Beiträge von Becki30

    Huhu liebe Claudia,


    Ja diese Liebe zu meiner Heimat ist stark. Ich vermiss das Wasser und die Menschen und ihre Mentalität schon sehr manchmal. Die Entfernung macht es derzeit auch noch schwieriger. Mein Bruder ist weit weg und mein Papa auch. Wirkliche langjährige Freunde habe ich leider nicht, dass macht es alles so schwierig. Die einzige mit der ich über alles rede konnte, ist nicht mehr da: Mama. Mein Freund darf seinen Sohn nicht sehen, da stehen wir leider bald vor Gericht, wenn es kommt dann alles auf einmal.

    Und ja die Trauer kommt in Wellen und manchmal habe ich das Gefühl zu ertrinken...

    Ich muss arbeiten, ich hab nur einen Jahresvertrag und kann mir keine längere Auszeit nehmen, aber es bedrückt mich schon alles sehr. Ich würde lieber mir die Decke über den Kopf ziehen und warten bis es vorbei ist und der Schmerz mich nicht mehr lähmt. Lähmt ist auch ziemlich das richtige Wort. Ich hab echt kaum noch Freude an iwas, sehr selten. Ich sollte nun auch mal erstmal was zu essen machen fällt mir da grad ein...das dumme ist, ich esse viel zu viel derzeit und nehme zu.. noch mehr Frust.. wunderbar...


    Liebe und dankbare Grüße


    Becki

    Hallo ihr Lieben,


    Ich danke euch für die zahlreichen lieben Worte und virtuellen Umarmungen.


    Ich möchte dich nicht drängen, aber es erleichtert vielleicht DUICH und auch uns,

    wenn wir mehr aus deinem Leben wüssten....

    Mich z.b. würde es interessieren warum du von Hamburg nach Aachen gegangen bist....

    Ob du auch in Aachen Freunde schon hast...und nicht nur in Hamburg....

    Jaaaah ...und ganz wichtig , ob du einen oder vielleicht sogar 2 oder 3 Menschen jetzt in Aachen um dich hast, die dir wirklich eine LIEBEVOLLE Hilfe sind

    Also ich bin vor 1,5 Jahren nach Aachen gezogen, da ich vor nun mehr 4 Jahren meinem Freund kennen gelernt habe. Er ist gebürtiger Aachener und hat einen kleinen Sohn in der nähe von Aachen, er hatte sehr mit Heimweh zu kämpfen, Also sind wir nach Beendigung seiner Umschulung zurück in die Heimat gegangen. Nun ja nun hab ich Heimweh, wenn die Liebe nicht wäre ;)

    Ich hab auch Freunde hier gefunden, aber das gestaltet sich alles etwas schwierig hier. Das Thema Trauer ist nicht ganz leicht. Mein Freund hat starke Schwierigkeiten Gefühle wahrzunehmen und auch zu verstehen, er ist mit meiner Trauer oftmals überfordert. Dann hab ich Freunde die der Meinung sind es ist doch schon ne Zeit vergangen und es müsste besser werden. Ich hab auch eher das Gefühl meinen Mitmenschen mit meiner Trauer zu belasten und zu nerven.

    Gerade gestern hatte ich wieder das Problem das ich erst ganz schrecklich traurig war und dann urplötzlich sauwütend dass ich Sachen durch die Gegend geworfen habe.. (bewusst ne Packung Taschentücher). Mein Freund steht dann da und weiß nicht was er tun soll. Ich weiß im Moment überhaupt nicht wohin mit meinen Gefühlen. Diese Wut darüber das ich an der Situation einfach nichts ändern kann, lässt mich fast wahnsinnig werden. Ich hab im Grunde Lust zu gar nichts mehr wirklich. Ich bekomm den Hintern nicht hoch. Gestern haben mein Freund und ich uns gestritten, eine Situation in der ich Mama angerufen hätte, was mir dann ziemlich schnell auch klar wurde und den nächsten Anfall von Trauer brachte. Die Frage die ich mir immer und immer stelle: Was würde Mama darüber denken wie ich mit ihrem Verlust umgehe oder würde sie mir die Ohren lang ziehen weil ich mich so hängen lasse? Ich bin derzeit auch mega reizbar und ich weiß nicht mal wieso. Telefonseelsorge ist mir irgendwie zu unpersönlich... Ich bin etwas ratlos derzeit.


    Wenn ich mich für professionelle Hilfe entscheiden würde, wie komme ich an eben solche? Welcher Ablauf ist dort? An wen wende ich mich da?



    Liebe Grüße


    Becki

    Es fühlt sich an, als wäre im Herzen ein riesengroßes Loch... weil sie fehlt.

    Ich würde so gern mit ihr reden, mein Leben mit ihr teilen und sie fehlt mir einfach so. Manchmal habe ich das Gefühl verrückt zu werden.


    ich heule.. und heule und es wirkt alles so sinnlos.. ;(;(;(

    Hallo ihr Lieben,


    es sind einige Tage ins Land gegangen und es kommt die triste graue Jahreszeit und mit ihr auch Weihnachten. Mein Bruder fragte mich ob ich arbeiten müsste und ich sagte ihm ,, Ja, leider". Aber eigentlich habe ich mir dort bewusst Dienst gewünscht weil ich mit meinen Gedanken nicht Zuhause sein möchte. Um nach Hamburg zu fahren zu meiner Familie ist die Zeit ohnehin zu kurz. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht an Mama denke. Sie fehlt unheimlich und es fehlt einfach sie an meinem Leben teil haben zu lassen. Ich erwische mich oft, wenn ich alleine bin, das ich mit ihr spreche und ich habe das Gefühl sie antwortet mir, Mir fällt auf das ich die ganzen tollen Rezept für ihre Weihnachtskekse nicht habe und diese wohl mit ihr beerdigt worden ist. Es sind viele Menschen um mich und dennoch fühle ich mich sooo alleine ;(

    Das Leben geht weiter, sagte Mama schon.. aber iwie hab ich das Gefühl das geht nur für andere, ich selber bleibe stehen, mit all dem Schmerz.

    Erst bei der Urlaubsplanung für nächste ging es darum das ich die Woche wo meine Mama den ersten Todestag hat gerne Urlaub hätte. Meine Kollegin wollte auch zu dieser Zeit und meinte: Deine Mutter ist doch schon tot, kannste auch ne Woche später hin. Manchmal hat man das Gefühl die Trauer an keinen Platz in der Arbeitswelt.

    Die Blätter fallen und es wird kälter...Ich müsste eigentlich bald meine Winterjacke anziehen.. Ich will nicht.. Ich hab doch die Jacke von Mama an, aber die wird bald zu kalt...

    Ich kann mich eigentlich auch zu nix aufraffen, versuche aber irgendwie mein leben hinzubekommen..


    Liebe aber traurige Grüße


    Becki;(

    So nachdem ich meinen Dienst hinter mich gebracht habe, muss ich feststellen dass es gar nicht soo schwer war wie ich dachte. Ich glaube fest daran das Mama stolz wäre. Ich werde mich nach den Feiertagen um eine ortansässige Trauergruppe kümmern. Ich weiß nicht ob das etwas für mich ist, ich glaube ich bin derzeit nämlich keine gute Zuhörerin. Kiwi, wenn deine Mama im Januar gestorben ist und du schon etwas Besserung äußern kannst besteht für mich ja noch Hoffnung.. Ich bin nicht wirklich geduldig mit mir selbst und leider wohl auch nicht mit anderen. Ich hab 2 Tage vor der Beerdigung meiner Mama Geburtstag "gefeiert". Meine Tante (Mamas Schwester), die eigentlich eher eine 2te Mama für mich ist, hat mir ein Buch geschenkt, in dem ich schreiben kann wenn mir danach ist. Ich denke ich werde das ausprobieren.


    blaumeise, erstmal dein Deutsch ist gut, red dir das nicht ein ;) Das mit deiner Freundin tut mir leid, das muss schrecklich sein. Einen Menschen zu verlieren der einem nahe stand ist immer gemein. Die Frage wielange darf man trauern, wie lange ist das noch gesund? Die stelle ich mir öfter. Aber wie soll man etwas begreifen was unfassbar ist. Sie hat mich mein ganzes Leben lang begleitet und ich soll schon nach 3 Monaten fertig damit sein um sie zu trauern das kann gar nicht gehen.


    Es gab eine Sitution kurz nachdem sie gestorben war, die mich sehr mitgenommen hat, mein älterer und einziger Bruder sagte zu mir: Es tut weh dich anzusehen, du siehst Mama so ähnlich! Andere sagen, dass sei doch schön, so lebt sie mit dir weiter, aber für mich ist das derzeit eher eine Qual, mich selbst anzusehen, denn ich sehe meiner Mama sehr ähnlich und auch in ihrer Gestik und Mimik.


    Es tut so weh, dass sie nicht mehr da ist. Ich hoffe einfach dass es irgendwann besser wird.


    Danke das ihr mir zuliest (zuhören wäre ja nicht so richtig)


    Liebe Grüße

    Becki

    Hallo Claudia,

    ich hatte Urlaub. Ich bin vor meinem Urlaub an meine Grenze gestoßen: Sterbebegleitung... als der Bewohner verstorben war, war ich auch am Ende. Mama ist zwar nicht lange gestorben, falls du weißt was ich meine, aber dennoch hab ich das nicht weniger intensiv erlebt. Ich habe letztes Jahr meinen Onkel verloren und hatte wenige Monate später eine Depressive Episode. Ich denke ich werde es versuchen. Mama hätte nicht gewollt das ich mich hängen lasse. Mama sagte kurz nach Diagnosestellung: Becki das leben geht weiter. Es fällt mir momentan alles sehr schwer, manchmal selbst das Aufstehen.


    Liebe Grüße

    Becki

    Danke Claudia,

    Schön zu wissen, das man mit den Gedanken und Ängsten nicht alleine ist. Man bekommt von außen immer gesagt ,,Kopf hoch, wird schon wieder". Ich kann das sogar verstehen, ich selber wüsste auch nicht was ich sagen sollte. Aber dieses wird schon wieder kann nicht stimmen, meine Mama kommt nicht zurück, so sehr ich mir das auch wünsche. Ich hab das Gefühl das Leben geht weiter, nur ich bin in der Trauer stehen geblieben.

    Es ist auch das erste Mal seit dem Tod von meiner Mama dass ich Angst habe arbeiten zu gehen. Da muss ich stark sein und konzentriert und funktionieren. Ich weiß nur im Moment nicht woher ich die Kraft nehmen soll.

    Ich überlege tatsächlich mir professionelle HIlfe zu holen, in welcher Form weiß ich nicht. Vllt ist eine Therapie gar nicht verkehrt..


    Liebe Grüße

    Becki

    Hallo Claudia,

    danke für deine lieben aber auch guten ehrlichen Worte. Es ist im Moment ne Mischung aus Wut (Warum sie? Sie hat alles ausgehalten und gekämpft wie ein Löwe und am Ende hat das alles nichts genützt), Trauer und aber auch unendlicher Liebe. Für mich selber habe ich im Moment die Gedanken (Wieviel kann ein Mensch ertragen), 2 Tage bevor meine Mutter beigesetzt wurde, hatte ich meinen 30. Geburtstag, den wollte ich vor kurzem noch mit ihr feiern, Sie hatte sich gefreut mich zu sehen und dann ging das alles so schnell. Ich war noch nicht fertig damit zu verstehen dass sie Krebs hat und jetzt soll ich damit fertig werden, dass sie einfach nicht mehr da ist. Ich hab Angst, Angst zu vergessen wie ihre Stimme klangt, wie sie roch.....

    Ich möchte einfach manchmal schreien, weil es einfach so unfair ist! :cursing:;(

    Meine Mama war die beste die man sich vorstellen konnte. Ich werde sie niemals vergessen, sie war die Frau die mir das Leben geschenkt hat. Es ist nur so schlimm das Leben ohne sie. Das schlimmste ist ich weiß nicht wie ich mir helfen kann oder was mir gut tut. ich fühle mich einfach nur alleine :(

    Hallo ihr Lieben,


    Wo fang ich an...(Ich wohne bei Aachen meine Mama wohnte bei Hamburg mit meinem Papa zusammen)

    Mama hat am 22.8.2017 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in die Leber bekommen, mit nur 56 Jahren.Sie wollte dem Krebs den Kampf ansagen.

    Ich erinnere mich dass sie zu mir sagte: Ich würde dir schon sagen wenn der Arzt mir sagt, eine Langspielplatte zu kaufen lohnt sich nicht mehr! Allerdings wussten wir alle das die Prognose mehr als schlecht ist, Mama wollte nicht das ich zur ihr komme, sie wollte erstmal selbst mit der Diagnose zurecht kommen, außerdem war ich auch noch erkältet. Mama wollte kämpfen, es war ihr bewusst dass ihr die Chemo nur noch mehr Zeit gibt, sie aber nicht mehr heilen wird. Sie sollte einen Port bekommen und dann darüber die Chemotherapie. Am Tag als sie den Port bekommen sollte, hatte sich bereits zuviel Bauchwasser gebildet, sodass sie dieses erstmal abziehen mussten, dann wurde ihr der Port gelegt. Leider blutete dies nach sodass sie eine Nacht im Krankenhaus bleiben musste. Das hat sie alles durchgestanden und die Chemo konnte starten. Nach der Chemo war sie sehr müde und schlapp. Dann erreichte mich morgens der Anruf Mama sei über Nacht ins Krankenhaus gekommen, weil sie aufgrund des Bauchwassers keine Luft mehr bekommen hatte. Das war der Tag an dem ich das letzte Mal mit Mama gesprochen habe. Hätte ich das gewusst, hätte ich ihr noch soviel mehr gesagt,Am nächsten Tag dann die Meldung aus dem Krankenhaus, mein Papa soll ins Krankenhaus kommen und entscheiden ob lebensverlängernde Maßnahmen eingeleitet werden sollen. Ich bin hals über Kopf in den nächsten Zug richtung Hamburg gestiegen. Dann ging alles ganz schnell. Mama hatte eine Sepsis und einen Infekt, woher weiß keiner so genau. Mama hatte keine Urinausscheidung mehr, sodass die Ärzte entschieden das eine Dialyse notwendig ist, Mama wollte das zunächst nicht, die Ärzte machten ihr das Angebot das 3 Tage zunächst zu versuchen. Darauf ließ sie sich auch ein. Die ganze Familie war nochmal bei ihr, außer mir, ich saß noch im Zug. Am Abend wurde sie dann auf die Intensivstation verlegt, wo sie dialysiert wurde.

    Am nächsten Morgen kam dann die nächste schlechte Nachricht, mein Papa soll sofort ins Krankenhaus kommen, Mama würde in den nächsten 2-3 Stunden sterben. Ich bin also mit ihrem Bruder zusammen ins Krankenhaus gefahren, Als ich ankam wurde Mama gerade abgesaugt, für mich eigentlich kein ungewöhnlicher Anblick(ich bin altenpflegerin,), aber bei der eigenen Mutter schrecklich,

    Mama war nicht mehr bei bewusstsein. Ich konnte ihre Hand halten und ihr sagen was sie mir bedeutet, wobei ich mir sicher bin dass sie das wusste. Nach ca. 10min war sie für immer eingeschlafen. Die Krankenschwester sagte: Sie hats geschafft! Da frage ich mich: Was hat sie geschafft? SIe wollte Leben! Sie wollte noch soviel erleben.


    Am 19.10.2017 wurde sie im Ewigforst in Begleitung aller Menschen die ihr wichtig waren beigesetzt. Ich hab die Urne selbst zum Grabe tragen dürfen.


    Jetzt sind bald 3 Monate vergangen und es wird einfach nicht besser. Ich hab nicht nur meine Mutter verloren sondern auch meine beste Freundin...Es tut so unbeschreiblich weh.

    Ich weiß mir momentan einfach nicht zu helfen. Ich hab das Gefühl für alle immer stark sein zu müssen, aber ich habe einfach gerade keine Kraft mehr. Es fühlt sich vieles so sinnlos an.

    Es gibt soviele Dinge...wo ich sie um Rat fragen möchte und es geht nicht. Ich bin oft einfach so verzweifelt. Mein Freund kann mit der Situation auch nicht gut umgehen, seiner Meinung nach müsste das doch besser werden nach der schon für ihn langen Zeit...



    Traurige Grüße


    Rebecca