Beiträge von Kleine Frau

    Guten Morgen


    als wir seinerzeit auf Hawaii waren, haben wir 3 Inseln besucht, Oahu, Big Island und Maui.


    Oahu ist halt die Insel die man zunächst international anfliegt. Oahu besteht nicht nur aus Honoulu (die Hochhäuser und Riesenhotels). Die Natur ist auf jeder Insel


    anders aber so wundervoll üppig, sehr grün und überall tropische Blütenpracht. Eben ein wahr gewordener Traum. Wir sind keine Strandfreunde, daher haben wir


    zwar Strände gesehen, dort ab er nur sehr wenig Zeit verbracht.


    Der Wechsel von Urwald, Parks und diese Vulkanlandschaften, die sehr karg sind, ist einfach einzigartig.


    Damals habe ich meinen Geburtstag auf Maui verbracht. Wir waren zum Sonnenaufgang auf einem Vulkan. Das alles ist mir noch so intensiv im Kopf. Eine


    wunderbare Zeit, die mir mein Schatz ermöglicht hat. Da bekomme ich heute noch Gänsehaut beim Gedanken daran. Für all diese unvergesslichen Momente


    bin ich meinem Schatz sooo dankbar. Wir haben unsere Träume gelebt. Nie auf das Alter gewartet.


    Ich vermisse ihn so sehr und all diese wunderbaren Dinge, die wir gemacht haben.


    Dafür liebe ich ihn unendlich!


    Liebe Grüße Angela und ich wünsche euch allen einen schönen Tag.

    Ich habe eine Idee entwickelt. Wir waren vor vielen Jahren auf Hawaii. Das war einfach ein Traum. Ich habe immer gesagt, ich möchte noch einmal dorthin.

    Mein Schatz aber meinte, dass diese Reise so einmalig und schön war, dass es beim 2. Mal nicht mehr so sein würde. Wir waren später im Rahmen einer Kreuzfahrt noch einmal 2 Tage auf Oahu. Ich war wieder hin und weg.

    Nun würde ich so gerne noch einmal nach Hawaii reisen und dort einen Teil seines damals gekauften Hawaii-Hemdes hinbringen. Ich würde es gerne an einer

    schönen Stelle vergraben. Ein Teil meines Herzens ist damals dort geblieben. Ich möchte nun gerne ein Teil von ihm dorthin bringen. Auf diese Weise können wir an einem wunderbaren Ort zusammen sein.

    Kann sich das jemand vorstellen?


    Liebe Grüße Angela

    Guten Morgen, Ihr Lieben da draußen,


    ich kann euch so gut verstehen. Was für euch das Wohnmöbil, bzw. der Wohnwagen ist, ist unser geliebtes Cabrio gewesen.

    Mein geliebter Mann ist nun 1 Jahr und 1 Monat nicht mehr bei mir. Auch wir sind sehr viel gereist. Mit dem Cabrio am liebsten durch die Berge, nach Italien oder Frankreich. Aber auch auf Kreuzfahrt waren wir häufig, bzw. auf Rundreisen im asiatischen Raum. Durch meinen Liebsten konnte ich die schönsten Stellen der Welt sehen. Immer waren wir in der Sonne unterwegs. Januar, Februar oder November, wenn hier das Wetter scheußlich ist, sind wir irgendwo hin, wo es warm war.

    Ich habe nicht nur das Liebste, was ich hatte, verloren, sondern mir sind auch diese Reiseunternehmungen weg gebrochen. Das Cabrio habe ich im Sommer des letzten Jahres abgegeben. Es war schrecklich, für mich wie eine 2. Beerdigung. Ich habe dabei tränenüberströmt auf der Straße gestanden und zugesehen, als es abgeholt wurde. Ich kann mir im Moment überhaupt nicht vorstellen, noch einmal etwas ähnliches zu unternehmen, was wir immer zu zweit gemacht haben.

    Im September des letzten Jahres war ich mit meinem Sohn und seiner Familie 1 Woche auf Kreta. Es hat mir sehr gut getan, war aber total anders, als mit meinem Schatz. Dieses Jahr kann man ja noch nichts absehen wegen Corona.

    Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder so verreisen kann wie früher. Überall würde ich an die tollen Zeiten erinnert. Was aber auch furchtbar schmerzhaft sein würde. Leider gibt es nicht viele Ziele, die mir noch übrig bleiben, die ich alleine bereisen könnte. Eigentlich habe ich ja auch alles gesehen. Ich möchte auf gar keinen Fall großkotzig klingen. Aber mein Liebster war ein Weltenbummler und er hat mich mitgerissen und mir so wundervolle Stellen auf der Welt gezeigt.

    Mein Erinnerungsschatz ist unendlich. Die Erinnerungen sind wundervoll und ich bin dankbar, dass ich sie habe. Gleichermaßen tun sie schrecklich weh.

    Er ist eben nicht mehr da. Und ich vermisse ihn ungebrochen seit 1 Jahr und 1 Monat.


    LG "Kleine Frau" Angela

    Liebe Kerstin,


    vielen lieben Dank für deine Worte. Sie tun so gut. Am kommenden Wochenende halten wir Familienrat ( meine Söhne, Schwiegertochter und Enkel)

    um darüber zu diskutieren. Die Kinder sind auf jeden Fall pro Umzug.

    Wenn eine Entscheidung fällt, sage ich es Euch.

    Bis dahin wünsche ich euch ein schönes Wochenende.

    Am Sonntag - Valentinstag - jährt sich das Beerdigungsdatum von meinen Schatz. Das muss ich natürlich auch erstmal durchstehen.

    Der Valentinsag war für uns immer was Besonderes. Und eigentlich sollte es unser Hochzeitsdatum sein. Dann habe ich es als Beerdigungsdatum

    ausgesucht.:33:


    LG Angela

    Liebe Gabi,

    danke für deinen Zuspruch. Ich hatte es mir in Gedanken sehr viel einfacher vorgestellt. Aber jetzt, wo es ans Eingemachte geht, wird es ziemlich eng.

    Ich sitze hier, habe ein schlechtes Gewissen und ich muss weinen. Hat das ach was mit loslassen zu tun? Ich habe Angst ihn mehr loszulassen, ich bin noch nicht bereit, weniger Trauer zu empfinden. Ich vermisse ihn ja immer noch - das hat sich nicht geändert. Ich habe ja hier im Forum gelesen, dass es irgendwann leichter wird. Will ich das jetzt schon? Im Moment bin ich sehr verunsichert.

    Heute habe ich einen Termin mit meiner Trauerbegleiterin. Dieses Thema werde ich heute mit ihr besprechen. Vielleicht komme ich weiter.

    Bin im Augenblick einfach traurig. :33:

    LG Angela

    Guten Abend an alle Lieben dort draußen,


    das erste Jahr der Trauer ist um. Ich vermisse ihn, er fehlt mir, was soll ich ohne ihn tun. Dinge die auch nach einem Jahr noch da sind. Vielleicht wird die Endgültigkeit nach einem Jahr bewußter.

    Heute habe ich mir eine Wohnung angeschaut. Ich suche etwas Neues. Hier sind zuviele Erinnerungen. Ich suche so, als seien wir noch zu zweit. Ich kann nur umziehen, wenn ich weiß, dass es ihm auch gefallen würde. In gewisser Weise geht mein Liebster ja mir mir. Es wird Erinnerungsecken geben. Wie auch immer sie gestaltet sein werden. Er wird seinen Platz bekommen. Ich wünschte mir so sehr, dass ich eine kleine Nachricht von ihm bekomme.

    Mir gefällt die Wohnung sehr gut. Ist noch einiges zu tun, aber es könnte mein Ort werden, an dem ich mich auch ohne Ihn wohlfühlen könnte.

    Noch bin ich unsicher. Habt ihr Erfahrungen mit solchen Situationen. Ich möchte ihn nicht damit verletzen. Es soll auf jeden Fall in seinem Sinne geschehen.

    Mache ich alles richtig?

    LG Angela

    Liebe Gabi,

    danke für deine Worte.

    Ja, es war sehr heilsam, das Fotobuch und das Album zugestalten. Und ich bin so froh, dass ich es gemacht habe.

    Eine ähnliche Erfahrung wie du habe ich auch gemacht. Der wichtige Gedenktag geht manchmal recht gut dahin. Ich war an all diesen Tagen sehr beschäftigt.

    Meistens habe ich die Kinder um mich gehabt. Aber die Tage davor waren schlimm, sehr geprägt von der Angst, wie der eine Tag wohl werden wird.

    Der Mensch in seiner Trauer reagiert oftmals anders, als erwartet. So ist eben die Trauer eines Jeden auch einzigartig und niemals vergleichbar. Wenn auch häufig ähnlich. Ich wünsche dir auch weiterhin viel Kraft.

    Ganz liebe Grüße

    Angela

    Ihr Lieben da draußen,

    heute ist mal wieder so ein Tag.;( Ich vermisse meinen Det so furchtbar. Draußen ist es so, wie in mir - grau, dunkel und regnerisch.

    Die herannahende Schneewelle macht mich ganz verrückt. Det hätte mich in den Arm genommen und gesagt, dass ich keine Sorge haben muss, dass alles immer gut wird. Er war so ein positiver Mensch. Ich neige eher dazu, alles schwarz zu sehen. Das hat er mir immer genommen. Ja, er war halt mein Fels in der Brandung.

    Er hat mir immer alle Sorgen und Nöte abgenommen. Wer soll das jetzt machen? Diese Lücke, die mein Schatz hinterlassen hat, ist sooo groß.


    :95:;(<3

    Diese Anzeige habe ich zum 1. Todestag in die Zeitung gesetzt


    Dieses Gesteck habe ich auf das Grab gelegt


    Diese Dinge haben mir sehr gut getan. Ich muss an den Gedenktagen immer etwas Besonderes gestalten.

    Das ist etwas, woran ich mich festhalten kann. Das gibt mir ein gutes Gefühl.


    LG Angela

    Hallo Kerstin.


    Das ist eine Software vom Drogeriemarkt DM. Ich habe alles von zu Hause gemacht. Die Software zu installieren ist sehr einfach. Es ergibt und erklärt sich alles

    von selbst. Ich bin auch kein Held am PC. Habe es aber ohne weitere Hilfe geschafft. Von CEWE geht genauso gut. Aber die Bücher von DM sind schöner, weil man auch doppelseitig arbeiten kann, ohne einen Knick wie bei einem normalen Buch. Man hat immer ganz glatte Seiten von Anfang bis Ende.

    Du kannst in Etappen arbeiten, immer wieder speichern, jederzeit. So ein Buch kriegst du ja nicht an einem Tag hin. Ich habe etwa 6 Wochen gebraucht, bis ich es in den Druck geben konnte. Auf jeden Fall solltest du einen Versuch wagen, ich bin sicher , dass du das hinbekommst. Vielleicht guckt dir dein Liebster dabei ein wenig über die Schulter.

    Sei mutig, es lohnt sich.


    LG Angela

    Hallo, liebe Kerstin,


    ich habe das Fotobuch über DM gemacht. Ein Buch hat bis zu 120 Seiten Platz.

    Es ist tatsächlich ein bisschen wie Therapie. Du setzt dich ja sehr intensiv mit der Vergangenheit auseinander.

    Mein Fotobuch liegt nun immer auf meinem Wohnzimmertisch, an der Stelle, wo mein Schatz immer seine Sachen, wie Glas oder Aschenbecher, stehen hatte.

    So kann ich wann immer ich möchte hineinschauen. Ich kann dieses Buch sehr gut anschauen. Bis heute musste ich dabei nicht weinen.

    Es ist, als tauche ich in die alte Welt zurück und habe diese vielen tollen Erinnerungen. Dann bin ich meinem Schatz ganz nah. Manchmal sprecheich dann auch mit ihm. So ein Buch ist ein Schatz. Ich wünsche dir ganz doll, dass du das hinbekommst. Wenn du es schaffst, dann wirst du es lieben. Lass dir Zeit dabei.

    Ich wünsche dir ganz viel Erfolg.

    Liebste Grüße

    Angela

    Liebe Kerstin,


    als ich das Auto abgegeben habe, war es wie eine zweite Beerdigung. Ich habe mitten auf der Straße gestanden und geheult wie ein

    kleines Kind. Das ging noch einige Stunden so.

    Inzwischen habe ich ein Album gemacht. Es ist blau wie das Auto. Dort sind Bilder aus all den Jahren, die wir ihn hatten. Es waren fast 22 Jahre.

    Von unseren vielen Touren. Wir sind mehr als 100.000 KM mit ihm gefahren.

    Immer wieder gerne nehme ich es zur Hand und schaue die Bilder an.

    Von meinem Schatz habe ich ein Fotobuch gemacht. Mit Fotos aus unserer gemeinsamen Zeit. Hauptsächlich von ihm. Von unseren unzähligen Reisen, seinen Sportevents, mit seinen Freunden usw. Wer sich das Buch anschaut und ihn nicht kannte, wird ihn nachher kennen. Meine Trauerbegleiterin hat es mir so bestätigt.

    Titel des Buches: DET - I did it my way.

    Meine Erinnerungen sind sehr reichhaltig. Wir haben sehr intensiv gelebt und mit unseren Reisen unendlich viele Dinge erlebt, die mir heute immer wieder in den Sinn kommen. Manchmal triggert es mich so, dass dann auch mal Tränen fließen.

    Aber was wären wir alle, wenn da keine schönen Erinnerungen wären. Ich glaube dann wäre die Trauer eine völlig andere.


    Fühle dich warm umarmt

    Angela

    Liebe Martina,


    manchmal weiß ich am Abend gar nicht, wie der Tag rumgegangen ist. Und das ist auch nach einem Jahr noch so. Es gibt gute und schlechte Tage. Ein Tag, an dem ich nicht weinen mußte, ist meist ein besserer Tag. Im Moment ist aufstehen so eine Sache. Wenn ich aufwache, denke ich oft: oh nein nicht schon wieder ein neuer Tag. Ein weiterer Tag ohne ihn. Aber irgendwie geht es dann. Eine Tasse Tee, ein bisschen aufräumen und eine Dusche. Manchmal brauche ich ewig dafür.

    An manchen Tagen ist diese entsetzliche Stille so erdrückend. Selbst wenn das Radio an ist, ist es irgendwie so still. Diese Stille nimmt mir dann den Atem.

    Jeden Nachmittag fahre ich zu Friedhof, bete, zünde neue Kerzen an und erzähle ihm von meinem Tag.

    Jeden Tag schreibe ich ihm einen "Himmelsbrief", mit all meinen Gedanken, Gefühlen und was den Tag über so geschehen ist. Alle diese Briefe bewahre ich in einer Sammelbox auf. Da kommen Zeitungsausschnitte hinein, von denen ich weiß, dass es ihn sehr interessiert hat, wenn es z.B. Kunden von ihm betraf.

    Ich habe ein Kissen mit seinen Bildern machen lassen. Es steht auf unserer Couch, nahe seinem Platz, wo er immer saß. Nachts steht es neben mir. So kann ich abends gute Nacht, und am Morgen guten Morgen sagen.

    Ich schlafe nun schon seit über einem Jahr auf der Couch, da ich es in unserem Bett alleine immer noch nicht aushalte. Dabei hatten wir es uns nur wenige Monate vor seiner Erkrankung gekauft. Sein Bettzeug liegt noch da, inzwischen ziemlich verstaubt.

    Seine Anziehsachen sind alle noch da.

    Ich glaube, dass ich von einer Normalität noch sehr weit entfernt bin. Und ich bin sicher, dass das auch noch dauert.

    Das ist so mein Ablauf meines neuen noch immer fremden Lebens. Aber was war in den letzten 2 Jahren schon normal?

    Mein Liebster war ein Kämpfer, du hast es richtig gesagt. Er hat gekämpft wie ein Löwe, denn niemal wollte er mich alleine lassen. Immer hat er geschaut, dass es mir gut geht. Er konnte ja durch die Erkrankung nicht mehr sprechen. Wir haben uns mit Händen und Füßen, bzw. mittels einer kleinen Tafel unterhalten.

    Und dass er letztendlich von der Diagnose bis zum schrecklichen Tod (es war tatsächlich schrecklich) nur 10 Monate Zeit hatte, hat uns nie jemand so richtig gesagt.

    Die Ärzte haben uns niemals mit der Wahrheit konfrontiert.

    So war wollte mein Kämpfer bis zum Schluss nicht wahrhaben, was unabwendbar war.

    Jeder von euch hat da ja seine eigenen Erfahrungen gemacht. Die Zeitabläufe sind ja sehr unterschiedlich, von ein paar Jahren über ein paar Monate.

    Ich wünsche euch allen, dass ihr einen Weg für euch findet, mit diesem Verlust und der dramatischen Veränderung in eurem Leben umzugehen.

    Wie lange und wie schmerzhaft der Prozess sein wird, kann niemand sagen. Ich bin jetzt nach einem Jahr auch noch nicht viel weiter.

    Seid herzlich umarmt

    LG Angela

    Liebe Martina,


    wie schön du eure Liebe beschreibst. Unsere Geschichte war ähnlich. Wir waren auch eine "spätes" Paar. Aber Liebe auf den ersten Blick. Es gab manche Hürde zu überwinden. Meine Ehe, 2 Jungs und seine langjährige Beziehung. Am Ende war alles gut, schön und nahezu perfekt. Er hat meine Jungs geliebt, als wären es seine eigenen Kinder. Auch wir sind sehr viel gereist. Am Anfang im Wohmobil mit den Kindern. Später nur wir Beide. Er hat mir die Welt gezeigt. Die schönsten Orte, die man sich vorstellen kann. 2 Weltreisen. Von der 2. Weltreise ist er dann schwer erkrankt zurück gekommen. Sein eiserner Wille hat eine gute Heimreise aus Singapur möglich gemacht. 2 Tage später lag er im Krankenhaus mit der Diagnose Kehlkopfkrebs. Der Schock saß tief, aber er ist positiv geblieben. Er war immer ein sehr positiver Mensch und glaubte für jedes Problem eine Lösung zu finden.

    So ging er in die OP, die Chemo und die Bestrahlungen. Kurze Zeit sah alles recht gut aus. Aber keine 10 Wochen später war der Krebs zurück , nun inoperabel, da durch die Bestrahlungen das Gewebe zerstört war. Der Tumor war rasend schnell gewachsen. Dann wieder heftige Chemo, die nach der dritten abgebrochen wurde, da es nicht geholfen hat und er sie auch gar nicht vertragen hat. Sie hat ihn so fertig gemacht. Dann durfte er noch mit uns Weihnachten feiern. Es war sein allergrößter Wunsch. Anschließend wieder Krankenhaus, mit dem Versuch einer Immuntherapie. Auch diese schlug fehl. Ein paar Tage hatte ich meinen Liebsten zu Hause. Dann wegen großer Probleme mit seinem Stoma und der Kanüle zurück ins Krankenhaus.

    Wir haben dann im Rahmen einer Nottrauung noch geheiratet. Da war er nochmal für kurze Zeit ganz klar. In der Nacht hat man ihn wegen Atemnot, Angstzuständen und Unruhe medikamentös ruhig gestellt. 3 Tage später ist er dann für immer von mir gegangen.

    Das ist nun 1 Jahr her und manchmal fühlt es sich an, als sei es gestern gewesen.

    Auch an die vielen Stunden allein am Tag oder in der Nacht habe ich mich noch nicht gewöhnt. Und ich weiß auch nicht, ob ich das jemals kann.

    Übrigens wir mochten Sonnenblumen auch sehr gerne. Wir waren deshalb mehrfach in Frankreich. Dort gibts die schönsten Sonnenblumenfelder.

    Du hast noch einen langen Weg vor dir, und dass er einfach wird kann ich nicht behaupten. Aber du hast auch reichhaltige und schöne Erinnerungen an deinen Liebsten. Und darüber darfst du dich immer wieder ein bisschen erfreuen.

    Wann immer es dir danch ist, so schreibe dir hier alles von der Seele. Wir alle werden dir zuhören.

    LG und eine warme Umarmung.

    Angela

    Auch von mir ein herzliches Willkommen in diesem Forum und mein tiefes Mitgefühl für deinen Verlust.

    Ich weiß ziemlich genau, wie du dich jetzt fühlst.

    Ich habe das erste Jahr gerade am 2.2. hinter mir.

    Das Jahr wurde begleitet von sehr vielen tiefen Tiefs und nur ganz wenigen Hochs, aber ich habe es überstanden.

    Am Anfang habe ich häufig gedacht, dass ich doch mal besser ein paar von den Morphinspritzchen für mich behalten hätte.

    Aber ich habe alles, was mich an die Krankheit meines Liebsten erinnert hat abgegeben.

    Ich habe dann eine wunderbare Trauerbegleiterin gefunden, die mich so manches Mal aus dem Tief befreien konnte. Leider gab, bzw. gibt es wegen Corona keine einzige Trauergruppe. Corona hat es mir auch nicht gerade einfach gemacht. Dafür bin ich jeden Tag, bei Wind und Wetter zum Friedhof gegangen.

    Habe dort verweilt, gebetet und ihm alles, was mich bewegt, erzählt. Das habe ich bis heute beibehalten.

    Auch nach einem Jahr habe ich noch alle Anziehsachen hier hängen. Der Kleiderschrank ist immer noch voll. Sein Bett ist so,wie am letzten Tag, als er noch darin geschlafen hat. Ich kann immer noch nicht dort schlafen. Es geht einfach nicht. Die Vorstellung ist nicht möglich.

    Es wird keine leichte Zeit für dich. Gut aber ist, dass da Menschen sind, die sich um dich kümmern können.

    Und wenn mal keiner da ist, so schreibe einfach alles hier nieder. Das hilft und man sieht, dass man nicht alleine ist in seiner Trauer.

    Ich werde nun enden, da es Zeit ist, zum Friedhof zu fahren.

    Fühle dich ganz fest umarmt.

    LG "Kleine Frau" Angela