Beiträge von Frank
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Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang.
Nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich weiterleben, wenn sie nicht mehr
da sind?
Allein im Nebel tast ich Tod entlang.
Und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr,
und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt:
Den eignen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod des
anderen muss man leben.
Mascha Kaléko
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Lieber Florian,
bei aller Trauer spricht so viel Liebe aus Deinen Zeilen. Das ist schön und wird Deine Mutter freuen.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Frank
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Lieber Uwe,
aus meiner unmaßgeblichen Sicht kann ich Dir nur sagen: "Hau da ab!" Eine Therapie, die mit solchen Konflikten anfängt, kann nach meiner Meinung nichts bringen.
Ich gehe auch zu einer Therapeutin. Die hat mir keinen Fragebogen gegeben, sondern sehr behutsam nach meiner Situation gefragt. Dann haben wir darüber geredet, dass es bei Therapie ja üblicherweise darum geht, Verhaltensweisen zu ändern oder einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Sie hat es absolut verstanden, dass ich ihr sagte, ob ich von rechts oder links auf das Grab schaue, könne ja nichts ändern. Ich gehe gern zu ihr, weil ich mit ihr reden kann, mich auch wiederholen kann, was ich meinen Freunden nicht mehr zumuten kann. Und sie bringt mir einige Techniken bei (Atem- und Entspannungsübungen), die beruhigend wirken. Dass sie meine Frau nicht zurückholen kann, ist mir klar.
Liebe Grüße
Frank
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Liebe Astrid, liebe Luise, liebe Ros, lieber Uwe,
habt Dank für Eure wohlwollenden Antworten. Ich überlege es zwar ernsthaft, aber ich zaudere. Zu viele Fragen:
Einerseits: Ist es nicht viel zu früh für solche Gedanken? Andererseits: Soll ich mich selbst dabei beobachten, wie ich vor die Hunde gehe? Kann man einer Frau zumuten, mit einem Mann zu leben, der eigentlich nur nicht allein sein will - oder drastischer gesagt: dass sie für Geräusche in der Wohnung sorgt? Und schließlich: Ist es eigentlich vorstellbar, dass es überhaupt eine Frau gibt, die sich darauf einließe?
Ihr seht, ich brauche noch Zeit zum Überlegen. Aber Eure Reaktionen sind sehr hilfreich. Hatte eher damit gerechnet, dass Ihr es unmöglich findet, sowas im Kopf zu bewegen.
Liebe Grüße
Frank
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Ihr Lieben,
ich möchte Euch etwas erzählen und um Eure Einschätzung bitten.
Heute hatte ich Besuch von meinem alten Freund Klaus, der lange nicht mehr bei mir zu Hause war. Klaus ist ein herzensguter Mensch, dabei aber auch sehr offen und direkt. Als er meine Wohnung sah, bekam er einen Schrecken. Der Dialog ging etwa so:
Klaus: „Oh Mann, du hast ja gar nichts verändert, nur total unordentlich ist es hier. Frank, so geht das nicht.“
Ich: „Du hast ja Recht, aber ich kriege nichts hin.“
Klaus: „Als deine Frau noch lebte, hast du doch alles hingekriegt; hast sie gepflegt, hast geputzt, gekocht, den Garten in Ordnung gehalten. Warum geht das denn nicht mehr?“
Ich: „Geht einfach nicht, ich kann’s nicht mehr. Weiß nicht, wofür das alles noch.“
Klaus: „Dann gehst du vor die Hunde. Oder du musst dir wieder eine Frau suchen.“
Ich: „Red’ doch keinen Quatsch. Alle meine Gedanken und Gefühle kreisen um Tania.“
Klaus: „Das wird auch sicher noch lange so bleiben. Du wirst immer an sie denken und sie vermissen. Trotzdem musst du was machen. Es sei denn, du willst nicht mehr leben.“
Ich: „Würde schon gern noch leben, aber ich glaube, ich kann’s nicht mehr. Was soll denn noch kommen?“
Klaus: „Ich sag’s dir nochmal. Verändere was in der Wohnung, räum auf. Und such dir eine Frau. Sonst verwahrlost du und stirbst irgendwann an Einsamkeit.“
Ich: „Klaus, ich bin in tiefer Trauer, würde es als Verrat empfinden und bin zudem einer anderen Frau überhaupt nicht zumutbar. Außerdem bin ich 68.“
Klaus: „Es gibt auch Witwen in deinem Alter, denen es so geht. Die nur an ihre verstorbenen Männer denken. Und die trotzdem nicht allein und einsam sein mögen. Muss doch keine Liebesbeziehung sein. Ihr lebt zusammen in einer Wohngemeinschaft, deine Wohnung ist groß genug, dass jeder seinen Raum haben kann. Aber ihr könnt euch gegenseitig helfen.“
Ich: „Besser als allein sein wäre es schon. Aber es muss doch wenigstens Sympathie da sein.“
Klaus: „Gib eine Anzeige auf, dann kannst du ja gucken.“
Ich denke ernsthaft nach, ob ich das tun soll. Denn lange halte ich das so wirklich nicht mehr aus.
Habt Ihr eine Meinung dazu?
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Lieber Uwe,
bin in Gedanken bei Dir.
Herzlich, Frank
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Liebe Luise,
bei mir ist es jetzt nach fast einem Jahr immer noch so, dass ich kaum etwas geregelt bekomme. Aber ganz, ganz langsam wird es wieder was. Ich merke es daran, dass ich gelegentlich wieder koche.
Die Frage, was nach dem Tod passiert, beschäftigt uns ja wohl alle. Und ob es ein Wiedersehen gibt. Wir wissen es nicht. Ich schicke hier nochmal die schöne Geschichte, die ich als Link eingestellt hatte. Mir gibt sie Hoffnung
Ein Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch der Mutter
„Sag’ mal, glaubst Du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling.
„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden für das, was draußen kommen wird, vorbereitet“, antwortet der andere Zwilling.
„Ich glaube, das ist Blödsinn!“ sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?“
„So ganz weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“
„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz.“
„Doch, es geht bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.“
„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende, Punktum.“
„Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden, und sie wird für uns sorgen.“
„Mutter???? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“
„Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“
„Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“
„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt.“
So waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großen Ängsten. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sie die Augen und was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume und Vorstellungen.
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Lieber Uwe,
ich lese zur Zeit nur selten hier und schreibe kaum noch, weil ich versuchen will, aus der ständigen Beschäftigung mit dem Thema Trauer herauszukommen. Gelingt mir aber kaum bzw. nur phasenweise.
Will Dir nur zwei Sachen sagen:
1. Die Geschichte mit der Jagd finde ich sensationell. Sie spricht nicht nur für Rosi und Dich, sie zeigt auch die Verbundenheit der Menschen mit Euch. Großartig.
2. Zur Geschichte mit der Psychologin: Einerseits war ich wieder sehr angetan davon, wie Du das beschreibst. Andererseits: Gib Ihr 'ne Chance. Wenn es beim zweiten und dritten Mal so weitergeht, würde ich aber wechseln. Denn dann bringt das wohl nichts.
Horrido ! (Sagt Ihr Jäger das nicht?)
Frank
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Lieber mahu,
Deine Geschichte geht mir an die Nieren. Nach allem, was ich da von Dir lese, finde ich es aber sehr klug, wie Du Dich verhalten hast und verhältst. Schön, dass die nachbarschaft funktioniert. Das ist oft wichtiger als alles andere. Ich wünsche Dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Frank
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Ihr Lieben,
eine Freundin hat mir heute eine sehr schöne Geschichte geschickt zu einem Thema, das uns wohl alle hier bewegt.
Siehe:
http://www.gekreuzsiegt.de/201…-sich-im-bauch-der-mutter/
Liebe Grüße
Frank
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Lieber Uwe,
bin auch nur kurz hier. All das Leid ist schwer zu ertragen. Verstehe Dich so gut. Hoffe, dass Petras Kräfte und Kräutertee - diesmal IN DEN SOLLING geschickt - etwas helfen und dass es besser wird - bei Dir und uns allen.
Frank
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Liebe Melissa,
ich bin sicher, dass Deine Mami sich gefreut hat. Wünsche Dir licht und Kraft für das neue Jahr.
Frank
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Ihr Lieben ALLE,
ich kann nur wiederholen, was ich vor ein paar Tagen schon mal geschrieben habe: ich würde so gern in der Lage sein, Euch zu trösten oder Mut zuzusprechen, wie so viele von Euch das können. Ich kann es einfach nicht und bitte um Euer Verständnis.
Ich habe mich etwas zurückgezogen, was nur bedingt etwas mit Weihnachten und dem Jahreswechsel zu tun hat. Ich bin mit meinen Gedanken immer vor einem Jahr. Am 18. Dezember habe ich meine Frau in ein Pflegeheim gebracht. Am 20. Januar ist sie dort gestorben. Die Erinnerungen an diese Tage und Wochen und die damit verbundenen Bilder gehen mir nicht aus dem Kopf.
Danke, dass Ihr da seid. Und alle erdenklich guten Wünsche für Euch alle.
Frank
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Liebe Wagi,
auch ich kann Dir nur viel Kraft wünschen. Geben kann ich sie Dir leider nicht, weil ich selber keine mehr habe.
Frank
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Uwe, Du bist großartig.
Frank
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Ihr Lieben ALLE,
ich möchte mich herzlich bei Euch bedanken, dass Ihr mich nicht vergessen habt. Ich hatte das Gefühl, mich etwas verkriechen zu sollen, was ich auch getan habe. Ob es gut war, kann ich nicht beurteilen. Aber es ging nicht anders. Konnte nicht nur das "Frohe Weihnachten" an jeder Ecke nicht mehr hören. Es war mir auch zu viel, hier im Forum zu lesen, geschweige denn zu schreiben. Denn auch hier war Weihnachten ja ein großes Thema. Ich dachte, es würde mir nicht so viel ausmachen, habe mich aber getäuscht. An Weihnachten kann man der Explosion der Emotionen offenbar nicht entgehen.
Als ich mich dann heute wieder aus dem Haus getraut habe - notgedrungen, weil ich etwas zum Essen einkaufen musste - ging's dann nahtlos über zum "guten Rutsch". Leichter zu verkraften, geht mir aber auch auf den Keks.
Ich würde so gern in der Lage sein, Euch zu trösten oder Mut zuzusprechen, wie so viele von Euch das können. Ich kann es einfach nicht und bitte um Euer Verständnis.
Schön, dass es Euch gibt.
Liebe Grüße
Frank
Hier ein youtube-Video, das mir eine Freundin geschickt hat. Es ist mir ans Herz gegangen. Nicht nur meine Liebste, auch viele liebe andere sind inzwischen aus dem Zug ausgestiegen. Und ich habe das Gefühl, dass es zum Zielbahnhof nicht mehr weit ist
https://www.youtube.com/watch?v=e7-IN4HBwcE
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Liebe Luise,
bei mir fließen die Tränen heute auch ohne Unterbrechung. Ich wünsche Dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Frank
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Doch, ich hab's gefunden.