Vielen Dank liebe Astrid für die tröstenden Worte. Kurz nachdem mein Mann gestorben war, hatte ich das Gefühl, dass er noch bei mir war. Ich habe ihn angefleht, nicht zu gehen, bei mir zu bleiben. Ich dachte ich bin verrückt geworden.
Aber ich habe dann innerhalb weniger Tage gespürt, dass er nicht zur Ruhe kommen konnte. Und ich auch nicht. Ohne dafür eine Erklärung zu haben, habe ich ganz laut gesagt: ich lass dich jetzt los, ich lass dich gehen. Da wurde es ruhiger in mir, es war wie eine Befreiung wohl auch für ihn, und ich konnte mit der Trauer beginnen. Das meinte ich mit loslassen.
Sich nicht Klammern an den Verstorbenen, ihn nicht versuchen festzuhalten bei seinem Gehen. Das war für mich sehr sehr schwer.
Heute weiß ich, dass wir immer noch und hoffentlich für immer verbunden sind und er mich unterstützt in meiner Trauer, weil er weiß wie ich leide.
Für dieses ‚mein loslassen‘ finde ich kein Ersatzwort, vielleicht noch freilassen, freigeben.
Eine traurige, aber auch sehr schöne Erfahrung, das freigeben ...
Bitte liebe Astrid, berichtigte mich bitte, wenn ich es mal wieder falsch ausdrücke:
Zu Freud‘schen Zeiten und lange danach bedeutete trauern, den Verstorbenen loszulassen (das gesamte loslassen), um die Trauer verarbeiten zu können. Das war natürlich falsch, das weiß man heute. Die moderne trauerforschung sieht es genau anders. Wahre Liebe kann nicht losgelassen werden. Sie verbindet uns über alle Grenzen.
Das ist ein großer Trost für mich und hilft mir mit meiner Trauer zu leben.
Hoffentlich habe ich mich jetzt verständlich ausgedrückt.
LG Petra