Liebe elfenfee,
ich zitiere, was du in einem anderen thread geschrieben hast, und ich möchte dir hier, bei dir, antworten.
"Ich weiss nicht wie ich das alles organisieren soll, dass es auch allen recht ist ...Man will ja alles richtig machen. Aber was ist richtig?"
ich bin fest davon überzeugt, dass du es niemals allen recht machen kannst.
es wird immer Menschen geben, die es ganz anders oder in Teilen anders, auf jeden Fall anders machen würden oder gemacht hätten als du.
und sie werden dich das mehr oder weniger deutlich wissen oder spüren lassen.
deine und meine Situationen haben ein paar Parallelen -
ich war mit meiner Frau Jade 19 Jahre zusammen, 5 Jahre davon waren wir verheiratet
(klar:"verpartnert" - kein schöner Ausdruck für das, was gemeint ist).
Die Urne mit der Asche von Jades Körper nährt eine Hainbuche im Friedwald.
Ich trauere um meinen Lebensmenschen seit zweieinhalb Jahren und bald 2 Monaten.
Die Trauer , die Wellen, die Abgründe, der Höllenweg,
es hat sich verändert, im Lauf dieser langen, kurzen Zeit - jedoch es ist alles noch da.
Und oft fühlt es sich an wie überlebt-haben und noch immer überleben.
ich erzähle dir ein bisschen von unserer Trauerfeier:
die haben wir selbst organisiert (2 ihrer Geschwister, ich und ein Freund),
und wir haben eine wunderbare Feier erlebt, mit Beiträgen, Musik, mit Weinen und ja: auch Lachen -
ich zehre noch immer von diesem besonderen Ereignis.
Jades Eltern waren nicht einverstanden damit, dass es keine christliche Feier war.
"Wenigstens ein 'Vater unser' hättet ihr beten können..."
Wir haben diese Feier so gestaltet, wie es Jade und mir entsprochen hat.
Noch lange Zeit später haben mir Menschen, die ich gar nicht gut kenne, erzählt, wie berührend sie diese Feier fanden...
Und ein Bekannter meinte: "Viel ehrlicher als viele sog. christliche Trauerfeiern..."
Später, bei der Urnenbeisetzung waren es wieder die Eltern Jades, die gelitten haben -
es hatte geregnet, das Gelände war steil und matschig - sie hatten natürlich keine Gummistiefel an...
ich hab lange überlegt, wie ich damit umgehen kann -
schliesslich haben sie ihre Tochter verloren, ein unermessliches Leid.
Und ich hatte es ihnen nicht recht gemacht.
Schliesslich hab ich ihnen einen Brief geschrieben und mich bedankt bei ihnen,
dass sie so eine würdevolle, passende Trauerfeier ermöglicht haben -
obwohl sie es aushalten mussten, dass es so anders ist, als sie es sich vorgestellt haben.
Das war jetzt ein bisschen ausführlich...
ich meine, liebe elfenfee, such dir eine/n Verbündete/n - die brauchst du wohl schon -
und dann machst du es so WIE ES FÜR DICH PASST.
Und es wird welche geben, denen du es nicht recht gemacht hast.
Puh, hab dich hoffentlich nicht zugetextet.
Das was nicht passt: wirfs raus.
Ich wünsche dir helle Momente, die dir gut tun und dir Pausen verschaffen!
Herzgrüße von
Bea