Beiträge von Sternchen16

    Liebe Sveti,


    leider nicht so gut. Sie ist inzwischen fast blind (sieht nur noch 10% auf einem Auge) und kann sich fast nicht mehr bewegen. Dazu kommt noch die Trauer um meinen Papa. Sie waren halt die letzten Jahrzehnte von früh bis spät zusammen.

    Sie hat halt gute und schlechte Tage - wie wir auch. Mein Bruder kann sie nach wie vor zum Lachen bringen + kümmert sich sehr (die beiden standen sich schon immer sehr nahe). Ich habe etwas die Rolle meines Papas (sich um alles kümmern) übernommen ;).

    Ganz liebe Grüße :24:

    Gertrud

    Liebe Sveti,

    denke auch oft an Dich <3 Kann mir gut vorstellen dass das im September deshalb besonders schwierig für Dich ist.

    Der Alltag hält mich zwar gefangen, aber die Trauer bleibt. Am Samstag geht es wieder zu meiner Mama. Auf dem Weg fahre ich immer erst am Friedhof vorbei um eine Kerze am Grab anzuzünden.

    Ganz liebe Grüße

    Gertrud

    Liebe Sveti!


    Fühle Dich ganz, ganz herzlich gedrückt :24:

    Ich kann das so gut nachvollziehen was Du schreibst, da ich ganz genauso fühle. Ich vermisse meinen Papa nach wie vor jeden Tag. An machen Tagen ist es etwas leichter und an manchen Tagen ist der Schmerz wieder voll zurück. "Die Zeit heilt alle Wunden" ist der dümmste Spruch der je erfunden wurde.


    Freue mich aber riesig dass Du ein gutes Medium gefunden hast. Finde es zumindest beruhigend dass es dem geliebten Menschen auf der anderen Seite gut geht - auch wenn unsere Trauer nach wie vor bleibt.


    Ganz liebe Grüße <3

    Gertrud

    Hallo Mirachen,


    Tut mir Leid das ich erst jetzt antworten kann.


    Ich hatte eigentlich einen Termin bei einem anderen Medium der allerdings nicht zustande kam. Hatte dann auf der Webseite von Paul Meek einige Adressen gesehen und da nach Bauchgefühl ein Medium ausgesucht das nicht allzu weit von mir weg ist.

    Liisa Mayer in Weyarn. Sie hat keine Webseite aber die telefonische Terminvereinbarung ging super einfach und schnell. Fand die Dame sehr sympathisch und für mich war der Termin ein voller Erfolg.


    Auch wenn ein Teil von mir immer die Trauer über den Verlust spüren wird hat mir der Termin bei dem Medium geholfen. Ich werde jetzt nicht ein "Mediumhopping" betreiben um ständig über ein Medium mit ihm in Kontakt zu kommen. Denke auch nicht dass das im Sinn von meinem Papas wäre. Habe jetzt wieder mehr das Gefühl das er immer bei mir ist - auch wenn ich traurig bin.


    Liebe Grüße

    Gertrud

    Hallo Ihr Lieben!


    Ich wollte Euch ja berichten wie der Termin mit dem Jenseitsmedium war. Gestern war es so weit.


    Die Beschreibung der Personen - es hatte sich nicht nur mein Papa sondern auch meine Omas und eine Tante gemeldet - waren total stimmig und richtig. Was sie von meinem Papa übermittelt hat zum Aussehen und den Krankheiten die er hatte und wie es am Schluss für ihn war hat total gepasst. Auch das es nicht schlimm für ihn war alleine zu sterben weil er es so wollte. Das alles gut ist und ich mich doch von ihm verabschiedet hätte und hat als Bild seine Hand durchgegeben (ich hatte als ich ankam noch stundenlang seine Hand gehalten).


    Am wichtigsten für mich: das es ihm in der geistigen Welt gut geht und er nicht allein ist.


    Er hat auch ganz klar übermittelt das er mich immer bedingungslos geliebt hat, das er immer bei mir ist und wir uns wiedersehen werden, auch wenn es noch viele Jahre dauern würde.


    Vieles was sie mir gesagt hat, auch von der Ausdrucksweise her, hat total zu meinem Papa gepasst, z.B. "wenn nix mehr geht dann ist es besser so", "die Hebamme war nicht mehr schuld".


    Das sie von meinem Papa übermittelt bekommen hat das ich bald eine besondere Reise mache zu einen Ort an dem mein Papa nie war hat mich schon überrascht (wir fliegen im Januar nach Hawaii).


    Es waren viele Dinge dabei die ich für mich 1:1 gepasst haben und ein paar Dinge bei denen ich nicht so sicher war oder weniger damit anfangen konnte.


    Auch sehr berührend für mich: die Beschreibung meiner Oma mütterlicherseits mit einer Nachricht an meine Mama die zu 100% gepasst hat.


    Meine Mama will sich die CD die ich von der Sitzung bekommen habe am Samstag anhören, mein Bruder auch (auch wenn er das sehr skeptisch sieht).


    Für mich kann ich sagen: es war die beste Entscheidung die ich treffen konnte. Mir hat es sehr viel gebracht.

    Habe jedenfalls die Hoffnung das mir das hilft besser über Weihnachten und die nächste Zeit zu kommen.


    Wünsche Euch allen das Ihr die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel gut übersteht.


    Alles Liebe

    Gertrud

    Liebe Gabi,


    ich möchte mich bei Dir ganz herzlich dafür bedanken wie Du uns so offen und ehrlich an Deinem Weg teilhaben läßt.


    Vieles was Du schreibst fühlt sich für mich richtig und stimmig an und es mag sich komisch anhören: es hilft mir auch. Tausend Dank dafür. Wollte ja auch zu einem Medium aber der Termin hat leider nicht geklappt. Habe jetzt Mitte Dezember einen Termin bei einem anderen Medium. Mir geht es mehr darum sicher sein zu können das es meinem Papa gut geht (auch wenn ich innerlich davon überzeugt bin dass das so ist brauche ich aus irgendeinem Grund für mich diese Sicherheit). Lese nach wie vor viel zu dem Thema. Werde dann sehen wohin mich der Weg aus spiritueller Sicht führen wird. Mal sehen was kommt und was sich für mich richtig anfühlt.


    Ich wünsche Dir jedenfalls alles erdenklich Gute <3


    Alles Liebe

    Gertrud

    Lieber Dieter,

    ich hoffe Du hast den Umzug gut überstanden.

    Das mit Weihnachten kann ich sehr gut nachvollziehen. Werden zu meiner Mama und meinem Bruder fahren, aber eine Feier wird das nicht werden. Nur ein Abend an dem uns jemand den wir alle sehr geliebt haben unendlich fehlen wird. Werde fest an Sveti und Dich denken und Euch eine liebevolle Umarmung schicken. :24:


    Am Wochenende war eine Messe für meinen Papa und ich bin mit meinem Mann und meiner Mama hingefahren. Ich wußte schon vorher das mir das nicht gut tun wird. Für mich ist das wie wenn die Beerdigung nochmal ablaufen würde. Vor allem wenn man dann den Namen von meinem Papa vorliest. War furchtbar. Und kalt. Und mit dem was der Pfarrer sonst noch gepredigt hat im Sinne Apokalypse: wer nicht brav katholisch ist wird am jüngsten Tag nicht mit in den Himmel genommen sondern verreckt und ist verdammt kann ich auch nichts anfangen. Ich glaube das auch nicht. Habe da die ziemlich trotzige Meinung das ich da lieber sterbe und zurückbleibe als mit den ganzen bigotten "braven" Katholiken die Ewigkeit im Himmel verbringen zu müssen. Das scheint mir persönlich jetzt nicht so erstrebenswert zu sein und mein Papa ist da bestimmt nicht. Der war da eher so gepolt wie mein Bruder und ich. Verstehe aber dadurch warum meiner Mama das so wichtig ist und sie glaubt das diese Messen meinem Papa helfen. Sie wurde halt streng katholisch erzogen und die Schuld und Angst in sie eingetrichtert. Für mich kann jeder glauben an was er will, aber mich fühlt sich das was in der Kirche erzählt wird mit Fegefeuer etc. einfach nicht richtig an. Da macht alles was ich über die geistige Welt in der es den Verstorbenen gut geht für mich persönlich mehr Sinn. Aber das ist etwas was denke ich jeder mit sich selbst und seinem eigenen Hintergrund ausmachen muss.


    Waren dann noch zusammen am Grab und ich habe ihm den kleinen Engel an dessen Seite ich ein kleines Weihnachtsgesteck drangebastelt habe wieder aufs Grab gestellt. Da kamen am Sonntag noch ein paar Buchszweige und etwas von der Thuja von zuhause mit rein, damit er auch was von zuhause auf dem Friedhof hat. Ich weiß, ist sehr sentimental und ihm wahrscheinlich da wo er jetzt ist völlig egal, aber mir ist das wichtig.


    Wenigstens das Grab ist schön geworden und auch wenn es mich immer zu Tränen rührt wenn ich seine Schrift am Grabstein stehe, so sehr freut es mich auch das wenigstens etwas an ihn erinnert was mit ihm persönlich zu tun hat und was ich immer wunderschön fand. Meine Mama wurde schon von Nachbarn und Freunden gefragt was das für eine schöne Schrift ist die wir am Grabstein haben. Die sind alle immer ganz erstaunt dass das seine eigene Handschrift ist. Das freut mich dann auch für meine Mama, da es auch ihr wichtig war, noch irgendetwas für meinen Papa zu machen, auch wenn uns schon klar ist dass das mehr für uns als für ihn wichtig ist.


    Ansonsten geht es mal etwas besser, und dann wie seit Sonntag wieder total mies. Auf und ab. Die Wunde wird wohl bleiben. Mal sehen ob sie sich jemals schließen wird oder ob sie jedesmal wieder aufgerissen wird. Wir vermissen ihn jedenfalls nach wie vor schrecklich.


    Alles Liebe

    Gertrud

    Hallo Ihr Lieben!


    Es ist lange her das ich geschrieben habe. Der Alltag hat uns eingeholt, aber der Schmerz ist geblieben.

    Die Zeit bei meinen Schwiegereltern empfand ich als sehr anstrengend, aber auch das ging vorbei. Nicht nur in meinem Job brauche ich alle Kraft die ich habe (manchmal habe ich das Gefühl, das mein Verstand seit mein Papa von uns gegangen ist nur noch auf Sparflamme läuft, das macht es nicht einfacher), auch privat.


    Ein anderes Auto ist ungebremst von hinten in Papas Auto reingefahren, als mein Bruder und meine Mama mit dem Auto unterwegs waren. Gottseidank ist den beiden nichts passiert, aber das Auto ist ein Totalschaden. Wieder etwas was mich an ihn erinnert hat was von uns gegangen ist. Da mein Bruder in sein eigenes Auto den Rollstuhl meiner Mama nicht reinbekommt mussten wir hier einige Entscheidungen treffen.


    2 Tage vor Allerheiligen ist der Grabstein gesetzt worden. Für meine Mama ist Allerheiligen extrem wichtig. Mein Mann und ich haben deshalb am Tag vor Allerheiligen das Grab angelegt und alles fertig gemacht. Es sieht jetzt wesentlich schöner aus als vorher. Ich finde den Grabstein Klasse, weil er durch die Schrift meines Papas etwas persönliches hat. Allerdings schmerzt das auch seine Unterschrift auf dem Stein zu sehen.


    Der Termin bei dem Medium ist leider noch nicht zustande gekommen (die Dame musste krankheitsbedingt absagen). Mal sehen ob und wann ich einen neuen Termin bekomme.


    So vergeht die Zeit und der Schmerz ist ein Teil von uns geworden. Mal sehen was die nächsten Wochen bringen - mir graust extrem vor Weihnachten.


    Liebe Grüße

    Gertrud

    Liebe Sveti,

    lieber Dieter,


    wünsche Euch ganz viel Kraft. Sveti noch nachträglich für den Geburtstag den Du überstehen musstest und Dieter für die Messe :*

    Wie ihr seht bin ich mal wieder schlaflos unterwegs. War heute bei meiner Mama und fahre ich auch immer zu seinem Grab. Die Reihe wird größer: 2 weitere neue Gräber sind dazugekommen. An einem Grab lag sein einlaminiertes Bild das der kleine Enkel noch für seinen Opa gemalt hatte und auf dem der Kleine geschrieben hatte: "Opa, ich hoffe Du bist bald wieder gesund". Da kamen mir einfach die Tränen.


    Morgen fahren wir für ein paar Tage in die Berge bevor es dann nach Hamburg geht. Mal schaun ob ich beim Wandern etwas abschalten kann. So richtig freue ich mich weder darauf noch auf Hamburg.


    Alles Liebe

    Gertrud

    Liebe Gina,


    das was Du über Deine Beziehung zu Deinem Papa geschrieben hast hätte 1:1 von mir stammen können. Ich hatte das Glück, meinen Papa viele Jahre in meinem Leben zu haben. Trotz der diversen "Baustellen" die er in den letzten Jahren gesammelt hatte und die innerhalb kürzester Zeit zu seinem Tod hätten führen können (u.a. ein 6cm großes Aortenaneurysma): wir waren nicht auf seinen Tod vorbereitet. Ich glaube inzwischen auch das man nie auf den Tod einer geliebten Person vorbereitet sein kann. Man gibt bis zuletzt die Hoffnung nicht auf, dass doch noch ein Wunder geschieht.


    Du hast wirklich ganz extreme Belastungen zu stemmen. In die Fußstapfen Deines Papas zu treten in einer Branche die Du nicht kennst ist schon heftig. Ich denke Dein Papa ist bei Dir und hilft Dir so gut er kann. Verlier' Dich nicht bei dem Versuch allem gerecht werden zu wollen. Du gibst sowohl für das Geschäft als auch für Deine Mama alles was Du kannst. Auch wenn Deine Mama und Du um den gleichen Menschen trauern: ich denke jeder muss letztendlich doch alleine mit seiner Trauer fertig werden, so hart das auch ist. Ich finde es toll das Du versuchst auf Deine Art für sie da zu sein.


    Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht das eine Psychologin Dir den Schmerz einfach weg machen kann. Vielleicht kann sie Dir Wege aufzeigen wie Du für Du wieder etwas Zeit für Dich finden und Dich selbst und Deinen Schmerz fühlen kannst.


    Ich wohne in der Nähe von München. Berichte Dir gerne von meiner Erfahrung mit dem Medium. Habe aber erst Anfang November den Termin. Habe da jetzt keine Angst an jemand Falschen zu geraten oder eine schlechte Erfahrung zu machen. Entweder es wird sich für mich richtig anfühlen oder nicht. Falls es keinen Kontakt geben sollte oder sich das was sie vermittelt falsch anfühlen sollte war das halt nichts für mich. Es gibt bei diesen Kontakten ja keine Garantie das sich der Kontakt mit dem gewünschten Verstorbenen einstellt. Bin mir auch nicht sicher ob mein Papa meine Idee so gut findet wie ich. Habe mir deshalb lange überlegt ob das für mich schlimm wäre wenn nichts dabei rauskommt und mich das in eine Krise stürzen würde. Da bin ich sicher das es das nicht tun würde. Falls es klappt super - dann ist das für mich eine Rückbestätigung das es ihm gut geht. Falls nein, bedeutet das für mich das mein Papa sowas einfach nicht mag, aber trotzdem immer bei mir ist.


    Ich drück' Dich ganz fest und schicke Dir ganz viel Kraft

    Gertrud

    Liebe GGNIA,


    Ich finde es gar nicht kindisch das Du Dir Vorwürfe machst das Du nicht versucht hast ihn zu "wecken". Es spricht für mich mehr von Eurer engen Verbindung, dem unfassbaren Schmerz den der Verlust bei Dir ausgelöst hat, dem Wunsch Deinem Papa wieder bei Dir zu haben und ihm unbedingt helfen zu wollen. Man will alles für den geliebten Menschen tun und kann nicht fassen das man die Zeit nicht wenigstens für ein paar Stunden zurückdrehen kann.


    Wenn man nicht im Moment dabei war glaube ich geht es fast allen Menschen so dass sie sich Vorwürfe machen das man nicht für seinen geliebten Menschen da war als er gegangen ist. Geht mir bei meinem Papa genauso. Kann bis heute nicht fassen das ich nicht für ihn da war. Ausgerechnet für den Menschen der immer für mich da war und mich über alles geliebt hat. Aber alle Vorwürfe helfen nichts: es macht meinen Papa nicht mehr lebendig und ich kann die Zeit nicht zurück drehen. So sehr ich es mir auch wünschen würde.


    Versuche auch für meine Mama dazu sein. Kann ihr nicht ihre Trauer nehmen aber zumindest das Gefühl geben dass ich mich um alles kümmere und sie nicht alleine ist.


    Eine Therapie habe ich nicht begonnen und habe das auch nicht vor. Hat damit zu tun dass ich glaube das es schlicht sehr lange dauert und man sich die Zeit nehmen muss - so schmerzhaft es ist - bis man mit so einem Verlust auch nur einigermaßen fertig wird. Bin nicht sicher ob eine Therapie wirklich hilft das schneller zu verarbeiten oder nicht. Wenn Du aber das Gefühl hast das Dir das helfen könnte würde ich das machen.


    Mich treibt vor allem um ob es meinem Papa gut geht und ob es für ihn schlimm war alleine zu sterben. Habe deshalb vor einiger Zeit einen Termin bei einem Jenseitsmedium gemacht. Die Dame wurde mir von einer Bekannten empfohlen die selbst ihren Sohn verloren hat und bei dem Medium war. Für sie war es eine sehr positive Erfahrung auf diese Weise noch einen letzten Kontakt zu ihrem Sohn zu haben und zu Wissen das es ihm gut geht, auch wenn die Trauer über den Verlust ihres Sohnes nach wie vor da ist.


    Als ich den Termin vereinbart habe - Wartezeit sind mehrere Monate - wurde mir erst richtig bewusst wie vielen Menschen es so geht wie uns und wie wir alle versuchen eine Möglichkeit zu finden mit unserem Verlust fertig zu werden. Meine Bruder hält sowas für Unfug und Scharlatanerie, meine Mama kann aufgrund ihres sehr katholischen Hintergrunds mit sowas nichts anfangen, aber meine innere Stimme sagt mir das ich das wenigstens versuchen sollte und nichts zu verlieren habe. Der Termin ist Anfang November und ich bin schon sehr gespannt wie das ist und ob es mir helfen wird.


    Eine ganz dicke Umarmung an Dich :30: und ganz liebe Grüße

    Gertrud

    Liebe Sveti,


    habe auch öfter an Dich gedacht und mich gefragt wie es Dir geht.


    Das mit Deinen "Freunden" tut mir wirklich Leid. Ja, in so einer Ausnahmesituation lernt die Menschen wirklich kennen.


    Ich bin heute auch extrem wütend auf meine Cousine die für meine Eltern fast wie eine zweite Tochter war. Seit mein Papa gestorben ist war sie sage und schreibe ein einziges Mal bei meiner Mama zu Besuch obwohl sie in der Nähe wohnt. Meine Eltern waren immer für sie und ihre Kinder da, auf der Beerdigung hat sie noch große Töne gespuckt wie sie sich kümmern wird und jetzt hat sie leider keine Zeit, weil sie so viel Obst und Gemüse im Garten hat das sie einmachen muss. Sie hat auch keine Zeit am Sonntag meine Mama zu einer Messe für meinen Papa zu begleiten, obwohl sie in dem Nest in dem sie lebt jeden Sonntag in die Kirche rennt. Ich bin leider am Sonntag nicht da und alleine kann meine Mama da nicht hinkommen. Für meine Mama (im Gegensatz zu mir sehr katholisch) ist sowas sehr wichtig. Das tut meiner Mama so weh und macht mich unendlich traurig und wütend.

    Dafür meldet sich eine Cousine meines Papas mit der sie in den letzten Jahren gar nicht so viel Kontakt hatte regelmäßig telefonisch bei ihr. Hat mich unheimlich gefreut weil es meiner Mama richtig gut tut mal mit jemanden anderen als meinem Bruder oder mir zu reden.


    Wegen der Wohnung kann ich Dich so gut verstehen. Ich könnte die Wohnung auch noch nicht ausräumen. Wir haben auch noch nicht da Sachen von meinem Papa ausgeräumt. Das hat noch Zeit. Noch sind wir nicht soweit.


    Ja, der Termin kommt näher. Anfang November ist es soweit und ich werde Dir auf jeden Fall berichten!


    Bei uns steht jetzt erstmal eine Reise in den hohen Norden an. Mein Mann und ich sind ja sozusagen eine "Nord-Süd Verbindung". Sein Papa wird 80 und wir fahren deshalb für ein paar Tage nach Hamburg. Meine Schwiegereltern sind wirklich nett, aber mir graust davor seine gesammelte Verwandtschaft zu treffen und da mit Sicherheit auf den Tod meines Papa angesprochen zu werden. Bin jetzt schon froh wenn ich das hinter mir habe. Aber nachdem mein Mann auch immer für mich da ist will ich ihn auch nicht alleine fahren lassen.


    Eine ganz dicke Umarmung für Dich liebe Sveti! Du bist nicht allein - in Gedanken bin ich bei Dir und drück' Dich ganz fest :24:


    Ganz liebe Grüße

    Gertrud

    Lieber Dieter,
    lieber Heinz-Maximilian,


    Danke für Eure lieben Worte!


    Dieter :

    ich fühle mit Dir und kann mir gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Ich wünsche Dir alles, alles Liebe, Kraft und eine Schulter zum Anlehnen und Reden. Auf diesem Weg eine ganz dicke Umarmung an Dich :24::30:

    Manchmal wird mein Schmerz leichter wenn ich Briefe an meinen Papa schreibe, manchmal nicht. Es sind inzwischen 33 geworden die ich in den Laptop getippt habe. Manchmal erzähle ich ihm von unserem Alltag und was es Neues gibt, manchmal wie sehr er mir fehlt. Meist weine ich hemmungslos dabei. Ich schreibe sozusagen alles was ich ihm sagen will und was mich gerade bewegt. Trotzdem fehlt er mir so sehr.

    Mit meiner Mama kann ich manchmal darüber reden wie sehr ich ihn vermisse, aber ich will sie nicht noch mehr stressen. Mein Bruder macht da eher dicht und leidet für sich und mein Mann unterstützt mich so gut er kann. Aus meiner rein egoistischen Sicht habe ich den Menschen verloren der mir immer am nächsten und am ähnlichsten war, der mich wortlos verstanden und über alles geliebt hat. Es gab immer ein besonderes Band zwischen uns, was es deshalb so schwer macht.


    Maximilian :

    Danke für Deine wirklich tröstenden Worte <3. Ich bin mir auf der einen Seite sicher das mein Papa in einer anderen Realität weiterlebt. Trotzdem würde ich ihn so gerne nochmal umarmen, seine Hand halten, oder mich mit ihm unterhalten. Als wir im Mai für 1 Woche in Urlaub gefahren sind hatte ich beim Abschied meinen Papa gebeten dass er auf sich aufpassen soll bis ich wieder komme. Früher hatte er mir da immer auf die Art "aber sicher, mach Dir keine Sorgen ich halte schon noch durch" geantwortet. Im Mai muss er schon gespürt haben das er es nicht mehr lange schaffen wird. Er meinte "egal wo ich bin, ich bin immer bei Dir". Daran möchte ich gerne glauben und in bei mir spüren. Soweit bin ich aber leider noch nicht.


    Alles Liebe

    Gertrud

    Liebe Ggnia,

    mein tiefstes Mitgefühl für Deinen Verlust. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Stärke und schicke Dir eine liebevolle Umarmung.


    Ich durfte zwar viele Jahre mehr mit meinem Papa verbringen (er ist am 03.06.19 gestorben), trotzdem ist der Schmerz und die Trauer nach wie vor riesig. Auch nach 4 Monaten kann ich mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Das mit dem Papierkram und dem Gefühl ihn mit den Änderungen auszulöschen kann ich sehr gut nachvollziehen. Ging mir genauso (habe den kompletten Papierkram übernommen nachdem meine Mama und mein Bruder dazu nicht in der Lage waren). Nach wie vor bringt es mich um wenn ich irgendwo anrufen und sagen muss das er gestorben ist (wie heute bei der Nachfrage wegen der immer noch nicht geklärten Witwenrente für meine Mama).


    Unser Leben geht zwar weiter, aber mit einer großen Wunde im Herzen. Ich hoffe sehr, dass sich diese irgendwann schließen wird, und wir ohne diesen Schmerz an die schönen Erinnerungen mit unseren Vätern denken können.


    Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, das Du die Hilfe findest Du brauchst.

    Am Montag waren es genau 4 Monate, das mein Papa von uns gegangen ist. Ich würde gerne schreiben das es uns gut geht, das die Trauer weniger wird aber so ist es nicht. Ich merke immer mehr das es ein Leben vor dem 03.06.19 gab, zwar mit Sorge um meine Eltern und ihren Gesundheitszustand aber auch mit vielen schönen gemeinsamen Momenten und ein Leben nach dem 03.06.19. Mit unendlicher Trauer und einer Wunde im Herzen die nicht so schnell, wenn überhaupt, heilen wird. Bevor man den Verlust eines geliebten Angehörigen erlebt kann man sich den Schmerz und die Trauer nicht vorstellen. Dann mit einem Schlag gehört man zu den trauernden Menschen, die aber nach außen nicht gesehen werden.


    Man funktioniert und eigentlich bekommen nur die engsten Familienangehörigen die Trauer mit. In der Arbeit versucht man so weiterzumachen wie bisher, die Trauer kommt dann auf dem Heimweg, am Abend oder in Momenten in denen man am wenigsten damit rechnet.


    War am Montag Nachmittag beim Zahnarzt. Als ich ins Wartezimmer kam saß da ein älterer Mann der mich total an meinen Papa erinnert hat: er trug fast die identische Kleidung die mein Papa immer getragen hat. Er sah genauso zerbrechlich und zart aus. Gekleidet in eine graue Hose die ihm viel zu groß geworden war. Die Jacke nicht ausgezogen. Die identische Haltung die mein Papa in den Arztpraxen hatte wenn ich ihn begleitet habe: in sich gekehrt und den Blick schräg nach vorne auf den Boden gerichtet.


    Das hat mich total umgehauen. Ich vermisse meinen Papa so sehr. Meinem Bruder geht es genauso. Wie er heute meinte ist es abends für ihn am schlimmsten. Besonders an Sonntagen, da Papa Sonntag auf Montag Nacht gestorben ist. Er war bisher Ersthelfer in seiner Firma, wird das aber nicht weitermachen. Allein die Vorstellung bei einem Training eine Puppe zu beatmen ist für ihn unerträglich, nachdem er noch versucht hatte meinen Papa zu reanimieren.


    Für meine Mama ist die Welt einsam geworden. Als meine Eltern noch fit waren haben sie ständig Besuch bekommen. Jetzt wo meine Mama alleine ist, aufgrund der Gehbehinderung nicht mehr aus dem Haus kommt und fast nichts mehr sieht kommt kaum noch jemand vorbei. Die gut gemeinten Sprüche: "ihr hattet doch so ein schönes langes Leben zusammen" trösten nicht wirklich. Habe jetzt in der Küche und ihm Wohnzimmer wo auch ihr Krankenbett steht "Alexas" installiert. So kann sie wenigstens mit Musik hören oder sich die Uhrzeit ansagen lassen nachdem sie die Radioknöpfe und die Uhr nicht mehr richtig sieht.


    Das Leben geht zwar weiter, aber anders als vorher und mit einem tiefen Schmerz der uns begleitet.

    Lieber Speedy,

    ich drücke Dich ganz fest und fühle mit Dir. Deine Worte:

    "das Bereuen, nicht jede Sekunde genutzt zu haben...

    das Bedauern, sie/ihn nicht noch einmal gesehen zu haben..."

    spiegeln genau meine Gefühle wieder.


    Habe gerade meinen x-ten Brief an meinen Papa geschrieben weil ich heute einfach nicht schlafen kann. Manchmal ist es besser, manchmal ist es schlechter, heute Nacht ist eine der schlechten Nächte.

    Liebe Grüße

    Gertrud