Papa ich vermisse dich so sehr

  • Liebe Libelle,
    ich finde es gut, dass du dir sehr, sehr viel von der Seele schreibst...Ja, wirklich
    das mache ich auch...


    Was ich nicht mehr mache, weil es einfach BESSER FÜR MICH ist...
    aber... das habe ich nach einem langen , ja man kann durchaus sagen...durch leidvolle Erfahrungen
    NEBEN glücklichen Erfahrungen..
    gelernt habe...
    Ich habe mich nie aufgegeben...
    ich habe schwerwiegende Erkrankungen , ...sogar Krebs vor nunmehr 26 Jahren gehabt...
    gehende und vermutlich ein paar bleibende Einschränkungen erlebt und
    LEBE mit ihnen...
    Ich "arbeite" unter anderem auch für mich mit Affirmationen-Karten...
    heute... das ist doch seltsam... sah ich sie durch und legte mir die Karte


    "sei kein Opfer... sei der Leuchtturm"...
    mir zuoberst hin.
    Bestimmte einschränkungen können wir vermutlich nicht rückgängig machen, aber wir können es immer versuchen...
    Mir ist extrem häufig im Leben von Ärzten gesagt worden, was ich vermutlich nicht mehr kann... Ich konnte es eine Zeit lang nicht, aber habe alle ENERGIE hineingesetzt , es irgendwann wieder zu schaffen und habe es so zu , sage ich einmal 80 % geschafft...
    liebe Libelle,
    gib dich nicht auf und GLAUBE an deine STÄRKE und
    das DU IMMENS VIEL FÜR DICH SCHAFFEN KANNST..


    ( jetzt muss ich schnell Holz nachlegen, sonst geht der Ofen aus ( so bücken hat man mir auch prophezeit, würde ich nicht mehr können)...
    Herzlichst
    deine dich gern unterstützende Amitola

  • Liebe Amitola,


    Danke für deine Zeilen. Ja, das mit dem Starksein ist so eine Sache,. Ich wurde immer von meinen Eltern in diese Position, ich muss stark sein, ich kann das schon....hineingezwängt. Es wurde sehr viel Last auf mir abgeladen und ich habe immer versucht MEIN und auch IHR Leben perfekt zu meistern....
    Papa war ja ein Perfektionist und gestern sagte Mama erst wieder zu mir....DU BIST GANZ GENAUSO WIE PAPA.
    Ich kann nicht mehr bin so erschöpft und habe das Gefühl, jeder erwartet weiter von mir stark zu sein.


    Leider kann ich nicht NEIN sagen und das nützen viele aus, auch Freunde und bitten mich immer um Hilfe.


    Es tut mir sehr leid, dass du an Krebs erkrankt bist bzw. warst. Ja, es muss irgendwie weitergehen, aber mir ist es eben so egal ob es bei mir weitergeht. Es sind nicht nur die vielen Einschränkungen die ich habe. iichh habe auch noch ein anderes Problem mit dem ich viele Jahre leben und zurechtkommen musste, welches mich geprägt hat, aber darüber möchte ich nicht sprechen, es würde zuätzlich Wunden aufreissen.


    Ich weiss jetzt nicht, ob ich schon berichtet habe, dass meine Eltern 45 Jahre ein kleines altes Häuschen am Land hatten und Papa dort neben seiner Videofilmerei mit so einer großen Liebe der Gartenarbeit nachgehen konnte, aus etwas was er mir vererbt hat......
    Als klar war, dass er eine Herklappe braucht und sein Herz si schwach war und er sich schonen sollte, meite er....Heuer lässt er noch SEIN Haus, es war immer SEIN Haus, dann wird er es auflassen. Im April ergab sich plötlich die Möglichkeit durch eine Gemeindentrümpelung auf einfachere Weise, das Haus räumen zu können, anstatt die ganzen alten Möbel und Sachen bis in die Stadt 100 km weit entfernt zu einer Deponie zu führen. Ich habe Papa den Vorschlag gemacht, nicht noch das heurige Jahr abzwarten, sondern gleich zu handeln und wollte auch, dass er selbst entscheidet, was er behalten und was entsorgt werden soll. Papa stimmte zu und war obwohl er sehr gebrechlich war und man merkte, dass ihm die Hausräumung zusetzte, er es aber nie zugab.


    Ich habe meine Kindheit und Jugend dort verbracht und damals meinen Mann in diesem Dorf kennengelernt und auch dort geheiratet mit all den dazugehörigen Bräuchen. Die Verwandtschaft ca 10 km entfernt zum teil noch vorhanden. Dieser Ort war mein 2. zu Hause, aber es war klar, dass wenn Papa nicht mehr leben sollte, Mama diese Haus aufrund ihres kaputten Rückens nichtmehr haben kann und will.....es war ein ganz altes Haus.


    Von da an gings mit Papa weiter bergab, da er nichtmehr seine Gartenarbeit machen konnte und auch nicht zu SEINEM Haus fahren konnte....er sprach aber nie darüber. Erst im Spital meinte er plötzlich zwischen seiner Verwirrtheit und klarem Denken....."jetzt ist es weg,MEIN Haus" und eine Träne rann ihm die Wange hinunter. Ich bin aus dem Zimmer gelaufen und habe dort bitterlich geweint vor Schuldgefühlen.


    Wie konnte ich nur das Haus vorzeitig räumen, warum habe ich nicht gewartet, es wäre nächstes Jahr auch noch Zeit gewesen und Papa hätte zumindest sein Haus bis zm Tod gehabt. Aber damals dachte ich schon daran, wie schwer noch alles sein wird, nach Papas tot und dann noch das Haus räumen.. Mama war froh, dass alles im April stattgefunden hat, sie sagt es auch jetzt immer wieder.....er wäre ja schon ab April leergestanden, weil meine Eltern nicht hinfahren konnten. Ich bin mit meinem Mann ja nur hingefahren,wenn meine Eltern auch dort waren.


    Aber jetzt habe ich alles verloren Papa und auch das Haus...SEIN Haus. Ich schaffe es derzeit auch nicht nur in die Nähe vom Haus zu fahren. Samstag sollte ich dort zu einem Begräbnis gehen, ich kann nicht ich will nicht. Auch Mama hat abgesagt, ist alles noch zu kurz mit Papa...da kommen wieder soviele Erinnerungen und Gedanken hoch.


    Danke fürs zuhören
    Die traurige Libelle

  • Liebe Libelle


    wenn ich deine Zeilen lese spüre ich deinen Schmerz wie meinen eigenen. Es ist als würdest du meine Geschichte schreiben.


    Ich musste auch immer stark sein, egal ob im Job, ob vor Mama oder bei meiner Krankheit. Auch nach Mamas Tod, da ich mit den ganzen Behörden Gängen, dem Wohnungsräumen und und und ganz alleine war.
    Vor allem das Räumen der Wohnung hat mir das Herz zerrissen, als ich den Herd und die Waschmaschine, die Mama so schwer zusammen gespart hat, hergeben musste, hab ich geheult. Alles weitere hab ich behalten, jeden Zettel den sie geschrieben hat. Ich hab in meiner Wohnung das Schlafzimmer rausgerissen damit ich ihre Sachen unterbringe. Ich weiß, alle sagen das ist verrückt. Aber das ist mir egal.


    Irgendwann hat man keine Kraft mehr und alles selbst die einfachsten Dinge werden zur Belastung. Ich will auch im Moment auch nicht mehr stark sein, nicht das ich es nicht versucht habe, aber warum soll ich etwas krampfhaft versuchen, das eh nicht geht, noch nicht.


    Du hast so viel hinter dir, wie wir alle hier im Forum, und du hast jedes Recht - auch mal nicht mehr zu können--ich sag absichtlich nicht "schwach" zu sein, den das ist keine Schwäche, sondern der Schmerz und die Trauer nehmen uns alle Energie.
    Nach so kurzer Zeit ist das ja auch ganz verständlich, und es wird auch noch eine Weile dauern bis wieder ein halbwegs "normaler" zustand erreicht ist.


    Was die anderen von dir erwarten das zählt nicht, was zählt bist jetzt du und deine Mam. Viele Menschen können das nicht verstehen oder nachempfinden, weil sie in so einer Situation noch nie waren. Ich denke hier im Forum hatten alle mal diesen Punkt erreicht, und erleben es auch immer wieder mal.


    Ich kann verstehn das du nicht in die Nähe des Hauses fahren kannst, und wenn es nicht geht dann tu es auch nicht. Du spürst schon den richtigen Zeitpunkt wenn du so weit bist.
    Ich muss 2x pro zu unserer alten Wohnung fahren um den Postkasten von Mam zu leeren und es zerreißt mir jedes mal das Herz.


    Das mit dem NEIN sagen, ja das ist so eine Sache. Falls du möchtest kannst du in meinem Thread lesen was bei mir zu diesem Thema los ist, bin im Moment auch in einer Zwickmühle was das Helfen angeht. Ich möchte ja, aber es zieht mich runter.
    Wenn es dir zu viel wird, sag diesen Freunden das du im Moment einfach nicht kannst. Und wenn sie das nicht verstehn, ja, dann sind sie keine richtigen Freunde.
    Das letzte was du jetzt gebrauchen kannst, sind noch mehr Verpflichtungen, Sorgen und Verantwortung.


    Du und ich haben aber bei all dem Kummer auch etwas worauf wir stolz sein können:


    DU BIST GANZ GENAU SO WIE DEIN PAPA
    ICH BIN GANZ GENAU SO WIE MEINE MAMA


    Sie leben in uns weiter:
    mit all den Stärken und "Schwächen", die sie auch mal gezeigt haben
    mit all dem Lachen und den "Tränen", die sie auch mal geweint haben,
    das waren sie, das hat sie ausgemacht,
    und das sind jetzt wir, wir machen damit weiter.

    Ach ja, den Brief den ich Mama schreibe werde ich unter die Steine am Grab legen damit ihn keiner sieht.
    Es ist schade, das wir alle so weit auseinander sind und uns nicht persönlich drücken können.
    So mach ich das eben virtuell :24:
    Bis....hopeless

  • liebe hopeless,


    du hast ja so recht mit deinen Worten - wir sind uns so ähnlich, mit den Gefühlen und dem Schmerz. Ich schreibe dir später noch einmal, muss mich jetzt um Mama kümmern, der geht heute auch nicht so gut. Bei uns hat es gescneit und normalerweise würde Papa schon wieder sehnsüchtig darauf warten Schnee schaufeln gehen zu können. Er schaufelte alles was ihm unterkam frei, kehrte die Autos von den Mietern in unserer Siedlung ab und schaufelte deren Parkplätze frei......was andere versuchen nicht machen zu müssen, hat er für sie erledigt.


    Ich drücke dich ebenfalls


    die traurige Libelle

  • Liebe Libelle,
    neben deiner Trauer und deinen gesundheitlichen Problemen lese ich aus deinen Postings, dass du Perfektionistin bist und außerdem nicht "Nein" sagen kannst. Das ist für "den gesunden Menschen" auf Dauer scon nicht gesund. Für einen Menschen, der durch Trauer geschwächt ist und außerdem körperliche Einschränkunegn hat, ist das aber fatal. Vielleicht hast du schon mal mit deiner psychologin über dei "inneren Antreiber" gesprochen. Das sind Befehle, die wir verinnerlicht haben und die uns in gewisse Muster zwingen, die uns enorm stressen.


    Grob gesprochen gibt es fünf Antreiber:
    Sei stark!
    Sei perfekt!
    Mach es allen recht!
    Beeil dich!
    Streng dich an!


    Bei dir sehe ich mindestens 2 Antreiber im Dauereinsatz, die dir zusetzen - wenn nicht mehr. Wenn es dir gelingt, diese Antreiber zu entkräften, indem du sie durch "Erlauber" ersetzt, dann würde dir das sehr viel Last nehmen. Lies doch mal auf dieser Seite dazu nach:


    http://www.gluecksdetektiv.de/innere-antreiber/

    Hier der Antreiber-Test mit Auswertung und den "Erlauber-Sätzen":


    http://www.schaufler-coaching.…ntent/files/antreiber.pdf

    Viel Erfolg! :)
    AL Christine

  • Liebe Libelle,


    nur noch einmal zu Verstärkung


    STARK sein, heisst NICHT "JA" zu sagen"
    sondern
    ein GESUNDES "NEIN" ist GUT FÜR DICH
    und BEFREIT DICH aus deinem "alten Leben"
    und gibt DIR ENERGIE für dein "NEUES LEBEN"...

    Alles andere haben treffend Gerlinde und Christine so hervorragend geschrieben...


    herzlichste , dir MUT machende Grüße <3
    sendet dir deine Amitola

  • Liebe Amitola und Christine


    ihr habt ja so recht und auch meine Psychologin und die seinerzeitigen Psychotherapien bzgl. meiner früheren Panikattacken sehen es ja genauso.
    Heute war z.b. wieder so ein Tag, wo ich mir eigentlich vorgenommen hatten, Zeit für mich zu nehmen und wenns sein muss, auch mal im Bett zu bleiben und lesen, fernsehn, relaxen.


    Nachdem aber mein Mann ja durch seine Arbeitlosigkeit daheim ist, wäre das nur bedingt gegangen. Dann kam hinzu, dass ich 3x i.d. Woche auf den kleinen Hund von der Freundin meines Sohnes aufpasse und dieser auch über Nach bei uns bleibt und beschäftigt werden will. Mein Sohn und seine Lebenspartnerin sind beruflich derart eingespannt, und haben nur am Wochenende zeit für den kleinen Wauwau - bei der Anschaffung war damals noch alles anders. Jetzt gäbe es nur die Möglichkeit, Wauwau alleine daheim zu lassen, was wirklich kein Hundeleben ist, oder dass er zu mir/uns kommt - was uns ja auch Freude macht, nur halt die letzten Wochen sehr belastend geworden ist. Da kann ich nicht NEIN sagen, da es wirklich keine andere Alternative gibt und man ein Tier nicht so leiden lassen kann - sie hat Angst alleine daheim (Wauwau).


    Zudem habe ich erfahren, dass von einer Jugendfreundin der Vater verstorben ist, unweit von unserem ehemaligem Haus und morgen das Begräbnis wäre. Ich kann natürlich unmöglich mit Mama nur in die Nähe von unserem geliebten leeren Haus kommen und dann noch neuerlich ein Begräbnis......somit habe ich versucht einige Zeilen zu verfassen, und meine Gedanken zu ihrem verstorbenen Vater in einen Brief zu verfassen - ihre und meine Eltern waren viele Jahre eng befreundet. Mama ist in der Rechtschreibung sehr schlecht, somit blieb auch diese Arbeit an mir hängen. Habe jetzt meine Hausarbeit wo gut ich konnte erledigt und morgen MUSS ich kurz arbeiten gehen. Auch unmöglich NEIN zu sagen....aja Mama kommt wieder zum Mittagessen zu mir - soll ich da NEIN sagen, wo sich jetzt erst ihre Trauer so "breit" macht und sich auch viel weint????


    es ist wirklich sehr schwer und ich versuche es immer wieder - meistens gelingt es mir aber NICHT. Aber ich arbeite weiter daran......


    Heut habe ich wieder ein paar Kleinigkeiten für den Advent vom Keller geholt, aber ob ich meine Wohnung dann doch noch schmücken werde, weiß ich nicht......momentan fällt halt jeder zusätzliche Handgriff schwer.


    Ich wünsche euch eine gute Nacht und schöne Träume von euren Lieben
    die traurige Libelle

  • Liebe Libelle,


    wie geht es deiner Mama ?
    Ich denke das das alles auch zu viel für sie war.
    Ich kenne das Gefühl wenn man sich ständig Sorgen macht, das Gehirn ist auf Dauerstress geschaltet, wenn das Telefon läutet, zuckt man zusammen. Man kann nie richtig abschalten. Als Mam noch halbwegs gehen konnte - mit Krücken zumindest, da sie Kinderlähmung hatte, und ich in der Arbeit war, hatte ich auch immer Angst das sie stürzt. Sie hatte auch schwere Osteoporose, gleich wie ich auch. Nur ihre Wirbeleinbrüche konnte man nicht operieren.


    Wenn ich so lese was du und sie im Leben schon alles mitgemacht habt, dann muss ich dir sagen -
    " du bist eine starke Frau ", aber es wundert mich nicht, vor allem jetzt wo du deinen Papa verloren hast, das deine Kräfte am Ende sind.
    Hast du niemanden der dich ein wenig unterstützen kann, dir mit deiner Mama hilft.


    Dein Papa kann wirklich sehr stolz auf dich sein, du bist ein wunderbarer Mensch mit viel Herz und auch wenn du viele Zweifel und Schuldgefühle hast, du hast doch immer das beste gewollt und getan.
    Ich weiß sehr wohl - man hört die Worte - aber wirklich glauben kann man sie nicht. Ich wollte sie dir trotzdem sagen, den das ist meine Meinung.


    Wir haben eine schwere Zeit hinter uns, und eine schwere Zeit vor uns, und dazu brauchen wir all unsere Kraft die uns noch geblieben ist.
    Wie Amitolla und Christine geschrieben haben, du / wir alle brauchen Energie für unser neues Leben - wenn dieses neue Leben jetzt auch noch nicht vorstellbar ist - wir sind schon mitten drin. Und da ist kein Platz für Menschen die dich runter ziehen, oder von dir verlangen das du "stark" sein sollst.


    Nein sagen ist schwer, vor allem wenn man es nicht gewohnt ist, aber versuche es, und wenn es soweit ist, denk, was dein Papa dir geraten hätte.


    Ich wünsche dir und deiner Mama alles Liebe <3 und hoffe es geht ihr bald wieder besser.
    Werde jetzt noch in meinem Thread was schreiben
    Hoffe bald wieder von dir zu lesen
    :30: hopeless

  • Liebe Libelle, <3


    ja, wirklich es bedarf der Zeit und tatsächlich auch der ÜBUNG,
    das man für sich und was einem nicht mehr gut bekommt... zu gehen...


    Vielleicht hilft dir... das ist mir so spontan eben eingefallen...
    der Satz ( Affirmation)


    "Ich werde auch geliebt, wenn ich mal NEIN sage"

    Jetzt noch einmal ganz praktisch...
    Ich habe auch so einen Hund... auch von meinem Sohn...die jetzt ehemalige Frau meines Sohnes wollte unbedingt einen Hund, weil sie auch wegen sehr tragischen Ereignissen , diesen Hund wollte ...
    JETZT ist er schon seit 8 Jahren bei mir... früher ja uns...Aber wir hatten auch die Zeit dazu...
    Vielleicht gibt es auch da eine Möglichkeit der Reduzierung?


    Was ich allerdings finde...auch wenn dein Mann zu Hause ist...
    Du hast in dieser aussergewöhnlichen Lebenslage alles RECHT der Welt dazu, dich einmal völlig , wenn es überhaupt geht, dich zu entspannen...
    Da kannst du durchaus schon einmal "üben"...


    Da von meiner Seite eher ein "Nein"....Auch wenn deine Mama nicht gut in der Rechtschreibung ist, darauf kommt es wahrhaftig nicht an...
    Ich habe sehr berührende Karten mit vielen Rechtschreibfehlern bekommen von Menschen, die eben halt Legastheniker sind...


    und... telefonieren ist für manche Trauernde auch ein Geschenk... weil da jemand ist, dem man seine Gefühle erzählen kann...
    und auch nur als Ratschlag bitte sehend...


    Das ist nicht ein vollkommenes "Nein" zu deiner Mama, aber bitte sage ihr morgen... DAS DU nicht so belastbar bist... das es DIR nicht gut geht...!!!
    und...
    man kann essen zusammen zubereiten...!!!
    Bitte, "übe " in kleinen , machbaren Schritten...
    und es geht VIEL...
    wenn man sich einmal auf den "Weg gemacht hat"...


    DU bist es WERT...
    wie WIR ALLE

    denkt und fühlt
    deine Amitola

  • Liebe Libelle!


    Mein Mitgefühl für Dich in Deiner Trauer um Deinen Vater.
    Es tut mir sehr leid, verständlich, dass Du so traurig bist, sei getröstet. :30:

    Du bist hier schon integriert, schön. Auch von mir ein Willkommensgruß an Dich.


    Du schreibst, dass der Abschied Dich so sehr bewegt.
    Du hättest ihn Dir, Deiner Mutter und auch Deinem Vater anders gewünscht.
    Natürlich kann ich Dich da sehr verstehen.
    Ich meine, ein Abschied vollzieht sich nicht nur in den letzten Stunden oder Minuten des gemeinsamen Lebens,
    sondern auch lange vorher. Vielleicht hilft Dir der Gedanke, dass die letzten gemeinsamen Monate oder Wochen von so großer Bedeutung und so wertvoll sind.
    Manchmal erkennt man es zu dieser Zeit nicht, erst in der Rückschau.


    Da war viel Harmonie und ein Miteinander in Euerem Leben.
    Dein Vater war bis ins sehr hohe Alter noch recht gesund und aktiv. Das ist eine Gnade.
    Dies wird Dir und auch Deiner Mutter im Laufe der Zeit mehr und mehr Trost sein. Ihr habt viele schöne Erinnerungen.


    Ich wünsche Dir in Deiner Trauer Trost und Licht.


    Alles Liebe
    Deine Kühlwalda

  • Liebe Libelle,


    du machst im Moment echt viel mit. Deine Gesundheit ist schon sehr angeschlagen, umso wichtiger ist es das du jetzt auf dich schaust.
    Gut das du das mit der Gastritis abklären hast lassen. Kannst du wenigstens etwas essen oder fällt dir das auch so schwer wie mir.
    Ist der Zwerchfellbruch so schwer das man ihn operieren muss ?. Ich hab auch einen, und der wird jetzt dann bei der Gastro kontrolliert.


    Alles Gute für dich
    Hopeless

  • Hallo ihr Lieben


    @ Kuehlwalda
    Papa könnte heute noch leben, wenn die Ärzte rechtzeitig die Dringlichkeit der Herzklappe erkannt hätten. Bereits voriges Jahr hatte er einmal kurz Herzschmerzen gehabt und der Arzt im Spital auf der Notfallambulanz meinte, es wärer die Aortenklappe. Der auswärtige Internist zu dem er dann ging, bestätigte zwar die schlechte Herzklappe, aber hat uns nicht aufgeklärt oder empfahl eine neue - man wartete und wartete.....auch wenn wer keine großartigen Beschwerden hast, aber das Problem bereits akut ist, sollte gehandelt werden - denn sonst ist es zu spät.


    Mama registrierte das ganze Jahr nicht, dass es Papa immer schlechter ging, erst die letzten Wochen. Aber das er sterben wird, an das dachte sie nicht einmal als er die letzten Tage im Spital war. Ich habe das ganze Jahr immer ein Stückchen mehr von Papa Abschied genommen, aber als es das allerletzte Mal sein sollte, war ich nicht bei ihm und dann war es zu spät.
    Mama sagt, ich kann weinen soviel ich will, er kommt nicht wieder, es ändert sich nichts........stimmt zwar, aber ändert nichts dass ich deswegen weniger weinen muss.


    @hopeless
    Ich krieg unmittelbar nach dem Essen Magenschmerzen und oft auch gleich darauf Durchfall. Auf der rechten Seite liegen geht garnicht, da habe ich so Sodbrennen und es brennt in der Speiseröhre wie Feuer.
    Der Arzt meinte, auch meine seinerzeitige Gallenop macht da so ihre Probleme.....
    Stress egal wie auch immer sind sowieso Gift - aber wie soll ich dem entgehen - mein ganzes Leben bestand und besteht aus Stress. Da gibt's noch andere Dinge, die ich aber hier nicht weiter erläutern möchte, die das auch eine ganz große Rolle spielen und mich geprägt und so verletzlich gemacht haben.


    Dachte heute wird meine Trauer besser sein, aber nachdem ich mir ein paar CD´s die Mama von Papa aussortiert hat und entsorgen wollte zu mir geholt habe, und sie angehört habe, gings wieder los mit den vielen Tränen. Es sind alles CD´s bzw. Musik die Papa wenn ich zu meinen Eltern kam in der Wohnung gespielt hat, auch wenn wir zusammen gesessen sind. Zum Teil sind es Lieder, die er auch in seinen Filmen verarbeitet hat.


    Mittlerweile hat es sich schon in dem kleinen Dorf, wo wir "unser Haus" hatten herumgesprochen, dass ich so unter Papas Tod leide - ich habe soviel verloren und nichts ist mehr wie es vor ein paar Wochen noch war.


    Das Jahr geht - die Liebe zu dir bleibt!
    Du bist in meinem Herzen! Für immer!


    Die traurige Libelle

  • Liebe Libelle! <3


    Es tut mir so leid für Dich. Von Herzen wünsche ich Dir Trost. :30:
    Niemand hat erwartet, dass es ein schönes, frohes Fest für Euch wird. Ihr garantiert auch nicht.
    Aber Deine Schilderung….Das ist schon niederschmetternd.
    Trauer braucht Zeit, leider auch Schmerz und Tränen. Es ist wirklich so wenig Zeit vergangen.
    Und die Weihnachtszeit macht es noch schwerer für Euch. Die ist nun fast überstanden.


    Ja, der Glanz der Weihnacht unserer Kindheit, der ist schon lange verschwunden.
    In meiner Jugend fand ich es ganz nett. Nur wenn dann die ganze Familie musizierte, fand ich das voll ätzend.
    Und heute denke ich, ohne so eine Weihnachtstante zu sein, doch wehmütig an diese Jahre und meine Eltern zurück.
    Aber im Laufe der Zeit hat sich meine Trauer um meine Eltern gewandelt. In eine ruhige Trauer.


    Bis zu einer ruhigen Trauer bei Dir ist es sicher noch ein Stück des Weges.
    Wichtig finde ich es, dass Du die Hoffnung nicht verlierst. Du wirst diesen Weg in die ruhige Trauer gehen.


    Alles Liebe für Dich und gute Wünsche für Deine Gesundheit.
    Deine Kühlwalda

  • Liebe Libelle,
    so rasch verändert sich Trauer nicht, hab Geduld mit dir! Bei vielen dauert sie 3 bis 5 Jahre und die ersten beiden Jahre werden als besonders schmerzintensiv beschrieben. Das ist der Grund, warum es uns und dieses Forum gibt: Trauer braucht Zeit und in dieser Zeit, die uns allen lange erscheint, weil sie eben so hart ist, wollen wir füreinander da sein, uns Mut machen und uns zuhören :30:
    Weihnachten, besonders das erste Weihnachten, ist immer schlimm. Weihnachten bleibt für viele auch in den Folgejahren ein sehr sensibles Fest. Auch Silvester ist ein schwerer Tag. Feste der Freude, der Familie und des Neubeginns sind einfach immer schwer zu ertragen, wenn einer aus der Mitte fehlt. An solchen Tagen, an denen man aus dem Alltagstrott gerissen wird und "auf Familie" oder "auf Party" machen soll, da wird die Lücke, die ein Mensch hinterlässt besonders schmerzhaft spürbar und man selbst ist natürlich auch sehr dünnheutig an solchen Tagen.
    Wie gehts denn deiner Mama?
    AL
    Christine

  • Danke euch


    Also mama gehts ganz gut, das verstört mich etwas.
    sie hat in der wohnung mehrere fotos von papa, weint aber kaum. Sie unternimmt immer wieder was, besucht jede woche papas cousine und fährt mitte jänner für 2 wochen mit ihr in das hotel, wo im februar der leidensweg von papa begann. Es ist ihr stammhotel und auch im august, 1 1/2 monate bevor er starb, war sie mit ihm dort. Damals musste sie den urlaub abbrechen, weil es ihn so schlecht ging und er nicht essen konnte.


    Jedem erzählt sie freudenstrahlend, dass sie wieder dorthin fährt und sie sich so freut, mir bricht das herz....wir haben im februar meine eltern von dort bzw.vom spital holen müssen. Damals waren sie mit dem eigenen auto gefahren. Diesmal hat mich mama gebeten, ob mein mann und ich sie und die tante nicht hinfahren und abholen kann.? Sie würde ja auch selbst fahren, fürchtet aber, sollte es schneien.


    Ich weiß, ich werde schon am weg dorthin weinen, wie ich auch so ja schon jeden tag weine. Ich tu mir so schwer an orte zu gehen, wo ich mit papa war.


    Mama kommt nach wie vor jeden tag bei mir. Entweder zum mittagessen, oder zur jause, nebenbei bin ich dann bei ihr daheim, um ihr zu helfen. Durch ihre schmerzen von den wirbeleibrüchen und den ops, kann sie nicht alles macht. Eine heimhilfe lehnt sie ab....seit oktober ist sie bereits 3x gestürzt, und ich mach mir natürlich um sie sorgen. Ich wohne ja nur 1 haus entfernt


    Mein ganzes leben ist durcheinander geraten.....


    Mama freut sich morgen auf silvester, kommt ja wieder zum essen und ich würde am liebsten nurmehr schlafen um zu vergessen, was passiert ist. Papa fehlt mir so


    Ich wünsche euch alles gute für das kommende jahr....


    Ja, alles gute und viel gesundheit haben wir uns letztes jahr auch gewünscht, und bereits im februar find alles an

  • Liebe Libelle, <3
    in den nächsten Tagen durchaus GERNE ausführlicher an dich schreibend...
    aber...
    jetzt schon einmal... auch wenn du es ja eigentlich weisst...
    BITTE.... denke an DICH...

    Deine Mama SORGT für SICH...
    und was machst du für DICH ????


    Lebe deine Trauer, wie Christine so gut schreibt,
    lebe sie in allen schmerzhaften Facetten aus,
    aber LEBE auch bitte DICH ...und ACHTE auf DEINE GESUNDHEIT...


    Ich persönlich will Sylvester immer bis 24.oo Uhr alleine hier in unserem Scheunenhaus sein... und dann stosse ich mit lieben Nachbarn, die alle meinen Burkard gekannt haben auf sein und mein und unser aller Wohl an...
    und ebenso innerlich auf meinen Papa und meine Mama und alle Lieben, die ich losgelassen habe... oder mehr und mehr in die friedvolle Erinnerungstrauer verabschieden darf ...


    Fühle dich lieb umarmt und ein klein wenig gestärkt... wenn du dir das vorstellen kannst... :24: :30:
    von deiner Amitola

  • Liebe Libelle,
    jeder trauert anders. Deine Mutter arbeitet an diesem Verlust auch, sie hat aber andere Strategien. Der Urlaub im Stammhotel ist ihr offensichtlich wichtig, es ist ein vertrauter Ort. Wenn ihr das Hotel gut tut, dann heißt das aber nicht automatisch, dass es auch gut für dich ist. Ist es nicht möglich, dass dein Mann sie alleine hinfährt, wenn es dir so schwer fällt?


    Und ich muss mich Amitola anschließen: Versuche "Dinge" zu finden, die dir gut tun, die dir eine Auszeit verschaffen. Vielleicht ist der tägliche Kontakt zu deiner Mutter im Moment nicht gut für dich, weil ihr so unterschiedlich mit der Trauer umgeht. Überleg mal und wenn ja, vielleicht kannst du mit ihr drüber reden, welche ihrer Strategien für dich schmerzhaft sind. Es muss einen Weg geben, der ihr gestattet auf ihre Art und Weise zu trauern und ihre Strategien zu leben und der es aber auch dir gestattet deine Trauer zu leben. Wichtig ist die Akzepanz und Toleranz auf beiden Seiten und vielleicht auch ein bisschen mehr Distanz, so dass ihr euch gegenseitig nicht behindert!
    AL Christine

  • Liebe Libelle,


    auch meine Mutti hat ein "Stamm-Kurhotel". Sie hat mit meinem Vater dort den letzten gemeinsamen Silvester verbracht. Ich mußte sie Anfang Jänner 2009 von dort holen - weil es Vati so schlecht ging. Er ist dann am 29. April gestorben.
    Und Mutti hat seitdem JEDEN Jahreswechsel dort verbracht. Und die letzten 2 Jahre auch Weihnachten.
    Ich kann dich gut verstehen, es fällt auch mir nicht leicht. Noch immer nicht. Aber Mutti will es so, so paßt es schon.


    Wie Christine ja schreibt - jede/r hat eine andere Strategie. Wenn du so gar nicht dort hin magst finde ich Christines Vorschlag gut - laß doch deinen Mann alleine mit den beiden fahren. Andererseits -
    hättet ihr ev. die Zeit/Möglichkeit auch ein, zwei Tage dort zu verbringen? Ein wenig relaxen, ausspannen ... ja, es IST schwer. Es kommen sooo viele Erinnerungen.Aber - es ist auch eine so starke Verbindung...die vielleicht nicht nur schmerzt sondern doch auch ein wenig gut tut.
    In der Zwischenzeit führe ich Mutti gerne hin, und es tat mir heute echt leid, sie nicht abholen zu können, sondern mit dem Zug nach Hause fahren zu lassen.
    Vati ist dort in meinen Gedanken und Gefühlen seeehhr präsent, das ist "auch" schön.
    Überleg mal, und wenn du nicht so ganz und gar entsetzt "NEIN" schreist - dann trau dich - denn dann bringt es dich wieder einen Schritt weiter.


    Und - bist du dir so sicher, daß deine Mama kaum weint? Mutti hat vor mir sehr, sehr selten geweint. Ich weiß aber sehr wohl, daß es ihr sehr, sehr schwer fällt, das alleine sein und sie Vati ganz furchtbar vermißt.
    "Viele Tränen" sind ja auch kein "Trauermaß" - so oft schmerzen ungeweinte Tränen um so vieles mehr.


    Kraft, Licht und Liebe für dich
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • hallo an alle foris


    mittlerweile hat sich das thema mit dem stammhotel für einige zeit "erledigt". mama war vor weihnachten wieder gestürzt und hat sich am bein verletzt, mir aber nichts davon erzählt. es ist eine kleine wunde, welcher ihr aber mittlerweile mehr weh tat, ausserdem ihr bein einen Bluterguss bekam.
    nachdem sie ihren sturz gebeichtet hat, bin ich am 2.1. (ich wurde natürlich genau zu silvester krank und bekam fieber), am 2.1. mit ihr ins spital gefahren, wo man jetzt die wunde weiter beobachtet und behandelt - es scheint eine wundheilungsstörung zu sein. weiter Kontrollen folgen und ich begleite sie natürlich, bevor sie wieder stürzt. sie hat ja polyneuropathie in den beinen und daher sensibilitätsstörungen und gangunsicherheit - lehnt aber stock usw. ab.


    die tante wiederrum, ist vor 6 Wochen gestürzt, lt röntgen war kein bruch zu erkennen, aber die schmerzen wurden nicht besser. ich habe dann nicht locker gelassen und ebenfalls am 2.1. kam die tante ins spital, wo man ein CT machte und einen wirbelbruch diagnostizierte. der Urlaub wurde jetzt einmal verschoben, jetzt sind wieder spitalsbesuche wie auch schon letztes jahr für mich angesagt. wieder ein jahr mit sorgen, Krankheiten, Ängsten.


    nein, in dieses Hotel möchte ich momentan nichtmehr, auch ich habe einmal ein paar tage dort verbracht - damals.....


    es gäbe noch soviel zu schreiben um meine Situation zu beschreiben, wie sie derzeit ist und wie sie war, damals....
    meinen mann lasse ich nicht alleine fahren, wir machen alles gemeinsam - er hat mich immer unterstützt und ich ihn.


    ich schicke einen lieben gruß


    vielen dank für euer zuhören