Beiträge von Firefly

    Hallo Vev

    Danke für dein Mitgefühl und den Buchtipp - ich werde mir eines seiner Bücher bestellen. Auch wir waren dankbar drei gesunde Kinder zu haben und das Glück daß wir sehr viel Zeit miteinander verbringen konnten, da uns meine Schwiegermutter schon immer unterstützt hat und mit den Kindern im Garten gespielt hat während wir eine kleine Mountainbikerunde drehen konnten.

    Und natürlich ist es auch Arbeit in einer Beziehung - wir hatten als Trauspruch den kleinen Prinzen - die 3 Geheimnisse des Fuchses.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Du bist zeitlebenes für deine Rose verantwortlich.

    Umso mehr du dich um deine Rose kümmerst umso wertvoller wird sie. Glaube, Liebe Hoffnung diese drei doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

    Sie war mein Rose und ich war ihre Rose. Wir waren auch dankbar dafür daß wir uns gefunden haben - haben andere Beziehungen scheitern sehen und uns oft gefragt warum andere so miteinander umgehen und nebeneinander herleben.


    Mir fällt es aber im Gegensatz zu dir enorm schwer wenn ich wie gestern am Sonntag Vormittag mit dem Hund am Fluss spazieren gehe und der Hund ins Wasser geht und ausgelassen mit einem Stock spielt, dann werde ich traurig und denke wir sind hier schon in der Jugend mit ihrem damaligen Hund spazieren gegangen. Wie schön wäre es wenn sie dabei wäre.

    Ich spüre sie dann wenn der Wind die Blätter bewegt - aber auch daß macht mich traurig und nicht dankbar für die so wundervollen 33 Jahre. Ich sehe dann eher die schöne Zeit die noch gekommen wäre. Deshalb kann ich auch nicht zu "ihrem" See rüberfahren wo wir 3 Tage vor dem Unfall noch den Sonnenuntergang auf dem Steg sitzend genossen haben.


    Hallo Astrid

    Die Identifizierung war genau so wie man das im Film immer sieht und es zieht einem einfach die Beine weg. Mehr kann ich dazu nicht schreiben. Es war das Schrecklistste was ich bisher erlebt habe.

    Wir haben Tage später dann alle zusammen nochmal von ihr Abschied genommen ihr Briefe und die Hühnergöttersteine die wir in den Pfingstferien an der Ostsee gefunden und die sie so mochte mitgegeben - auf eine sehr würdevolle Weise.


    Mein 14 jähriger wurde innerhalb 3 Tagen erwachsen. Er und meine 17 jähre wollen gar nicht so sehr über Sie sprechen. Der Kurze ist bei Youngwings aber er liest nur ab und an was. Spielte in den Ferien viel PC - jetzt mit der Schule und den Kumpels hat er wieder Aufgaben. Er übernimmt die Staubsaugarbeiten im Haus. Die 17 jährige kocht und bäckt gerne was wir auch gemeinsam machen.

    Sie muss jetzt auch viel für die Schule erledigen weil sie nächstes Jahr Abitur schreibt,

    Auch die 17 jährige will zur Zeit noch keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ich habe mit einer Kinderpsychologin telefoniert, die steht standby- meinte aber erstmal abwarten und beobachten. Die Große spricht mit mir darüber und geht zu einer Psychologin.

    Leider sind die Mädels dann wenn sie Zeit haben mit Freunden verabredet -so daß ich viel mit dem Kurzen so ein Vater - Sohn Ding durchziehe.


    Wir waren alle gemeinsam mit dem Camper in den Bergen zum Wandern - nur 4 Tage - aber immerhin- gute Touren nicht zu locker nicht zu schwer.. Mit dem Kurzen war ich Segelfliegen, Wakeboardfahren und viel im Schwimmbad und mit dem Hund spazieren. Nächstes Wochenende gehen wir mit einem Freund Segeln. Evtl. mache ich doch den Schein - ich habe das immer verschoben.

    Ich plane Osterferien mit dem Bulli wieder nach Korsika zu reisen - da hat es uns immer sehr gut gefallen.


    Deinen Tipp sich die Hintertüre zum Gehen offen zu lassen werde ich beherzigen.


    Ich war gestern im Schwimmbad und ein Freund der genauso innig mit seiner Frau lebt hat sich zu mir auf die Bank gesetzt einfach zugehört mit mir geweint und seinen Arm um mich gelegt und gesagt er als Polizist hat schon viel Leid gesehen und kann doch nur ansatzweise erahnen wie tief der Abgrund ist in den man stürzt. Das fand ich ganz ehrlich und gut

    Hallo Sonerl

    Auch von mir mein Beileid - auch bei uns ist unsere Mama, meine Frau durch deinen schweren Verkehrsunfall noch an der Unfallstelle verstorben. Den zusätzliche Kummer des sich nicht verabschieden könnens kann ich nachvollziehen.

    Man lebt in der Trauer in einer Parallelwelt. Ich selbst meide seiher Feiern, die Freude der anderen macht nur noch trauriger.

    Wie Heidi schreibt muß man lernen nur noch das zu machen was gut für einen ist und nicht das was Freunde denken an Ablenkung zu bieten. Man muss lernen nein sagen zu können. Es geht um Dich und wie du dich fühlst. Es ist ja oft die Unsicherheit sich und die Angst vor dem Thema Tod - der in unserer wie Heidi schreibt Spassgesellschaft verdrängt wird. Ein Verlust passt nicht ins Bild unserer Leistungsgesellschaft. Ich habe das auch lange verdrängt und ignoriert.

    Das in den Himmel schauen - nach dem Warum Wir fragen- sich unendlich Einsam - amputiert fühlen - die Welt nicht mehr als gut sehen-

    diese Gefühle habe ich auch. Es ist ein langer harter Weg der vor uns liegt aber wenn du hier schreibst hilft das - mir zumindest.


    Hallo trooper

    mein Mitgefühl für deinen Verlust - schreibe deinen Kummer hier rein - "rede" im Forum um es erträglicher zu machen.

    Ich habe auch 2 Töchter und einen Sohn die keine Mamma mehr haben. Es ist schrecklich und schlimm und man fühlt sich unendlich einsam - ich rufe im Kopf oft ihren Namen - und fühle mich wie ein Kind das von seiner Mutter zurückgelassen wurde.

    Hallo Michaela

    vielen Dank für die Technik sich den Trauerschmerz als Person daneben vorzustellen. Ich werde wenn wieder mal so eine Welle kommt versuchen das umzusetzen.

    Bei der Beerdigung meiner Frau war trotz der Hitze ein Wind am Grab zu spüren, der die Blätter in den Bäumen bewegt hat.

    An ihrem 50isten Geburtstag den sie um drei Wochen nicht erleben durfte brachte ihre Freundin 5 Solarlampions mit. Als wir ihren am höchsten in den Baum hängten war auch wieder so ein Windstoß und ich spüre daß sie da ist und auf uns aufpasst.

    Sie hatte auch schon Weihnachten Skifahren gebucht und wir werden zu unseren Freunden in deren Ferienwohnung fahren. Wir sind seit Jahren oft dreimal im Jahr zum Bergwandern und Skifahren dort und haben ein sehr inniges freundschaftliches Verhältnis.

    Wir werden gemeinsam Skilaufen - es wird sicherlich nicht vergleichbar mit den Jahren zuvor sein - aber wir wollen auch das was ihr Freude bereitet hat in ihrem Sinne weiterführen.

    Deshalb ist es denke ich auch wichtig die Familie die nur noch ein Fragment dessen ist was war- aber immer noch eine Familie- zusammenzuführen und Weihnachten zu verbringen.

    Ich hatte vor kurzem Geburtstag, den schrecklichsten in meinem Leben - wir haben trotzdem Pizza geholt und uns zusammengesetzt. Sie hatte mein Geschenk schon gekauft - wir hatten es schon vorher beim Aufräumen gefunden.


    Mariab

    Ich verstehe deinen Schmerz wenn man an die schönen normalen Weihnachten zurückdenkt. Jedoch wird das nie mehr so sein und auch ich habe Angst davor daß der Schatten so übermächtig ist, daß das restliche Leben davon so beeinflusst wird daß man es als nicht mehr lebenswert empfindet. Doch ich versuche mich dagegenzustemmen und mit der Hoffnung Mut zu machen, daß es irgendwann weniger schmerzhaft sein wird. Wir haben den größten Verlust erlitten den man erleiden kann. Man wird aus der Lebensbahn geworfen und trifft auf eine Situation auf die man sich nicht vorbereitet hat oder gar nicht vorbereiten kann.

    Das ist wie eine Welle von der man zu Boden geschleudert wird und über den Sand ins Meer gezogen wird so daß man nicht weiss wo man ist und ob man ertrinkt. Aber zwischen den Wellen sind Pausen und da versuche ich um mein Leben zu schwimmen.

    Hallo Tina und Maiab

    Das mit den permanenten Kopfschmerzen kenne ich, ich denke es kommt vom wenig Schlaf, dauerndem Nachdenken und Trauern, das nimmt den Körper die Kraft. Hier sollte man mit Schmerzmitteln arbeiten um keine dauerhaften Schäden davonzutragen.

    Ich kann Euch nur empfehlen viel raus zu gehen - da ich mich um unseren Hund kümmern muß ist dies für mich unumgänglich. Es ist zwar unglaublich schwer alleine eine Stunde durch den Wald zu gehen wo wir noch vor wenigen Wochen gemeinsam nebeneinander gelaufen sind. Ich habe dann öfters meine Hand an ihre Hüfte gelegt und sie zu mir an die Seite gezogen. Man hat diese Bilder im Kopf und man denkt man verliert den Verstand.

    Auch beim Radfahren bekomme ich Weinkrämpfe den ich sehe sie neben oder vor mir fahren - Ihre langen schönen Beine wie sie gleichmäßig dahinpedalieren.

    Ich denke es wird unheimlich lange dauern bis man von der Trauer um die Zeit die man gerne noch gemeinsam in der Zukunft gehabt hätte in eine Dankbarkeit für die Zeit die man gemeinsam glücklich erlebt hat kommt.

    Ich finde es auch gut und normal daß ihr weint und trauert. Ich dachte am Anfang als Mann sollte man Stärke zeigen, habe jedoch gemerkt dass das nicht ich bin und ein Verdrängen genauso wenig bringt wie Ablenkung.

    Ich war Ende August ein paar Tage mit den Kindern auf leichten Bergtouren unterwegs - es liegt ein dunkler Schatten auf Allem aber wir hatten sie in unseren Herzen auf jedem Gipfel dabei.

    Hallo Tina

    Wenn man nicht selbst betroffen ist, kann man die Gefühle, die Trauer nicht nachvollziehen.

    Wir hatten dieses Thema oft wegignoriert - auch wenn wir von tötlichen Skitourenunfällen erfahren haben, so denkt und hofft man immer soetwas trifft einen nicht. Vielleicht könnte man sonst gar nicht frei und unbeschwert leben.

    Mir sind die Menschen lieber die offen sagen daß sie lieber Nichts sagen und auch nicht wissen wie sie mir helfen können.

    Es trennt sich die Spreu vom Weizen.

    Ich hätte mich so gerne von ihr verabschiedet. Man nimmt in der täglichen Routine dieses Glück das man erleben darf nicht als etwas Besonderes war.

    Ich kann mich an eine Hüttenwirtin erinnern, auf deren Hütte wir bei einer Mountainbiketour gerastet haben die zu mir sagte

    ich solle auf diesen Schatz immer gut aufpassen und welch tolle Frau ich hätte daß sie diesen anspruchsvollen Berg mit mir hinaufgefahren ist. Mir war das schon bewußt, da viele meiner Freunde solche Touren nur mit ihren männlichen Kumpels fahren können. Bei uns war es so, daß meine Frau oft die einzige Frau war und den Jungs beim Abfahren deren Grenzen aufgezeigt hat.

    Ich finde mich hier sehr gut verstanden eben weil sich hier Betroffene austauschen, die um den Schmerz des Anderen wissen.

    Hallo Astrid, hallo Tigerlily

    Der schrecklichste Tag in unserem Leben ist nun über 11 Wochen her aber es kommt mir vor wie letzte Woche. Ich denke sehr viel nach und erinnere mich an unsere vielen Reisen, die Geburten der Kinder, gemeinsame Touren und Urlaube. Ich denke ununterbrochen an Sie, sogar auf der Arbeit habe ich oft minutenlang Aussetzer in denen ich in Gedanken bei gemeinsamen Erlebnissen bin. Wir haben insgesamt 33 Jahre lang unser Leben gemeinsam verbraucht und ich bekomme oft zu hören, daß man mich um meine so schöne und sportliche Frau und unsere Gemeinsamkeit in der Freizeit beneidet hat. Wir haben die Ehe und die Gemeinsamkeit wirklich gelebt .

    Die Famile war das Wichtigste in ihrem Leben. Sie war der ruhende Pol unserer Famile.

    Unser Leben war eine einzige Erfolgswelle bis zu diesem Tag, diesem Unfall der alles zertrümmert hat.

    Der Anruf der Polizei auf der Arbeit und die Identifizierung waren das Schlimmste was ich bisher erlebt habe.

    Die Kinder und ich, unsere Familien und unsere Freunde wir waren tagelang im Schockzustand. Selbst jetzt gerade ist es schwierig darüber zu schreiben ohne zu weinen. In meinen Gedanken bin es oft ich der den Unfall erlebt und sehe sterbend in den Himmel dieses so sonnigen schönen Tages.


    Unsere beiden Töchter sind 20 und 17 Jahre alt, unser Sohn 14.


    Die Welt um uns herum dreht sich weiter - alles steht noch wo es doch einstürzen müsste. Die Sonne scheint vom Himmel - was mir oft wie Spott erscheint, wo sie doch so ein Sommer-Sonne - Mensch war.

    Ich trauere um die Leichtigkeit und Lockerheit und Selbstverständlichkeit mit der wir gelebt und uns geliebt haben, die ich nie wieder erleben werde. Ich sehe meine Kinder trauern und habe doch kaum Energie um sie zu unterstützen. Ich will mich auch nicht von unseren Freunden ablenken lassen - ich sitze dann als fünftes Rad am Wagen beim Grillen und es ist mir zu anstrengend über Themen mitzureden die mich nicht mehr interessieren weil ich keinen Kopf dafür habe. Mittlerweile sage ich Ablenkungsaktionen ab und verbringe lieber die Zeit mit den Kindern

    Firefly

    Hallo

    Ich habe mich jetzt hier angemeldet, lese schon eine Weile quer und möchte die Trauer unserer Familie beschreiben.


    Meine geliebte Frau und die Mutter unserer 3 Kinder ist vor einigen Wochen bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Unfall war so brutal, sie verstarb noch an der Unfallstelle.


    Unsere Welt ist zusammengebrochen und mir ist bewußt, dass diese unsere glückliche Welt nie mehr sein wird. Ich habe einige Schicksale hier seit einiger Zeit mitverfolgt und finde mich in meinen Gefühlen und Stimmungen wieder. Es ist ein Gefühl der unendliche Einsamkeit, der Schmerz um den Verlust ist schier nicht auszuhalten. Neben der Trauer die Wut auf die ungerechte Welt, Gott Warum Wir!


    Wir waren seit der Schulzeit zusammen und seit 23 Jahren verheiratet. Wir haben seit unserer Jugend alles gemeinsam erlebt und waren immer zusammen unterwegs. Ob beim Mountainbiken, Skifahren, Bergsteigen, Schwimmen wir waren ein Team. Es ist nicht nur meine Geliebte gestorben sondern auch mein bester Kumpel, Bergkamerad und Trainingspartner.


    Wir hatten uns so auf diese gemeinsame Zeit als Paar wenn man von den Kindern nicht mehr dauernd gebraucht wird gefreut und wollten den goldenen Herbst unserer Leben gemeinsam genießen.


    Ich fühle mich als ob ich das Spiel des Lebens so endgültig verloren habe. Ein Teil von mir ist mit verunglückt. Dieses Gefühl das halbe Leben, die schönen Erinnerungen nicht mehr teilen zu können ist grausam.