• ach ja, das ist ja die Katastrophe- zurück kommt er nicht mehr ..... und so verleugne ich das er weg ist.....

    und bewahre seine Wärme, seine Nähe und all seine guten Eigenschaften in meinem Herzen und lerne so mit ihm umzugehen....

    Natürlich verlangt mein Herz mehr, aber wie ist das mit dem Spatz in der Hand?....


    LG

    trauriges Rienchen

  • Hallo Martina,

    Ihr hattet einen Wohnwagen, jetzt nicht mehr?

    Wir haben einen Kastenwagen, ein Wohnmobil. Wo seit ihr den. Immer hingefahren? Und willst Du alleine nicht?

    Ich möchte es alleine versuchen. Wenn man wieder darf. Das ist im Moment meine einzige Zukunftsvision. Und ich möchte Euch kennenernen. Rumfahren und Euch besuchen.


    Ralfsheidemarie

  • Hallo Martina,

    mein Mann ist seit 10 Monaten und 2 Wochen tot. Die erste Zeit verging irgendwie ,Schock, viel Stress und Trubel. In den letzten Wochen ist der Schmerz und die Trauer immer größer geworden.

    Wir waren auch oft mit dem Wohnwagen unterwegs, am liebsten in Dänemark. Unser Wohnwagen stand immer bei uns auf dem Hof. Ich konnte es dann einfach nicht mehr ertragen, ihn ständig zu sehen und habe ihn verschenkt. Ich kann mir nicht vorstellen Urlaub ohne meinen Mann zu machen.

    Ich habe zwei Enkeltöchter ( 2 1\2 und 1 Jahr). Sie wohnen allerdings weiter weg und ich sehe sie nicht so oft. Wenn sie hier sind, erzählt die Große auch ständig Opa Himmel. Mir brennen dann die Augen und ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht vor dem Kind in Tränen ausbrechen.

    Ich muss noch einige Jahre arbeiten. Mir fällt es jetzt schon von Tag zu Tag schwerer. Ich sehe für mich zur Zeit auch keine Perspektive.

    Viele Grüße

    Manuela

  • Liebe RalfsHeidemarie,

    der Wohnwagen steht bei uns und ich schaue täglich drauf. Die erste Zeit habe ich mich gar nicht hineingetraut. Letzte Woche haben meine Enkel (2 1/2J. und 5 J.) mich gedrängt mit ihnen reinzugehen. Das war keine einfache Sache für mich. Ich glaube im Wohnwagen war mir mein Mann so nah wie nirgendwo sonst. Sein Bademantel hing da, persönliche Dinge woanders. Reisen und Camping war unser gemeinsamer Traum und vor allem im Ruhestand auch den Winter über in warmen Regionen zu verbringen.

    Ich weiß noch nicht wie es weiter geht....

    Nach Hartmuts Tod war ich unter Schock und hatte ganz viele Ideen wie es weiter geht. Ich musste planen, um die Realität nicht anzuerkennen, dass Hartmut nicht mehr da ist. Ich plante weiter Camping zu machen.

    Im Moment fühle ich mich schwach, habe Angst, ob ich das alles schaffe. Mein Mann ist den Wohnwagen gefahren und ich habe Angst davor, dass alleine zu machen. Ich habe es schon ein paarmal gemacht und mein Mann saß daneben, aber ich war immer schweißgebadet. Vielleicht starte ich einen neuen Versuch... vielleicht ist ein kleines Wohnmobil die Alternative...

    Ich weiß es nicht???? Aber eines habe ich gelernt in den letzten 3 Monaten, dass ich im ersten Jahr keine großen Entscheidungen treffen soll. Also bleibt der Wohnwagen vor dem Haus stehen und wartet wie ich mich entscheide...

    Die letzten 3 Winter waren wir in der Nähe von Alicante, den Rest des Jahres machten wir kurze Touren zum Teil mit Freunden, die auch Camper sind. Den Sommer war Hartmut fast jedes Jahr immer mal wieder im Krankenhaus, da sich irgendwo ein neuer Krebs gebildet hatte. Aber er hat gekämpft wie ein Löwe für unser Ziel, im Winter wieder verreisen zu können.

    LG Martina

  • Oh Martina,

    Was hattet ihr für ein schönes Leben. Das war auch immer mein Traum. Im Süden zu überwintern.

    Das ist ja normal, daß die Männer das Auto mit dem Wohnwagen fahren oder das Wohnmobil.

    Bei uns war das anders weil mein Ralf seinen Führerschein schon vor sehr vielen Jahren abgeben mußte.

    Er konnte gut fahren, durfte aber nicht.

    Und bei uns war ich diejenige mit dem Camping-Traum und dem Reisefieber.


    Als ich dann 65 wurde und mich entscheiden konnte ob ich eine Lebensversicherung als große Summe oder als monatliche Rente nehme, habe ich mich für die Höhe Summe entschieden um ein Wohnmobil zu kaufen.

    Wir haben dann erstmal zum Test ein Wohnmobil für eine Woche gemietet. Einen 7,30 m langen Dogliner. Also extra für Hunde Freunde.

    Und wir waren in Schleswig-Holstein in Michaelisdonn und in Sankt Peter Ording beim Strandparken.

    Mir hat es gut, sehr gut gefallen und Ralf fand es auch gut. Dachte ich wenigstens.

    Wir haben dann einen Pössl gekauft von meiner Lebensversicherung.

    Mit männlichem Schutz und Hundeschutz wollte ich soooo gern um Italien rum fahren. Oder auch nach Portugal.

    Meine Schwester meint ja, ich solle den Pössl verkaufen. Aber das tue ich auf keinen Fall. Das ist das Einzige, was ich mir im Moment als Zukunft vorstellen kann. Wieder los zu fahren.

    Ich stelle mir es schwieriger vor einen Wohnwagen zu bewegen. Ein Anhänger ist schon etwas anderes als ein Kastenwagen.

    Vielleicht können wir ja mal zu mehreren Frauen eine Reise machen und hintereinander herfahren.

    Wir leben weiter. Auch wenn es uns nicht gefällt. Da könnten wir uns doch zusammen tun und gemeinsam etwas unternehmen. Wenn wir soweit sind.


    Um einen Wohnwagen zu fahren könntest Du vielleicht ein paar Stunden nehmen. Oder vielleicht gibt es beim ADAC ein Training.

    Das stelle ich mir gut vor, eine kleine Karawane von uns Frauen oder auch Männern! Die ihren Partner verloren haben und sich gegenseitig stützen und helfen und miteinander verreisen.

    Und wenn es nur im eigenen Land ist.

    Davon träume ich.

    Die Eva terhorst, die Autorin macht Trauer Urlaube an der Ostsee. Ob es jetzt im Frühjahr schon klappt weiß ich nicht. Wegen Corona. Aber das finde ich auch eine gute Sache.

    Kann ich nur nicht wegen meiner Hunde.

    Ich wünsche Dir, daß Du den Mut irgendwann hast den Wohnwagen zu fahren.

    Ralfheidemarie

  • Liebe Manuela,

    lieben Dank für deine Nachricht. Ach, wie gut kann ich dich verstehen...:13:

    Du hast sicherlich meine Antwort an RalfsHeidemarie gelesen. Vieles könnte ich noch einmal an dich schreiben, es war zum Teil auch für dich gemeint. Auch meine kleine Enkelin spricht immer von Opa, der im Krankenhaus ist und aua hat. Es tat am Anfang weh, aber mittlerweile finde ich es gut, dass sie Opa erwähnt, denn viele machen das immer seltener. Sicherlich ist das nicht böse gemeint, ich vermute sie sind unsicher, wissen nicht, ob sie mir weh tun usw., aber das Gegenteil ist der Fall.


    Als mir das klar wurde, habe ich angefangen die Menschen anzusprechen. Es tut mir gut über Hartmut zu reden, es ist nicht schlimm, wenn ich dann weine...im Gegenteil habe ich das Gefühl, dass die Tränen meiner inneren Versteinerung etwas löst. Immer wird ein kleines Steinchen zertrümmert.

    Ich kann verstehen, dass deine Arbeit schwer für dich ist. Man ist in Gedanken immer woanders und ist nicht mehr man selbst. Ich muss nicht mehr arbeiten und kann mich meinen Gedanken widmen, aber das hat den Nachteil, dass man nicht abgelenkt wird und der Tag so lang ist. Im Moment gibt es einfach keine Lösung, ich versuche irgendwie die Tage rumzubekommen in der Hoffnung, dass es irgendwann weniger weh tut und ich wieder mehr ich selbst bin.

    Auch mir fehlt total die Perspektive. Als mein Mann lebte, drehte sich unser Leben zum großen Teil um seine Erkrankung und der Rest um unsere Reisefreudigkeit. Beides ist weg und ich muss irgendwie versuchen herauszufinden wie das Leben für mich weitergehen kann..... Es ist als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen und ich versuche an Land zu kommen und weiß nicht wie.

    Aber gut ist es im Forum immer wieder zu lesen, dass es anderen genauso geht.

    Liebe Grüße

    Martina

  • Guten Morgen, Ihr Lieben da draußen,


    ich kann euch so gut verstehen. Was für euch das Wohnmöbil, bzw. der Wohnwagen ist, ist unser geliebtes Cabrio gewesen.

    Mein geliebter Mann ist nun 1 Jahr und 1 Monat nicht mehr bei mir. Auch wir sind sehr viel gereist. Mit dem Cabrio am liebsten durch die Berge, nach Italien oder Frankreich. Aber auch auf Kreuzfahrt waren wir häufig, bzw. auf Rundreisen im asiatischen Raum. Durch meinen Liebsten konnte ich die schönsten Stellen der Welt sehen. Immer waren wir in der Sonne unterwegs. Januar, Februar oder November, wenn hier das Wetter scheußlich ist, sind wir irgendwo hin, wo es warm war.

    Ich habe nicht nur das Liebste, was ich hatte, verloren, sondern mir sind auch diese Reiseunternehmungen weg gebrochen. Das Cabrio habe ich im Sommer des letzten Jahres abgegeben. Es war schrecklich, für mich wie eine 2. Beerdigung. Ich habe dabei tränenüberströmt auf der Straße gestanden und zugesehen, als es abgeholt wurde. Ich kann mir im Moment überhaupt nicht vorstellen, noch einmal etwas ähnliches zu unternehmen, was wir immer zu zweit gemacht haben.

    Im September des letzten Jahres war ich mit meinem Sohn und seiner Familie 1 Woche auf Kreta. Es hat mir sehr gut getan, war aber total anders, als mit meinem Schatz. Dieses Jahr kann man ja noch nichts absehen wegen Corona.

    Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder so verreisen kann wie früher. Überall würde ich an die tollen Zeiten erinnert. Was aber auch furchtbar schmerzhaft sein würde. Leider gibt es nicht viele Ziele, die mir noch übrig bleiben, die ich alleine bereisen könnte. Eigentlich habe ich ja auch alles gesehen. Ich möchte auf gar keinen Fall großkotzig klingen. Aber mein Liebster war ein Weltenbummler und er hat mich mitgerissen und mir so wundervolle Stellen auf der Welt gezeigt.

    Mein Erinnerungsschatz ist unendlich. Die Erinnerungen sind wundervoll und ich bin dankbar, dass ich sie habe. Gleichermaßen tun sie schrecklich weh.

    Er ist eben nicht mehr da. Und ich vermisse ihn ungebrochen seit 1 Jahr und 1 Monat.


    LG "Kleine Frau" Angela

  • Hallo zusammen! Da haben wir ja einen Blick in die Zukunft getan :8:. Es gibt also neben der großen Trauer auch ein positives Ziel. Ist das nicht wunderschön?

    Auch wenn wir traurig sind, können wir träumen!!

    Angela, vielleicht könnte es für dich ein Ziel sein verschiedene Orte, die du mit deinem Mann schon besuchst hast, wiederzusehen? Ich bin sicher er würde sich freuen, wenn du da wärst und dich an eure schöne Zeit erinnern würdest.

    Ich bin da bei meinem Mann ganz sicher, weil ich weiß, das er immer gesagt hat, dass er nur das Beste für mich will. Das ist ein schöner Freibrief für mich und ich kann jeden Ort der Welt neu entdecken und ihm zeigen. Er ist bei mir und würde sich immer mitfreuen. Er war so ein empathischer liebevoller Mensch :love:.

    Das war gerade ein schönes Gefühl sich so an ihn zu erinnern.

    Ich wünsche mir so sehr, dass diese ängstliche, traurige, im tiefen Loch steckende Martina irgendwann wieder träumen kann. Das ist etwas was ich mit meinem Mann besonders gut konnte und was mir sehr fehlt....... gemeinsam zu planen und zu träumen von unseren Reisezielen und der Zukunft.

    Ich wünsche euch allen einen schönen sonnigen Nachmittag. Liebe Grüße Martina:)

  • Das ist ja alles ganz großartig. Wieviel Wissen und Erfahrung sich da sammelt.

    Ich habe mich ja entschlossen alleine mit den Hunden unterwegs zu sein, sobald es wieder geht. Bzw sobald man wieder darf.

    Und ich hoffe sehr, daß es gelingt und glückt.

    Ob ich dann dabei sehr traurig sein werde oder ob es mir durch die Bewegung dann besser geht werde ich merken.

    Ich glaube langsam, daß dieser Stillstand nicht für lange von Vorteil ist.


    Ich kann mir vorstellen, daß es schwierig sein könnte irgendwo hin zu fahren wo man mit dem Schatz glücklich war.

    Andere fahren vielleicht gerne genau dorthin.

    Wenn ich mir aber denke wir könnten zu mehreren Frauen auch mal was gemeinsames machen, dann wäre es doch schön eine würde sich auskennen und kann es den anderen zeigen.

    Kreuzfahrten z. B. Könnte man zu mehreren machen. Da hätte jede ihren Freiraum und man könnte sich treffen zum Essen oder an Deck. Leider sind Kreuzfahrten für Einzelpersonen sehr teuer. Der Einzelzimmerzuschlag ist bis zu 90%.

    Aber z. B. Eine Wohnung mieten in der Toskana oder auf Santorin oder in Deutschland. Eine Pension mit Einzelzimmer oder ein Campingplatz. Was auch immer überhaupt finanzierbar ist.


    Ich wüsste nicht, wo und wie das geht mit dem Überwintern in Spanien. Da ist es doch super, wenn Jemand da Erfahrungen hat.

    Es gibt ja z. B. Wohnmobilstellplätze bei Winzern oder Auf Bauernhöfen. Da kann man stehen und bei den Restaurants essen und trinken.

    Renate, könntest Du das bei Deinem Heurigen anbieten? Eine Stellplatz Möglichkeit für Wohnmobile oder Wohnwagen? Auf Privatboden.


    Ich würde mich freuen.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Dolore,

    das ginge mir ganz genauso. Alleine irgendwo zu sein, wäre nichts für mich. Da würde ich mich immer einer Gruppe anschließen oder mit Bekannten oder Freunden mitfahren.

    Das empfinden viele so wie du.... also brauchst dich nicht zu ändern ;).

    Ich glaube aber, dass es schon der richtige Weg ist so ein Ziel vor Augen zu haben wie RalfsHeidemarie.

    Ich habe ja erzählt, dass ich letzten Montag Kontakt zu einer Trauerbegleiterin aufgenommen habe und ein Einzelgespräch hatte. Sie hat viele gute und interessante Sachen gesagt, aber eines hat mich beeindruckt. "Das 1. Jahr ist ein Jahr des Ausprobierens, damit man ein Gefühl dafür bekommt wie es weiter gehen könnte. Treffen sie keine großen Entscheidungen..."

    Das ist doch ein guter Gedanke. :)

    Liebe Grüße Martina

  • Ich habe eine Idee entwickelt. Wir waren vor vielen Jahren auf Hawaii. Das war einfach ein Traum. Ich habe immer gesagt, ich möchte noch einmal dorthin.

    Mein Schatz aber meinte, dass diese Reise so einmalig und schön war, dass es beim 2. Mal nicht mehr so sein würde. Wir waren später im Rahmen einer Kreuzfahrt noch einmal 2 Tage auf Oahu. Ich war wieder hin und weg.

    Nun würde ich so gerne noch einmal nach Hawaii reisen und dort einen Teil seines damals gekauften Hawaii-Hemdes hinbringen. Ich würde es gerne an einer

    schönen Stelle vergraben. Ein Teil meines Herzens ist damals dort geblieben. Ich möchte nun gerne ein Teil von ihm dorthin bringen. Auf diese Weise können wir an einem wunderbaren Ort zusammen sein.

    Kann sich das jemand vorstellen?


    Liebe Grüße Angela

  • Liebe Angst-vor-dem-Alleinsein-Freunde,

    das was ihr da schreibt kenne ich nur zu gut. Und wie ich das kenne.

    Da muß ich ein wenig ausholen: ich bin als eineiiger Zwilling geboren worden. Und somit war ich nie alleine. Ich hatte immer meine Schwester neben mir. Immer. Tag und Nacht. Im Kindergarten, im Kinderheim, in der Schule..... Immer und überall.

    Bis sie mit 17 Jahren wegen ihrer Ausbildung 300km weit weg war.

    Ich konnte nicht alleine sein. Ich habe während meines Studiums zwar eine Wohnung im Studienort gehabt - aber meine Eltern wohnten nur 1 Stunde Autofahrt entfernt. Und wenn ich in die Wohnung ging habe ich da maximal 1 Stunde ausgehalten und bin nach Hause gefahren. Das war die ganzen 4 Jahre des Studiums so. Die Wohnung hatte ich dann aufgegeben.

    Erst mit 26 Jahren bin ich zu Hause ausgezogen. Weil ich einen Job weiter weg angefangen hatte. Und dort hatte ich ein Apartment. Freitags nach Hause oder zum Freund. Sonntag spät oder Montag früh zum Arbeitsort. Mußte ich also 4 Abende versuchen bei Kollegen oder neuen Freunden oder der Volkshochschule den Abend zu verbringen.

    5 Jahre war ich dort. Danach bin ich für einen neuen Job in eine andere Stadt gezogen. Die nette kleine Wohnung habe ich gar nicht erst eingerichtet. Ich bin die 1 Stunde jeden Abend zu meinen Eltern gefahren. Umzug in eine WG. Auch da habe ich nicht bleiben können. Jeden Abend auf die Autobahn nach Hause.

    In der Zeit habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht. Lernen alleine zu sein. Sachen und Ausflüge zu machen, die ich gerne machen würde aber nicht alleine mache. Z. B. Ins Kino gehen. Oder in den Zoo gehen. Oder ins Museum gehen. Oder malen oder oder oder. Ich sollte alle Aktivitäten aufschreiben, die ich machen möchte aber nicht mache. Allein.

    Und dann hat die therapeutin mit mir eine Rangliste gemacht. Was mir am wenigsten schwer viel zuerst. Verhaltenstherapie.

    Ich hatte also dann jede Woche eine Aufgabe zu meistern. Und ich hatte Papierseiten mit einer Tabelle in der ich aufschreiben sollte was ich gedacht habe, was ich gefühlt habe usw. Und diese Aufzeichnungen habe ich dann mit der Therapeutin besprochen.

    Das ging besser als ich dachte. Irgendwann bin ich lieber alleine ins Kino gegangen als mit Anderen weil der Film dann viel intensiver war. Meine Aufmerksamkeit mußte ich dann nicht teilen. Das war der Anfang vom lernen allein zu sein - für ein paar Stunden.

    Dann habe ich mir einen hund angeschafft. Und war nicht mehr alleine. Als der hund 12 Jahre später starb war ich der Meinung ich kann die Abende alleine in meiner Wohnung verbringen.

    Es war nicht so. Ich fuhr wieder jeden Abend zu meinen Eltern.

    Ein neuer Hund und es ging wieder.

    Verschiedene Partner, verschiedene Lieben, Urlaub nur mit Freund. Oder eben gar nicht. Nachdem ich 15 Jahre nicht mehr im Urlaub war.... Weil allein wollte ich nicht - habe ich anläßlich einer Energiemessung den Auftrag bekommen etwas für mich zu tun. Und das einzige was mir einfiel war Urlaub.

    Und da habe ich mir erlaubt einen Urlaub mit Studiosus zu machen. Eine Studienfahrt in der Gruppe. ( nicht ganz billig ) Ich hatte Venedig gewählt.

    Und das hat mich umgehauen. Den ersten Abend habe ich noch geweint und Heimweh gehabt. Hund ja auch zuhause.

    Aber diese Stadt war so faszinierend...... das ich es genossen habe mit meinem Fotoapparat auch alleine unterwegs zu sein. Ich habe viele viele Fotos gemacht und auch mit meiner Kamera gesprochen. Ich wußte ich kann zu Hause meiner Mutter alles zeigen.

    Ein Jahr später wieder eine Studiosusreise und das Jahr danach noch mal. Und dann habe ich mich getraut einmal alleine nach Venedig zu fliegen. Und es war toll. Natürlich mit Fotoapparat.

    Dann wollte ich mindestens 2 mal im Jahr nach Venedig. Und dann habe ich eine Kreuzfahrt alleine gemacht von Venedig nach Griechenland.

    Ja, so war das. Und dann lernte ich Ralf kennen und verliebte mich.

    Ich hoffe sehr sehr, daß ich es schaffe mit meinen Hunden zusammen zu verreisen.

    Zumindest nehme ich es mir vor.

    Inzwischen gibt es ja niemanden mehr zu Hause, dem ich erzählen könnte oder Fotos zeigen könnte. Aber ich hoffe es geht trotzdem.

    Ich habe es also erlernt. Und ob ich es ohne Hund könnte..... weiß ich nicht.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe RalfsHeidemarie,

    es war faszinierend zu lesen, was du schon alles durchlebt hast und ich glaube zu wissen wie schwer das oft war. Wie schön, dass es dir gelungen ist so einen großen Schritt zu gehen. Ich habe seit meinem Auszug von zu Hause noch nie alleine gelebt und ich denke, dass ein Teil meiner Trauer auch Angst vor dem Alleinesein ist. Also gibt es 2 Seiten zu bearbeiten....

    Einen Hund habe ich auch und darüber bin ich sehr froh, aber das ist einfach etwas anderes. Wahrscheinlich wäre es noch schrecklicher, wenn es ihn nicht gäbe.

    Grundsätzlich würde ich schon gerne Urlaub machen, aber es gibt bei mir noch einiges zu regeln und ich muss wieder etwas mutiger werden und mir den Schritt zutrauen. Das ADAC Wohnwagen Training habe ich vor 1 1/2 Jahren schon gemacht. Vielleicht sollte ich versuchen einige Fahrstunden zu nehmen, um in dieser Hinsicht sicherer zu werden. Die Überlegung auf ein Wohnmobil umzusatteln ist auch da, aber wie schon gesagt.... keine großen Entscheidungen im 1. Jahr.

    Es kommt viel Neues auf mich zu. Mal sehen wie ich damit klar komme.

    Auf jeden Fall gefällt es mir, mit euch ins Gespräch gekommen zu sein. Meine erste Zeit im Forum habe ich mich etwas überfordert gefühlt mit den vielen Teilnehmern mit den unterschiedlichsten Lebenswegen.

    LG Martina

  • Guten Morgen


    als wir seinerzeit auf Hawaii waren, haben wir 3 Inseln besucht, Oahu, Big Island und Maui.


    Oahu ist halt die Insel die man zunächst international anfliegt. Oahu besteht nicht nur aus Honoulu (die Hochhäuser und Riesenhotels). Die Natur ist auf jeder Insel


    anders aber so wundervoll üppig, sehr grün und überall tropische Blütenpracht. Eben ein wahr gewordener Traum. Wir sind keine Strandfreunde, daher haben wir


    zwar Strände gesehen, dort ab er nur sehr wenig Zeit verbracht.


    Der Wechsel von Urwald, Parks und diese Vulkanlandschaften, die sehr karg sind, ist einfach einzigartig.


    Damals habe ich meinen Geburtstag auf Maui verbracht. Wir waren zum Sonnenaufgang auf einem Vulkan. Das alles ist mir noch so intensiv im Kopf. Eine


    wunderbare Zeit, die mir mein Schatz ermöglicht hat. Da bekomme ich heute noch Gänsehaut beim Gedanken daran. Für all diese unvergesslichen Momente


    bin ich meinem Schatz sooo dankbar. Wir haben unsere Träume gelebt. Nie auf das Alter gewartet.


    Ich vermisse ihn so sehr und all diese wunderbaren Dinge, die wir gemacht haben.


    Dafür liebe ich ihn unendlich!


    Liebe Grüße Angela und ich wünsche euch allen einen schönen Tag.