Beiträge von Tereschkowa

    Liebe Gabi,


    ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll.

    Aber nichts tun ist auch keine Option.


    Kann das irgendjemand von euch verstehen?

    Ja.

    Ich.

    Sehr, sehr gut.

    Tatsächlich geht da draußen etwas Beunruhigendes vor sich, etwas Großes.

    Ja.

    Doch es kündigte sich bereits viel länger an als es die meisten Menschen wahrhaben möchten oder können.

    Aber das macht es nicht besser.

    Weder für uns persönlich, noch als Solches.


    Ich habe eine Scheißangst

    Ich auch.


    Tun gibt einem die Kontrolle über das Leben zurück.

    Die Tatsache, dass alles beendet und absolut nichts zu tun ist in meinem Leben macht mich wahnsinnig.

    Ja.

    Ja.

    Wie Du vielleicht bei mir gelesen hast, versuche ich gerade Kontrolle zu gewinnen in dem ich

    mein (ehemaliges) soziales Umfeld "aufräume".

    Das gibt mir Kontrolle und Würde zurück. Und Blick.

    Denn mit all diesem Geröll kann ich weder sehen, noch gehen.

    Gehen im doppelten Sinn.

    Es macht für mich Sinn, ohne dass ich über einen grundsätzlichen Sinn meines Lebens nachdenken muss

    oder etwas entscheiden müsste, das in der Zukunft liegt.

    Vieles, sehr vieles bzw. wahrscheinlich alles was ich tue seit ich wieder etwas klarer nachdenken kann

    sind nach diesem Kriterium ausgewählt: Sinnhaft ohne Sinndruck. (Klingt wirr, aber mir fällt nichts bessere ein.)

    Denn ich bin nicht in der Lage mir mein weiteres Leben auch vorstellen zu könne oder zu wollen.

    Ich kann nach wie vor nicht wollen. Ich würde gerne wollen können, wie Du weißt... aber...


    Dazu habe ich auch einen Trick, um mich zu überlisten:

    Ich stelle mir vor zu gehen.

    Wegzugehen.

    Irgendwohin.

    Das wohin definiere ich nicht.

    Vielleicht auch zu P.

    Von meiner jetzigen Position aus, brauche ich kein Ziel.

    Denn ich frage mich zunächst,

    was ich noch zu tun habe bevor ich gehen kann.

    Aufräumen.

    Ordnen.

    Sichern.

    Klären.

    Dazu fällt mir dann immer etwas ein.

    Das klingt furchtbar banal, aber es funktioniert und gibt mir Ruhe und das Gefühl der Kontrolle.

    (Bitte nicht denken, dass ich es schaffe meine Tricks immer umzusetzen.

    Nein, oft sitze ich stundenlang - oder sind es ganze Tage? - wie versteinert da und weine.)


    Vielleicht brauchst Du auch Tricks, um Dich zu überlisten?

    Die Psyche ist ein Biest, aber nicht so schlau, dass man sie nicht mit ihren eigenen Waffen

    zumindest kurzfristig hinters Licht führen könnte.


    Danke für Deinen Text.

    Ich verstehe Dich oft sehr, sehr gut.

    Zumindest glaube ich das.

    Hoffentlich schläfst Du jetzt schon.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Kikiro,


    schau mal ich habe ein Fuchslied für Dich gefunden. Kein Ersatz für DEN Fuchs, natürlich.

    (Wenn Du keine (fremde) Musik in Deinem Wohnzimmer magst, dann sag es mir bitte...)

    Herzlichst,

    Tereschkowa


    Fox In The Snow - Belle & Sebastian



    Liebe Anja,

    gut, dass Du dort kein Pferd stehen hast, denn das hatte ich befürchtet...


    Ja, ich denke auch die Antwort ist klar, wenn Du es Dir finanziell irgendwie leisten kannst

    zumindest eine Nachdenkpause zu haben, welche Möglichkeiten es gibt diesen Job durch etwas anderes zu ersetzen.

    Denn es klingt nicht nur anstrengend, sondern auch psychisch zermürbend.


    Mir schadet Ablenkung auch und die schlimmsten Entscheidungsfehler (und auch die teuersten) sind passiert

    als ich zu viel machte und keinen Überblick mehr über die (Gesamt-) Situation hatte.

    Oft verliert man mehr Geld, wenn man sparen möchte ...


    Wenn Du Dich entschieden hast zu kündigen, dann ist möglichst bald und ohne direkte Konfrontation

    wahrscheinlich am besten. Das spart Kraft.

    ich finde es ohnehin wirklich beeindruckend wie viel Kraft Du hast für Euer gemeinsam geplantes Leben

    - die Pferde.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Uwe, ähnlich wie Andrea kann ich es einfach nicht ertragen, wenn mir auf der ersten Seite nicht Yanouk entgegenblickt...

    hier eines der schönsten Schlaflieder, das ich kenne...

    Traurig,

    Tereschkowa


    Abendlied - Blumfeld





    Schmetterling kommt nach Haus
    Kleiner Bär kommt nach Haus
    Känguruh kommt nach Haus
    Die Lampen leuchten - der Tag ist aus
    Kabeljau schwimmt nach Haus
    Elephant läuft nach Haus
    Ameise rast nach Haus
    Die Lampen leuchten - der Tag ist aus
    Fuchs und Gans kommen nach Haus
    Katz und Maus kommen nach Haus
    Mann und Frau kommen nach Haus
    Die Lampen leuchten - der Tag ist aus
    Alles schläft und alles wacht
    Alles weint und alles lacht
    Alles schweigt und alles spricht
    Alles weiß man leider nicht
    Alles schreit und alles lauscht
    Alles träumt und alles tauscht
    Sich im Leben wieder aus

    Es sitzt schon der Abend auf unserem Haus
    Schmetterling fliegt nach Haus
    Wildes Pferd springt nach Haus
    Altes Kind kommt nach Haus
    Die Lampen leuchten - der Tag ist aus

    Liebe Anja,

    ich verstehe sehr gut, dass dieser Vorfall der Auslöser für eine tiefe Krise ist.

    Das ist alles zu viel, viel zu viel für Dich.


    Mir fällt kein wirklicher Rat ein, denn dazu habe ich zu wenig Einblick.

    Nur folgende Gedanken kamen mir...


    Ein Mal angenommen Du gibst diese Job am Wochenende auf:

    Gibt es mit der Stallbetreiberin noch sonstige Berührungspunkte?

    Könnte sie Dir in einer anderen Angelegenheit in die Quere kommen, wenn sie sich über Deine Kündigung ärgert?


    Gibt es irgendeine Möglichkeit einen Job zu machen/finden der circa das gleiche Geld

    bringt wie dieser, Du aber freie Zeiteinteilung hättest?

    Das wäre fürs Wochenende sicherlich besser, wenn Du über Deine Zeit selbst verfügen könntest.


    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Ich schäm mich nicht mal mehr, das hier so zu schreiben.

    Liebe Ange,

    wozu auch?

    Uwe würde sagen: Wir sind frei - wir trauern.


    Hier braucht man sich wirklich für (fast) nichts zu schämen.

    Nur Intoleranz, Boshaftigkeiten etc...

    Im Gegenteil - ich finde uns mit unseren Trauer-Ticks bei Vielem bedeutend origineller als die meisten Nicht-Trauernden,

    z.B. bei der Körperpflege sind wir meist nicht hysterisch und schonen die Umwelt, bei der Kalenderführung sind wir

    großzügig, beim Putzen meist nicht pedantisch, unsere Essverhalten ist experimentell und unsere Gegenstände und Einrichtung

    behandeln wir meist pfleglich, tauschen sie nicht sinnlos aus, daher ist es ressourcenschonend... etc...


    Entschuldige, das herumgealbere, im Ernst, liebe Ange, bitte setzt Dich nicht wegen solcher Gedanken auch noch unter Druck.

    Du leistest sehr, sehr viel. In einer Situation in der eigentlich Du einen Freund oder Freundin bräuchtest, die

    Dich unterstützt schaffst Du es auch noch Euren Freund Götz zu unterstützen. Davor habe ich tiefsten Respekt.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

    Liebe Isabell,

    mein tiefes Beileid zum Verlust Deiner Eltern und Deines Hundes.

    Es tut mir so leid zu lesen was Dir innerhalb so kurzer Zeit widerfahren ist.

    Diese Zeit mit Eurer kleinen Tochter sollte unbeschwert sein dürfen - das Leben kann so gnadenlos sein.

    Das ist nicht zu verstehen.


    Bitte verzeih mir, dass ich keinen wirklichen Tip weiß.

    Außer: Ruhe. Ganz viel Ruhe und ganz vorsichtig mit Dir selbst sein.

    Hast Du Menschen bei Dir zu Hause von denen Du Dich verstanden und emotional begleitet fühlst?

    Hast Du Menschen, die Dich real entlasten können von pragmatischen Aufgaben?

    Eine Therapie hilft erfahrungsgemäß nur, wenn die Therapeutin oder der Therapeut

    sich mit Trauer auskennt. Leider sind das auch erfahrungsgemäß weniger als gedacht.

    Ein Trauerbegleitung könnte eine professionelle Unterstützung sein.

    Ganz wichtig ist das soziale Umfeld.

    Sie haben durch ihre Reaktionen viele Möglichkeiten zur Verbesserung, aber leider auch zur Verschlechterung.


    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Och, liebe Luise, natürlich bist Du nicht vergessen!

    Ich bin in Gedanken morgen bei Dir und Heinz.

    Bei all den schlimmen Tagen gibt es die noch viel schlimmeren Tage.

    Du schriebst vor kurzer Zeit: "ich wurde geliebt"

    Ja, Luise Du wurdest von Heinz geliebt und Du wirst noch immer von ihm geliebt.

    So wie Du ihn noch immer liebst.

    Hoffentlich kann kleine Amy Dich heute ein wenig trösten.

    Ganz herzlich,

    Tery

    Jetzt habe ich mich minutenlang durch meine Benachrichtigungen und die Pinguin Invasion gelesen und freue mich dass ich auch einen haben darf!

    Liebe Gabi,

    natürlich!

    Heute früh dachte ich mir:

    Dies ist ein geeigneter Tag, um die Pinguine los zu lassen und wenn Ihr dann alle ins Forum kommt wimmelt es überall von ihnen... wer einen Pinguin hat ist zwar immer noch traurig, doch nicht mehr allein. Pinguine sind sehr treu.

    Herzlichst,

    Tery

    Wenn ich scheiter dann an dieser Lieblosigkeit und Empathielosigkeit unter den Menschen.

    Liebe Anja,

    ja.

    Das verstehe ich.

    Die mieste Lieblosigkeit und Empathielosigkeit passiert, weil die Menschen sie passieren lassen ...

    und sie in einer Art Bewusstlosigkeit verschwinden lassen.

    Das ist sehr schwer zu ertragen... doch ab und zu trifft man wache Menschen.

    Hoffentlich ist Dein Sohn nun schon da.

    Herzlichst,

    Tereschkowa