Beiträge von Pewie

    Lieber Karlheinz,


    genauso habe ich mir Lukas den Lokomotivführer immer vorgestellt 😉, hat bestimmt Spaß gemacht, Kinder zum strahlen zu bringen .... sehr schöne Bilder. Aber jedesmal 40 Tage von zuhause ist eine lange Zeit...🤔


    Du hast recht, schlimmer kann es für uns nicht mehr werden. Angst müssen wir auch nicht mehr haben, wovor auch.


    Deine Deutschland Kenntnisse sind total in Ordnung, du kennst sogar Posthausen 🤗


    Weiterkämpfen, schreibst du. Ok, du hast wohl recht, das sollten wir tun. 😟

    Ab morgen soll das Wetter hier besser werden, dann kann ich endlich im Garten kämpfen.

    Das lenkt zumindest für den Moment ab ...


    Jetzt müssen wir erst mal den Sonntag überstehen ...

    ganz liebe Grüße aus der nasskalten Wesermarsch :24:

    Petra

    Warum sind die Sonntage so schlimm? Jedesmal der freie Fall in ein tiefes Trauerloch, obwohl man schon glaubte ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Oder hat die Hoffnung etwas vorgetäuscht, was noch nicht sein kann, weil es noch viel zu früh ist.

    Oder denkt man, man verliert den liebsten noch mehr, wenn man weniger trauert?

    Wie weh Trauer tut, wissen wir alle, ist es da verwerflich, wenn man sich einfach nur weniger Schmerzen wünscht? Warum gibt es keine Medikamente gegen Trauerschmerzen ?


    Ich wünsche euch allen einen trauerschmerzfreien Restsonntag, falls das überhaupt möglich ist.


    LG Petra

    Liebe Ingrid,

    ich freue mich wirklich sehr das von dir zu hören. Ich hatte dir heute versehentlich bei Gabi geschrieben.

    Dein Mann starb am 22. , meiner am 20.10.18. Ich hatte auch schon über eine leichte Verbesserung meiner Trauer geschrieben. Wäre schön, wenn es so wäre bei uns beiden. Ich will positiv denken. Das tut mir gut. Versuche du es bitte auch.

    Das würde uns allen gut tun.

    Ich wünsche Dir auch eine gute Nacht und morgen auch einen erträglichen Tag.

    Liebe Grüße :24:

    Petra

    Sorry lieber Karlheinz,


    sehe gerade erst, das du geschrieben hast. Posthausen gehört zu Niedersachsen. Ich bin in Niedersachsen geboren und wohne auch wieder dort. Luftlinie von posthausen ca. 30 km. War ewig nicht dort. Wie kamst du dahin oder warum?


    Für mich ist klar, dass es das mit dem Leben schon war. Ich lebe zwar weiter, aber nicht so wie ich es wollte. Es ist leben, aber eben nicht schön. Oder darf man das nicht sagen? Eigentlich geht es uns doch besser als vielen anderen Menschen auf der Welt. Ist das Jammern auf hohem Niveau? Manchmal habe ich deswegen ein schlechtes Gewissen. Was sollen die Menschen in Kriegsgebieten sagen? Sie haben vielleicht die ganze Familie verloren, leben in ständiger Angst usw.


    Ich glaube, entfliehen kann man unserer Situation und der Trauer nicht, nur versuchen sie zu verarbeiten und so mit ihr zu leben. Das versuche ich seit dem 20.10.18.


    Ich wünsche dir ein erträgliches Wochenende und würde mich über deine Meinung zu meinen

    Geschreibsel sehr freuen.


    Ganz liebe Grüße, :24:

    Petra









    Liebe Tina,

    vielen Dank für deine Schilderung.

    Genauso, wie die Schamanin es Dir geschildert hat, verstehe ich es auch und habe es hier schon oft geschrieben. Sie haben uns alles verziehen, sie sind immer bei uns. Es geht Ihnen gut dort, wo sie jetzt sind. Und sie möchten, dass es uns auch gut geht.

    Es ist doch ein großer Trost, auch wenn sie nicht mehr körperlich bei uns sind.

    LG Petra

    Lieber Frank,

    mit loslassen meine ich, zu akzeptieren, dass sie nicht mehr da sind. Sie nicht mehr wieder kommen. Das konnte ich lange Zeit nicht.

    Durch unsere Trauer und Liebe sind wir immer mit ihnen verbunden. Das wird nie anders sein.

    Sie sind immer in unseren Herzen und Gedanken. Das tröstet mich sehr und ich versuche damit zu leben. Ich habe keine andere Wahl.


    Wenn die Sonne scheint, sind die Schafe wieder auf dem Deich, mit ihren Lämmern. Dann ist es aus mit der Ruhe. ;)


    Dir eine ruhige schlafreiche Nacht.

    LG Petra

    Na klar lieber Frank, das mache ich gerne.


    Meine Trauer ist erträglicher geworden, ganz langsam. Sie schmerzt nicht mehr so sehr.

    Sie lässt mir mittlerweile Pausen zum erholen und nimmt mir nicht mehr die Luft zum Atmen.

    Aber die Trauerwellen kommen nach wie vor, auch manchmal sehr heftig.


    Ich habe in der Zeit, in der ich hier nicht so präsent war, versucht meine Trauer zu akzeptieren, gegen die ich mich vorher immer gewehrt hatte.

    Ich wollte ihn nicht loslassen und unser gemeinsames Leben festhalten. Ich habe irgendwann begriffen, dass das nicht funktioniert. Es war nur Quälerei und hätte nie irgendetwas geändert. Nicht an seinem Tod, nicht an meiner Einsamkeit und meinem Leben ohne ihn.

    Außerdem war das ständige weinen sehr kräftezehrend und zog mich immer tiefer runter.


    Ich habe mich total von allem zurückgezogenen, wochenlang, um eine Lösung für mich zu finden. Ich kann mich schlecht anderen Menschen gegenüber öffnen, versuche es immer erst ohne Hilfe, obwohl die Telefonnummer eines Psychiaters in meiner Nähe schon auf meinem Schreibtisch lag.


    Ich habe versucht, meinen krankmachenden Feind „Trauer“ irgendwie in den Griff zu kriegen, mich nicht von ihm zermürben zu lassen. Ich habe versucht die Trauer zu akzeptieren, weil sie mir hilft seinen Tod zu verarbeiten. Ich lebe jetzt mit der Trauer, sie ist keine Freundin, aber eine akzeptierte Bekannte, die ich nicht abschütteln kann und will. Das weinen ist sehr viel weniger geworden und wenn es wieder losgeht, dann lasse ich es zu solange es eben dauert.


    Und ich habe auch akzeptiert, dass für mich die Trauer nie aufhören wird, weil auch die Liebe nicht aufhört. Ich will es aber soweit schaffen, dass ich nicht mehr so stark unter der Trauer leide. Das ist zur Zeit besonders bei Fotos und Erinnerungen der Fall. Aber ich bin guter Hoffnung, dass ich auch das irgendwann in den Griff bekomme.


    Gegen die Einsamkeit ist wohl der Kontakt zu anderen Menschen unerlässlich. Ich habe das Glück schon sehr lange liebe Nachbarn und ganz enge Freunde zu haben. Aber auch die will und kann ich nicht ständig nerven.

    Wie ich auch bei Josh geschrieben habe, verschicke ich z.B. Mails an bestimmte Menschen, ganz unverbindlich, mit lieben Grüßen zum Wochenende, und immer antwortet irgendjemand und fragt, wie es mir so geht usw.

    So konnte ich Kontakte zu ehemaligen Kollegen, sogar Vorgesetzten und alten Bekannten wieder aktivieren. Es sind keine Freundschaften, aber man bleibt in Kontakt, besucht sich auch mal und das hilft gegen Einsamkeit. Bisher habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht.


    Lieber Frank, ob dir mein Geschreibsel jetzt hilft, weiß ich nicht. Es klingt sehr einfach, ist es aber nicht. Jeder ist anders und muss für sich eine Lösung finden, mit der Trauer umzugehen. Das hat lange gedauert bei mir. Vielleicht ist ja das eine oder andere für dich hilfreich. Eine Patentlösung gibt es ja leider nicht.


    Unser Schicksal ist und bleibt schlimm.


    Ich wünsche dir, dass du langsam deinen Weg findest, dich mit der Trauer zu arrangieren, damit sie auch für dich erträglicher wird.


    Ganz liebe Grüße nach Bremen

    Petra




    Lieber Josh,

    es tut mir sehr leid, dass du in so einem Tief steckst. Das kommt bei mir auch immer wieder, gerade zum Wochenende. Ich denke dann an die Liebe zu meinem Mann und dass die Trauer jetzt ein Teil meiner Liebe zu ihm ist. Für mich wird das weinen dann erträglicher, bekommt irgendwie einen Sinn. Ja, nur ein schwacher Trost, leider.


    Wenn ich darauf warte, dass mich jemand anruft, dann mache ich mit meinem Handy ein Foto von zum Beispiel einer gerade aufgeblühten Narzisse im Garten, schicke dieses Foto mit einem lieben Gruß an bestimmte WhatsApp Gruppen und bekomme prompt Nachrichten oder sogar Anrufe. Oder vielleicht einen bestimmten Artikel aus der Zeitung schicken, das entfacht manchmal große Diskussionen. Wäre das für dich auch eine Möglichkeit? Vielleicht versuchst du es mal? Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht .


    Ich bin seit 5 Monaten ohne meinen geliebten Mann und ich kann dir sagen, dass es bei mir ganz ganz langsam anders, erträglicher, wird. Für kurze Momente erst, aber man hat dann wieder ein wenig Hoffnung . Diese kleine Hoffnung trägt mich dann wieder ein Stück weiter.

    Zufriedenheit kann es wohl noch nicht geben, denn noch hat unser armes Herz den Schlag nicht verarbeitet. Gib dir Zeit, lieber Josh, damit die große Wunde in deinem Herzen langsam heilen kann.

    Ich wünsche dir ein erträgliches Wochenende :30:

    LG Petra


    Lieber Karlheinz,

    ein Hausboot ist es nicht. Genaueres weiß ich noch nicht. Aber es macht mir Angst mit Menschen auf kleinstem Raum zu sein, die meine Trauer nicht mehr akzeptieren wollen, weil sie meinen, dass ich genug getrauert habe.

    Mit der Hoffnung tue ich mich schwer. Hoffnung auf was? Auf ein Leben, dass ich so nicht wollte? Davor liegt noch die Trauer, die ich irgendwie nicht in den Griff kriege. Ich versuche beide zu akzeptieren. Ein ständiger Kampf.

    Dir wünsche auch ich ganz viel Kraft und einen halbwegs erträglichen Tag.:24:

    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Bea,


    ich bin ziemlich fassungslos. Es tut mir sehr leid, liebe Bea, was Dir da gerade widerfährt.

    Dass die Trauer so lange und länger dauern wird, war mir schon immer klar, aber dass sie zusätzlich schwer , unerträglich schwer, gemacht wird durch Menschen, die es wohl nicht besser wissen, das ist sehr schlimm. Es geht wohl nicht anders. Die Menge der Freunde lichtet sich. Diese Erfahrung musste ich auch schmerzlich machen. Sogar die eigene Familie. Aber es kommen manchmal Menschen auf einen zu, von denen man es nicht erwartet hätte und sind

    für einen da. Darüber freut man sich besonders.

    Diese Menschen wünsche ich dir, liebe Bea.

    Wir stimmen ganz bestimmt.


    Sei herzlich gegrüßt

    Petra