Nach fast 2 Monaten melde ich mich mal wieder.
Es hat sich glaube ich einiges getan, auch wenn ich das selber nicht so wirklich wahrnehme.
Anfang Januar sind es dann 6 Monate ohne meine Freundin.
In den 2 Monaten habe ich meine Abschlussarbeit fertig geschrieben und vorhin abgeschickt. Jetzt ist das erstmal halbwegs erledigt.
Ich bin auch seit Anfang November in einer Trauergruppe vom Studierendenwerk. Da habe ich meine Zeit gebraucht um warm zu werden (rede nicht sooo gerne mit Fremden über so private Sachen und stehe nicht gerne im Mittelpunkt, was ja beim Reden der Fall ist). Es gibt leider nur eine weitere männliche Person, ist aber nicht so dramatisch. Ein bisschen "schade" ist, dass die anderen großteils ihren Vater verloren haben. Das ist ja doch nochmal etwas anderes und ich kann damit nicht so viel anfangen.
Jetzt nach 8(?) Sitzungen bin ich relativ offen geworden, aber nun es ist auch schon fast wieder vorbei (gibt nur 10 Sitzungen).
Insgesamt kann ich jedoch sagen, dass es mir besser geht. Es ist meist nicht mehr der erste Gedanke nach dem Aufwachen. (Neuer) Alltag ist mehr und mehr eingetrudelt und ich habe mir mehr oder weniger neue Beschäftigungen, vor allem für die Wochenenden, gesucht.
Ich mache Sport, esse gesund und fühle mich körperlich eigentlich so gesund wie noch nie. Ich vermisse meine Freundin natürlich immer noch, aber es verändert sich. Man gewöhnt sich irgendwie dran. Die schlimmen Trauerattacken sind weniger geworden. Ich habe durch Zufall gestern von dem Konzept der Hedonistischen Tretmühle gehört. Ich zitiere:
Wikipedia schrieb:Unter hedonistischer Tretmühle (auch hedonistische Adaptation) versteht man die Tendenz der Menschen, nach einem stark positiven oder negativen Lebensereignis relativ schnell zu einem relativ stabilen Level von Glück bzw. Glücklichsein zurückzukehren
Vergleicht man Leute die im Lotto gewonnen haben mit Leuten, die durch einen Unfall eine schwere Behinderung haben und fragt sie nach ihrem Wohlbefinden, antworten die Lottogewinner natürlich, dass es ihnen gut geht und die anderen natürlich das Gegenteil. Fragt man nach einem Jahr nochmal hat sich das ausgeglichen und beide antworten mit "neutral".
So gewöhnt man sich wohl auch an die schlimmsten Schicksalsschläge und ich merke es selber.
Das schlimmste ist wohl die Einsamkeit. Ich fühle mich oft einsam und weiß nicht was ich dagegen machen soll.
Ich schaue zwar immer noch fast täglich hier vorbei (vorallem wegen dir @Tigerlilly . Deine Updates interessieren mich immer sehr.), habe jedoch ein wenig die Übersicht verloren bei den ganzen neuen Beiträgen.
Ich beende meinen Post mal wieder mit einem (ruhigen) Lied:
Bis dann.