Beiträge von Tereschkowa

    Liebe Ange,

    Du wirst mir fehlen, wenn Du nicht mehr hier schreibst.

    Vielleicht muss es ja kein so radikaler Schnitt sein? Eine Auszeit?

    Aber ich möchte Dir natürlich nicht rein reden.

    Ich würde mir so wünschen, dass Du bald eine Wohnung findest - einen Platz für Jürgen und Deinen Bruder.

    Ach, ich wünsche Dir einfach alles, alles was Du Dir wünschst, liebe Ange!

    Ich finde Dich so stark und so mutig, Du hast Dir nach und von all den traurigen und auch herzlosen Herausforderungen Deines bisherigen

    Lebens nicht die Fähigkeit Glück zu empfinden und anderen Menschen mit Deiner kindlichen Heiterkeit zu bereichern nehmen lassen.

    Ich würde mich wünschen, dass Du ab und zu noch vorbei schaust,

    sei umarmt,

    Tereschkowa

    Liebe, liebe Luise,

    Dein Abschied aus dem Forum tut mir sehr leid und Du wirst mir fehlen!

    Sehr.

    Ich müsste jedoch lügen zu behaupten es nicht zu verstehen.

    Sehr gut zu wissen, dass Du noch ein wenig mitliest.

    Ich bin heute noch nicht gesammelt genug, um Dir die angemessen Zeilen

    zu Deiner Verabschiedung zu schreiben - das mache ich später noch.

    Liebe, liebe Parka-Punk-Luise und liebe, liebe Stirnband-Amy, schade, dass wir damals

    Uwes Gasthaus nicht besetzten.

    ... dann wären wir nun entweder alle best Freund*innen, hätte nach und nach das ganze Dorf

    übernommen oder wären so zerstritten, dass wir längst alle unsere jeweilgen Namen verdrängen

    müssten...

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Manu_ela,

    oweh... mir fiel beim Lesen Deiner letzten Beiträge eine Begegnung von vor über einem Jahr ein.

    Eine ältere - mir fremde - Dame sagte mir unvermittelt den Satz:

    "Achten Sie auf die Ihnen zugewandten Hände und Herzen und kämpfen sie nicht um die abgewandten."


    Dieser Satz ist eigentlich sehr einfach bzw. fast banal.

    Doch mich beschäftigte diese Situation und auch der Satz

    mehr als ich in diesem Moment als er gesagt wurde ahnte... er fällt mir seither immer wieder bei Begegnungen

    mit Menschen ein.


    Es ist schön für Deine Schwiegermutter Dich in Ihrer Nähe zu wissen und für Dich sie.

    Eure Herzen sind sich zugewandt.

    Schade, dass Deine Mutter diese Differenzierung nicht zu erkennen scheint.


    Ich wünsche Dir viel Kraft für diese aufreibend klingende Situation.

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Herzlich Willkommen Boomer!

    Und herzlichen Glückwunsch!

    Ich bin sicher Du hast bei Ronny und Dusty, den perfekten Ort gefunden.

    Ein sehr guter Ort wird, zu einem perfekten Ort, wenn man gebraucht und geliebt wird.

    Bitte pass auf Ronny auf, ich bin mir sicher Dusty hilft Dir, wenn Du Fragen hast.

    Alles, alles Gute Euch,

    herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe*r Romulus,

    mein tiefes Mitgefühl für Deine Schmerzen

    und ich hoffe so sehr, dass Dir das Unverständnis der Nicht-Leidtragenden nicht noch weitere unnötige Schmerzen zufügt.

    In Gedanken an Tim und Dich,

    Tereschkowa

    Liebes Linchen, (liebe Gastgeberin Sumpfdotterblume),


    ich habe großen Respekt davor, dass Du es geschafft hast Deinen Frieden mit diesem Thema zu finden.

    Nicht zu jedem Frieden ist Verzeihen wichtig.

    Ich hoffe mein Text war nicht falsch oder zu hart geschrieben und hat Dich bei diesem schwierigen Thema nicht

    noch zusätzlich aufgewühlt?

    Das würde mir sehr leid tun.

    Ich bzw. meine Familiengeschichte ist zwar von diesem Thema auch betroffen, sonst hätte ich mich

    überhaupt nicht getraut etwas dazu zu schreiben, doch wahrscheinlich nicht in dem Ausmaß wie Deine und Sumpfdotterblumes Famile.


    Ich fürchte auch, dass wir aus der Geschichte nicht lernen.

    Ich fürchte so bald sich an gesellschaftlichen Bedingungen die Vorzeichen ändern, sind Menschen

    wieder zu solchen Taten bereit.

    Leider.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

    Liebe Sumpfdotterblume,

    danke für dieses leidvolle Thema und Deinen Mut darüber zu schreiben.


    Liebes Linchen,

    Ich kann und will diesen Menschen nicht verzeihen und werde es auch nie

    Das verstehe ich voll und ganz!

    Ich persönlich denke auch nicht, dass Verzeihen in jedem Fall ein Ziel sein sollte.

    Wozu?

    Weder steht es in unserer Macht, noch kann es unser Ziel sein jede Tat eines anderen verzeihen zu sollen,

    selbst oder gerade weil wir die Leidtragenden sind.


    Liebe Sumpfdotterblume, hat Dein Onkel Dich Zeit seines Lebens um Verzeihung gebeten?

    Liebes Linchen, hat Dein Onkel Dich je um Verzeihung gebeten?


    Selbst wenn, ich empfinde in diesem Fall selbst die Bitte an Euch um Verzeihung bereits eine Zumutung.


    Verzeihen ist besonders schwer, wenn die zu verzeihende Tat lebensbestimmend oder zumindest - lenkend war und ist.

    Das worüber Ihr beiden schreibt ist keine einmalige Tat, die eine schmerzvolle Verletzung verursachte, aber ansonsten ausheilen konnte.

    Es ist kein Missgeschick, das jemandem wider besseren Wissen passierte.

    Nein.

    All das nicht.

    Ihr wart Kinder als ein Mensch, der eigentlich auf Grund seiner Familienzugehörigkeit eine Vertrauens - und Bezugsperson

    sein sollte in Euer Leben eingegriffen, Grenzen verletzt und Verrat an Euch begannen hat.

    Schwerwiegenden Verrat.

    Tag für Tag und wider besseren Wissens.


    Rechtfertigungen und politische Kollaborationsmythen von Seiten der IMs gibt es mittlerweile in einer Vielzahl im Internet

    nachzulesen.... dieses finstere politische Kapitel mögen andere Instanzen aufarbeiten und darüber im Detail urteilen,

    doch die Leidtragenden soll man meiner Einschätzung nach davon verschonen dies verzeihen zu sollen.


    Kennt Ihr den Filmemacher Thomas Heise?

    Er arbeitet in seinen dokumentarischen Filmessays immer wieder die Geschichte der DDR auf

    mit besonderem Augenmerk auf die Tätigkeit der Stasi.

    Der beste Freund seines Bruders war IM und verriet die Familie von Thomas Heise.

    Es gibt einen Film in dem er sich mit seiner Unmöglichkeit des Verzeihens auseinandersetzt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Heise_(Dokumentarfilmer)



    Wie bereits in meiner letzten Nachricht geschrieben, an dem Gefühl der Wut oder des

    Hasses stört mich die zwangsläufig damit einhergehende Nähe zu dem Menschen, die/der diese verursachte.

    Meiner Erfahrung nach ist Verzeihen nicht der einzige und wie bereits erwähnt nicht immer der angemessene Weg,

    um Distanz zum Verursacher oder zur Verursacherin zu erreichen.


    Es gibt auch Möglichkeiten dieses Toben der Gefühle und die Nähe zu beenden ohne Verzeihen zu müssen:

    Frieden mit sich und seinem eigenen Leben zu schließen und die Person mit dem was sie tat zu verabschieden.

    Endgültig.

    Ein Problem ist eine Tat und ihre Motivation verstehen zu wollen, die nicht die eigene ist.

    Dadurch müssen wir uns mit der Person immer und immer wieder auseinandersetzen und

    halten somit dieses ungute und unerwünschte Gefühl der Nähe aufrecht - wenn auch in Form von Wut und Hass.


    Diese Auseinandersetzung mit einem Menschen ist unausweichlich und hilfreich, wenn am Ende ein Verzeihen stehen soll

    - nicht unbedingt wenn ein Abschied für immer genügt.

    Mir halfen und helfen ein paar Sätze, die ich mir "mantramäßig" eingebläut habe.

    Denn ich neige dazu, wann immer man mich verletzt oder kränkt an einer Art "Versteh-Zwang",

    die dann leider dazu führt, dass ich mich immer und immer weiter selbst verletzte in dem ich mich

    unaufhörlich damit beschäftige.


    1. Ich muss nicht alles verstehen.

    Es ist gut nicht jede Motivation und Handlung verstehen zu können.

    Würde ich es verstehen, wäre ich Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.


    Sollte ich mir doch bereits so viel Gedanken gemacht haben, dass ich sogar verstehe warum jemand mich verletzte,

    doch die Schmerzen nicht weniger werden und dennoch nicht verzeihen kann (oder will).


    2. Nicht alles was ich verstehe, muss ich auch akzeptieren.

    (Die gilt in anderen Situation auch umgekehrt: Nicht alles was ich akzeptiere, muss ich auch verstehen.)


    Puh, das ist nun sehr lange und auch schwurbelig geworden.

    Soll ich es in meinen Thread verschieben, liebe Sumpfdotterblume?


    Herzlichst,

    Tereschkowa