Beiträge von bambus

    Liebe Astrid,

    komm rein und trinke einen tee mit mir.

    kuchen kann man ja auch schon morgens essen,

    den wein stelle ich mal hin für den abend...


    schmunzeln musste ich, während gleichzeitig die tränen liefen, über mich als großmutter -

    diesen part hätte ich ja wohl in dem kleinen rollenspiel -

    und nein, du bleibst am leben, wir ändern den schluss...


    danke für deine worte, die mich berühren.

    ja, ich bin bis jetzt aus jedem noch so tiefen loch wieder rausgeklettert.


    vielleicht hab ich tatsächlich auch gedacht, ich müsste jetzt schon "weiter" sein

    und der starken Bea entsprechen, die sie sich wünschen.

    ich, die verfechterin des: meine trauer darf so lange dauern, wie sie dauert.


    mir fällt Chris Paul ein, die sagt/schreibt, dass es GANZ NORMAL ist,

    wenn man (erst) nach 3 bis 5 jahren im "eigenen" leben angekommen ist.

    oder dass es ihrer erfahrung nach durchaus so lange dauern kann.

    (so hab ich sie verstanden).


    ich glaube, ich hätte gerne so einen zu-spruch von jemandem,

    der oder die mir sagt, dass ich AUF MEINE WEISE trauern darf -

    und SOLANGE WIE ES EBEN DAUERT.


    kannst du diese jemand sein?


    fragt mit

    heul- und schmunzel-grüßen

    Bea

    ein abgründiges tief, wie schon lange nicht mehr.


    die menschen erwarten so viel.

    ich soll mich melden.

    ich soll an die haustür, wenn sie klingeln.

    ich soll ans telefon, wenn sie anrufen.


    unausgesprochene vorwürfe.

    "jetzt melde dich doch mal...!"


    DU SOLLST NICHT TRAUERN.


    ich habe so lange überlebt

    32 monate und 3 wochen

    und ich weiss nicht wofür.


    mein mensch fehlt mir ohne ende.


    ich will es nicht, dieses elende gelebe.

    ich will es nicht.


    ich liebe den herbst und den winter.


    mir graut vor dieser verlogenen "besinnlichen" zeit.


    ich liebe musik des 16. und 17. jahrhunderts.

    Schütz, Prätorius, Gabrieli, Monteverdi...

    der große Bach.


    ich liebe Jazz.

    ich liebe Kunst.

    ich liebe Lyrik.


    nicht einmal darin bin ich mehr zuhause.


    ich gehöre nirgends mehr hin,

    fühle mich abgetrennt von allem, was mir wichtig war.


    bin elend und übrig.


    mehr ist grad nicht.

    das werfe ich euch hin.

    lieber elender, müder Uwe,

    ich setz mich mal neben dich auf die bank.


    Prinz zeigt Lovis wie man kaninchen nicht jagt.


    lieber verzweifelter Frank,

    setzt du dich dazu?

    die katzen sind auch da und auch sie werden nicht gejagt.


    wir erzählen uns von unseren liebsten.

    wir heulen.

    wir reichen taschentücher.


    wir lesen uns texte vor.

    aus mehr als 1651 seiten.


    wir gehen ins haus und kochen.

    wir essen braten und forellen und kuchen.

    wir trinken getränke.


    wir wurden verlassen und sind nicht mehr allein.

    wir entfachen ein feuer.

    wir erzählen uns von unseren liebsten.


    ich grüße euch mit einer festen umarmung

    Bea

    liebe Gabi,

    es gibt wohl tatsächlich keine bedienungsanleitung für dieses leben -

    die müssen wir selber schreiben.

    eine neue lebensaufgabe, meine ich.


    ich schreibe an meiner-

    und scheitere schon an den ersten wörtern.


    die reise in dein innenleben -

    ich wünsche dir entdeckungen, die dich freuen -

    und die dich -irgendwann- begeistern können!


    noch ist längst nicht alles erforscht,

    und es gibt schätze zu entdecken!


    GUTE REISE!

    wünscht dir

    Bea

    Lieber Chrono,

    danke für deine zeilen!


    komme gerade von einem langen waldspaziergang mit meinem hund zurück,

    den ich sehr geniessen konnte.


    ich glaube, es gibt keine lösung, ausser es auszuhalten.


    und jetzt, nach mehr als zweieinhalb jahren ohne meinen lebensmenschen, merke ich,

    fast immer erst im nachhinein, dass es mir schneller wieder besser geht.

    dass ich schneller wieder rausgekrabbelt bin.


    das entsetzen ist nicht weniger entsetzlich,

    die tiefe des abgrunds ist nicht weniger tief,

    jedoch es dauert nicht mehr so lang in diesem grausigen zustand auszuharren.


    Chrono, du wirst nie wieder der sein, der du früher warst.

    das muss ja nicht nur enttäuschend sein...


    ich schicke dir herzliche grüße

    Bea

    Liebe elfenfee,

    danke dir fürs da sein!

    es geht mir wieder besser -

    die vielen bunten leute sind weit weg...



    Liebe Tigerlily,

    wie ich mich freue, dass dein tag gestern ein guter war!

    kann es heute nicht wieder so sein?

    oder wenigstens mit immer wieder schönen, hellen stellen...


    ich schicke euch grüße von herzen

    Bea

    also, das mit Prinz:

    Klinik-Futter verweigern find ich voll gut.

    er hat recht.

    er wurde seither vernünftig ernährt.

    barfen und so.

    was soll dann der klinik- fertigfutter-fraß?

    Prinz weiss, was gut ist.

    ein feinschmecker. ein ich-weiss-was-mir-gut-bekommt-schmecker.

    pansen und braten und so.

    also.


    wenigstens dein einer arm.

    ist auch gut.


    grüße zu dir da hoch

    der kater wird ignoriert.


    Bea

    lieber Thomas,

    schön, deine zeilen, danke fürs gedrückt-werden -mmmh...!

    ja-ich bin nicht alleine,

    auch wenn sich das oft so anfühlt - wem sage ich das...

    danke!


    liebe Medina,

    danke dir fürs mitfühlen - oh, wie gut das tut!


    den text lese ich ungefähr so:

    es gibt auch in der trauer schätze zu entdecken.

    ja, habe ich schon erlebt.

    ist jedoch schwierig.

    es ist kostbar.

    es kann kaum mit anderen geteilt werden.


    herzlich grüße ich euch

    Bea

    Liebe Soraja,

    danke für alles Gute.

    Kann ich brauchen.


    Ich fänds schade, wenn du dich jetzt zurückziehen würdest.


    Etwas ist schräg gelaufen.

    Es gab Missverständnisse und so-nicht-gemeint-Aussagen.


    die gibt es IMMER.

    wie im richtigen Leben.


    und noch viel mehr beim nur-schreiben.

    wir sehen uns nicht in die Augen, wenn wir unsere Sätze schreiben.

    wir haben keine Mimik, die wir interpretieren können.

    wir können nicht kurz nachfragen: "wie hast du das gemeint?"


    UND: wir alle haben eine ausgedünnte Haut.

    denn wir trauern.


    deine Haut ist dünn, meine Haut ist dünn, und die deines Gegenübers im Text ist es auch.


    und es ist soo gut, dass es diesen Ort hier gibt -

    wo man möglicherweise auch mal daneben greifen kann ,

    liebevoll darauf hingewiesen wird,

    und WO MAN TROTZDEM BLEIBEN KANN.


    Du sagst, du seist nicht beleidigt.

    dann kannst du doch bleiben,

    Fehler suchen, nachdenken...

    und weiter mitteilen, was dir wichtig ist.


    Das fände ich gut.


    herzlich

    Bea

    ihr lieben,

    heute abend brauch ich euch .


    bin nur am heulen.


    nach wochenlanger tiefer erschöpfung gings mir besser,

    und ich hab mich mit einer bekannten in der stadt zum kaffee verabredet.

    schöne idee.


    ich war völlig überfordert.

    wo kommen all diese menschen her?

    auf dem markt gedränge, lange schlangen,

    ich : kapuze auf, kopf nach unten, hoffentlich erkennt mich niemand.

    immer trifft man menschen, die man kennt.

    was kaufe ich denn ein?

    völlige überforderung.

    an einem stand 3 karotten.

    was noch?

    (der kühlschrank ist fast leer...)


    dann die wahl des cafés .

    völlige überforderung.


    was bestellt man in einem café?

    ah - genau: einen kaffee, bitte.


    ich erschrecke so, dass es so ist.

    dass mich ein besuch in der stadt und im café so umhaut.


    vielleicht hat es auch mit Jades geburtstag zu tun.

    der war vor2 Tagen.


    ihr 3. geburtstag ohne sie.


    dachte, ich hätte den tag ganz gut hingekriegt -

    war schon leichter als der letztes jahr,

    und drei mal leichter als der erste nach ihrem tod.


    vielleicht dachte ich nur, dass ichs ganz gut hingekriegt hätte.

    und ja : ich habs ganz gut hingekriegt.


    UND SIE FEHLT MIR SO!


    meine grenzen sind oft noch so eng.

    das erschreckt mich.


    dann, zuhause, mittagschlaf.

    geräusche aus der küche.

    der kater hat fast den GANZEN kuchen vervespert, den ich mir vom markt für den nachmittag mitgenommen hatte.

    ich habe selten lust auf kuchen.

    aber wenn, dann richtig.


    lieber Prinz, falls du das hier liest:

    ich habe einen kater abzugeben, du kannst ihn haben.

    ich meine, ihr passt wunderbar zusammen.

    bitte hier abholen.

    BALD.


    oh, es geht mir schon besser,

    ich schicks trotzdem ab -

    und danke fürs mit -lesen


    schön, dass es diesen ort hier gibt

    meint

    Bea

    Ich merke an mir das ich in letzter Zeit strenger bin, härter zu anderen,

    lieber Chrono,

    da würde ich gern einsteigen...


    merke das bei mir auch, ich werde härter, kompromissloser, radikaler...

    und ganz viele verstehen das nicht, sind vor den Kopf gestossen, bis dahin, dass Freundschaften zerbrechen.

    weil ich sage, was ich denke, was ich will - und was ich nicht will.

    Oberflächliches interessiert mich nicht.


    ich mach nichts jemand zuliebe - wenn ich nicht zu einem Fest kommen mag, weil da viel zu viele Leute sind,

    dann sag ich das und bleibe weg.

    oder oder.


    Ist das, weil Trauer das Gegenteil ist von Oberflächlichkeit - weil sie mich radikal macht, also zu den Wurzeln bringt, zum Wesen der Dinge, zum Eigentlichen?

    das macht mich ein Stück weit einsamer.

    aber ich kann nicht anders.


    das mit dem "neuen" Paar in der Trauergruppe finde ich krass.

    also sich-berühren und verliebt-sein-zeigen und so.

    wunderbar für die beiden!

    aber nicht an diesem Ort.

    trau dich doch, denen zu sagen, wie du das empfindest.


    ich grüße dich

    Bea