Beiträge von Tereschkowa

    aber geht es denn nicht grundsätzlich um wertschätzung und wertachtung einer anderen meinung als der eigenen?


    wenn ich persönlich eine andere meinung habe als jemand anders, ob glaubensbild oder umgang mit meiner ureigensten trauer, reicht es denn nicht aus, wenn ich mich im kontext dazu auf meine ganz PERSÖNLICHE meinung und einstellung berufe? und gleichfalls erkläre, dass ich die meinung des anderen absolut respektiere, auch wenn ich persönlich eine andere einstellung bzw. einen anderen weg habe?

    Liebe Bine,

    ja, genau. Darum geht es ...

    Aber auch z.B. wenn jemand in ihrem/seinem eigenen oder bei einem Dritten im Thread etwas schreibt, an das sie/er glaubt

    oder eine Meinung zu etwas vertritt, ich diesen Glauben oder diese Meinung aber nicht teile, dann kann ich das auch so stehen lassen

    ohne sofort meinen Glauben und meine Meinung dagegen zu setzen. Ich kann es dann auch einfach schweigend zur Kenntnis nehmen.

    Es muss - meiner Auffassung nach - nicht alles kommentiert oder diskutiert werden.

    Gerade wenn es sich um Glauben oder persönliche Empfindungen handelt, denn kann das verletzend sein,

    wenn eine andere Person dann widerspricht oder den Glauben anzweifelt.

    Dann fühlt man sich schnell in einer rechtfertigenden Position für seine Empfindungen.

    (Das passiert uns allen ohnehin häufig genug außerhalb des Forums.)


    Mir ist daher der Unterschied zwischen Aktion und Reaktion so wichtig.

    Nicht jede Aktion braucht eine Reaktion in Form eines Widerspruchs, wenn man die Meinung oder den Glauben nicht teilt.

    Schweigen ist manchmal eine echte Alternative.


    Das gilt natürlich nicht, wenn die/der Schreibende dezidiert zu einer Diskussion einlädt.


    Es tut mir sehr leid zu lesen, dass es Dir so schlecht geht, Bine.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Birgit,

    nein und nochmals nein, mich nervst Du ganz sicher nicht und ich denke, da kann ich auch für

    viele andere hier sprechen.

    Ganz im Gegenteil - ich bin sehr froh von Dir zu lesen, denn ich denke so wieso sehr oft an Dich.

    Danke für Dein Schreiben.

    Mich macht die Ungerechtigkeit, die Dir gerade widerfährt sprachlos, fassungslos - atemlos.

    Ich kann nicht tun außer Dir Kraft, viel Kraft zu wünschen.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

    Lieber Uwe,

    Du fehlst.

    Sehr.

    Tereschkowa


    Goodbye Goodbye - Billy Bragg



    Goodbye to all my friends

    The time has come for me to go

    Goodbye to all the souls

    Who sailed with me so long

    The day has come at last

    The sails strain at the mast

    The years have quickly passed away

    Goodbye to all my friends

    The time has come for me to say

    Goodbye to all my friends

    Who sailed with me the longer way

    The bells have all been rung

    The songs have all been sung

    This long river has run its course

    Goodbye to all my friends

    The time has come for me to go

    Goodbye to all the souls

    Who sailed with me so long

    The coffee pot is cold

    The jokes have all been told

    The last stone has been rolled away

    Goodbye to all my friends

    The time has come for me to say

    Goodbye to all the souls

    Who sailed with me the longer way

    Goodbye

    Goodbye, goodbye

    Goodbye, goodbye

    Goodbye, goodbye

    Goodbye, goodbye

    Appendix:

    Mein Beitrag klingt trotz meines Bemühens missverständlich und irgendwie tendenziös,

    anlassbezogen.

    Er ist weniger Anlass als erfahrungsbezogen:

    Es passiert so häufig, dass Menschen sich hier für das, was sie empfinden entschuldigen.

    Das passiert aus Sorge, dass sie bewertet werden oder jemanden verletzen.

    Es kam ebenfalls schon häufiger vor, dass Menschen sich für ihren (meist christlichen) Glauben entschuldigten.


    Daher mein vorheriges Statement:

    Die Verantwortung bleibt bei der Person, die liest.

    Kritik und (wertende) Meinung als Reaktion zu Empfindungen und zum Glauben von anderen Menschen

    halte ich für mehr als lässlich in einem Trauerforum.


    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Ihr Lieben,

    es tauchte die Frage auf:

    Wofür ist die Spoilerfunktion?


    Dazu schreib Sky/ Robert sehr treffend:

    Zitat
    "Ein Spoiler enthält Informationen, die möglicherweise nicht jeder haben will, die der Schreiber aber trotzdem zur Verfügung stellt. Dadurch, dass er standardmäßig ausgeblendet ist, kann der Leser selbst entscheiden, ob er die Information sehen will.

    Bei einem Buch, Film beispielsweise, wer der Mörder ist, oder wie die Geschichte ausgeht. Im Forum hier möglicherweise, um etwas hineinzuschreiben, das andere vielleicht irritiert und/oder verletzt."


    Wo findet man diese:

    In der grauen Zeilen oben über einem Beitrag ist das "Spoiler-Zeichen".
    Es ist das vorletzte.
    Damit kann man Teile des eigenen Beitrag als Spoiler kennzeichnen.

    Er ist dann zwar dennoch für alle lesbar, aber erst wenn sie das graue Kästchen mit "Spoiler" anklicken.



    Der Vorteil ist, dass wir bei Texten von denen wir beim Schreiben das Gefühl haben sie könnten

    anderen "nicht gut tun" als Spoiler kennzeichnen können.

    Wir können diese Funktion also als "Triggerwarnung" verwenden, wenn wir möchten.

    Einige von uns haben sich ja bereits in der vergangenen Zeit angewöhnt manche Texte oder Textstellen mit einer

    Triggerwarnung zu versehen.


    Meine Gedanken zu dieser Funktion wie auch zu "Triggerwarnungen" sind allerdings ambivalent:

    Es ist natürlich immer schwierig zu beurteilen, was man als Spoiler (bzw. Trigger) kennzeichnet.

    Denn jede/jeden triggert oder belastet etwas anderes.


    Aber bei manchen Texten, die ich schreibe habe ich das Gefühl sie kennzeichnen zu wollen,
    jedoch ohne zu wissen ob sie tatsächlich wen triggern.
    Eigentlich verwendete ich im Forum die Triggerwarnung bisher falsch.

    Ich verwendete sie für allzu düstere Gedanken, weil ich einerseits Sorge habe andere Trauenden - gerade neue Mitglieder - noch mehr zu destabilisieren andererseits, um dafür nicht kritisiert (beurteilt) zu werden.


    Das ist natürlich Quatsch: Trigger sind etwas vollkommen anderes.

    Ein Trigger kann für einen Menschen alles möglich sein: Eine Farbe, ein Wort, ein Geruch alles...

    Trigger sind ein wirklich weites Feld... ich persönlich wäre "froh", wenn ich nach 26 Monaten zumindest meine Trigger rund um den Tod meines

    Lebensgefährten selbst kennen würde.

    Daher ist es illusorisch zu glauben, man könne Trigger bei anderen vermeiden oder noch mehr andere könnten es in ihren Beiträgen vermeiden,

    dass man selbst getriggert wird.

    Wie bereits geschieben: Trigger - ein weites Feld.

    Hier geht es um die Spoilerfunktion und deren Verwendung.


    Diese halte ich nur für mäßig geeignet als Triggerwarnung.

    So wie ich in den vergangenen Tagen ohnehin über Triggerwarnungen im Forum nachdachte.


    Natürlich obliegt es jedem alles was sie /er möchte mit der Spoilerfunktion zu verdecken oder mit einer Triggerwarnung zu versehen.

    Es wird allerdings auch in Zukunft so sein, dass die Verantwortung letztlich bei der Person liegt,

    die liest... bzw. dann eben nicht liest, wenn ihr ein Beitrag nicht gut tut.
    Nicht bei der Person, die schreibt.
    Natürlich gibt es auch beim Schreiben Grenzen, doch diese sind in einem Trauerforum aus guten Gründen sehr weit gefasst.


    Wir sind in diesem Forum, gerade weil wir über Sachverhalte schreiben
    möchten über die wir - aus welchen Gründen auch immer - sonst nicht sprechen können.
    Daher ist (und soll) das Aufkommen an unter Umständen für andere belastende Beiträgen
    in diesem Forum verständlicherweise hoch.
    Gleichzeitig sind Trauernde besonders fragil, schnell belastet und getriggert.
    Das ist und bleibt "die Krux" an diesem Forum: Belastete schreiben/lesen über Belastendes.
    Da hilft auch keine Spoilerfunktion und keine Triggerwarnung.


    Viele Situationen im Forum bei denen es zu (ernsteren) Meinungsverschiedenheiten
    kam, passierten meiner Einschätzung nach aus folgendem Grund:

    Ein Mitglied schreibt etwas über seine Empfindungen, Glauben oder Vorstellungen

    und ein anderes Mitglied vergleicht dies mit seinen Empfindungen, Glauben und Vorstellungen und fühlt sich bedroht (oder gar angegriffen).

    Dann gibt ein Wort das andere und zurück bleiben Verletzte auf beiden Seiten.


    Das Problem dabei ist meiner Einschätzung nach nicht das Schreiben der individuellen Empfindungen, Erfahrungen

    und Glaubensvorstellungen, sondern der Vergleich mit sich selbst und die Bewertung.


    Allerdings genau an diesen Punkten wird leider auch hier im Forum das Wort "Meinungsfreiheit" missbraucht bzw.
    als Vorwand verwendet jemand anderen zu kritisieren und/oder zu verletzten.
    Und ich gehöre dezidiert zu den Personen, die im Zweifelsfall zwei Regeln SEHR, SEHR ernst nehme

    und mich macht es immer wieder ratlos, traurig und wütend wie oft diese beiden
    miteinander verwechselt werden, verletzt bzw. gegeneinander ausgespielt werden.


    1. Jedes Forumsmitglied darf/kann über seine eigene Geschichte, seinen Glauben und seine Empfindungen schreiben was und wie
    sie oder er möchte. Natürlich sind gerade hier Beiträge, die "triggern".

    Allerdings ist nicht jede Meinung, die mir nicht passt ein Trigger.

    Offen über Erfahrungen, Empfindungen und Glauben zu schreiben kann und soll auch gar nicht vermieden werden.
    Die Verantwortung liegt bei den Lesenden sich selbst zu schützen.

    Das ist "Meinungsfreiheit".


    2. Aber nicht jedes Mitglied kann und soll seine Meinung zur Geschichte und den Empfindungen eines
    anderen Mitglied äußern, wenn es anders empfindet oder denkt.

    Das ist keine Meinungsfreiheit.

    Es ist eine Reaktion auf die Meinung, Empfindung oder den Glauben eines anderen und sollte daher mit allem Respekt

    und Vorsicht geäußert werden.

    Diese Reaktion kann konstruktiv und wirklich wohlwollend sein
    oder schlichtweg anmaßend und (be)wertend sein. (Weil man sich selbst bedroht fühlt.)


    Es gehört für mich schlicht zum Leben dazu, dass man sich manchmal in seinen eigenen Empfindungen und seinem Glauben
    alleine dadurch bedroht fühlt, wenn ein anderer über seine Empfindungen und seinen Glauben spricht bzw. schreibt.

    Das passiert, wenn man sich selbst nicht ganz sicher ist mit seinen eigenen Empfindungen schneller,

    das ist in der Trauer leider noch häufiger der Fall.

    Für diesen Ernstfall haben wir alle nicht geübt und die meisten von uns suchen bzw. tapsen und wanken im Nebel...


    ABER: Dennoch oder gerade weil, es steht niemandem zu die Gefühle und den Glauben eines Menschen zu beurteilen und

    auch nicht in der Form, dass man ihm seine eigenen Empfindungen und Glauben als Reaktion vehement und relativierend entgegensetzt - schon gar nicht unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit.
    Man braucht schlichtweg nicht zu allem und jedem eine Meinung oder Bewertung.

    Schon gar nicht muss man diese immer äußern.


    Es gibt einen ganz klaren Unterschied zwischen Aktion und Reaktion.

    Das ist manchmal nicht leicht zu unterscheiden, doch es lohnt sich der Versuch.

    Im Zweifelsfall zu unterscheiden hilft Besonnenheit und Herzensbildung. ( Und/oder Selbstreflexion und Toleranz. )


    Zu Punkt 2 gehört für mich auch verklausuliertes Geschwurbel, dass dann im eigenen Thread ohne Namen zu
    nennen aber dennoch eine eindeutige Beurteilung und Kritik an einem anderen Mitglied oder Beitrag darstellt.
    Das finde ich noch schlimmer, weil es in die Kategorie: Perfide passiv-aggressive Spielchen gehört...


    Ganz generell gilt wohl: Meinungen zu Meinungen und Gefühlen anderer werden überschätzt.


    So abschließend daher mein Statement bzw. meine Bitte zur Spoilerfunktion:
    Jedes Mitglied kann und darf diese bei Beiträgen verwenden.
    Kein Mitglied kann und darf "verlangen", dass der Text eines anderen Mitglieds als Spoiler gekennzeichnet wird,

    selbst wenn es um schwer aushaltbare Themen wie Missbrauch, Vergewaltigung, Suizid, Sucht etc...

    (Basta.)


    Denn wenn die Erwartung in Form von Spoilerkennzeichnung oder Triggerwarnung von einem Mitglied an ein anders ausgesprochen bzw. verlangt

    oder erwartet wird, dann verliert das Forum seine Funktion.


    Herzlichst,
    Tereschkowa

    Lieber Ronny,

    in Gedanken begleite ich heute Dich und Dusty gedanklich durch das Regenbogenland.

    Dieses Lied fiel mir gerade für Euch ein.

    (Ich kann es gerne löschen, wenn Du keine Musik in Deinem Thread magst. Das kann ich verstehen... dann sag bitte Bescheid.)

    Herzlichst,

    Tereschkowa


    The Rainbow Connection Kermit


    Liebe Bena,

    mein Beileid zum Verlust Deines Vater.

    Willkommen im Forum - ich wünschte Du und niemand sonst müßte hier sein.

    Dennoch hilft es Dir vielleicht hier zu schreiben oder zu lesen.

    Hier versteht zumindest jede und jeder,

    die Unfassbarkeit, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist.

    Ich wünsche Deiner Mutter, Deiner Schwester und Dir ganz viel Kraft.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

    Liebe Brija,

    zunächst ein mal mein Mitgefühl für Deinen Schmerz.

    Diese Tage, die noch mehr schmerzen als die anderen Tage...

    fühle Dich von mir verstanden. Zutiefst verstanden.

    Deiner Mama wünsche ich eine gute und schnelle Besserung

    und Deinem Papa viel Kraft in dieser fordernden Situation.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Gabi,

    ganz, ganz herzlichen Dank für Deinen Text - auch bzw. gerade weil er sich mit einem sehr schwierigen Thema

    befasst!

    Ja, ich gehöre zu den Personen aus dem Forum, die sofort eidesstattlich schwören würden, dass kaum jemand bzw. niemand

    den ich kenne so viel Verschiedenes ausprobiert hat wie Du.

    Mangelndes Interesse und Engagement kann "man" und Du Dir ganz sicherlich nicht vorwerfen.


    Ich verstehe die Menschen, die mir erklären, dass ich für mich selber sorgen und Sachen machen muss, die mich erfreuen, um an Ausstrahlung zu gewinnen und mich wieder am Leben freuen zu können. Und dann kämen die Menschen auf mich zu und alles würde besser und das Leben wieder in Fahrt kommen.

    Das klingt ja auch total logisch, aber diese Menschen glauben, dass man das Leben nur positiv betrachten muss, dann würde man automatisch zufrieden und glücklich.


    Und sie verstehen nicht, wenn ich ihnen zu erklären versuche wie es tatsächlich ist.


    Dass man Dinge unternehmen und aus sich herausgehen kann und alles tun, um für sich selber zu sorgen und sich abzulenken, ohne dabei einen Funken Freude zu empfinden. Das ist jenseits ihres geistigen Horizonts .

    Und das ist auch gut so, denn es heißt, sie müssen die große Herausforderung, die wir hier alle zu bestehen haben, nicht bestehen, sondern andere Themen in ihrem Leben bearbeiten.

    Danke!

    Das würde ich ebenfalls alles sofort unterschreiben!

    ... genau das wird wirklich zum Problem.

    Das ist der Grund, warum ich wenn möglich Sozialkontakte meide, die mit Gefühlen zu tun haben...

    denn es ist eine Frage der Zeit, wann es zum Problem wird bzw. auffällt oder zum Thema wird.

    (Natürlich gut gemeint von den anderen, aber das macht es eher noch schlimmer als besser....

    was ich schreibe ist auch ausdrücklich keine Kritik an anderen. )

    Ich kann mittlerweile auch recht souverän mit sozialen Situationen jeglicher Art umgehen,

    voraus gesetzt sie verlangen keine emotionale Beteiligung von mir.

    Egal welcher Art oder in welche Richtung:

    Bei jenen Situationen wie in Deinem Zitat geschildert,

    werde ich dann leicht bockig bis aggressiv - denn wie bereits vor ein paar Tagen in einem anderen Thread geschrieben:

    Ich habe nicht vergessen wie sich Liebe, Glück, Zufriedenheit und Freude anfühlt - ich kann sie nicht empfinden.

    Das ist ein riesiger Unterschied.

    Und ich werde aus Verzweiflung aggressiv, wenn mir jemand dann genau das vorhält worunter ich selbst

    entsetzlich leide.

    Dann gibt es noch die Situation, wenn mir mit großer Sympathie und Anteilnahme begegnet.

    (Ja, das kommt vor. Vor allem auch bei neuen Menschen ....)

    Dann werde ich zum völligen Pinocchio bzw. zum Stein und gerate leicht unter inneren Druck,

    weil ich das mir entgegengebrachte Empfinden nicht erwidern kann.

    Die einzige Ausnahme ist ein wenig hier im Forum und bei Tieren.

    (Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass dies auch schon vor meiner Trauer eine leichte Schwäche war.

    Ich kann auf Emotionen oft nicht adäquat reagieren.)


    Ich kann Dich daher weder trösten, noch Dir einen Tip oder irgendetwas geben,

    nur zu 100% verstehen kann ich Dich.

    Jedes Wort von Dir: Ich fühle mich auch wie ein Zombie.


    Tereschkowa

    Liebe, liebe Luise und liebe, liebe Amy,

    ich denke an Euch und ich hoffe Ihr wart Heinz in der vergangenen Nacht nah

    und er hat Euch ein wenig vor der Kälte und Finsternis beschützt.

    Herzlich,

    Tereschkowa

    Lieber Uwe,

    was berührt, das bleibt.

    Danke,

    Tereschkowa




    Siehst du, dass ich hier seit Tagen wie ein Blatt am Fenster kleb?

    Wollte dir noch so viel sagen, jetzt ist es viel zu früh zu spät

    Weil die Zeit dich dann verlässt, wenn du sie am meisten brauchst

    Und jetzt hänge ich hier fest, wo fang ich an, wer fängt mich auf?

    Du würdest mich jetzt trösten, sagen "Hab jetzt keine Angst"

    Denn du liebst, solang du lebst und du lebst, solang du kannst

    Wenn ich euch eines wünschen könnte, dann dass ihr alle euch entspannt

    Und wenn das hier mein Lied ist, dann will ich, dass ihr tanzt

    Du warst eine Lebensweise, alles andre als normal

    Hast mit deinem großen Lächeln alle Zweifel weggestrahlt

    Und in deinen letzten Zeilen, da steht in allerschönster Schrift

    Ihr dürft lachen, ihr dürft weinen, aber jammern dürft ihr nicht
    Kannst du das sehen, wie wir uns vor dir verneigen?

    Die Bäume streuen Konfetti und klatschen mit den Zweigen

    Du musstest früher gehen, aber was berührt, das bleibt
    Kannst du das hören, wie die Wunder dich beschreiben?

    Niemand hat so laut gelacht, niemand wird je lauter schweigen

    Deine Stille füllt den Raum, doch dein Platz bleibt immer frei
    Und wie du dich gefreut hast, mit den Blumen in der Hand

    Du hast beflügelt, hast begeistert, du hast Menschen eingefangen

    Du hast auf wackeligen Beinen noch gesungen und getanzt

    Wenn du geweint hast, dann vor Freude, dir ist das Lachen nie vergangen
    Warst schon zur Dämmerung am Zwitschern, mit dir ging die Sonne auf

    Du warst und bist und bleibst für immer unserer Zeit voraus

    Warst nicht zu bremsen, nicht zu fassen, hast alles auf den Kopf gestellt

    Die Welt war für dich ein Wunder und du ein Wunder für die Welt
    Kannst du das hören, wie die Wunder dich beschreiben?

    Niemand hat so laut gelacht, niemand wird je lauter schweigen

    Deine Stille füllt den Raum, doch dein Platz bleibt immer frei
    Kannst du das sehen, wie wir uns vor dir verneigen?

    Die Bäume streuen Konfetti und klatschen mit den Zweigen

    Du musstest früher gehen, aber was berührt, das bleibt
    Kannst du das hören, wie die Wunder dich beschreiben?

    Niemand hat so laut gelacht, niemand wird je lauter schweigen

    Deine Stille füllt den Raum, doch dein Platz bleibt immer frei
    Kannst du das spüren, wie wir lernen zu verstehen?

    Wir nehmen alle Kraft zusammen und wir lassen dich jetzt gehen

    Unsre Tränen werden Medaillen und unsre Trauer Dankbarkeit
    Kannst du das sehen, wie wir uns vor dir verneigen?

    Die Bäume streuen Konfetti und klatschen mit den Zweigen

    Du musstest früher gehen, aber was berührt, das bleibt

    Liebe, liebe Ange,

    Kann mir jemand helfen, dieses Schreiben in mein Wohnzimmer zu bringen?

    Natürlich kann ich Dir dabei helfen, wenn Du es verschieben möchtest.

    Aber ich bin mir sicher, dass es niemanden in diesem Stübchen stört.


    Zuerst setze ich mich gedanklich ganz still neben Dich.

    Dann stupsen wir uns ganz vorsichtig an. Ok?

    Erst die eine, dann die andere. (Ich mache das immer erst so, wenn ich beginne jemandem zu trauen.)

    Die Welt und die Menschen in Deinem Leben haben es nicht geschafft Dein Herz zu zerstören,

    dafür bewundere ich Dich. Dein Wille diesem Leben etwas abzugewinnen und sogar zurückzugeben ist

    glaube ich einer der stärksten Willen, denen ich je begegnete.

    Angelein, was Du geschafft hast grenzt an ein echtes Wunder: Du kannst Liebe und Glück empfinden und weiter geben.

    Mit großem Respekt vor Deinen Schmerzen und Deiner Liebe.

    Tereschkowa