Beiträge von Pewie

    Lieber Karlheinz,

    wie schön, dass du Thomas hast, besser geht es nicht in unserer Situation. Jemanden an der Seite zu haben, der einen versteht, weil er das gleiche schlimme Los gezogen hat. Diese Gespräche geben Kraft, zumindest vorübergehend. So kann sich die Seele ein wenig erholen.

    Genieße auch deine Zeit in Deutschland.

    Viele liebe Grüße aus der sonnigen, aber traurigen Wesermarsch

    Petra

    Lieber Frank,

    ich sitze nach 7 Stunden Gartenarbeit völlig ausgepowert auf der Terrasse in der äußerst seltenen Wesersonne und lese im Forum. Dabei fällt mir ein: wie ist es dir ergangen am Mittwoch?

    Liebe Grüße

    Petra

    Danke, lieber Uwe,

    irgendwie kommt das alles garnicht an mich ran. Kommt wohl später. Ich soll das Haus noch sicherer machen lassen, sagt die Polizei. Die Einbrecher wurden inzwischen gefasst, wie ich soeben erfahren habe.

    Vertikutiere gerade den Rasen, dabei hat mein Mann mir im letzten Jahr noch geholfen. Jetzt alleine ... das ist schlimm für mich. Den klappernden Storch auf der Wiese hat er mir per WhatsApp in die Firma geschickt, letztes Jahr um diese Zeit habe ich noch gearbeitet. Jetzt

    ist der Storch wieder da ..., das ist schlimm für mich.

    Seine Gartenschuhe, sein Werkzeug, steht da, als würde er gleich um die Ecke kommen.

    Immer wieder die Erinnerungen, die einen so runterreißen. Aber ohne Erinnerungen?

    Ich wünsche Dir ein erträgliches Wochenende

    liebe Grüße

    Petra

    Liebe Gabi,

    Sie haben das Garagentor aufgebrochen, sind an der feuerschutztür nicht weiter gekommen.

    Wurden wohl durch den Zeitungsausträger gestört. Im Haus selbst waren sie nicht, darüber bin sehr froh.

    Schreck und Schock sitzen tief.

    Aber was kann schlimmeres passieren, wenn das Schlimmste bereits passiert ist.

    Vielen Dank für deine Anteilnahme.

    LG Petra

    Lieber Uwe,

    danke, dass du dich direkt bei mir meldest. Von müssen war doch überhaupt nicht Rede. Es war lediglich ein Vorschlag. Damit wollte ich dich nicht angreifen. Wenn du das so verstanden hast, dann entschuldige bitte.

    Natürlich möchte ich auch von Dir wissen, wie es dir geht und wie du dich fühlst. Ich spreche jetzt nur für mich: Ich bin auch oft sehr tief unten, und dann ist es sehr schwer und mit vielen Tränen verbunden, wenn ich mich durch viele Lieder spiele, um zu sehen wie es dir geht, dass es dir vielleicht auch so geht wie mir.

    Aber du hast auf jeden Fall recht, wenn du sagt, ich muss es ja nicht.

    Es war lediglich eine Überlegung und ein Vorschlag meinerseits, den ich offen ausgesprochen habe, überhaupt keine Kritik. Wird nicht wieder vorkommen, lieber Uwe.

    Du hast mich schon oft mit deiner netten Art und Weise zum Schmunzeln gebracht. Dafür danke ich dir an dieser Stelle.

    Willst du wirklich meine Probleme wissen ? Hier wurde eingebrochen in der letzten Nacht. Das ist gerade mein Problem.

    Liebe Grüße

    Petra

    Alles gut, liebe Astrid, ich drücke mich oft missverständlich aus. Danke, dass du es gerade gerückt hast. Wir meinten das gleiche.

    Es ist wirklich viel für dich zu lesen und die Idee mit einem extra-Musik-Thread finde ich gut. Ich selbst kann die Musik selten hören, ohne tief dabei ins Tränental zu sinken und ich kann mir vorstellen, dass es hier einigen so geht. Die Gedichte sind wie eigene Gedanken in der eigenen Phantasie.

    Bin gespannt was die anderen zu deinem Vorschlag sagen. Nicht jeder ist in der Stimmung bestimmte Lieder zu hören, die der andere vielleicht gerade als angenehm empfindet.

    Vielleicht würde es schon helfen, die musikalischen Beiträge ein wenig zu reduzieren ? Nur so ein Gedanke.

    Liebe Grüße

    Petra

    Liebe Gabi,

    Lebensfreude ist abhanden gekommen. Deinen Worten ist nichts hinzuzufügen. Von heute auf morgen, nichts mehr da. Ich rede mir ein, wenn ich in seinem Sinne weitermache, wird es schon gehen. Das tut es auch. Noch sind gemeinsame Pläne da, die ich abarbeiten kann. Es geht irgendwie.

    Angst vor dem Tod habe ich nicht mehr. Immerhin ...

    Irgendwie erledige ich jeden Tag. Die Trauer hat sich bei mir verändert, ja, sie ist nicht mehr so heftig, aber sie ist da, eben tiefer in mir, und da wird sie immer bleiben. Das habe ich akzeptiert und lerne noch damit zu leben. Es geht irgendwie.

    LG Petra

    Lieber Frank,

    morgen ist wieder so ein Tag, noch schwerer als die übrigen schon hinter dich gebrachten.

    Sicher gehst du zum Grab deiner lieben Frau und bleibst eine Weile bei ihr. Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür. Wenn ich vor unserem Baum stehe, muss ich irgendwann immer weinen,

    aber die Zweisamkeit und Ruhe gibt mir Kraft und ich gehe dann doch gestärkt nach Hause.

    Das wünsche ich dir auch, bin morgen in Gedanken bei dir und sende dir liebe Grüße

    aus der Wesermarsch

    Petra

    Lieber Josh,

    dazu kann ich dir etwas erzählen:

    Kurz nachdem mein Mann im Hospiz gestorben war, hat eine Mitarbeiterin die Terrassentür in seinem Zimmer weit geöffnet mit den Worten: „ damit seine Seele entweichen kann“.

    Viele Wochen später habe ich mich überhaupt einmal intensiv damit beschäftigt.

    Es gibt ja zahlreiche Forschungen auf dem Gebiet und alle kommen zu dem Schluss, dass eine Seele nicht sterben kann, beweisen kann man es natürlich nicht.

    Aber es ist sehr interessant, sich einmal mit dem Thema zu beschäftigen.

    Liebe Grüße

    Petra

    Lieber Frank,

    auf deine Frage bei Karlheinz, was du jetzt im Garten zu tun, kann ich dir nicht so allgemein antworten, ich kenne deinen Garten nicht. Wenn du z.B. Rosen hast, musst du sie jetzt schneiden. Wenn du den Rasen im letzten Sommer nicht gewässert hast, wird es etwas Aufwand kosten, ihn wieder ansehnlich zu machen. Usw.

    LG Petra

    Vielen Dank liebe Astrid für die tröstenden Worte. Kurz nachdem mein Mann gestorben war, hatte ich das Gefühl, dass er noch bei mir war. Ich habe ihn angefleht, nicht zu gehen, bei mir zu bleiben. Ich dachte ich bin verrückt geworden.


    Aber ich habe dann innerhalb weniger Tage gespürt, dass er nicht zur Ruhe kommen konnte. Und ich auch nicht. Ohne dafür eine Erklärung zu haben, habe ich ganz laut gesagt: ich lass dich jetzt los, ich lass dich gehen. Da wurde es ruhiger in mir, es war wie eine Befreiung wohl auch für ihn, und ich konnte mit der Trauer beginnen. Das meinte ich mit loslassen.

    Sich nicht Klammern an den Verstorbenen, ihn nicht versuchen festzuhalten bei seinem Gehen. Das war für mich sehr sehr schwer.


    Heute weiß ich, dass wir immer noch und hoffentlich für immer verbunden sind und er mich unterstützt in meiner Trauer, weil er weiß wie ich leide.

    Für dieses ‚mein loslassen‘ finde ich kein Ersatzwort, vielleicht noch freilassen, freigeben.

    Eine traurige, aber auch sehr schöne Erfahrung, das freigeben ...


    Bitte liebe Astrid, berichtigte mich bitte, wenn ich es mal wieder falsch ausdrücke:

    Zu Freud‘schen Zeiten und lange danach bedeutete trauern, den Verstorbenen loszulassen (das gesamte loslassen), um die Trauer verarbeiten zu können. Das war natürlich falsch, das weiß man heute. Die moderne trauerforschung sieht es genau anders. Wahre Liebe kann nicht losgelassen werden. Sie verbindet uns über alle Grenzen.

    Das ist ein großer Trost für mich und hilft mir mit meiner Trauer zu leben.

    Hoffentlich habe ich mich jetzt verständlich ausgedrückt.

    LG Petra