liebe Christine !
stimmt, ich habe einen liebenswürdigen mann, der zupackt und hilft wo er kann, jedoch ist er ja auch krank.
meine eltern haben bis auf das letzte jahr, wo alles begann, ihre zeit zum größten teil alleine bzw. mit der tante verbracht.
zwar fuhren wir wenn es ging, die letzten jahre gemeinsam in den urlaub, oder wir besuchten sie am wochenende beim wochenendhaus um papa bei verschiedenen arbeiten zu helfen, aber sonst sahen wir uns die ganze woche nicht. wir klammerten nie aneinander, jedoch wußten wir, wenn wer hilfe braucht, dann ist er auch für den anderen da.
zwar telefonierten wir täglich oder mama winkte mir, wenn sie einkaufen ging und ich am balkon war zu, aber dass meine eltern regelmäßig bzw tgl. bei uns oder wir bei ihnen zum essen oder zur jause waren, dass war ja früher nicht der fall. jeder hatte seinen freibereich, seine eigenen Interessen und lebte auch diese aus. nein, obwohl wir so eng beieinander wohne, gab es kein klammern - oder aufeinanderkleben.
meine mama ist ein sehr geselliger mensch, der immer wen um sich brauchte, papa aber durch seine schwerhörigkeit und seine schwere kindheit sehr zurückgezogen gewesen. er konnte durch sein ohrensausen, seit der jungend keinen gesprächen folgen. weil die nebengeräusche so störten. somit gab es dann nur einen kleinen freundeskreis, die mit seinem handycap umgehen konnten. leider sind auch da schon einige dieser freunde verstorben oder viel zuweit weg. d.h. aber nicht, dass sie nicht spass hatten und trotzdem genug gemeinsam unternommen haben.
mein papa hat meine mama aus einem gewaltvollen Elternhaus, wo auch noch andere dinge passierten, die mama traumatisierten herausgeholt und mama war ihm ihr leben lang dankbar dafür - er war ihr leben.
er war ihr halt, ihr führer, auch wenn sie die dominantere war - aber er hatte einfach das große herz, das uns zu liebe auf alles verzichtete, nur damit es uns gut geht.
es ist schwer, dies zu erklären bzw niederzuschreiben, dazu hätte man meine familie all die jahre kennen müssen.
ja, ich bin ein "verwöhntes" einzelkind und ich bin dankbar, so eine schöne kjndheit gehabt zu haben. daher werde ich auch jetzt für mama da sein, wenn sie meine hilfe braucht und sich nicht sich selbst überlassen.
sobald die zeit reif ist und wir beide irgendwie mit unserer trauer zurechtgekommen sind, werden wir beide wieder kleine schritte machen und loslassen.
ich bin auch meiner mama sehr zu dank verpflichtet, sie war in einer für mich sehr, sehr schweren zeit tag und nacht da, oder zu murren, ohne fragen zu stellen ohne vorwürfe zu machen.....sie war da - und jetzt bin ich da.
ja, ich versuche pausen einzulegen, bin z.b. heute den ganzen tag im bett geblieben, weil meine nerven, mein körper nicht mehr mitspielt.
ich kenne diese symptome, wenn mein körper überfordert, der stress zu groß ist. dann habe ich stundenlang nachts schüttelfrost und schweissausbrüche am ganzen körper und muskelkrämpfe, wie epileptische anfälle - der ganze körper tut danach weh. dies wird ja auch jetzt im spital abgeklärt, weil einiges an den aktuellen untersuchungen nicht so ist, wie es sein sollte. ich hoffe nur, dass ich nicht stationär aufgenommen werden muss oder ein op ansteht.
ich wünsche euch allen, weiterhin alles gute, viel kraft mit eurer trauer umzugehen