiten gehen. Auch unmöglich NEIN zu sagen....aja Mama kommt wieder zum Mittagessen zu mir - soll ich da NEIN sagen, wo sich jetzt erst ihre Trauer so "breit" macht und sich auch viel weint????


    es ist wirklich sehr schwer und ich versuche es immer wieder - meistens gelingt es mir aber NICHT. Aber ich arbeite weiter daran......


    Heut habe ich wieder ein paar Kleinigkeiten für den Advent vom Keller geholt, aber ob ich meine Wohnung dann doch noch schmücken werde, weiß ich nicht......momentan fällt halt jeder zusätzliche Handgriff schwer.


    Ich wünsche euch eine gute Nacht und schöne Träume von euren Lieben
    die traurige Libelle

    ach Hopeless, ich versteh dich so gut. Bei mir gab es auch soviele WARUM Fragen an die Ärzte und ich bekam die meisten ehrlich beantwortet. Eben, daß Papa gleich am 1.Tag zuviel Infusionsmenge bekam und daher plötzlich so verwirrt war. Er meinte am 2. Tag in kurzen klaren Augenblicken, ich soll alles fotografieren - habe es eh sonst auch gemacht und wir haben dann immer über die Fotos gesprochen, wenn Papa wieder vom Spital daheim war.


    Das viele Morphium aber hat ihm den Rest gegeben, wie sicherlich auch deiner Mama. Es war aber nötig, weil er ja durch das viele Wasser in den Lungen so schwer atmete und das er diese Belastung nicht so mitbekommt.
    Mir ist bewußt, dass er dadurch auch nicht mehr lange gelebt hätte, aber er hätte trotzdem die letzten Wochen "anders" für sich in Frieden gelebt - davon bin ich fest überzeugt. Wie gesagt, ich habe es den Ärzten gesagt und man hat mir ehrliche Antworten gegeben. Hast du das auch gemacht????


    Solltest du aber weiter so leiden und für dich erst Ruhe finden, dann geh in das Spital Anwalt - ich habe das seinerzeit bei Oma gemacht und mache es auch sonst, wenn ich finde es geht etwas nicht ordnungsgemäß und menschlich oder mit rechtlichen Dingen zu. Ich wurde von meinen Eltern so erzogen zu kämpfen, stark zu sein und das werde ich auch weiter versuchen - aber derzeit geht halt garnichts.
    Viele Bekannte sagen, wie kann man nur, Fotos machen, am Begräbnis fotografieren usw....ABER Mama und ich und auch Papa waren uns da 100 % einig und auch wenn es keine SCHÖNE Erinnerung ist, es ist UNSERE Erinnerung an die letzten Tage mit Papa. Dieses Bild z.b. 2 Std bevor er starb, mit seinen Kopfhörern, seine Lieblingsmusik lauschend..... ich bin so froh, wenigstens dieses zu haben und ich nehme es als eine Art Abschied, weil ich ja dann nicht bei ihm war. Mama hat ja noch einmal in den Sarg geschaut, das ging halt garnicht......


    Hopeless, überlege dir wieviel Kraft du hast um ins Spital zu gehen - kannst du nicht vorweg einmal ein Mail hinschicken????
    Ich denke an dich und weiß, wie schwer alles für dich ist - heute schon einmal wo es geschneit hat und unsere Lieben den Schnee so gerne hatten....


    Ich drück dich
    die traurige Libelle

    liebe hopeless,


    du hast ja so recht mit deinen Worten - wir sind uns so ähnlich, mit den Gefühlen und dem Schmerz. Ich schreibe dir später noch einmal, muss mich jetzt um Mama kümmern, der geht heute auch nicht so gut. Bei uns hat es gescneit und normalerweise würde Papa schon wieder sehnsüchtig darauf warten Schnee schaufeln gehen zu können. Er schaufelte alles was ihm unterkam frei, kehrte die Autos von den Mietern in unserer Siedlung ab und schaufelte deren Parkplätze frei......was andere versuchen nicht machen zu müssen, hat er für sie erledigt.


    Ich drücke dich ebenfalls


    die traurige Libelle

    Liene Sandra,


    Danke für deine Zeilen, nur momentan ist noch soviel Trauer in mir und die Psychologin meine, es ist ja erst 6 wochen her und dauert seine Zeit.


    Ich merke, dass Mama jetzt er beginnt zu registrieren, dass Papa nicht mehr kommt und auch sie weint die letzten Tage, was sie sonst kaum gemacht hat. Gerade wieder, habe ich mit ihr telefoniert und sie schnupfte herum und ich dachte sie ist verschnupft. sie meinte nein, sie hat keinen Schnhpfen.....dann sagte ich "weinst du"? Und sie sagte JA.......


    Es tut mir weh, Mama weinen zu sehen, aber vielleicht kann sie jetzt endlich verstehen, wie traurig ich die ganze Zeit bin. Sie meinte ja immer, ich soll mit dem weinen aufhören, Papa ist tot und damit muss ich mich abfinden....Basta


    Lg
    Die traurige Libelle

    Liebe Amitola,


    Danke für deine Zeilen. Ja, das mit dem Starksein ist so eine Sache,. Ich wurde immer von meinen Eltern in diese Position, ich muss stark sein, ich kann das schon....hineingezwängt. Es wurde sehr viel Last auf mir abgeladen und ich habe immer versucht MEIN und auch IHR Leben perfekt zu meistern....
    Papa war ja ein Perfektionist und gestern sagte Mama erst wieder zu mir....DU BIST GANZ GENAUSO WIE PAPA.
    Ich kann nicht mehr bin so erschöpft und habe das Gefühl, jeder erwartet weiter von mir stark zu sein.


    Leider kann ich nicht NEIN sagen und das nützen viele aus, auch Freunde und bitten mich immer um Hilfe.


    Es tut mir sehr leid, dass du an Krebs erkrankt bist bzw. warst. Ja, es muss irgendwie weitergehen, aber mir ist es eben so egal ob es bei mir weitergeht. Es sind nicht nur die vielen Einschränkungen die ich habe. iichh habe auch noch ein anderes Problem mit dem ich viele Jahre leben und zurechtkommen musste, welches mich geprägt hat, aber darüber möchte ich nicht sprechen, es würde zuätzlich Wunden aufreissen.


    Ich weiss jetzt nicht, ob ich schon berichtet habe, dass meine Eltern 45 Jahre ein kleines altes Häuschen am Land hatten und Papa dort neben seiner Videofilmerei mit so einer großen Liebe der Gartenarbeit nachgehen konnte, aus etwas was er mir vererbt hat......
    Als klar war, dass er eine Herklappe braucht und sein Herz si schwach war und er sich schonen sollte, meite er....Heuer lässt er noch SEIN Haus, es war immer SEIN Haus, dann wird er es auflassen. Im April ergab sich plötlich die Möglichkeit durch eine Gemeindentrümpelung auf einfachere Weise, das Haus räumen zu können, anstatt die ganzen alten Möbel und Sachen bis in die Stadt 100 km weit entfernt zu einer Deponie zu führen. Ich habe Papa den Vorschlag gemacht, nicht noch das heurige Jahr abzwarten, sondern gleich zu handeln und wollte auch, dass er selbst entscheidet, was er behalten und was entsorgt werden soll. Papa stimmte zu und war obwohl er sehr gebrechlich war und man merkte, dass ihm die Hausräumung zusetzte, er es aber nie zugab.


    Ich habe meine Kindheit und Jugend dort verbracht und damals meinen Mann in diesem Dorf kennengelernt und auch dort geheiratet mit all den dazugehörigen Bräuchen. Die Verwandtschaft ca 10 km entfernt zum teil noch vorhanden. Dieser Ort war mein 2. zu Hause, aber es war klar, dass wenn Papa nicht mehr leben sollte, Mama diese Haus aufrund ihres kaputten Rückens nichtmehr haben kann und will.....es war ein ganz altes Haus.


    Von da an gings mit Papa weiter bergab, da er nichtmehr seine Gartenarbeit machen konnte und auch nicht zu SEINEM Haus fahren konnte....er sprach aber nie darüber. Erst im Spital meinte er plötzlich zwischen seiner Verwirrtheit und klarem Denken....."jetzt ist es weg,MEIN Haus" und eine Träne rann ihm die Wange hinunter. Ich bin aus dem Zimmer gelaufen und habe dort bitterlich geweint vor Schuldgefühlen.


    Wie konnte ich nur das Haus vorzeitig räumen, warum habe ich nicht gewartet, es wäre nächstes Jahr auch noch Zeit gewesen und Papa hätte zumindest sein Haus bis zm Tod gehabt. Aber damals dachte ich schon daran, wie schwer noch alles sein wird, nach Papas tot und dann noch das Haus räumen.. Mama war froh, dass alles im April stattgefunden hat, sie sagt es auch jetzt immer wieder.....er wäre ja schon ab April leergestanden, weil meine Eltern nicht hinfahren konnten. Ich bin mit meinem Mann ja nur hingefahren,wenn meine Eltern auch dort waren.


    Aber jetzt habe ich alles verloren Papa und auch das Haus...SEIN Haus. Ich schaffe es derzeit auch nicht nur in die Nähe vom Haus zu fahren. Samstag sollte ich dort zu einem Begräbnis gehen, ich kann nicht ich will nicht. Auch Mama hat abgesagt, ist alles noch zu kurz mit Papa...da kommen wieder soviele Erinnerungen und Gedanken hoch.


    Danke fürs zuhören
    Die traurige Libelle

    Nachdem ich heute wieder einen sehr anstrengenden Tag hatte mit neuerlich vielen Tränen bei der Psychologin, werde ich versuchen ob es heute Nacht klappt und ich etwas schlafen kann.
    Mama war zuerst auch bei mir, sie war die Tante besuchen, die vorgestern gestürzt ist. Ausserdem haben wir erfahren, dass der Vater einer Jugendfreundin am Montag verstorben ist, er war 89 und war etwas dement, er war gestürzt.


    Meine Jugendfreundin mit der ich heute telefoniert habe, hat im Gegensatz zu mir keinerlei Probleme mit dem Ableben ihres Vaters, obwohl ihre Eltern bei ihr im Haus wohnen.
    Sie und ihre Mutter waren den Vater auch nicht täglich besuchen oder wollten sich auch nicht mehr von ihm verabschieden. Ich kann das nicht verstehen, dass man einen alten oder auch jungen kranken Menschen so in Stich und seinem Schicksal überlässt.


    Ich wünsche allen noch eine gute Nacht


    Die traurige Libelle