Hallo Thomas
Es ist immer ein schlimmer Verlust wenn jemand neu hierher findet. Und bei all dem Leid das man liest fühlt man sich hier verstanden.
Und ja - Außenstehende können nicht erahnen was es bedeutet den geliebten Partner zu verlieren. Auch ich habe heute mit meiner mittleren Tochter fast eine Stunde lange geweint. Wie Sonja schreibt der Trauerschmerz - das Erkennen der Konsequenzen - das Realisieren was das jetzt alles bedeutet für den Rest des eigenen Lebens das drängt sich jetzt nach den ersten Wochen in den Vordergrund.
Man funktioniert nur noch mechanisch, arbeitet seine Aufgaben ab. Es ist oft schon anstrengend sich voll auf die Gespräche mit den Kindern zu konzentrieren weil man ständig in der Vergangenheit hängt. Das Leben erscheint jetzt sinnfrei. Die Welt erscheint ungerecht.
Auch wir hatten uns auf die Zeit gefreut wenn die Kinder jetzt selbstständiger sind noch mehr wieder gemeinsam als Paar zu unternehmen. Die gemeinsamen Zukunftspläne, die Reisen und Bergabenteuer die wir geplant haben verlieren sich im Nichts.
Ich hatte mir nie zuvor in meinem Leben Gedanken gemacht, dass so ein Verlust so ein Schicksalsschlag eintreten könnte.
Man ist darauf einfach nicht vorbereitet und man kann es rational nicht fassen, erklären, verstehen. Wie du schreibst - nur die unendlich traurigen Gefühle, der Schmerz beherrschen den Tag.
Unser gemeinsames Leben in der Familie mit dem Sport dem beruflichen Erfolg was so genial toll bis zu dem Tag des Unfalls.
Dass mich eines Tages diese Wucht an Traurigkeit, Niedergeschlagenheit trifft hätte ich nie für möglich gehalten. Man nimmt die schönen Momente und Erlebnisse in der täglichen Routine als selbstverständlich hin- wir haben versucht viel im Jetzt zu leben und doch schleicht sich die Routine ein.
So glücklich ich bei unserer Hochzeit oder den Geburten unsere Kinder war so viel mehr trauriger bin ich jetzt. Im Nachhinein hätte ich noch damals noch viel glücklicher sein müssen. Ich hoffe auch wie du daß diese tiefe Trauer sich etwas abschwächt und mir wurde hier gesagt, daß man irgendwann mal auch wieder normal atmen kann und wieder vorsichtige Schritte gehen kann. Doch ein Humpeln wird bleiben. Die Leichtigkeit ist verloren
Schreib alles hier rein was Dich bedrückt - ich denke der Austausch zwischen uns Betroffenen macht es etwas erträglicher