Beiträge von Tereschkowa

    Liebe Sumpfdotterblume,

    danke für Dein Vertrauen und danke für den mich aufwühlenden Text.

    ich habe Mitgefühl bei diesem Menschen - und begreife nicht, wqarum ich ihn nicht hasse. SOLLTE ich das?

    Zu Deiner Frage habe ich ein paar Gedanken:

    Hass ist eine sehr starke Emotion.

    Auch Hass bedeutet Nähe, wenn auch in einer destruktiven Form.

    Vielleicht lässt Du - aus gutem Grund - diese Nähe zu diesem Menschen nicht zu bzw. hast sie nicht?

    Vor allem schilderst Du ja, dass das Misstrauen und die Distanz zu ihm gegenüber schon sehr lange bestanden auch ohne das

    konkret bewiesene Wissen seiner IM Tätigkeit.

    IM in der eigenen Familie zu sein, ist keine "heroische kriminelle Tat" (bitte nicht missverstehen), sondern schäbig, feig und klein.

    In meinen Augen ist es daher in diesem Sinne keine aktive Tat, sondern ein jämmerliches Unterwerfen unter ein Regime.

    In diesem Sinne verstehe ich Dein Mitgefühl. Mitgefühl für diese Jämmerlichkeit.

    Sind meine Worte anmassend? Oder zu wertend? Dann bitte verzeih.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Sumpfdotterblume,

    danke für Dein Vertrauen und Deinen Mut für diesen Text.

    Momentan kann und möchte ich "nur" Mitlesen, um zu versuchen zu verstehen.

    Ich mag keine "Schnellschüsse" in Deiner Geschichte platzieren ... und seien sie noch so "gut gemeint".

    Falls Dir eine konkrete Reaktion oder direkte Fragen lieber sind, dann sag es bitte. Das kann ich nicht einschätzen.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Sumpfdotterblume,

    ich empfinde Deinen Text nicht als Durcheinander.

    Im Gegenteil. Es freut mich, wenn ich lese, dass Du nach den angedeuteten Erfahrungen schreibst,

    dass Du gerne DA BIST.

    Deine Abneigungen gegen die Erfahrungen mit diesem Regime und die daraus folgende Heimatlosigkeit kann ich

    schon jetzt nachvollziehen. Ich musste diese Erfahrungen nicht direkt ertragen, aber kenne aber sehr viele Leben für die dieses prägend war.

    Stört Dich mein Nickname? Das könnte ich verstehen.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa (?)

    Liebe Sumpfdotterblume,

    herzlich Willkommen im Forum.

    Es würde mich sehr interessieren was Du schreibst, denn über dieses Thema habe ich auch schon oft nachgedacht.

    Denn auch ich habe dies in der Vergangenheit öfter erlebt, manche Tode eines Menschen stiften Frieden andere Unfrieden

    bzw. manchmal bei einem Menschen beides.

    Es ist ein schwieriges, aber sehr wichtiges Thema.

    Meiner Einschätzung nach wirkt der Tod eines Menschen wie eine Art Brennglas auf die sozialen Verknüpfungen um ihn herum,

    jedoch bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die verstorbene Person selbst dies verursacht hat....

    Ich finde dieses Thema sehr wichtig im Zusammenhang mit dem Tod, bei dem es - wie Du schreibst - letztlich um das ganz große Thema "Verzeihen" geht und wäre Dir sehr dankbar, wenn Du Deine Gedanken dazu mit uns teilst.


    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

    Liebe Kikiro,

    Du hast so recht mit dem was Du schreibst: Menschen mit anderen Denkstrukturen müssen

    unbedingt besser behandelt werden. Von der Gesellschaft, vom System, aber auch von jedem einzelnen von uns.

    Die Psyche eines - jeden - Menschen ist hochkomplex und zu vielen großartigen Leistungen fähig,

    aber sie ist sehr, sehr fragil. Doch leider vergessen wir das im Alltag, wenn wir mit irgendwelchen (scheinbar) wichtigen

    Angelegenheiten beschäftigt sind. Da stört es uns häufig und diese Zerbrechlichkeit der anderen zu vergegenwärtigen.

    Dabei können wir nie wissen in welcher Situation sich unser Gegenüber gerade befindet, wir kennen weder die Geschichte,

    noch die tatsächlichen Empfindungen und dennoch sind wir ständig damit beschäftigt Menschen bei völlig unzureichender

    Informationsgrundlage zu bewerten und danach zu (be)handeln.

    Gerade Menschen mit anderen Denkstrukturen haben oft ein sehr feines Sensorium für Missstände in der Gesellschaft

    und wehren sich dagegen - mit ihren individuellen Mitteln und Ausdrucksformen halten sie den

    anderen oft einen Spiegel vor. Einen Spiegel, der häufig Zusammenhänge deutlich macht,

    die sonst verborgen sind. Das verursacht bei den meisten Menschen Angst und in Folge Ablehnung.


    Es macht mich traurig zu lesen, wie verantwortlich Du Dich für das Unrecht an Deiner Schwester fühlst.

    Das kann und möchte ich Dir auch nicht ausreden - denn ich fürchte ich würde an Deiner Stelle ebenso empfinden.

    Selbst wenn ich wüßte, dass das Unrecht ein gesellschaftliches Problem, das ich nicht hätte mindern können.

    Doch weder das Wissen, noch die Ohnmacht darüber mindern die Deine Traurigkeit.

    Ich kann nur verstehen - zumindest soweit wie es nicht anmassend ist innerhalb eines Forums

    die Empfindungen eines anderen verstehen zu können.

    Sei umarmt (wenn ich darf),

    Tereschkowa